DE3546191A1 - Vorrichtung zum ruetteln von giessformen an einer giessanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Rütteln von Gieß­ formen an einer Gießanlage, insbesondere für keramische Form­ linge, mit Formenträgern, die von einem Endlosförderer nach­ einander durch mindestens eine Eingußstation bewegt werden.

Es ist bekannt, daß sich bestimmte Eigenschaften, besonders die Oberflächenstruktur, gegossener Formlinge dadurch verbes­ sern lassen, daß man die Gießformen während oder unmittelbar nach dem Füllen in Schwingungen versetzt. Dies gilt vor allem für keramische Formlinge; Gründe dafür sind beispielsweise in der US-PS 16 94 563 beschrieben. Dort ist zum Erzeugen von Schwingungen beispielsweise ein Rütteltisch vorgesehen, bei dem eine Gießform auf einer waagerechten Exzenterwelle ruht, deren Drehung senkrechte Schwingungen erzeugt. Bei einer ande­ ren Ausführungsform ruht die Gießform auf senkrechten Federn und wird von einem elektrischen oder pneumatischen Hammer in waagerechte Schwingungen versetzt.

Aus der GB-PS 2 91 523 ist es auch bekannt, mehrere, auf einem Formenträger befestigte Gießformen gemeinsam in senkrechte Schwingungen zu versetzen; hierzu ist an der Unterseite des Formenträgers ein Motor befestigt, der ein mit einer Unwucht versehenes Rad in schnelle Umdrehungen versetzt.

Außerdem ist eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gat­ tung bekannt, bei der die Formenträger beim Eingießen auf einem Rütteltisch stehen und von diesem in Schwingungen ver­ setzt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung mit besonders geringem konstruktivem Aufwand der­ art zu gestalten, daß die Formenträger, die mit mehreren Gieß­ formen besetzt sein können, während des Eingießens und/oder kurz danach gerüttelt werden können, ohne deshalb in der Ein­ gußstation bleiben zu müssen.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die For­ menträger quer zur Förderrichtung des Endlosförderers begrenzt verschiebbar sind und je eine in Förderrichtung verlaufende Kulisse aufweisen, und daß mindestens in der Nähe einer Ein­ gußstation ein Exzenter angeordnet ist, der um eine zumindest annähernd senkrechte Achse drehantreibbar und so angeordnet ist, daß er an den Kulissen der sich an ihm vorbeibewegenden Formenträger angreift.

Damit wird erreicht, daß die Formen an beliebigen Stellen des Endlosförderers und auch während dessen Bewegung gerüttelt werden können. Jeder einzelne Exzenter samt zugehörigem An­ trieb erfordert nur einen geringen Raum- und Kostenaufwand und kann jeden einzelnen Formenträger solange in Schwingungen ver­ setzen, wie dessen Kulisse mit dem Exzenter in Eingriff steht.

Eine bevorzugte Anwendungsmöglichkeit für die Erfindung ist ein Endlosförderer mit zwei parallelen Förderketten, die durch in Abständen voneinander angeordnete, schaukelartige Gehänge miteinander verbunden sind, an denen die Formenträger abge­ stützt sind. Erfindungsgemäß sind dabei die Formenträger für ihre Querverschiebung an den Gehängen geführt und die Kulissen an der Unterseite der Formenträger angeordnet.

Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist es ferner vorteil­ haft, wenn die Förderketten im Bereich des bzw. jedes Exzen­ ters seitlich abgestützt sind; dadurch wird verhindert, daß die seitlichen Schwingungen über die Förderketten auf weitere Bereiche des Endlosförderers übertragen werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine stark vereinfachte Seitenansicht eines Endlos­ förderers,

Fig. 2 die zugehörige Ansicht von unten,

Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht von Teilen des Endlosförde­ rers in der Ebene III-III in Fig. 1,

Fig. 4 die zu Fig. 3 gehörige Draufsicht,

Fig. 5 eine der Fig. 3 entsprechende Ansicht mit weiteren Einzelheiten und

Fig. 6 die zu Fig. 5 gehörige Ansicht von unten.

