DE3538888A1 - Scharnier, insbesondere moebelscharnier - Google Patents
Scharnier, insbesondere moebelscharnierInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier, insbesondere
Möbelscharnier, bei dem auf einer Grundplatte ein Träger
arm, an dem ein Gelenkgestänge angreift, angeordnet ist
und Grundplatte und Trägerarm aus mit ihrer offenen Seite
zueinander gekehrten ineinandergreifenden U-Profilen ge
bildet sind. Der Trägerarm weist hierbei eine mit einer
Unterschneidung der Grundplatte zusammenwirkenden Halte
und Justierschraube auf und ist am freien Ende mittels eines
federnden Rastmechanismus mit der Grundplatte verbunden.
Zur Vereinfachung des Einhängens einer Möbeltür, an der
die Scharniere befestigt sind, in die an einem Möbelkor
pus befestigten Grundplatten sind Scharniere in verschie
denen Ausführungen bekannt, bei denen eine sogenannte
Aufschiebetechnik verwirklicht ist. Nach der DE-OS
24 06 438 ist der Trägerarm mittels an seinen Schenkeln
angebrachten Zapfen in Längsnuten geführt, die an den
Außenseiten eines vorstehenden Mittelteils der Grundplat
te vorgesehen sind. Eine Verstellschraube greift mit ei
nem überstehenden Kopfteil in eine unterschnittene Nut
der Grundplatte, wobei eine Feststellschraube für die Ar
retierung des Trägerarms an der Grundplatte sorgt. Ein
solches Ineinandergreifen von Trägerarm mit Grundplatte
benötigt einen verhältnismäßig langen Einschiebeweg. Au
ßerdem können Trägerarm und Grundplatte nur in paralleler
Lage zueinander durch die Verschiebebewegung miteinander
verbunden werden.
In der DE-OS 33 85 063 ist ein Scharnierarm mit Befesti
gungsplatte beschrieben, bei denen ein Teil mit einem fe
derbelasteten, schwenkbaren Hebel und der andere Teil mit
einem von dem Hebel hintergriffenen Widerlager versehen
ist, die durch Einsetzen des Scharnierarms in eine Führung
der Befestigungsplatte und Verschieben in Längsrichtung in
ihre wieder lösbare miteinander verrastete Stellung schnap
pen. Hierbei greift das freie Ende einer Klinke in der ver
rasteten Stellung mittels einer Feder gegen das Widerlager,
das durch eine abgeschrägte oder abgerundete Rastflanke
gebildet ist, die an eine zur Fläche der Befestigungsplat
te etwa parallele Gleitfläche anschließt. Die Rastflanke
ist am hinteren Ende der Befestigungsplatte vorgesehen.
Die Abstützung an der Rastflanke soll mit einem kleineren
Winkel als dem Reibungswinkel erfolgen. Bei einem solchen
federnden Rastmechanismus bedarf es einer sehr präzisen
Ausbildung der vorderen Führungsfläche der Rastklinke und
der Gegenrastflanke des Widerlagers und einer sehr genau
en Lagerung von Klinke und Scharnierarm, um ein wirksames
Festhalten des Scharnierarms an der Befestigungsplatte
bei dem verhältnismäßig kleinen Reibungswinkel zu gewähr
leisten. Eine solche Ausbildung ist äußerst feinfühlig,
aufwendig und teuer.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schnellbefestigungsvor
richtung zwischen Trägerarm und Grundplatte zu schaffen,
die sicher und zuverlässig funktioniert, robust ist und
sich schnell wieder lösen läßt. Die Erfindung zeichnet
sich bei einem Scharnier der anfangs genannten Art da
durch aus, daß die Grundplatte einen zum Anfang dieser of
fenen und zum Ende geschlossenen Schlitz besitzt, in den
ein Querstift des Trägerarms eingreift, daß ein Federglied
der Grundplatte mit einem Sperrglied versehen ist, und daß
das Sperrglied eine Auflaufnase für den Querstift besitzt,
hinter die der Querstift des Trägerarms verschoben werden
kann. Die Stirnseite des Sperrgliedes erhält zweckmäßig -
in der Einraststellung gesehen - einen von der Vertika
len abweichenden Winkel.
Durch eine solche Ausbildung der Befestigungsanordnung
erzielt man bei einem kurzen Einschiebeweg ein sicheres
Ein- und Zuschnappen des federnden Rastmechanismus. Es
erfolgt ein Schließen der Teile miteinander über einen
Druckpunkt. Nach Erreichen der Schließstellung greift
der Federmechanismus vor den Querstift und hält den Trä
gerarm an der Grundplatte unverrückbar fest, da der Quer
stift in der Schnappstellung hinter einen Ansatz des
Sperrgliedes greift. Das Lösen der Teile aus der Rast
stellung bereitet keine Schwierigkeiten. Man braucht le
diglich das Federglied an der Grundplatte kurz niederzu
drücken, wodurch der Sperrstift zum Herausziehen aus dem
Schlitz freigegeben wird. Die Anordnung wirkt sicher und
ist toleranzunempfindlich, d.h. daß auch bei größeren To
leranzen die Funktion der Schnellbefestigungsvorrichtung
nicht beeinflußt wird.
