DE3616153C1 - Sitz,insbesondere Buerostuhl - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere Bürostuhl, mit mindestens zwei Gasfedern zur Ausübung von mindestens zwei unterschiedlichen Funktionen, wie z. B. Verstellung der Rückenlehnenneigung und der Sitzplattenneigung und einem ge­ meinsamen Bedienungshebel für die Gasfedern, der an seinem zum Griffende entgegengesetzten Ende in horizontaler Rich­ tung um eine Vertikalachse schwenkbar und an einer von die­ sem Ende beabstandeten Stelle in einer schlitzförmigen Hori­ zontalführung verschiebbar gelagert ist.

Ein derartiger Sitz ist aus dem europäischen Patent 0 022 933 bekannt. Dort ist für die Horizontalverschwenkung und für die Vertikalverschwenkung des Bedienungshebels ein gemeinsamer Schwenkpunkt vorgesehen. Der Bedienungshebel kann in der zu seiner Längsachse senkrechten Ebene eine beliebige Figur be­ schreiben, wenn sowohl eine Horizontalverschwenkung als auch eine Vertikalverschwenkung aus der Ursprungslage heraus vor­ genommen wird. Es ist daher eine zusätzliche Führung des He­ bels in Form einer Kulisse erforderlich, damit nur die für die Betätigung der einzelnen Gasfedern erforderlichen Schwenk­ bewegungen ausgeführt werden können und die Eindeutigkeit in der Bedienung sichergestellt ist.

Aus der DE-OS 33 25 798 ist eine Gasfeder, insbesondere zum Einstellen von Rückenlehnen von Stühlen und dergl. bekannt, die mit einem Bedienungshebel versehen ist. Dort ist der Be­ dienungshebel an seinem zum Griffende entgegengesetzten Ende in einer schlitzförmigen Ausnehmung sowohl vertikal als auch horizontal verschiebbar geführt und an einer davon beabstan­ deten Stelle in einer schlitzförmigen Vertikalführung ver­ schiebbar und horizontal um die Längsachse der Vertikalfüh­ rung verschwenkbar gelagert.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Sitz der eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Führungen für den Bedienungshebel einfach ausgebildet sind und daß auf eine Kulisse verzichtet werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bedienungshebel an dem zum Griffende entgegengesetzten Ende zusätzlich in einer schlitzförmigen Vertikalführung verschieb­ bar und in der dazu beabstandeten Horizontalführung zusätz­ lich um die Längsachse der Horizontalführung in vertikaler Richtung schwenkbar gelagert ist.

Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausbildung kann auf eine zu­ sätzliche Kulisse zur Führung des Bedienungshebels verzichtet werden, da sowohl eine Führung bei Vertikalverschwenkung als auch eine Führung bei Horizontalverschwenkung des Hebels da ist. Ferner kann auch bei horizontal ausgelenktem Bedienungs­ hebel eine Vertikalverschwenkung und ebenso bei vertikal aus­ gelegtem Bedienungshebel eine Horizontalverschwenkung vorge­ nommen werden. Eine derartige Wahlfreiheit ist bei einer Ku­ lisse nicht gegeben.

Schließlich hat die erfindungsgemäße Ausbildung auch zur Folge, daß bei einem Anheben des Bedienungshebels sich das zum Griffende entgegengesetzte Ende nach unten bewegt, so daß eine zwischen der Horizontalführung und der Vertikalführung des Bedienungshebels angeordnete Gasfeder zur Höheneinstellung des Sitzes durch Anheben des Bedienungshebels für eine Höhen­ verstellung gelöst wird. Dies wird von der Bedienerseite her als wesentlich angenehmere empfunden, als wenn eine Lösung der Gasfeder durch Niederdrücken des Bedienungshebels bewirkt wird.