Der dargestellte Endlosförderer 10 hat zwei parallele, endlose Förderketten 12, die in je einer senkrechten Ebene über zwei Paar Umlenkräder 14 geführt sind. Der Endlosförderer 10 bewegt sich schrittweise in einer Förderrichtung 16, die in Fig. 1, 2 und 6 mit Pfeilen angedeutet ist. Am oberen Strang des Endlos­ förderers 10 sind zwei Eingußstationen 18 üblicher Bauart an­ geordnet; weitere Stationen, die der Endlosförderer 10 durch­ läuft, sind von ebenfalls üblicher Bauweise und der Übersicht­ lichkeit halber hier nicht dargestellt.

Die beiden Förderketten 12 sind in gleichmäßigen Abständen durch schaukelartige Gehänge 20 miteinander verbunden. Jedes Gehänge 20 hat ein Paar miteinander fluchtender Lagerzapfen 22, die an je einer der Förderketten 12 gelagert sind und von denen sich je ein senkrechter Schenkel 24 nach unten er­ streckt. Die unteren Enden der beiden Schenkel 24 jedes Gehän­ ges 20 sind durch eine waagerechte Traverse 26 fest miteinan­ der verbunden. Beiderseits der Traverse 26 und parallel zu dieser erstreckt sich von jedem der Schenkel 24 ein Paar Füh­ rungszapfen 28 in Richtung zur Mitte des Gehänges 20. Auf den insgesamt vier Führungszapfen 28 jedes Gehänges 20 ist ein Formenträger 30 mittels Führungsbuchsen 32 waagerecht, quer zur Förderrichtung 16, zwischen den senkrechten Schenkeln 24 hin- und herverschiebbar geführt. Auf dem Formenträger 30 sind mehrere Gießformen 34 mittels je einer Spannvorrichtung 36 be­ festigt.

An der Unterseite jedes Formenträgers 30 ist eine Kulisse 38 befestigt, die sich in Förderrichtung 16 erstreckt und nach vorne weit geöffnet ist. Unterhalb der Eingußstationen 18 sind zwei elektrische oder pneumatische oder hydraulische Motoren 40 ortsfest und senkrecht angeordnet. Jeder der Motoren 40 trägt einen Exzenter 42, an dem ein äußerer Ring 44 drehbar gelagert ist. Die Motoren 40 sind so angeordnet, daß ihre Exzenter 42 samt äußerem Ring 44 von der Kulisse 38 jedes sich über dem betreffenden Motor 40 hinwegbewegenden Formenträgers 30 eingefangen und dann nahezu spielfrei aufgenommen wird, so daß der Formenträger 30 samt den auf ihm befestigten Gießfor­ men 34 bei Drehung des Motors 40 in rasche Schwingungen quer zur Förderrichtung 16 versetzt wird.

Die Schwingungsfrequenz ist durch Verändern der Drehzahl jedes der Motoren 40 veränderbar. Falls es erwünscht ist, auch die Schwingungsamplitude zu verändern, kann jeder der Exzenter 42 aus zwei exzentrischen Ringen zusammengesetzt sein, von denen der eine den anderen umschließt und gegenüber ihm drehein­ stellbar ist.

Die beiden Förderketten 12 haben Stützschenkel 46; diesen sind im Bereich der Einwirkung jeder der Exzenter 42 auf die Formenträger 30 seitliche Stützleisten 48 zugeordnet, die Schwingungen der Förderketten verhindern.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Rütteln von Gießformen (34) an einer Gießanlage, insbesondere für keramische Formlinge, mit Formen­ trägern (30), die von einem Endlosförderer (10) nacheinander durch mindestens eine Eingußstation (18) bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Formenträger (30) quer zur Förderrichtung (16) des End­ losförderers (10) begrenzt verschiebbar sind und je eine in Förderrichtung (16) verlaufende Kulisse (38) aufweisen, und
• - mindestens in der Nähe einer Eingußstation (18) ein Exzenter (42) angeordnet ist, der um eine zumindest annähernd senkrech­ te Achse drehantreibbar und so angeordnet ist, daß er an den Kulissen (38) der sich an ihm vorbeibewegenden Formenträger (30) angreift.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 an einem Endlosförderer (10) mit zwei parallelen Förderketten (12), die durch in Abständen voneinander angeordnete, schaukelartige Gehänge (20) miteinan­ der verbunden sind, an denen die Formenträger (30) abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Formenträger (30) für ihre Querverschiebung an den Gehängen (20) geführt sind, und die Kulissen (38) an der Unterseite der Formenträger (30) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderketten (12) im Bereich des bzw. jedes Exzenters (42) seitlich abge­ stützt sind.