DE3612701A1 - Waschmittel in stueckiger form - Google Patents
Waschmittel in stueckiger formInfo
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Description
Waschmittel in stückiger Form (Detergent bars) werden u. a. bei
der Handwäsche bzw. der Flußwäsche von Textilien eingesetzt.
Aus der GB-PS 21 27 426 sind Waschmittel in stückiger Form
(detergent bars) bekannt, die 5 bis 60 Gew.-% waschaktive Substanzen,
0 bis 60 Gew.-% Waschmittelbuilder und mit Säure behandelten
Bentonit zur Erhöhung der Härte enthalten. Als Waschmittelbuilder
werden wasserlösliche Carbonate, organische
Stoffe, wie z. B. Natriumnitrilotriacetat, und vor allem wasserlösliche
Phosphate eingesetzt.
Die bekannten Waschmittel in stückiger Form auf Basis von linearen
höheren Alkylbenzolsulfonaten und Pentanatriumtripolyphosphat
als Gerüststoff werden bislang wegen ihrer guten Waschwirkung
anerkannt, wobei die linearen höheren Alkylbenzolsulfonate
biologisch abbaubar sind und eine ausgezeichnete Waschwirkung
zeigen, während die Polyphosphate im Prinzip als gute
und sichere Gerüststoffe für das Waschmittel angesehen werden.
Da jedoch die Phosphate in den letzten Jahren wegen der Eutrophierung
von Binnengewässern weniger geschätzt werden, hat man
versucht, zahlreiche andere Phosphatersatzstoffe mit Gerüststoff-
Eigenschaften einzusetzen. Beispielsweise nahm man an,
daß Carbonate, Silikate, Borax, das Trinatriumsalz der Nitrilotriessigsäure
(NTA), organische Sequestriermittel, Polyelektrolyt,
Chelatisierungsmittel und andere Produkte, die
Reinigungswirkung synthetischer, organischer Detergentien verstärken
würden. Die meisten dieser Phosphatersatzstoffe besitzen
jedoch nachteilige Eigenschaften, wenngleich sie nicht so stark
zur Eutrophierung der Binnengewässer beitragen, wie man es den
Phosphaten zuschreibt. Einige dieser Phosphatersatzstoffe sind
giftig, anderen werden krebserregende Eigenschaften zugeschrieben,
andere sind nicht lagerstabil oder vermitteln dem Endprodukt
unerwünschte Fließeigenschaften, geben Verarbeitungsschwierigkeiten
während weitere wieder einen schlechten Geruch aufweisen
bzw. mit den anderen Bestandteilen des Waschmittels reagieren.
Demzufolge besteht eine erhebliche Unsicherheit darüber, ob
überhaupt und wenn, welche Produkte als geeignete Phosphatersatzstoffe
anzusehen sind.
Es wurde in jüngster Zeit festgestellt, daß Zeolithe, insbesondere
bestimmte synthetische, kristalline Molekularsieb-
Zeolithe, vorzugsweise in zumindest teilweise hydratisierter
Form trotz ihrer Wasserunlöslichkeit geeignete
Ionenaustauscher für Calciumionen sind und demzufolge die
Waschkraft synthetischer, organischer Detergentien, insbesondere
anionischer Detergentien verbessern und auch mit
nicht-ionischen Detergentien eingesetzt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Waschmittel in stückiger
Form, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es Aluminiumsilikat
enthält.
In einer vorzugsweisen Ausführungsform kann das Waschmittel
in stückiger Form die folgende Zusammensetzung aufweisen:
5 bis 50 Gew.-%oberflächenaktive Substanzen
5 bis 60 Gew.-%Aluminiumsilikat
0 bis 60 Gew.-%Füllstoff und Waschalkalien
≦ωτ1 Gew.-%an Additiven
0 bis 8 Gew.-%Schmiermittel
Die Aluminiumsilikate können natürlich vorkommende oder aber
synthetisch hergestellte Produkte sein, wobei die synthetisch
hergestellten, kristallinen Produkte bevorzugt werden.
