DE3537546C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus Umweltschutzgründen ist es heute bereits üblich geworden,
bei der Sammlung von Haus- und Industrieabfällen eine
Differenzierung nach verschiedenen Abfallarten vorzunehmen,
um für jede Abfallart eine individuelle und umweltschonende
Beseitigung oder Wiederverwertung vornehmen zu können. So
werden heutzutage z. B. für Glas- und Papierabfälle gesonderte
Sammelbehälter bereitgestellt, in welche die betreffenden
Abfälle eingeworfen werden können. Da derartige Sammelbehälter
jedoch häufig weit von den Haushaltungen entfernt liegen,
kommt es immer wieder vor, daß an sich wiederverwertbare
oder spezielle Beseitigungsmethoden erfordernde Abfälle
zusammen mit dem normalen Hausmüll in die üblichen
Mülltonnen gegeben werden.
Aus diesem Grunde wird mehr und mehr dazu übergegangen, für
jedes Haus nicht nur eine einzige Mülltonne, sondern zwei
oder sogar mehrere Mülltonnen bereitzustellen, von denen
jede für eine bestimmte Abfallart, z. B. üblichen Hausmüll,
Papier oder Glas bestimmt ist. Eine derartige Vorsortierung
des in Haushalten oder in der Industrie anfallenden Abfalls
erfordert jedoch auch einen differenzierten Transport
mittels verschiedener Fahrzeuge oder Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuge,
welche den eimal vorsortierten Abfall gesondert
nach Abfallarten aufnehmen und am Ort der Beseitigung
oder Wiederverwertung auch gesondert abgeben können.
In der DE-AS 25 58 433 ist ein Transportfahrzeug beschrieben,
dessen Abfallsammelbehälter durch zwei längsverlaufende
vertikale Trennwände in drei jeweils einen Preßschieber enthaltende
Kammern unterteilt ist. An der hinteren vertikalen
Querwand des Abfallsammelbehälters ist eine Einfüllvorrichtung
mit Einfüllöffnungen vorgesehen, die in jeweils drei Teilöffnungen
unterteilt sind. An diese Teilöffnungen schließen
sich drei vertikale Einfüllschächte an. Diese enden in drei
Zubringerkammern, von denen aus die Abfallstoffe durch
Zubringerschaufeln einzelnen Ladekammern zugeführt werden. Mittels
Ladeschaufeln werden die Abfallstoffe schließlich in die
Kammern des Abfallsammelbehälters verbracht. Ein derartiges
Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeug ist nicht nur äußerst aufwendig,
sondern nimmt auch in Längsrichtung relativ viel Platz
in Anspruch.
Aus dem DE-GM 83 33 556 geht ein Fahrzeug hervor, dessen
Abfallsammelbehälter durch zwei vertikale Querwände in drei Kammern
unterteilt ist. Die Kammern weisen jeweils besondere Einfüllöffnungen
auf, die an einem schräg nach oben verlaufenden
Abschnitt einer Behälterseitenwand vorgesehen sind. Ungünstig
ist hierbei unter anderem, daß unterschiedliche Abfall enthaltende
Mülltonnen über unterschiedlichen Behälteröffnungen entleert
werden müssen. Die getrennte Abfüllung unterschiedlicher
Abfallarten ist demnach relativ umständlich.
Das Ziel der Erfindung besteht nun darin, ein Mehrkammer-
Abfallsammelfahrzeug der eingangs genannten Gattung zu schaffen,
mit dem auf bequeme, kostensparende und wenig platzaufwendige
Weise wenigstens zwei unterschiedliche Abfallarten gesondert
aufgenommen, transportiert und auch wieder abgegeben
werden können. Das Fahrzeug soll auch wirtschaftlich herstellbar,
betriebssicher und nicht zu schwer sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruchs 1 vorgesehen.
Erfindungsgemäß wird also der Abfallsammelbehälter des Fahrzeuges
in mehrere übereinander angeordnete, sich in horizontaler
Richtung über die volle Länge des Abfallsammelbehälters
erstreckende Sammelabteile unterteilt, von denen jedes mittels
des zugeordneten Preßschiebers und der separat zugeordneten
Entladeklappe so gehandhabt werden kann wie ein herkömmlicher
Abfallsammelbehälter mit nur einem Abfallsammelraum, einem
Preßschieber und einer Entladeklappe. Dabei wird zum Füllen
der unterhalb eines oberen Sammelabteils befindlichen Sammelabteile
eine Fülluke an den Stellen der Zwischenböden
vorgesehen, wo sich der dem darüberliegenden Sammelabteil
zugeordnete Preßschieber im voll nach vorn zurückgezogenen
Zustand befindet. Durch geringfügiges Zurückschieben
des betreffenden Preßschiebers nach hinten kann so die unterhalb
der Dachluke befindliche und vorzugsweise mit ihr voll
ausgerichtete und gleich große Fülluke problemlos von oben
beschickt werden. Der etwas nach hinten verschobene Preßschieber
verhindert dabei gleichzeitig, daß der für ein weiter unten
liegendes Sammelabteil bestimmte Abfall teilweise in ein darüberliegendes
Sammelabteil gelangt. Es wird also vorzugsweise im
vorderen Endbereich des Abfallsammelbehälters durch die nach
hinten bis zur Freigabe der Fülluken verschobenen Preßschieber,
die Seiten und Vorderwände des Abfallsammelbehälters sowie die
Fülluken definierter Fallschacht gebildet, durch welchen Abfälle
problemlos in das zugeordnete Sammelabteil befördert werden können.