Ein bevorzugtes Ausführungs­ beispiel der Erfindung ist anhand der Zeich­ nung in der nachstehenden, Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung stellt dar:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Verstellmechanismus für einen Sitz,

Fig. 2a und 2b Ansichten entlang der Linien a-a und b-b der Fig. 1, und

Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Mitte der Fig. 1 in Rich­ tung der Pfeile III-III.

In der Zeichnung ist im wesentlichen der Verstellmechanismus des Bürostuhls dargestellt. Sitzplatte und Rückenlehne fehlen.

Ein Sitzträger 10 ist über eine Gasfeder 12, die zur Höhenein­ stellung des Bürostuhles dient, mit dem nicht gezeigten Fuß verbunden. Eine Gasfeder 14 ist zur Verstellung der Neigung einer nicht dargestellten Sitzplatte zwischen der Sitzplatte und dem Sitzträger 10 wirksam. Die Drehachse, um die die Sitz­ platte verschwenkbar ist, hat das Bezugszeichen 16 und verläuft durch den Sitzträger 10. Eine Gasfeder 18 dient zur Neigungs­ verstellung einer nicht näher dargestellten Rückenlehne und ist zwischen dem Sitzträger 10 und der Rückenlehne wirksam, die ihrerseits um eine durch den Sitzträger 10 verlaufende Drehachse 20 schwenkbar ist. Die Gasfedern 14 und 18 sind je­ weils bei 22 und 24 bzw. bei 26 und 28 angelenkt, wie dies in den Fig. 1 und 3 gezeigt ist. Die Befestigung und Anlenkung der Gasfedern 14, 18 gehört zum Stand der Technik, so daß hier nicht weiter darauf eingegangen werden muß.

Zum Entriegeln der einzelnen Gasfedern 12, 14, 18 durch Beaufschlagung ihrer Ventilstößel dient ein für alle Gasfedern gemeinsamer Bedienungshebel 30, der in einer Horizontalführung 32 verti­ kal verschwenkbar um die Längsachse der Horizontalführung 32 und in einer Vertikalführung 34 horizontal verschwenkbar um die Längsachse der Vertikalführung 34 gelagert ist. Ein Gesamtbild ergibt sich am besten aus Fig. 1, während in Fig. 2a die Ho­ rizontalführung 32, die im Sitzträger 10 ausgebildet ist und in Fig. 2b die Vertikalführung 34, die ebenfalls im Sitzträ­ ger 10 ausgebildet ist, näher dargestellt sind. Bei diesen Füh­ rungen 32, 34 handelt es sich im wesentlichen um entsprechende Schlit­ ze im Sitzträger 10. Das zum Griffende 38 entgegengesetzte Ende 40 des Bedienungshebels 30, der im allgemeinen einen runden Querschnitt aufweist, ist zu einem plattenförmigen Ansatz ab­ geflacht. Eine zwischen dem Bedienungshebel 30 bei 42 und am Sitzträger bei 46 angreifende Zugfeder 44 sichert den Bedienungs­ hebel 30 am Sitzträger 10.

Wenn der Bedienungshebel 30 mit seinem Griffende 38 nach oben (aus der Zeichnungsebene der Fig. 1 heraus) gezogen wird, schwenkt er um die untere Kante des die Horizontalführung 32 bildenden Schlitzes (sh. Fig. 2a), so daß er sich mit dem Teil, der sich zwischen der Horizontalführung 32 und der Vertikalführung 34 befindet, nach unten bewegt, wobei er einen Ventilstößel 48 der Gasfeder 12 für die Höheneinstellung beaufschlagt, so daß die Gasfeder 12 entriegelt wird. Auf diese Weise kann also die Sitzhöhe verstellt werden. Während der Schwenkbewegung um die untere Kante des Schlitzes der Horizontalführung 32 bewegt sich der abgeflachte Ansatz des Endes 40 des Bedienungshebels 30 in dem die Vertikalführung 34 bildenden Schlitz, wodurch ja die Füh­ rung in der Vertikalebene sichergestellt wird.

