DE3623417C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine zum Dosieren und Abfüllen von
flüssigen oder pastösen Massen, insbesondere keimfrei zu haltenden
Nahrungsmitteln, wie Milch, Joghurt, Pudding, Desserts oder
dergleichen in Behälter geeignete Dosiervorrichtung, die aus einem
mit einem Mundstück und einem Produktzulauf versehenen Gehäuse
besteht, in dem ein axial beweglicher Dosierkolben und ein
unabhängig davon steuerbarer Ventilkolben koaxial zueinander
angeordnet sind und die Ventilstange des Ventilkolbens zentrisch
in einer Bohrung des Dosierkolbens und der hohl ausgebildeten
Kolbenstange des Dosierkolbens geführt ist.
Eine Dosiervorrichtung der eingangs genannten Art geht
beispielsweise aus der DE-PS 27 11 208 hervor. Bei dieser
Dosiervorrichtung erfolgt die Produktzuführung am unteren Ende des
einen Vorratsraum darstellenden Gehäuses, in welchem ein
zusätzliches Gehäuse fest angeordnet ist. Der Dosierkolben und der
Ventilkolben sind in dem Zusatzgehäuse angeordnet. In dem
Zusatzgehäuse sind Längsausnehmungen vorhanden, über die
Produktmasse aus dem äußeren Gehäuse in das Zusatzgehäuse
einströmen kann, und zwar dann, wenn der Dosierkolben nach oben
bewegt wird. Dann bildet sich im Dosierraum ein Unterdruck, durch
den das Produkt schlagartig in den Dosierraum einströmt. Abgesehen
davon, daß das Produkt beim Ansaugen um 90 Grad umgelenkt wird,
erfolgt das Einströmen auch nur bei diesem Ansaugvorgang, so daß
ein feinfühliges Dosieren und eine hohe Leistung nicht möglich
sind. Aufgrund der Anordnung und Ausbildung des Dosierkolbens
einerseits und des Ventilkolbens andererseits muß bei der
bekannten Vorrichtung in den Fällen, wo weniger abgefüllt werden
soll, der Dosierkolben höher stehenbleiben, so daß in
unerwünschter Weise Produktreste unterhalb des Dosierkolbens
verbleiben.
Bei einer weiteren durch die DE-PS 27 23 320 bekanntgewordenen
Dosiervorrichtung sind gleichfalls ein Dosierkolben und ein
koaxial dazu angeordneter Steuerkolben vorhanden, wobei die
Ventilstange in der hohl ausgebildeten Kolbenstange geführt ist.
Aber auch hier erfolgt die Massezuleitung über einen im unteren
Bereich des Gehäuses liegenden Anschluß in den Dosierraum, so daß
auch in diesem Fall ebenfalls nur einseitig ein Produktzulauf
stattfindet.
Bei dieser Dosiervorrichtung ist hinter dem Dosierraum ein im
Durchmesser vergrößerter Raum vorgesehen, in den bei einer
Durchlaufreinigung sowohl der Dosierkolben als auch der
Steuerkolben eingefahren werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosiervorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch eine
schonende Abfüllung des Produktes sowie eine preiswerte und einen
geringen Bauraum aufweisende Herstellung bei zugleich leichter und
guter Reinigung auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Kolbenstange mehrere über ihren Umfang verteilt angeordnete, durch
Stege voneinander getrennte und ständig mit dem Produktzulauf in
offener Verbindung stehende Längsausnehmungen und die Ventilstange
einen mit dem Mundstück des Gehäuses zusammenwirkenden ersten
Steuerbund und einen damit über eine gegenüber der Bohrung des
Dosierkolbens im Durchmesser kleinere Stößelstange verbundenen
zweiten Steuerbund aufweist. Bei einer derart ausgebildeten
Dosiervorrichtung kann das Produkt sowohl beim Ansaug- als auch
beim Ausstoßvorgang zuströmen, und zwar in weitgehend geradlinigem
Verlauf, so daß sich das Produkt nicht nur sehr gut abfüllen läßt,
sondern dabei auch kein Ruhezustand eintritt, was zu einer
vergleichsweise großen Ausstoßleistung führt. Dabei ist wichtig,
daß der Dosierkolben über den unteren Steuerbund hinweg nach unten
hin in die untere Ausstoßstellung gefahren werden kann, so daß in
jedem Fall das Produkt vollständig ausgestoßen wird. Das bedeutet
auch, daß in den Fällen, wo weniger Produktgut abgefüllt werden
soll, in jedem Fall die vollständige Menge ausgestoßen wird. da
der Dosierkolben immer nach unten in die untere Ausgangsstellung
gebracht werden kann. Da ferner der Dosierkolben stets beidseitig
mit Produkt beaufschlagt ist, braucht insofern auch keine
Abdichtung gegen Keime bzw. Bakterien vorgesehen zu werden.