Vorteilhaft weist das Federglied eine Handhabe auf, die
zu der Grundplatte vorsteht. Dadurch läßt sich das Ver
riegeln und Entriegeln des Trägerarms an der Grundplatte
leicht vornehmen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des federnden Rast
mechanismus ist das Federglied aus einem Metallstreifen
mit seitlich aufstehenden Sperrgliedteilen und einer mit
dem Metallstreifen verbundenen Feder zusammengesetzt. Die
Feder kann eine U-förmig gestaltete Drahtfeder sein, die
an der Handhabe angreift. Diese Herstellungsform ist in
der Bauart einfach und preiswert. Der Metallstreifen kann
auch unmittelbar aus einem elastischen Federblatt beste
hen, wobei die Sperrglieder Teil des Federblattes sein
können.
Bei einer weiteren Ausführungsform des federnden Rastme
chanismus kann das Federglied aus einem massiven Sperr
glied mit einer Feder bestehen. Die Feder untergreift
hierbei das Massivstück. Dabei kann die Feder eine Draht
feder oder Lamellenfeder sein.
Zum Einschieben der Klemmschraube in die Grundplatte kann
die Unterschneidung für den Schraubenkopf vorteilhaft in
der Weise erhalten werden, daß die Schenkel der U-förmigen
Grundplatte am vorderen Ende umgebogene Lappen bilden, un
ter die die Klemmschraube geschoben wird.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Möbelscharniers
gemäß der Erfindung in schaubildlicher Darstellung und im
Schema.
Fig. 2 stellt einen Längsschnitt des Scharniers der Fig.
1 kurz vor dem Zusammengreifen von Trägerarm und Grund
platte schematisch dar.
Fig. 3 zeigt die Grundplatte für sich in Draufsicht, sche
matisch.
Fig. 4 veranschaulicht das Scharnier der Fig. 1 bis 3
bei fest verriegelten Trägerarmen mit der Grundplatte
im Schema.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Scharniers
gemäß der Erfindung im Schaubild und im Schema.
Fig. 6 und 7 zeigen einen Ausschnitt des Scharniers der
Fig. 5 nach der Linie VIII-VIII vor der Einrastung und
im eingerasteten Zustand von Trägerarm und Grundplatte
im Schema.
Das Möbelscharnier 1 der Fig. 1 weist eine Grundplatte 2,
die an einem Möbelkorpus 3 befestigt wird, und einen Trä
gerarm 4 auf, an dem ein Gelenkgestänge 5, 6 gelenkig an
greift, deren Lenker mit einem topfförmigen Flügelschar
nierteil 7 verbunden sind, das an einem Flügel 8 befestigt
ist. Der Trägerarm 4 und die Grundplatte 2 bestehen aus
U-Profilen, die mit ihrer offenen Seite zueinander ge
kehrt sind und ineinandergreifen. Der Trägerarm 4 ist mit
einer Halteschraube 9 versehen, die zugleich Justier
schraube für die Seitenverstellung des Scharniers ist.
Sie weist einen hinterschnittenen Kopf 10 auf, der mit
einer Unterschneidung 11 der Grundplatte 2 zusammengreift.
Die Grundplatte 2 ist mit dem Rahmen 3 durch Befestigungs
schrauben 12 und 13 verbunden, die durch Langlöcher 14
und 15 der Grundplatte hindurchgehen, wodurch eine Tiefen
verstellung des Scharniers ermöglicht ist.
Die Grundplatte 2 besitzt an ihren seitlichen Schenkeln
einen zum Anfang dieser offenen und zum Ende geschlosse
nen Schlitz 17, in den ein Querstift 18 des Trägerarms 4
eingeschoben werden kann. Die Grundplatte ist ferner mit
einem federnden Rastmechanismus 19 versehen. Dieser Rast
mechanismus weist einen Metallstreifen 20 od.dgl. auf, an
dem seitlich Sperrglieder 21 angebracht sind, wobei der
Metallstreifen 20 zusammen mit dem Sperrglied 21 um die
Achse 22 der Grundplatte 2 drehbar gelagert ist. Jedes
Sperrglied 21 besitzt eine Auflaufnase 21 a, auf die der
Querstift 18 beim Zusammenschieben von Trägerarm und Grund
platte auftrifft. Der Metallstreifen 20 als Federglied ist
mit einer Handhabe 23 versehen, die in Längsrichtung zu
der Grundplatte 2 vorragt. Der Metallstreifen steht unter
der Wirkung einer Feder 24, die beispielsweise eine Draht
feder sein kann und mit ihrem rückwärtigen Ende durch die
Lasche 25 gehalten wird. Am anderen Ende greifen die bei
den Drahtfederarme 24 a, 24 b unter die Handhabe 23.
