DE3611243C2 - Vorrichtung zur Zuführung von Energie zu einem Zylinder einer Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zuführung von Energie zu einem Zylinder einer Druckmaschine, um in dem Zylinder angeordnete Stellglieder zu betätigen, wobei die Vorrichtung an einer Stirnseite des Zylinders angeordnet ist und mit dem feststehenden Maschinenteil zusammenwirkt.

In bzw. an rotierenden Zylindern von Druckmaschinen sind häufig Stellglieder verschiedenster Art angeordnet, deren Betätigung von einem feststehenden Maschinenteil erforderlich ist. Hierzu sind mechanische und elektrische Anordnungen (beispielsweise Planetengetriebe, Kurvengetriebe oder Schleifringübertragung) bekanntgeworden. Ferner ist aus der DE 83 19 431.2 U1 eine Vorrichtung bekannt, die zur Durchführung der Schalt- und Spannvorgänge an einer Wendeeinrichtung eines Zylinders einer Druckmaschine ein hydraulisches System verwendet. Hierbei werden eine oder mehrere Hydraulikleitungen über Drehdurchführungen von den feststehenden Maschinenteilen in die Wellen der Zylinder geführt. Solche Drehdurchführungen sind störanfällig und bedingen einen zusätzlichen Wartungsaufwand für die Maschine. Des weiteren sind dadurch die Zylinderzapfen nicht immer frei zugänglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zuführung von Energie zu einem Zylinder einer Druckmaschine zur Betätigung von in dem Zylinder angeordneten Stellgliedern verfügbar zu machen, für die keine Drehdurchführung für hydraulische Leitungen erforderlich ist, die nicht störanfällig ist und bei der der Zylinderzapfen frei zugänglich bleibt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Zylinder eine Hydraulikpumpe angeordnet ist, deren Antrieb über ein Getriebe erfolgt, das zwischen dem feststehenden Maschinenteil und der Hydraulikpumpe vorgesehen ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß ein kompaktes innerhalb des Zylinders angeordnetes hydraulisches System verwendet werden kann. Dadurch, daß dieses hydraulische System innerhalb des Zylinders geschlossen ist und keine Drehdurchführung erforderlich ist, besteht auch nicht die Gefahr, daß eine solche undicht wird und die Druckmaschine dadurch außer Betrieb setzt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Getriebe einen Exzenter umfaßt, der verdrehfest am feststehenden Maschinenteil gelagert ist und eine den Zylinder tragende Welle umschließt. Diese Ausgestaltung wird in vorteilhafter Weise dadurch weitergebildet, daß an der Hydraulikpumpe antriebsseitig ein Rollenhebel angeordnet ist, der mit dem Exzenter in Wirkverbindung steht. Hierdurch wird in einfacher Weise eine für eine Pumpe geeig­ nete Art erforderliche oszillierende Bewegung über­ tragen.

Zur Anwendung im Rahmen der Erfindung sind verschie­ dene bekannte Pumpen geeignet. Bei Pumpen, welche mittels einer Schwenkbewegung angetrieben werden, wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorge­ schlagen, daß der Rollenhebel auf einer Antriebs­ welle der Hydraulikpumpe angeordnet ist.

Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Exzenter in Richtung der Achse des Zylinders verschiebbar gelagert ist. Hierdurch ist der Eingriff zwischen dem Exzenter und dem Rollen­ hebel schaltbar, so daß die Hydraulikpumpe jederzeit abgeschaltet werden kann.

Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe einen Zahnkranz und ein Zahnrad umfaßt, daß der Zahnkranz verdrehfest am feststehenden Maschinenteil gelagert ist und eine den Zylinder tragende Welle konzen­ trisch umschließt und daß das Zahnrad auf einer Antriebswelle der Hydraulikpumpe angeordnet ist. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere für Hydraulikpumpen, welche durch eine Drehbewegung angetrieben werden.

Auch bei dieser Ausgestaltung ist ein Abschalten der Hydraulikpumpe dadurch möglich, daß der Zahnkranz in Richtung der Achse des Zylinders verschiebbar gela­ gert ist. Eine besonders einfache Vorrichtung ergibt sich, wenn die Hydraulikpumpe eine Zahnradpumpe ist.

Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Hydraulikpumpe Teil eines im Zylinder angeordneten hydraulischen Systems ist, welches ferner ein Druckregelventil und mindestens einen Arbeitszylinder umfaßt. Dabei können elek­ trische Leitungen über Schleifringe und/oder Dreh­ übertrager zum Zylinder geführt werden.

Dadurch wird die elektrische Betätigung von hydrau­ lischen Stellgliedern im Zylinder ermöglicht. Ferner ist eine Drucküberwachung im hydraulischen System durch einen druckabhängigen elektrischen Schalter möglich.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich­ nung an Hand mehrerer Figuren teils schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erstes Ausfüh­ rungsbeispiel,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch ein zweites Ausfüh­ rungsbeispiel und

Fig. 3 einen Querschnitt durch das zweite Ausfüh­ rungsbeispiel.

Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Die Welle 1 eines in Fig. 1 nur teilweise dargestell­ ten Zylinders 2 einer Druckmaschine ist mit Hilfe eines Lagers 3 in einem feststehenden Maschinenteil 4 gelagert. Die Lagerung des anderen Endes der Welle 1 ist ebenfalls nicht dargestellt, da dieses zur Erläuterung der Erfindung nicht erforderlich ist.

Im Zylinder 2 ist eine Hydraulikpumpe 5 vorgesehen, welche durch eine Schwenkbewegung ihrer Antriebswel­ le 6 angetrieben wird. Die Antriebswelle 6 trägt einen Hebel 7, welcher mit einer Rolle 8 versehen ist. Durch eine nicht dargestellte Feder wird die Rolle 8 auf die Umfangsfläche eines Exzenters 9 gedrückt. Der Exzenter 9 ist auf einem konzentrisch mit der Welle 1 angeordneten Ring 10 verdrehfest gelagert. Der Exzenter 9 ist jedoch von der gezeig­ ten Position, bei welcher er im Eingriff mit der Rolle 8 steht, in die mit strichpunktierten Linien angedeutete Position 11 verschiebbar. Dadurch wird ein Auskuppeln des von dem Exzenter 9 und des Hebels 7 gebildeten Getriebes ermöglicht.

Die Hydraulikpumpe 5 ist Teil eines in Fig. 1 ledig­ lich schematisch angedeuteten hydraulischen Systems, welches unter anderem elektrisch betätigbare Ventile 12, 13 enthält. Zur Betätigung dieser Ventile sind Leitungen 14, 15 vorgesehen, welche über elektrische Schleifringe 16, 17 vom feststehenden Maschinenteil zum Zylinder geführt werden.

Bei dem in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel besteht das Getriebe aus einem Zahn­ kranz 21 und einem Zahnrad bzw. Ritzel 22. Das Ritzel 22 ist auf der Antriebswelle 23 einer Zahnrad­ pumpe 24 angeordnet, bei welcher in an sich bekann­ ter Weise zwei Zahnräder 25, 26 vorgesehen sind. Zum Auskuppeln des Getriebes ist der Zahnkranz 21 auf dem Ring 38 verschiebbar angeordnet.

Das nur schematisch angedeutete hydraulische System umfaßt einen Vorratsbehälter 27 und ein Druckregel­ ventil 28 sowie elektrisch betätigbare hydraulische Stellglieder 29, 30, z. B. Ventile, welche über Leitungen 31, 32 und Schleifringe 33, 34 betätigt werden können. Zur Rückmeldung des aufgebrachten Druckes ist ein druckabhängiger Schal­ ter 37 vorgesehen, der über die Leitung 36 und den Schleifring 35 mit geeigneten Anzeige- bzw. Kontroll­ einrichtungen auf dem feststehenden Maschinenteil verbunden ist. Von den Ausgängen 39, 40 des hydrau­ lischen Stellgliedes 30 führen Leitungen zu Arbeits­ zylindern, welche nicht dargestellt sind.

Claims (11)

1. Vorrichtung zur Zuführung von Energie zu einem Zylinder einer Druckmaschine, um in dem Zylinder angeordnete Stellglieder zu betätigen, wobei die Vorrichtung an einer Stirnseite des Zylinders angeordnet ist und mit dem feststehenden Maschinenteil zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinder (2) eine Hydraulikpumpe (5, 24) angeordnet ist, deren Antrieb über ein Getriebe (7, 8, 9; 21, 22) erfolgt, das zwischen dem feststehenden Maschinenteil (4) und der Hydraulikpumpe (5, 24) vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe einen Exzenter (9) umfaßt, der verdrehfest am feststehenden Maschinenteil (4) gelagert ist und eine den Zylinder (2) tragende Welle (1) umschließt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Hydraulikpumpe (5) antriebsseitig ein Hebel (7) mit Rolle (8) angeordnet ist, der mit dem Exzenter (9) in Wirkverbindung steht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (7) mit Rolle (8) auf einer Antriebswelle (6) der Hydraulikpumpe (5) angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (9) in Richtung der Achse des Zylinders (2) verschiebbar gelagert ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe einen Zahnkranz (21) und ein Zahnrad (22) umfaßt, daß der Zahnkranz (21) verdrehfest am feststehenden Maschinenteil (4) gelagert ist und eine den Zylinder (2) tragende Welle (1) konzentrisch umschließt und daß das Zahnrad (22) auf einer Antriebswelle (23) der Hydraulikpumpe (24) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnkranz (21) in Richtung der Achse des Zylinders (2) verschiebbar gelagert ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikpumpe (24) eine Zahnradpumpe ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikpumpe (5, 24) Teil eines im Zylinder (2) angeordneten hydraulischen Systems ist, welches ferner ein Druckregelventil (28) und mindestens einen Arbeitszylinder umfaßt.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das hydraulische System elektrisch betätigbare hydraulische Stellglieder (29, 30) umfaßt und daß elektrische Leitungen (31, 32, 36) über Schleifringe (33, 34, 35) und/oder Drehübertrager zum Zylinder (2) geführt sind.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im hydraulischen System ein druckabhängiger elektrischer Schalter (37) vorgesehen ist.