DE3617460C1 - Zerfallgeschoss fuer patronierte Manoevermunition - Google Patents
Zerfallgeschoss fuer patronierte ManoevermunitionInfo
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- F42B8/12—Projectiles or missiles
- F42B8/14—Projectiles or missiles disintegrating in flight or upon impact
- F42B8/16—Projectiles or missiles disintegrating in flight or upon impact containing an inert filler in powder or granular form
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zerfallgeschoß nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zerfallgeschosse sollen, wie u.a. aus der DE-AS
12 68 703 bekannt, nach Form und Masse einem norma
len scharfen Geschoß entsprechen, so daß sie damit
sowohl den hohen mechanischen Anforderungen einer
automatischen Waffe genügen als auch in geringer
Entfernung vor der Bohrmündung in winzige Teilchen
zerfallen, denen jegliche Durchschlagskraft fehlt.
Außerdem soll durch derartige Geschosse die Waffe
keinem unnötigen Verschleiß oder gar einer Beschä
digung ausgesetzt werden.
Ein gattungsgleiches Zerfallgeschoß ist Gegenstand
der DE-PS 12 39 961. Die aussteifende Einlage besteht
aus zwei dünnwandigen, einseitig geschlossenen
Kreiszylindern, wobei der Innendurchmesser des einen
dem Außendurchmesser des anderen zum Ineinander
stecken angepaßt ist. Ein dieserart allseitig ge
schlossener Kreiszylinderraum enthält einen Preßkör
per aus Metallpulver. Die kreisscheibenförmigen
Böden sind mit radialen Ausnehmungen als Sollbruch
stelle versehen. Das bekannte Zerfallgeschoß ist
ausreichend widerstandsfähig gegenüber beim Zufüh
ren (beispielsweise in einem Kasten für gegurtete
Munition oder in einem Gurtzuführer) auftretenden
Querkräften. Bei einer Waffe mit Keilverschluß und
zwei axial verschiebbaren Auswerfern im Bereich
des Ladungsraumes traten aber Störungen auf, wel
che auf die Einführbedingungen zurückzuführen sind:
wenn die Patrone achsfluchtend mit der Rohrseelen
achse in Einführstellung liegt, kann sie von dem
Mitnehmer des Ansetzers nicht genau mittig, d.h.
in Verlängerung ihrer Längsachse, zum Einführen
angestoßen und mitgenommen werden, weil dies die
Gefahr einer ungewollten Anzündung der Treibla
dung bedeutet. Greift aber der Mitnehmer am Boden
der Treibladungshülse außermittig an, dann neigt
die Patrone dazu, aus der Achsrichtung auszubrechen.
Bei der hohen Einführgeschwindigkeit macht sich das
derart bemerkbar, daß das Geschoß mit seiner spitzen
seitigen Ogivalfläche einseitig im rückseitigen
Wandbereich des Ladungsraumes anschlagen will. Bei
der bekannten Maschinenwaffe befindet sich jedoch
im besagten Bereich einer der beiden Auswerfer (zum
Entfernen einer leergeschossenen Treibladungshülse
aus dem Ladungsraum). Bei scharfer Munition ist das
Geschoß im betreffenden Bereich der Ogivalfläche
ausreichend widerstandsfähig und unempfindlich: es
gleitet an der gegen die Rohrseelenachse vorstehenden
Kralle des Auswerfers vorbei, so daß sie den Einfüh
rungsvorgang nicht behindert. Wenn die Patrone einge
führt ist, liegt die jeweilige Auswerferkralle nach
einer Vorwärtsbewegung des Auswerfers an der Vorder
seite des Bodens der Treibladungshülse. Beim Verschie
ßen von Manöverpatronen mit einem gattungsgleichen
Zerfallgeschoß kann beim Auftreffen der dünnen Kunst
stoffhülle im Ogivalbereich auf die betreffende Aus
werferkralle letztere ein Leck in die Hülle schlagen.
Sie kann sich dort einhaken, und der Auswerfer gelangt
folglich nicht hinter den Boden der Treibladungshülse,
sondern wird bereits von der beschädigten Geschoßhülle
vorzeitig mitgenommen, unterbricht den Einführvor
gang und führt so zu einer Waffenstörung. Schlägt
die Kralle nur ein Leck und hakt sich dort nicht
ein, sondern gleitet ab, dann kann sie dabei ein
einseitig losgerissenes Stück der Hülle nach hinten
ziehen, so daß es in dem betreffenden Bereich den
Durchmesser des Geschosses um die Hülsenwandstärke
vergrößert. Wenn auch hieraus nicht zwingend eine
unmittelbare Waffenstörung zu resultieren braucht,
so kann doch Metallpulver aus dem Leck austreten
und über erheblichen Verschleiß im Rohr zu einer
vorzeitigen Unbrauchbarkeit der Waffe führen.