Die Herstellung kann z. B. durch Reaktion von wasserlöslichen
Silikaten mit wasserlöslichen Aluminaten in Gegenwart von
Wasser erfolgen. Zu diesem Zweck können wässerige Lösungen
der Ausgangsmaterialien miteinander vermischt oder eine in
festem Zustand vorliegende Komponente mit der anderen, als
wässerige Lösung vorliegende Komponente umgesetzt werden.
Auch durch Vermischen beider, in festem Zustand vorliegender
Komponenten erhält man bei Anwesenheit von Wasser die gewünschten
Aluminiumsilikate. Auch aus Al(OH)3, Al2O3 oder
SiO2 lassen sich durch Umsetzen mit Alkalisilikat- bzw.
Alkalialuminat-Lösungen Aluminiumsilikate herstellen. Die
Herstellung kann auch nach weiteren bekannten Verfahren erfolgen.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Aluminiumsilikate,
die eine dreidimensionale Raumgitterstruktur aufweisen.
Das bevorzugte, etwa im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g Aktivsubstanz
meist bei etwa 100 bis 180 mg CaO/g AS liegende Calciumbindevermögen
findet sich vor allem bei Verbindungen der Zusammensetzung:
0,7-1,1 Na2O · Al2O3 · 1,2-3,3 SiO2
Diese Summenformel unfaßt zwei Typen verschiedener Kristallstrukturen
(bzw. deren nicht kristalline Vorprodukte), die
sich auch durch ihre Summenformeln unterscheiden. Es sind
dies:
- 1) 0,7-1.1 Na2O · Al2O3 · 1,3-2,4 SiO2
- 2) 0,7-1,1 Na2O · Al2O3 · 2,4-3,3 SiO2
Die unterschiedlichen Kristallstrukturen zeigen sich im
Röntgenbeugungsdiagramm.
Das in wässeriger Suspension vorliegende kristalline Aluminiumsilikat
läßt sich durch Filtration von der verbleibenden wässerigen
Lösung abtrennen und trocknen. Je nach den Trocknungsbedingungen
enthält das Produkt mehr oder weniger gebundenes
Wasser.
Die Teilchengröße der einzelnen Aluminiumsilikatpartikel kann
verschieden sein und z. B. im Bereich zwischen 0,1 Mikrometer
und 0,1 mm liegen. Diese Angabe bezieht sich auf die Primärteilchengröße,
d. h. die Größe der bei der Fällung und gegebenenfalls
der anschließenden Kristallisation anfallenden Teilchen.
Mit besonderem Vorteil verwendet man Aluminiumsilikate,
die zu wenigstens 80 Gew.-% aus Teilchen einer Größe von 10 bis
0,01 Mikrometer insbesondere von 8 bis 0,1 Mikrometer bestehen.
Vorzugsweise enthalten diese Aluminiumsilikatpartikel keine Primär-
bzw. Sekundärteilchen mehr mit Durchmessern oberhalb von 45
Mikrometer. Als Sekundärteilchen werden Teilchen, die durch
Agglomeration der Primärteilchen zu größeren Gebilden entstanden
sind, bezeichnet.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird als Aluminiumsilikat pulverförmiger Zeolith des Typs A
mit besonders definiertem Teilchenspektrum eingesetzt.
Derartige Zeolithpulver können gemäß DE-AS 24 47 021, DE-AS
25 17 218, DE-OS 26 52 419, DE-OS 26 51 420, DE-OS 26 51 436,
DE-OS 26 51 437, DE-OS 26 51 445 oder DE-OS 26 51 485 hergestellt
werden. Sie weisen dann die dort angegebenen Teilchenverteilungskurven
auf.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann ein pulverförmiger
Zeolith des Typs A verwendet werden, der die in
der DE-OS 26 51 485 beschriebene Teilchengrössenverteilung
aufweist.
Die oberflächenaktiven Substanzen können anionische und/oder
nichtionische Tenside sein.
Als anionische Substanzen werden eingesetzt:
- - Alkylbenzolsulfonat (ABS), vorzugsweise mit linearer Alkyl- Kette (LAS) mit 8-22 C-Atomen, bevorzugt.
- - Paraffinsulfonate mit linearer oder verzweigter C10-C20Kette, bevorzugt C13-C17. Sulfonatgruppe endständig oder über die Kette verteilt.
