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Vorrichtung zum Gießen keramischer Massen Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Gießen keramischer Massen, bei welcher Formträger mittels einer
Förderbahn an eine Eingußstelle für das Einbringen von Schlicker in die Form befördert
werden.
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Bei Gießformen für keramische Massen, die um ihre senkrechte Achse
drehbar sind, ist es bekannt, auf ihrer Oberkante einen Ring aufzubringen, der ein
Füllen der Form bis oberhalb der Kanten des zu gießenden Gegenstandes gestattet,
so daß ein Überschuß an keramischer Masse verbleibt; um die Kanten der geformten
Gegenstände durch Abschaben glätten zu können. Weitere Funktionen kann ein auf die
Oberkante der Gießform aufgebrachter Ring bekannter Ausführungsform nicht ausfüllen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, diesen Ring so auszubilden,
daß er gleichzeitig zur Befestigung und elastischen Lagerung der Form im Formträger
beitragen kann. Zu diesem Zweck weist er gemäß Erfindung nach außen vorstehende
Vorsprünge auf, die an festen Teilen des Formträgers vorgesehene Vorsprünge üntergreifen,
wobei die Form selbst derart nachgiebig im Formträger
gelagert
ist, daß sie das Untergreifen der am Formring befindlichen Vorsprünge durch Niederdrücken
ermöglicht.
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Durch die gemäß Erfindung vorgeschlagene Art, der Befestigung und
elastische Lagerung der Form im Formträger wird das Einsetzen und Herausnehmen der
Formen aus der Maschine im Vergleich zu den bekannten Bauweisen wesentlich erleichtert.
Die hierzu nötigen Handgriffe sind denkbar einfach und erfordern ein Mindestmaß
an Zeitaufwand. Es sind keine komplizierten reparaturanfälligen Teile, welche durch
das öftere Herausnehmen und Einsetzen der Form beschädigt werden könnten, zur Befestigung
der Form nötig. Dabei wird die Form während des Einfüllvorganges fest und zuverlässig
in ihrer Stellung gehalten.
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Nach einem weiteren Erfindungsvorschlag sind die Vorsprünge am Formträger
an Säulen, von einer Grundplatte getragen, vorgesehen, während die Form von einem
federnden Tisch getragen ist. Dieser federnde Tisch ist vorzugsweise drehbar.
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Es ist vorteilhaft, wenn die in Eingriff zu bringenden Vorsprünge
so ausgebildet sind, daß sie nicht ohne Zwang von außen zu lösen sind.
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Auch kann gemäß Erfindung die Oberkante der Form flach sein und der
lose Ring eine Ausnehmung aufweisen, in welche die Oberkante der Form hineinreicht.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar durch einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung, der einen der Formträger
zeigt, welcher durch die Eingußstation hindurchläuft.
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Das Gießen erfolgt in der Weise, daß die Formen längs einer waagerechten
Förderbahn laufen, die beispielsweise aus einem Paar Ketten 1o besteht, welche in
passendem Abstand voneinander angeordnet sind, um genügende Breite für die Aufnahme
der Formen zu bieten. Die Laufrichtung dar Förderbahn ist in der Zeichnung durch
die Pfeile 11 angegeben. Die Ketten sind miteinander durch eine Reihe von Brückenteilen
12 quer verbunden, und jedes Brückenteil weist einen nach oben gerichteten Anschlag
auf, dessen oberes Ende eine Spitze bildet. Die Anschläge sind bei 13 dargestellt,
und die Spitze jedes Anschlages ist mit 13Q bezeichnet. Die Spitze bildet das Ende
einer abgeschrägten Bahn am Anschlag 13. Zufolge dieser Ausbildung bewegen sich
sowohl die Brückenteile 12 als auch die Anschläge 13 zusammen mit den die Führungsbahn
bildenden Ketten 1o weiter. Jedes Brückenteil nimmt einen Formträger auf und hält
ihn. In dem Formträger ist eine Form 47 für die zu formende keramische Ware untergebracht,
und der Formträger ist in dem Brückenteil frei drehbar gelagert. Am Boden des Formträgers
ist ein ausgewuchtetes Schwungrad 17 angeordnet. Da die Förderbahn 1o die Formträger
nacheinander durch die Eingußstation hindurchbefördert, geraten die Schwungräder
17 jedes Formträgers mit einem endlosen (nicht gezeigten) Laufband in Berührung,
das mit beträchtlich höherer Geschwindigkeit angetrieben wird, als die Förderbahn
1o. Beim Verlassen der Eingußstation kommt jedes Schwungrad 17 von diesem Laufbande
frei und gelangt mit einem ähnlichen (ebenfalls nicht dargestellten) Laufbande in
Singgriff, das in entgegengesetzter Richtung, jedoch mit ungefähr gleicher Geschwindigkeit
angetrieben wird. Die Wirkung dieser Anordnung ist die, daß die Form während des
Eingießens von Sch licker von dem einen Laufbande mit einer geeigneten Geschwindigkeit
in einer Richtung und nach Beendigung des Eingusses alsdann von dem anderen Laufbande
in entgegengesetzter Richtung gedreht wird.