Die Unterschneidung 11 für die Halte- und Justierschraube
9, 10 ist zweckmäßig durch von den Schenkeln des U-Profils
umgelegten Zungen 26 gebildet. Die freien Enden 2 b ober
halb des Schlitzes 17 an den Schenkeln 2 a der Grundplatte
2 sind vorteilhaft etwas zur Längsmittelebene der Grund
platte gerichtet, um bei ausgerastetem Trägerarm einen
Begrenzungsanschlag für den Federhub des Rastmechanismus
zu erhalten.
Beim Zusammenschieben von Trägerarmen und Grundplatte
wird der Stift 18 in den Schlitz 17 eingeschoben, wobei
der Stift 18 auf die Auflaufnase 21 a trifft, die gegen die
Wirkung der Feder 24 zur Grundplatte weggedrückt wird.
Dadurch kann der Stift 18 des Trägerarms 4 bis an das
Ende des Schlitzes 17 gebracht werden, wobei der Quer
stift hinter die Auflaufnase gelangt, wodurch der Träger
arm an der Grundplatte sicher positioniert und festgehal
ten wird. Der Querstift 18 ist hinter die Auflaufnase ge
schnappt. Hierbei erfolgt das Einschnappen in Längsrich
tung spielfrei, weil die Stirnseite 21 b des Sperrgliedes 21
in der Einraststellung unter einem von der Vertikalen ab
weichenden Winkel gegen den Querstift 18 verläuft. Zu
gleich ist die Justierschraube 9, 10 in die Unterschnei
dung 11 eingeschoben. Durch den Schnappvorgang ergibt sich
ein Schließen über einen Druckpunkt. Zum Lösen des Träger
arms von der Grundplatte wird das Sperrglied 21 mit der
Auflaufnase 21 a an der Handhabe 23 gegen den Rahmen 3 ge
drückt. Dadurch wird der Querstift 18 zum Herausziehen
aus dem Schlitz 17 frei. Es ergibt sich ein kurzer Ein
schiebeweg bei sicherer Verriegelung des Trägerarms mit
der Grundplatte.
Bei der Ausführungsform 28 der Fig. 5 bis 7 sind die
selben Teile wie bei der Ausführungsform 1 mit denselben
Bezugszeichen versehen. Der Rastmechanismus 29 weist ein
massives Sperrglied 30 auf, das unter der Wirkung der Fe
der 24 steht. Das Sperrglied 30 ist - im Längsschnitt ge
sehen - winkelförmig ausgebildet und besitzt eine Auflauf
nase 30 a. Die Handhabe 31 wird außerhalb der Grundplatte
2 von der Feder 24 getragen, die im vorliegenden Fall eben
falls eine U-förmige Drahtfeder sein kann. Man kann auch
eine Lamellenfeder verwenden. Die Grundplatte 2 weist ei
nen als Anschlag dienenden Stift 32 für das Massivteil 30
auf. Die Funktion des federnden Rastmechanismus ist die
selbe wie bei der ersteren Ausführungsform.
Claims (8)
1. Scharnier, insbesondere Möbelscharnier, bei dem auf
einer Grundplatte ein Trägerarm, an dem ein Gelenkge
stänge angreift, angeordnet ist und Grundplatte und
Trägerarm aus mit ihrer offenen Seite zueinander ge
kehrten und ineinandergreifenden U-Profilen gebildet
sind, wobei der Trägerarm eine mit einer Unterschnei
dung der Grundplatte zusammenwirkende Halte- und Ju
stierschraube aufweist und am freien Ende mittels ei
nes federnden Rastmechanismus mit der Grundplatte ver
bunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplat
te (2) einen zum Anfang dieser offenen und zum Ende ge
schlossenen Schlitz (17) besitzt, in den ein Querstift
(18) des Trägerarms (4) eingreift, daß ein Federglied
(19) der Grundplatte (2) mit einem Sperrglied (21) ver
sehen ist, und daß das Sperrglied (21) eine Auflauf
nase (21 a) für den Querstift (18) besitzt, hinter die
der Querstift (18) des Trägerarmes (4) verschiebbar
ist.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stirnseite (21 b) des Sperrgliedes (21) - in der
Einraststellung gesehen - unter einem von der Verti
kalen abweichenden Winkel verläuft.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Federglied eine Handhabe (23) aufweist,
die zur Grundplatte (2) vorsteht.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federglied aus einem Metall
streifen (20) mit seitlich aufstehenden Sperrglied
teilen (21) und einer mit dem Metallstreifen (20) ver
bundenen Feder (24) zusammengesetzt ist.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder (24) eine U-förmig ge
staltete Drahtfeder ist, die an der Handhabe (23) an
greift.
6. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Metallstreifen aus einem elastischen Federblatt be
steht und unmittelbar die Sperrglieder aufweist.
7. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Federglied (29) aus einem massiven Sperrglied (30)
und einer Feder (24) besteht, wobei die Feder, als
Drahtfeder oder Lamelle, das Massivstück (30) unter
greift.
8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenschenkel (2 a) der U-för
migen Grundplatte (2) am vorderen Ende umgebogene Zun
gen (26) bilden, unter die die Justierschraube (9, 10)
greift.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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1985
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Also Published As
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