Der erste Steuerbund kann im wesentlichen die Länge des
Mundstückes des Gehäuses aufweisen oder aber auch derart
ausgebildet sein, daß er als flache Scheibe ausgebildet ist und
einen Ventilabschluß sowohl am Einlaufende als auch am Auslaufende
des Mundstückes bildet. Dabei kann das Auslaufende des Mundstückes
einen verbreiterten Kopf aufweisen, so daß das Produkt beim
Abfüllen wieder zu einem Strang zusammengeführt wird.
Bei mehrbahnigen Abfüllmaschinen kann der zweite Steuerbund mit
einem entsprechenden Steuerbund eines oder mehrerer benachbarter
Ventilkolben über eine gemeinsame Traverse verbunden sein, so daß
die Steuerung insgesamt einfacher wird.
Als besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, wenn der
Übergang zwischen dem Zylinder des Gehäuses und dem Mundstück
flach-konisch ausgebildet ist und zugleich auch der Dosierkolben
an seiner Unterseite entsprechend konisch ausgebildet ist.
Hierdurch wird zum einen ein noch weiterer verbesserter
Produktlauf garantiert und zum anderen sichergestellt, daß das
gesamte Produkt vollständig ausgestossen wird und somit keine
Restbestände im Zylinder verbleiben.
Die Reinigung der Vorrichtung wird schließlich noch dadurch
verbessert, wenn oberhalb des zum Füllen des Dosierkolbens
notwendigen Steuerwegs des Dosierkolbens ein gegenüber dem
Zylinder im Durchmesser größerer Raum vorhanden ist, in den der
Dosierkolben zu Reinigungszwecken verfahrbar ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 in einer schematischen Schnittdarstellung eine
Dosiervorrichtung für eine mehrbahnige
Abfüllvorrichtung, wobei der Dosierkolben und der
Ventilkolben jeweils in verschiedenen Stellungen
dargestellt sind,
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Dosierkolben,
Fig. 3 eine abgewandelte Ausführung der Dosiervorrichtung,
Fig. 4 eine abgewandelte Variante des Mundstückes der
Dosiervorrichtung,
Fig. 5 eine weitere Abwandlung der Steuerung des Ventilkolbens
und
Fig. 6 eine abgeänderte Ausführungsform des Dosierkolbens und
des Gehäuses.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist bei einer im einzelnen nicht
dargestellten mehrbahnigen Abfüllmaschine eine
Dosiervorrichtung mit einem Dosierblock 1 vorgesehen, der im
einzelnen aus einem Gehäuse 2 besteht, das an seinem oberen
Ende durch einen Deckel 3 abgeschlossen ist. Zwischen dem
Deckel 3 und dem Gehäuse 2 ist ein Produktzulauf 4 vorhanden,
der durch eine Bohrung oder Öffnung dargestellt ist und am
rechten Ende des Dosierblockes 1 in einen Ausgleichsraum 5 für
einen nicht dargestellten Ausgleichskolben übergeht. Da die
Baueinheiten einer einzelnen Dosiereinheit jeweils gleich
ausgebildet sind, genügt es im Prinzip, nur eine einzige zu
besprechen. Der Einfachheit halber jedoch wird der Füllvorgang
von links nach rechts anhand des gesamten Dosierblockes 1
beschrieben.
In einem Zylinder 6 des Gehäuses 2 ist ein Dosierkolben 7 axial
verschieblich gelagert und zwar mit Hilfe einer hohl
ausgebildeten Kolbenstange 8, die gegenüber dem Deckel 3 über
eine Dichtung 9 abgedichtet ist. In der Kolbenstange 8 ist ein
Ventilkolben 11 axial beweglich gelagert, der im einzelnen aus
einer Ventilstange 12, einer Stösselstange 13 sowie einem
ersten Steuerbund 14 und einem zweiten Steuerbund 15 besteht.
