DE3614905A1 - Verfahren zum faerben nach dem ausziehverfahren - Google Patents
Verfahren zum faerben nach dem ausziehverfahrenInfo
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- D06P1/5207—Macromolecular compounds obtained by reactions involving only carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben nach dem Ausziehverfahren,
bei dem ein Copolymerisat aus Acrylamid und Acrylsäure als Egalisierhilfsmittel
bei möglichst niederen Flottenverhältnissen verwendet
wird.
Es ist bekannt, daß man beim Färben von Geweben oder Gewirken aus
Cellulosefasern oder cellulosehaltigen Materialien nach dem Ausziehverfahren
mit Küpen-, Direkt- oder Reaktivfarbstoffen nur dann egale Färbungen
erhält, wenn ein bestimmtes Verhältnis zwischen dem zu färbenden
Material und dem Volumen der Farbflotte nicht unterschritten wird. Je
größer dieses Flottenverhältnis um so gleichmäßigere Färbungen werden
erreicht. In der Praxis hängen die Flottenverhältnisse von den verwendeten
Färbeapparaten ab und schwanken beispielsweise etwa zwischen 1 : 30
bei Haspelkufen und 1 : 8 bei Jet-Färbeapparaten.
Es besteht ein Bedürfnis, mit weniger Flotte auszukommen, ein herabgesetztes
Flottenverhältnis wäre erwünscht, weil damit Wasser, Energie und
Chemikalien gespart und die Produktivität der Färbeapparate erhöht werden
können.
In Gegenwart der üblicherweise verwendeten Egalisierhilfsmittel gelingt
es nicht, egale Färbungen zu erhalten, wenn das für einen bestimmten
Färbeapparat vorgeschriebene Flottenverhältnis stark unterschnitten wird.
Copolymerisate des Acrylamids und der Acrylsäure, die in Färbeverfahren
verwendet werden können, sind bekannt. Beispielsweise geht aus dem
EP 19 188 hervor, Mischpolymerisate des Acrylamids als Hilfsmittel in
einem Verfahren zum Klotzfärben mit Reaktivfarbstoffen zu verwenden, um
eine Migration der Farbstoffe vor der Trocknung zu verhindern und um
gleichzeitig die Flottenaufnahme auf dem Gewebe zu erhöhen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Färbeverfahren nach dem
Ausziehverfahren zu ermöglichen, das in optimaler Weise mit möglichst
wenig Flotte auskommt.
Die Lösung der Aufgabe besteht in einem Verfahren zum Färben nach dem
Ausziehverfahren in wäßriger Flotte, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man
der Flotte ein Copolymerisat aus 10 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 40 bis
65 Gew.-%, Acrylamid und
90 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 35 Gew.-%, Acrylsäure, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Monomeren,
in einer Menge von 0,05 bis 0,2 g/l, bevorzugt 0,075 bis 0,1 g pro Liter
Flotte, bei einem Flottenverhältnis von 1 : 15 bis 1 : 5 zusetzt und in der
Verwendung dieses Copolymerisats in einem Färbeverfahren nach dem Ausziehverfahren.
Der besonders hervorzuhebende Effekt liegt darin, daß durch das erfindungsgemäß
zu verwendende Copolymerisat, das in verhältnismäßig geringen
Mengen zugesetzt wird, die bisherigen Flottenlängen um 50 bis 60% erniedrigt
werden können. Es war nicht zu erwarten, daß man, selbstverständlich
in Abhängigkeit von den verwendeten Apparaten, mit Flottenverhältnissen
von 1 : 5 als untere Grenze egale Färbungen erhält, die mit bisherigen
Hilfsmitteln für Färbungen nach dem Ausziehverfahren nicht erreicht
werden konnten.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Copolymerisate weisen bevorzugt
Molekulargewichte von 1,5 bis 3,0 Millionen auf. Als besonders vorteilhaft
haben sich solche mit Molekulargewichten um 2 Millionen bewährt.
Besonders bevorzugte Copolymerisate bestehen aus 60 bis 65 Gew.-% Acrylamid
und 40 bis 35 Gew.-% Acrylsäure.