- - Sulfate höherer Alkohole mit C8-C22Kette, beispielsweise Lauryl-, Talgfett- und Cocosfettalkohol.
- - Ethersulfate höherer Alkohole mit C8-C22-Kette, beispielsweise gleiche Alkoholreste wie bei den vorgenannten Sulfaten höherer Alkohole. Das Molverhältnis Alkylenoxid - speziell Ethylenoxid - zu Alkohol liegt bei 1 : 1 bis 5 : 1.
- - α-Olefinsulfonate mit C8-C20-Kette, bevorzugt im Bereich C13-C17.
- - Seifen, das sind wasserlösliche Salze höherer Fettsäuren
- - Als Kation für die vorstehend genannten Tenside kommen Natrium, Kalium und Ammonium bzw. substituierte Ammoniumionen wie Mono-, Di- und Triethanol sowie Tetramethylammonium in Frage.
Als nonionische Substanzen werden eingesetzt:
- - Kondensationsprodukte aus Alkylenoxid (C2-C4) - bevorzugt Ethylenoxid, Propylenoxid- und einem Kohlenwasserstoffrest (Alkyl, Alkylphenol, höhere Fettalkohole, höhere Fettsäuren, höhere Fettamine). Als Beispiel sei Talgfettalkohol (C16-C18) mit etwa 5-30-Ethylenoxideinheiten genannt.
- - Fettsäureamide, gebildet aus Alkanolamin, bevorzugt Mono- und Diethanolamin sowie Isopropylamin, und einer Fettsäure. Als Beispiel sei hier Cocosfettsäuremonoethanolamid genannt.
Als Füllstoffe können die folgenden Stoffe, vorzugsweise in einer
Menge von 0 bis 60 Gew.-% eingesetzt werden:
Als Füllstoffe seien Sulfate, Carbonate und Hydrogencarbonate
von Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium genannt, aus der
Literatur sind noch andere Stoffe wie Bentonit und Stärke
(Kartoffel-, Reis- und Weizen-) bekannt.
Als Waschalkalien können Natriumcarbonat und/oder Natriumsilikat
eingesetzt werden.
Als Additive können Carboxymethylcellulose, optische Aufheller,
Farbe und/oder Duftstoffe eingesetzt werden. Vorzugsweise in
einer Menge von jeweils 0,1 bis 1,0 Gew.-%.
Als Schmiermittel können, vorzugsweise in einer Menge von 0
bis 8 Gew.-% die folgenden Stoffe eingesetzt werden:
Schmiermittel sind verfahrensbedingte Stoffe, die beim Extrudieren
der Rohmasse zur Erzielung eines guten Strangs und
einer glatten, rißfreien Oberfläche eingesetzt werden. Geeignet
sind hochschmelzende Fette, Wachse und Paraffine mit
Schmelzpunkten größer 40°C bis etwa 60°C. Auch können als
Schmiermittel hochschmelzende nichtionische Tenside benutzt
werden wie z. B. Talgalkohol mit 25 Ethylenoxideinheiten oder
Cocosfettsäuremonoethanolamid.
Das erfindungsgemäße Waschmittel in stückiger Form wird auf
bekanntem Wege hergestellt.
Vorzugsweise werden die einzelnen Komponenten bei einer Temperatur
von 30 bis 60°C, insbesondere bei 40 bis 50°C, miteinander
vermischt, homogenisiert, vorzugsweise auf einem
Dreiwalzenstuhl, und auf bekannte Weise verpreßt.
Das erfindungsgemäße Waschmittel in stückiger Form enthält vorteilhafterweise
keine die Gewässer eutrophierenden Substanzen
wie zum Beispiel Natriumtripolyphosphat.
Es ist jedoch auch möglich, einen Teil des Aluminiumsilikates
durch die Natrium- und/oder Kaliumsalze von Ortho-, Pyro- und/
oder Triphosphat zu ersetzen.
Die Waschwirkung sowie die Handhabbarkeit und die Auflösegeschwindigkeit
des erfindungsgemäßen Waschmittels in stückiger
Form gleicht den entsprechenden Eigenschaften des bekannten
Waschmittels in stückiger Form gemäß GB-PS 21 27 426.