Aus der DE-AS 12 16 736 ist bei einem Zerfallgeschoß
bekannt, die Wand der Hülle, zumindest in ihrem die
Geschoßspitze bildenden vorderen Teil, vorzugsweise
innenseitig, durch in Längsrichtung verlaufende,
über den Umfang verteilt angeordnete Rippen zu ver
stärken. Hierdurch ergeben sich zwischen benachbarten
Verstärkungsrippen Sollbruchstellen, welche das Auf
reißen der Hülle unter dem Drall des Zerfallgeschos
ses nach dem Verlassen des Waffenrohres vor dessen
Mündung begünstigen sollen. Hieraus resultiert zu
nächst der Nachteil, daß im Zusammenhang mit der
vorbeschriebenen Waffe die Sollbruchstellen bereits
beim Einführvorgang wirksam werden, und wenigstens
durch Austreten des Metallpulvers der Waffenverschleiß
auf unzumutbare Weise verstärkt wird. Ferner aber
können Bruchstücke gebildet werden, welche die Si
cherheitsgrenze vor der Rohrmündung überschreiten
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungs
gleiches Zerfallgeschoß zu schaffen, dessen Hülle
im Ogivalbereich einerseits ausreichend widerstands
fähig ist, andererseits aber hierdurch nicht zum Entstehen
von gefährlichen Bruchstücken führt, welche die Sicher
heitsgrenze vor der Rohrmündung überschreiten können.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der vom Patentanspruch
1 repräsentierten Lehre mit den in seinem kennzeich
nenden Teil angegebenen erfinderischen Merkmalen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung in einem längsaxialen Schnitt dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Eine dünnwandige Hülle 10 aus Kunststoff o. dgl. besteht
aus einem becherförmigen Bodenteil 12 und einem Haupt
teil 16. Letzterer wird gebildet von einem kreiszylin
drischen Teil 18, an welchen sich vorderseitig eine Hohl
spitze 20 anschließt. In einem Bereich 14 sind Boden
12 und Hauptteil 16 miteinander verbunden. An eine Um
fangsfläche 22 des kreiszylindrischen Teils 18 schließen
sich vorderseitig ein Übergangsbereich 28 und eine
Außenfläche 24 der Hohlspitze 20 an. Eine Innenwand
fläche 26 der Hülle 10 umschließt einen nicht näher
bezeichneten Innenraum mit einem Inhalt, welcher der
Reihe nach gebildet wird aus einem rückseitigen Puffer
74 aus Metallpulver, auf welchen rotationssymmetrische
Preßkörper 70, 68 und 60 aus Metallpulver folgen.
Die Preßkörper 70 und 69 werden umfangsseitig voll
ständig von der Innenwandfläche 26 dicht eingehüllt.
Bei dem vorderen Preßkörper 60 ist das nur teilweise
der Fall. Er weist nämlich einen kegelstumpfförmigen
Stirnflächenbereich 64 auf, von welchem nur ein
größter Umfangskreis 65 auf der Innenwandfläche 26
liegt. Vom Umfangskreis 65 aus erstreckt sich eine
aussteifende Einlage 30, welche aus Kunststoff o.
dgl. besteht, in Richtung der Hohlspitze 20.
Sie besteht aus einem vorderen 32 und einem hinteren
Napf 34 und wird vorn von einer Kreiskante 33 und
hinten von einer Kreiskante 35 begrenzt. Eine Außen
wandfläche 36 des vorderen Napfs 32 und eine Außen
wandfläche 46 des hinteren Napfs 34 gehen stetig inein
ander über und stehen im innigen Kontakt mit der Innen
wandfläche 26. Ein Kreisscheibenteil 40 verbindet die
beiden Näpfe 32 und 34, trennt aber ihre nicht bezeichne
ten Innenräume voneinander. Der Innenraum des vorderen
Napfs 32 wird von der Kreiskante 33, einer kreiszylindri
schen Innenfläche 39 und einer Vorderfläche 42 des
Kreisscheibenteils 40 begrenzt und ist vorderseitig
offen. Da auch die Kreiskante 33 auf der Innenwand
fläche 26 liegt, ergibt sich für den vorderen Napf
eine bis zur Fläche 42 stetig zunehmende Wandstärke.
Beim hinteren Napf 34 nimmt dessen Wandstärke von
der mit dem Umfangskreis 65 zusammenfallenden Kreis
kante 35 bis zu einer Kehle 52 der Innenfläche 48
mit der Fläche 44 des Kreisscheibenteils 40 stetig zu,
wobei die Kehle 52 mit einem kleinsten Umfangskreis 67
des Stirnflächenbereichs 64 zusammenfällt. Der von der
Innenfläche 38 und der Fläche 42 begrenzte Baum
wird über die vordere Begrenzung 33 ergänzt von
einem Baum, welcher von der Innenwandfläche 26
im Bereich der Hohlspitze 20 begrenzt wird. Dieser
Raum ist mit einem Körper aus elastischem Hartschaum 76
geringer Dichte gefüllt.