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Der in die Form einzugießende Schlicker kommt aus einem oberhalb der
Eingußstation angeordneten (nicht gezeigten) Behälter und gelangt entweder durch
die Schwerkraft oder nach dem Syphonsystem oder auch unter dem Druck einer Pumpe
oder eines ähnlichen Förderorgans in eine Rohrleitung. Diese endigt am Eingußende
in einer nachgiebigen Schlauch- oder Rohrlänge 27, die an einem Verbindungsstück
28 befestigt ist, welches sich an einer Konsole 29 befindet, die an einem Wagen
3o vorgesehen ist, welcher mit seinen Rollen 31 auf schräg gelagerten Schienen 32
rollen kann. Die Eingußvorrichtung 33 für den Schlicker erstreckt sich dabei durch
ein Loch 34 in dem Wagen 3o nach unten. Mit dem Wagen 30 sind Arme 35 verbunden,
an denen sich Zapfen 36 befinden, die mit den Anschlägen 13 an jeder Seite des Brückenteiles
12 des betreffenden Formträgers zusammenwirken und den Wagen längs der schrägen
Schienen 32 so weit nach oben schieben, bis die Zapfen 36 in die Höhe der Spitze
11, der Anschläge 13 gelangen und über die Spitze hinwegschnappen. In der
Zeichnung sind die Teile in der Nähe einer solchen Stellung gezeigt. Wenn die Zapfen
36 die Spitze 13Q überwunden haben, läuft der Wagen 30 mit der Eingußvorrichtung
33 die schiefe Ebene der Schienen 32 nach unten zurück. Der Formträger läuft inzwischen
von der Eingußstation fort, während der nächste Formträger in die Eingußstation
einläuft und der Vorgang sich wiederholt.
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Die Einzelheiten des Formträgers sind nachstehend erläutert. Die mittlere
senkrechte Spindel 44 des Trägers, welche das Schwungrad 17 trägt, ist auch mit
einer Grundplatte 45 versehen, an der senkrecht stehende Ständer oder Säulen 46
@ angebracht sind. Die Form 47 wird von einem Tisch 48 getragen, der unter der Wirkung
einer Feder 49 sich gegenüber der Spindel 44 frei heben und senken kann. Die Oberfläche
der Form ist flach und greift in eine Ausnehmung 5o" eines losen Gipsringes ein,
der von einem Metallreifen 51 umgeben ist. Der Reifen 51 hat nach außen vorspringende
Zapfen 52, die an den Ständern oder Säulen 46 befindliche Zapfen 53 untergreifen,
so daß; wenn die Form gegen die Wirkung der Feder 49 unter leichter Drehung (zur
Erleichterung deren der Tisch 48 auf der Spindel 44 drehbar gelagert ist) nach unten
gedrückt wird, die Vorsprünge 52
am Formreifen 5 i sich unter die
Vorsprünge 53 an den Säulen 46 bewegen können. Die Vorsprünge 53 sind etwas abgeschrägt
oder unterschnitten, um zu gewährleisten; daß,- wenn die Teile 52, 53 einmal im
Eingriff sind, sie nicht ohne eine Zwangseinwirkung von seiten der Bedienungsperson
gelöst werden können, wie in der Teil-. darstellung an der linken Seite der Zeichnung
verdeutlicht wird. Wenn daher diese Vorsprünge einmal in Eingriff gebracht sind,
ist der Formring fest in Stellung gebracht und die Form selbst in ihrem Träger zwangläufig
festgehalten, so daß sie nicht verschoben werden oder herausfallen kann, wenn der
Träger zwecks Ablaufes der überschüssigen Gußflüssigkeit gekippt wird. Die Einbringung
der Form und die Anbringung des Ringes sowie deren Befestigung, geht nichtsdestoweniger
schnell und leicht vonstatten, ebenso auch der Lösevorgang nach dem Guß.