Der erste Steuerbund 14 besitzt etwa die Länge eines
Mundstückes 16 des Gehäuses 2, während der zweite Steuerbund 15
länger ausgebildet ist und im einzelnen in der Kolbenstange 8
unter Zwischenschaltung einer Dichtung 17 geführt ist.
Die Kolbenstange 8 besitzt bis an den Dosierkolben 7 reichende
Längsausnehmungen 18 und zwar - wie aus Fig. 3 hervorgeht -
insgesamt drei Stück, die über Stege 19 voneinander getrennt
sind. Im übrigen besitzt der Dosierkolben 7 eine
Längsbohrung 21, die mit dem ersten Steuerbund 14 zusammenwirkt.
Im übrigen besitzt das Gehäuse 2 einen gegenüber dem Zylinder 6
im Durchmesser größeren Rückzugsraum 22, in den in weiter unten
näher beschriebener Weise der Dosierkolben zu Reinigungszwecken
zurückgefahren werden kann.
Die Funktion der Dosiervorrichtung ist wie folgt:
In der in der Zeichnung am weitesten links gezeichneten
Stellung des Dosierkolbens und des Ventilkolbens 11 befindet
sich die Dosiervorrichtung am Ende des Ausstoßvorganges. Dies
bedeutet, daß der Dosierkolben 7 seine unterste Stellung
eingenommen hat und daß durch den ersten Steuerbund 14 das
Mundstück 16 vollständig abgeschlossen ist. Zum Aufnehmen neuen
Produktgutes aus dem Produktzulauf 4 wird dann der
Dosierkolben 7 in seine in der Zeichnung mit II bezeichnete
Ansaugstellung verfahren. Beim Hochgehen des Dosierkolbens 7
wird Produktgut in den unteren Teil des Zylinders 6 eingesaugt,
und zwar über die Längsbohrung 21 und die Längsausnehmungen 18
im Dosierkolben 7 bzw. in der Kolbenstange 8. Danach wird die
Vorrichtung in die Stellung III gebracht, d.h. der
Ventilkolben 11 ist hochgefahren worden, und zwar soweit, daß
das untere Ende des ersten Steuerbundes 14 das Einlaufende des
Mundstückes 16 abschließt und zugleich auch der Dosierkolben 7
im Bereich seiner Längsbohrungen 21 abgeschlossen wird.
Daraufhin wird der Ventilkolben 11 noch weiter nach oben
verfahren in die Stellung IV, und zwar so weit, daß das
Einlaufende des Mundstückes 16 durch den ersten Steuerbund 14
geöffnet wird. Danach kann dann das Ausstoßen des Füllgutes
erfolgen, und zwar erfolgt dies dadurch, daß der Dosierkolben 7
in die Stellung V verschoben wird, so daß das auf seiner
Vorderseite befindliche Produktgut über das Mundstück 16 in den
nicht dargestellten Behälter ausgestoßen wird. Gleichzeitig bei
diesem Ausstoßvorgang wird aus dem Produktzulauf 4 über die
Längsausnehmungen 18 in der Kolbenstange 8 neues Produktgut
angesaugt, so daß sowohl beim Ausstoßen als auch beim Ansaugen
Produktgut in die Vorrichtung aufgenommen wird.
Soll die Vorrichtung in eine Reinigungsstellung gebracht
werden, so braucht z.B. ausgehend von der Stellung in der
Darstellung gemäß IV lediglich der Dosierkolben in die mit
strichpunktierter Linie dargestellte Stellung verschoben
werden. Der Ventilkolben 11 befindet sich bereits in einer
Stellung, in der er allseitig von einer Reinigungsflüssigkeit
umspült werden kann, die beispielsweise über den Produktzulauf
eingegeben werden kann.
Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von
derjenigen in Fig. 1 und 2 lediglich dadurch, daß der untere
bzw. erste Steuerbund aus einer flachen Scheibe 23 besteht, so
daß durch entsprechendes axiales Verstellen des
Ventilkolbens 11 sowohl das Auslaufende des Mundstückes 16 als
auch das Einlaufende des Mundstückes (Stellung III und IV)
abgeschlossen werden können. Beim Abfüllen tritt die flache
Scheibe 23 aus dem Mundstück 16 heraus. Ansonsten ist die
Funktion die gleiche wie bei der Ausführungsform gemäß Fig.