Die Herstellung der Copolymerisate erfolgt in an sich üblicher Weise
beispielsweise unter den Bedingungen einer Lösungspolymerisation in
Gegenwart von Radikalbildnern. Sie ist bekannt und braucht nicht näher
erläutert werden. Gegebenenfalls werden nach der Polymerisation die
erhaltenen Polymerisate in ihren Lösungen neutralisiert. Die monomere
Acrylsäure kann aber auch in Form eines Salzes eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind die Natriumsalze. Freie carboxylgruppenhaltige
Copolymerisate können gegebenenfalls vor der Zugabe zur Flotte oder in der
Flotte vollständig neutralisiert werden.
Die Färbungen mit dem erfindungsgemäß zuzusetzenden Copolymerisaten nach
einem Ausziehverfahren erfolgen in an sich üblicher und in dem Fachmann
bekannter Weise.
Besonders geeignete Gewebe bestehen aus Cellulosefasern oder sind Mischfasergewebe
mit einem Celluloseanteil von 10 bis 90% mit beispielsweise
Polyesteranteilen, Polyacrylnitril- oder Polyamidanteilen.
Als Farbstoffe kommen die in der Cellulosefärberei üblichen angewandten
Küpen-, Schwefel- und insbesondere Direkt- und Reaktivfarbstoffe in
den üblichen Mengen in Betracht.
Die Färbeverfahren werden bei Raumtemperaturen oder höheren Temperaturen
in Abhängigkeit vom verwendeten Farbstoff durchgeführt. Zweckmäßige
Temperaturen bei der Verwendung von Küpenfarbstoffen liegen in dem Bereich
von 50 bis 110°C, bei Direktfarbstoffen bei Kochtemperaturen und
bei Reaktivfarbstoffen bei 20 bis 90°C.
Die Flotten enthalten zweckmäßigerweise die üblichen Zusätze und Chemikalien,
beispielsweise Netzmittel, Dispergiermittel, Elektrolyten,
Alkalien, Oxidationsmittel und Reduktionsmittel u. a.
Der überraschende Effekt der Erfindung liegt darin, daß man bei Haspelkufen,
die beispielsweise konstruiert sind für Flottenverhältnisse von
1 : 30 bis 1 : 20 mit Verhältnissen von 1 : 15 bis 1 : 10 hervorragende egale
Färbungen erzielt. In nicht voll gefluteten Jet-Apparaten, wie z. B.
Overflow-Farbapparate, die z. B. konstruiert sind für Flottenverhältnisse
von 1 : 15 bis 1 : 10 kann in vorteilhafter Weise mit Flottenverhältnissen
von 1 : 7 bis 1 : 5 gearbeitet werden.
1. Overflow-Färbeapparat geeignet zum Färben im Flottenverhältnis 1 : 15
100 kgBaumwollwirkware abgekocht
600 lWasser (Flottenverhältnis 1 : 6)
1%Indanthren Blau BC (C.J. Vat blue 6)
0,05 g/lCopolymerisat aus 64 Gew.-% Acrylamid und 36 Gew.-%
Acrylsäure vom Molekulargewicht 2 Millionen, gelöst in der
20-fachen Menge Wasser
22 ml/lNaOH 38° B´
6 g/lHydrosulfit
Vorlaufen 10 Minuten bei Raumtemperatur, 20 Minuten lang aufheizen
auf 60°C und 60 Minuten lang bei 60°C färben. Im Überlauf spülen.
Mit 2 ml/l H₂O₂ bei 50°C 15 Minuten Oxidieren und mit 1 ml/l eines Alkylarylsulfonats bei 99°C 20 Minuten seifen. Die so durchgeführte Färbung ist egal ausgefallen, eine Kontrollfärbung ohne Acrylamid- Acrylsäure-Copolymerisat ist dagegen unegal ausgefallen.
Mit 2 ml/l H₂O₂ bei 50°C 15 Minuten Oxidieren und mit 1 ml/l eines Alkylarylsulfonats bei 99°C 20 Minuten seifen. Die so durchgeführte Färbung ist egal ausgefallen, eine Kontrollfärbung ohne Acrylamid- Acrylsäure-Copolymerisat ist dagegen unegal ausgefallen.