Für eine Entriegelung der Gasfedern 14 oder 18 muß der Bedie­ nungshebel 30 horizontal um die durch die Vertikalführung 34 vorgegebene vertikale Schwenkachse entweder zur Gasfeder 14 verschwenkt werden, wobei die Führung in dieser Horizontalebene eben durch die Horizontalführung 32 sichergestellt wird. Wird dieser Be­ dienungshebel 30 zu einer der Gasfeder 14 oder 18 hin verschwenkt so drückt er zunächst auf einen zugehörigen Schwenkarm 50 oder 52, der um eine Schwenkachse 54 bzw. 56 am Sitzträger 10 ver­ schwenkbar ist und auf den jeweiligen Ventilstößel 58 bzw. 60 der Gasfeder 14 bzw. 18 einwirkt, so daß die Gasfeder 14 bzw. 18 ent­ riegelt wird. Die Schwenkarme 50 und 52, zwischen denen quer hin­ durch der Bedienungshebel 30 verläuft, werden über eine Feder 62 an den den Schwenkachsen 54 und 56 entgegengesetzten Enden zusammengehalten. Die Anordnung dieser Feder 62 geht ebenfalls aus den Fig. 1 und 2 deutlich hervor.

Wie man sieht, ist es auch möglich, bspw. bei gedrücktem Ventil­ stößel 58 der Gasfeder 12 zusätzlich die Gasfeder 14 oder die Gasfeder 18 durch entsprechende Schwenkbewegung zu entrie­ geln. Dies wird mit der Führung des Bedie­ nungshebels 30 zugelassen.

Es sei noch darauf hingewiesen, daß sich die Ventilstößel 58 und 60 der Gasfedern 14 und 18 auf jeweils kreisförmigen Bah­ nen, deren Kreismittelpunkte durch die Anlenkachsen 24 bzw. 26 gebildet werden, geführt sind, wie dies am besten aus Fig. 3 hervorgeht. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß bei je­ der Neigung der Sitzplatte bzw. der Rückenlehne der Ventilstös­ sel 58 bzw. 60 in der neutralen Stellung des Bedienungshebels 30 tatsäch­ lich unbeaufschlagt bleibt.

Aufgrund des Umstandes, daß die Horizontalführung 32 von der Vertikalführung 34 beabstandet ist und dabei der Bedienungs­ hebel 30 um die jeweils zur Führungsachse senkrechte Achse ver­ schwenkbar ist, kann auf eine zusätzliche Kulisse zur Führung des Bedienungshebels 30 verzichtet werden.

Claims (3)

1. Sitz, insbesondere Bürostuhl, mit mindestens zwei Gasfedern (12, 14) zur Ausübung von mindestens zwei unterschiedlichen Funktionen wie z. B. Verstellung der Rückenlehnenneigung und der Sitzplattenneigung und einem gemeinsamen Bedienungshebel (30) für die Gasfedern (12, 14), der an seinem zum Griffende (38) entgegengesetzten Ende (40) in horizontaler Richtung um eine Vertikalachse schwenkbar und an einer von diesem Ende (40) beabstandeten Stelle in einer schlitzförmigen Horizontalführung (32) verschiebbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (30) an dem zum Griffende (38) entgegengesetzten Ende (40) zusätzlich in einer schlitzför­ migen Vertikalführung (34) verschiebbar und in der dazu beabstandeten Horizontalführung (32) zusätzlich um die Längs­ achse der Horizontalführung (32) in vertikaler Richtung schwenkbar gelagert ist.

2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in die Vertikalführung (34) greifende Ende (40) des Bedienungs­ hebels (30) zu einem plattenförmigen Ansatz abgeflacht ist.

3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bedienungshebel (30) durch eine zwischen ihm und einer der Führungen (32, 34) wirksamen Zugfeder (44) in seiner Lage gesichert ist.