1 und 2.
Eine weitere Variante besteht darin, daß das Mundstück 16 einen
verbreiterten Austrittskopf 24 aufweist, so daß das Produkt
beim Abfüllen wieder zu einem Strang zusammengeführt wird.
Bei mehrbahnigen Abfüllvorrichtungen lassen sich z.B. die
hinteren Steuerbunde 15 nebeneinanderliegender Ventilkolben 11
über eine gemeinsame Traverse 25 mit einer gemeinsamen
Ventilstange 26 verbinden. Hierdurch wird die Steuerung der
gesamten Ventileinrichtung erheblich vereinfacht.
Schließlich hat es sich noch als zweckmäßig erwiesen, wenn das
Gehäuse 2 im Übergangsbereich zwischen dem Zylinder 6 und dem
Mundstück 16 flach-konisch ist, bzw. einen flachen konischen
Übergang 27 aufweist und auch der Dosierkolben an dieser Stelle
an seiner Unterseite entsprechend konisch ausgebildet ist. Dies
ergibt den Vorteil, daß das gesamte Produkt aus dem Zylinder 6
ausgestoßen werden kann und mithin keine Reste von Produktgut
verbleiben können, in denen sich etwa Keime oder dergleichen
ansammeln könnten.
Claims (9)
1. Dosiervorichtung zum Dosieren und Abfüllen von flüssigen oder
pastösen Massen, insbesondere keimfrei zu haltenden
Nahrungsmitteln, wie Milch, Joghurt, Pudding, Desserts od. dgl. in
Behälter, bestehend aus einem mit einem Mundstück und einem
Produktzulauf versehenen Gehäuse, in dem ein axial beweglicher
Dosierkolben und ein unabhängig davon steuerbarer Ventilkolben
koaxial zueinander angeordnet sind und die Ventilstange des
Ventilkolbens zentrisch in einer Bohrung des Dosierkolbens und der
hohl ausgebildeten Kolbenstange des Dosierkolbens geführt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolbenstange (8) mehrere über Ihren Umfang verteilt angeordnete,
durch Stege (19) voneinander getrennte und ständig mit dem
Produktzulauf (4) in offener Verbindung stehende
Längsausnehmungen (18) und die Ventilstange (12) einen mit dem
Mundstück (16) des Gehäuses (2) zusammenwirkenden ersten
Steuerbund (14) und einen damit über eine gegenüber der
Bohrung (21) des Dosierkolbens (7) im Durchmesser kleineren
Stößelstange (13) verbundenen zweiten Steuerbund (15) aufweisen.
2. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Steuerbund (14) an seinem dem
Mundstück (16) abgewandten Ende in die Bohrung (21) des
Dosierkolbens (7) einfahrbar und letzterer im Zylinder (6) des
Gehäuses (2) über den Steuerbund (14) hinweg in eine untere
Ausstoßstellung bewegbar ist.
3. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste Steuerbund (14) im
wesentlichen die Länge des Mundstückes (16) des Gehäuses (2)
aufweist.
4. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der erste Steuerbund (14) als
flache Scheibe (23) ausgebildet ist und einen Ventilabschluß
sowohl am Einlaufende als auch am Auslaufende des
Mundstückes (16) bildet.
5. Dosiervorrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Auslaufende des Mundstückes (16) einen verbreiterten Kopf (24)
aufweist.
6. Dosiervorrichtung nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
mehrbahnigen Abfüllmaschinen der zweite Steuerbund (15) mit
einem entsprechenden Steuerbund eines oder mehrerer
benachbarter Ventilkolben (11) über eine gemeinsame
Traverse (25) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Übergang (27) zwischen dem Zylinder (6) des Gehäuses (2) und
dem Mundstück (16) flach-konisch ausgebildet ist.
8. Dosiervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die der flachen konischen
Ausbildung des Übergangs (27) zugewandte Unterseite des
Dosierkolbens (7) entsprechend konisch ausgebildet ist.
9. Dosiervorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder
oberhalb des zum Füllen des Dosierkolbens (7) notwendigen
Steuerwegs einen gegenüber dem Zylinder (6) im Durchmesser
größeren Rückzugsraum (22) aufweist, in den der
Dosierkolben (7) zu Reinigungszwecken verfahrbar ist.
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