Die chemische Konstitution der in den Beispielen genannten
Stoffe ist:
Texapon OT : Laurylsulfat
Marlipal SU : Talgalkohol mit 25 Mol Ethylenoxid
Rewomid C 212 : Cocosfettsäuremonoethanolamid
Marlipal SU : Talgalkohol mit 25 Mol Ethylenoxid
Rewomid C 212 : Cocosfettsäuremonoethanolamid
Die Tabelle I zeigt die Zusammensetzung der verwendeten Proben.
Die Proben 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 sind Waschmittel in
stückiger Form gemäß Erfindung. Die Waschmittel in stückiger
Form werden hergestellt, indem man Texapon OT und Wasser in
einem Kneter vorlegt und solange unter Erwärmen auf 40 bis
50°C knetet, bis die Texapon-Nadeln aufgelöst sind.
Anschließend wird Rewomid C 212 und Marlipal SU als 40%ige
Emulsion zugesetzt und dann die restlichen Pulverkomponenten
zugefügt. Die Extrusion der Masse zu Waschmittel in stückiger
Form erfolgt bei 65°C.
Die Schaumbeständigkeit und die Schaumentwicklung werden mit
dem Reibschaumgerät bestimmt.
Die Schaumentwicklung wird nach 5 Minuten und die Schaumbeständigkeit
nach 30 Minuten in Millilitern abgelesen. Die
Untersuchungen werden in destilliertem Wasser sowie in Wasser
mit 15° dH durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle II dargestellt.
Methode: "Abrieb in der Trommel"
Die Auflösegeschwindigkeit wird in einer Vorrichtung gemäß
der einzigen Figur mit normalem Leitungswasser von ca. 12-14°C
und 4° deutscher Härte durchgeführt.
Dabei werden die folgenden Bedingungen eingehalten:
Einwaage 1,0 ± 0,01 g
Wasserdurchlauf: 2 l/min
Geschwindigkeit: 35 U/min
Laufzeit: 25′
Einwaage 1,0 ± 0,01 g
Wasserdurchlauf: 2 l/min
Geschwindigkeit: 35 U/min
Laufzeit: 25′
Die Zeichnung stellt die Vorrichtung zur Bestimmung der Auflösegeschwindigkeit
dar. Diese Vorrichtung besteht aus dem
Motor 1, der Achse 2 und dem zylinderförmigen Käfig 3. Der
zylinderförmige Käfig 3, der einen Aussendurchmesser von
200 mm aufweist, ist mit dem Siebgewebe 4 mit einer Maschenweite
von 1 mm bespannt. Der Innenraum des Käfigs 3 ist in
einzelne Sektionen 5 durch die Trennwände 6 aufgeteilt, sodaß
die verschiedenen Proben 7, 8, 9, 10 und 11 gleichzeitig untersucht
werden können. Die Trennwände 6 haben eine innere Öffnung
mit einem Innendurchmesser von 100 mm. Die Trennwände 6 werden
durch 4 lange Schrauben 16 mit aufgeschobenen Metallhülsen 17,
die als Abstandshalter fungieren, zusammengehalten.
Der zylinderförmige Käfig 3 wird über die Achse 2 in horizontaler
Lage durch den Motor 1 mit 35 Umdrehungen pro Minute
um die Längsachse gedreht. Ein Teil des zylinderförmigen
Käfigs 3 ist dabei in ein Wasserbecken 12 getaucht, welches
so bemessen ist, daß die eingefügten Proben der Waschmittel
in stückiger Form vollständig von dem durchlaufenden Wasser 13
bedeckt werden. Das Wasser durchfliesst das Wasserbecken 12
mit einer Geschwindigkeit von 2 l/min, wobei es über den Zulauf 14
hinzugefügt und über den Ablauf 15 abgeführt wird.
Bei dieser Bestimmung wird ein Baumwollhandtuch auf einer festen Unterlage aufgespannt
und darauf das Waschmittel in stückiger Form unter fliessendem kalten
Wasser (ca. 12°C) 400 mal gerieben.
Claims (1)
- Waschmittel in stückiger Form, dadurch gekennzeichnet, daß es Aluminiumsilikat enthält.
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