Gerät das Zerfallgeschoß nach der Erfindung beim
Einführen mit seiner Außenfläche 24 gegen ein Hinder
nis, wie es die eingangs erwähnte Auszieherkralle
darstellt, wird auf einen schmalen Streifen nacheinander
ein starker Druck ausgeübt. Die Hülle 10 im Hohlspitzen
bereich 20 kann aber nachgeben und wird nach innen ein
gebeult. Dabei wird einer betreffenden Einbeulbewegung
zunächst von dem Hartschaum 76, dann aber zunehmend
auf von der Wand des vorderen Napfs 32 entgegengewirkt.
Diese Wirkung nimmt mit Annäherung an den Bereich
größter Wandstärke in der Nachbarschaft des Kreisscheiben
teils 40 zu, und es erfolgt eine Überleitung zur Kreis
kante 35. Da der störende Kontakt zwischen Zerfallge
schoß und Auszieherkralle regelmäßig innerhalb engerer
Grenzen stattfindet, bleibt er ohne schädigende Folge.
Nach dem Verlassen eines Waffenrohres wird die Hülle 10
durch den Drall und unter Wirkung üblicher Sollbruchstellen
aufgerissen. Gestalt und geringe durchschnittliche Dichte
des aus der Einlage 30 und dem Hartschaumkörper 76 ge
bildeten Bruchstücks führen zu dessen rascher Abbremsung,
so daß innerhalb enger Grenzen keine Gefahr besteht.
Bei der Wahl eines entsprechenden Werkstoffs, beispielsweise
Polyurethan, läßt sich der Hartschaum 46 vorteilhafter Weise
in die Einlage 30 integrieren. Auch kann im Bedarfsfall zur
Massereduzierung im betreffenden Bereich oder aus Ferti
gungsgründen eine zentralaxiale Bohrung 43 vorgesehen sein,
welche sich wenigstens durch den Kreisscheibenteil 40
hindurcherstreckt.
Claims (6)
1. Zerfallgeschoß für patronierte Manövermunition
für Maschinenwaffen mit gezogenem Rohr mit einer
dünnwandigen und geschlossenen Hülle aus Kunst
stoff o. dgl., welche von einem rückseitigen,
becherförmigen Bodenteil und einem mit diesem
verbundenen Hauptteil mit einem in eine sich
verjüngende Hohlspitze übergehenden Kreiszylinder
teil gebildet wird und eine vorgebbare Anzahl axial
hintereinander angeordneter rotationssymmetrischer
Preßkörper aus Metallpulver und im vorderen Bereich
eine rotationssymmetrische aussteifende Einlage
aus Kunststoff dicht umschließt, wobei die Einlage
aus zwei einseitig offenen Napfteilen besteht,
von welchen einer mit der lnnenfläche seiner Wandung
und der Rückseitenfläche eines von der Geschoßlängs
achse senkrecht durchquerten Kreisscheibenteils mit
gepreßtem Metallpulver in unmittelbarer Berührung
steht, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) die Einlage (30) ist einstückig ausgebildet und er streckt sich längsaxial zwischen einer rückseitigen (35) und einer vorderseitigen Begrenzung (33) im we sentlichen aus dem Kreiszylinderbereich (19) des Haupt teils (16) bis in die Hohlspitze (20), wobei der Kreisscheibenteil (40) den vorderen (32) und hinteren Napf (34) innenseitig begrenzt;
- b) bei jedem Napf (32, 34) nimmt die Wandstärke von der Begrenzung (33, 35) bis zur benach barten Fläche (42, 44) des Kreisscheibenteils (40) jeweils stetig zu,
- c) die Innenfläche (48) des hinteren Napfs (34) schmiegt sich dem Stirnflächenbereich (64) des vorderen Preßkörpers (60) an und
- d) ein von der Innenfläche (38) des vorderen Napfs (32) und der angrenzenden Innenwandfläche (26) des Haupt teils (16) in der Hohlspitze (20) begrenzter Raum ist mit einem elastischen Hartschaum (76) gefüllt.
2. Zerfallgeschoß nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens die
rückseitige Begrenzung (35) der Einlage (30) im
wesentlichen als Kreiskante ausgebildet ist.
3. Zerfallgeschoß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenfläche (38)
des vorderen Napfs (32) einen Kreiszylinder begrenzt.
4. Zerfallgeschoß nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vordere Begrenzung (33) als Kreiskante
ausgebildet ist.
5. Zerfallgeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der
Hartschaum (76) in die Einlage (30) integriert ist.
6. Zerfallgeschoß nach Anspruch 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch eine zentralaxiale
Bohrung (43), welche sich durch den Kreisschei
benteil (40) hindurch erstreckt.
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