2. Färbeapparat wie in Beispiel 1
90 kgBaumwollwirkware abgekocht
600 lWasser (Flottenverhältnis 1 : 6)
2%Basilen Rot EB (Reactiv Red 120)
0,1 g/lCopolymerisat aus 64 Gew.-% Acrylamid und 36 Gew.-%
Acrylsäure vom Molekulargewicht 2 Millionen, gelöst in der
20-fachen Menge Wasser
5 g/lSoda kalz.
1 ml/lNaOH 38° B´
40 g/lNa₂SO₄
1 g/lOxidationsmittel auf Basis Nitrobenzol-sulfonsäure-
Natriumsalz
Aufheizen in 30 Minuten auf 80°C und 60 Minuten lang bei 80°C färben.
Anschließend Bad ablassen
Anschließend Bad ablassen
1×kalt in F.V. 1 : 15 15 Minuten spülen
1×bei 70°C in F.V. 1 : 15 15 Minuten spülen
2×bei 98°C in F.V. 1 : 15 mit 1 g/l EDTA seifen und
1×bei 50°C in F. V. 1 : 15 spülen
1×bei 70°C in F.V. 1 : 15 15 Minuten spülen
2×bei 98°C in F.V. 1 : 15 mit 1 g/l EDTA seifen und
1×bei 50°C in F. V. 1 : 15 spülen
Die Färbung ist egal ausgefallen, eine Kontrollfärbung ohne erfindungsgemäßes
Copolymerisat ist dagegen unegal.
3. Färbeapparat: Haspelkufe geeignet zum Färben im Flottenverhältnis
1 : 30
50 kgBaumwollkalico, abgekocht, gebleicht 1 : 30
750 lWasser (Flottenverhältnis 1 : 15)
3%Sirius Lichttürkisblau GL (C.I. Direkt Blue 86)
0,06 g/lCopolymerisat aus 64 Gew.-% Acrylamid und 36 Gew.-%
Acrylsäure vom Molekulargewicht 2 Millionen, gelöst in der
20-fachen Menge Wasser
30 g/lNa₂SO₄
Aufheizen innerhalb von 30 Minuten auf Kochtemperatur und 45 Minuten
lang bei Kochtemperatur färben. Abkühlen auf 70°C, Flotte ablassen
und einmal mit kaltem Wasser in F.V. 1 : 30 15 Minuten spülen.
Die Ware ist im Gegensatz zu einer ohne erfindungsgemäßes Egalisierhilfsmittel
gefärbten, egal ausgefallen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Färben nach dem Ausziehverfahren in wäßriger Flotte,
dadurch gekennzeichnet, daß man der Flotte ein Copolymerisat aus 10
bis 70 Gew.-% Acrylamid und 90 bis 30 Gew.-% Acrylsäure, bezogen auf
das Gewicht der Monomeren, in einer Menge von 0,05 bis 0,2 g pro
Liter Flotte bei einem Flottenverhältnis von 1 : 15 bis 1 : 5 zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Copolymerisat
aus 40 bis 65 Gew.-% Acrylamid und 60 bis 35 Gew.-% Acrylsäure
zusetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Copolymerisat in einer Menge von 0,75 bis 0,1 g pro Liter Flotte
zusetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das verwendete Copolymerisat ein Molekulargewicht von 1,5 bis
3 Millionen aufweist.
5. Verwendung eines Copolymerisats aus 10 bis 70 Gew.-% Acrylamid und 90
bis 30 Gew.-% Acrylsäure, bezogen auf das Gewicht der Monomeren, zum
Färben nach dem Ausziehverfahren in einer Menge von 0,05 bis 0,2 g
pro Liter wäßriger Flotte bei einem Flottenverhältnis von 1 : 15 bis
1 : 5.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19863614905 DE3614905A1 (de) | 1986-05-02 | 1986-05-02 | Verfahren zum faerben nach dem ausziehverfahren |
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Publications (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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---|---|---|---|
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Country Status (2)
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DE (2) | DE3614905A1 (de) |
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EP1331302B1 (de) * | 2002-01-28 | 2005-10-19 | Dr. Th. Böhme KG Chem. Fabrik GmbH & Co. | Verwendung einer Zusammensetzung als Faltenverhinderungsmittel |
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- 1987-04-28 DE DE8787106162T patent/DE3780072D1/de not_active Expired - Lifetime
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EP0243939B1 (de) | 1992-07-01 |
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