Gleichwohl kann der für die Beschickung der Fülluken erforderliche,
darüber befindliche Raum voll für die Abfallaufnahme genutzt
werden, denn, sobald das unterste Sammelabteil vollständig
mit dem dort hingehörenden Abfall gefüllt ist, kann der
Preßschieber des darüber befindlichen Sammelabteils bis in seine
vordere Ladestellung zurückgezogen werden, worauf auch dieses
Sammelabteil vollständig mit Abfall gefüllt werden kann. So können
sukzessive alle übereinander liegenden Sammelabteile
unter voller Ausnützung ihres Volumens mit Abfall gefüllt werden.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo das unterste Sammelabteil voll ist,
kann durch entsprechende Preßschieberstellung jedes beliebige
Sammelabteil durch die Dachluke hindurch befüllt werden.
Eine baulich besonders einfache Ausführungsform kennzeichnet
sich dadurch, daß die Fülluken durch die in die vordere Ladestellung
verschobenen Preßschieber verschließbar sind. Hier
erfüllen also die Preßschieber eine Doppelfunktion, indem sie
gleichzeitig als Verschluß für die ihnen zugeordneten Fülluken
dienen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß für jede Fülluke
eine eigene kraftbetätigte Deckelanordnung vorgesehen ist. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß beim Verschieben des Preßschiebers
in einem unten liegenden Sammelabteil zwecks Verdichtung
des dort eingefüllten Abfalls der Preßschieber des darüber
befindlichen Sammelabteils nicht in seine zurückgezogene Position
verschoben werden muß, wenn im darunter liegenden Abteil
eine Verpressung stattfinden soll. Ein weiterer Vorteil des
Vorsehens einer besonderen kraftbetätigten Deckelanordnung nach
Anspruch 3, besteht darin, daß eine Vorverdichtung stattfindet,
wenn eine so große Menge Sammelgut eingefüllt wird, daß
sie in den vorherigen Füllraum hineinragt.
Während grundsätzlich die Preßschieber nur einen relativ geringen
Verschiebeweg besitzen müssen, der zumindest so groß ist,
daß die Fülluken freigegeben werden können und bei zunehmender
Füllung eines Sammelabteils eine Verpressung stattfinden kann,
ist nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß
die Preßschieber so weit nach hinten verschiebbar sind, daß
der in jedem Sammelabteil gesammelte Abfall durch die zugeordnete
geöffnete Entladeklappe hierdurch entleerbar ist.
Ohne diese Maßnahmen müßte der Abfallsammelbehälter hochkippbar
sein, um die Entladung durchzuführen.
Bevorzugt sind die Entladeklappen oben um Querachsen verschwenkbar
am Abfallsammelbehälter angelenkt. Dabei soll insbesondere
vorgesehen sein, daß die unter einer darüberliegenden
Entladeklappe befindlichen Entladeklappen in Seitenansicht
im geschlossenen Zustand von oben schräg nach vorn unten verlaufen.
Hierdurch wird erreicht, daß beim Ausstoßen des Abfalls
mittels der Preßschieber (d. h. ohne Kippen des Abfallsammelbehälters)
der aus einem der oberen Sammelabteile hinten austretende
Abfall frei nach unten fallen kann und nicht die darunter
befindliche Entladeklappe berührt und ggf. verschmutzt oder
beschädigt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung mit einem Fahrzeug mit einer
Dachluke, die so breit ausgebildet ist,
daß entweder zwei Mülltonnen gleichzeitig nebeneinander oder eine
breite Mehrfach-Mülltonne entleert werden kann,
kennzeichnet sich dadurch, daß die Dachluke sich bis
über den hinter der Fülluke befindlichen Bereich des Zwischenbodens
so weit erstreckt, daß dort eine weitere Lukenöffnung
von solcher Breite zur Verfügung steht, daß eine der Mülltonnen
oder ein Abteil der Mehrfach-Mülltonne hinter dem obersten
Preßschieber unmittelbar auf den obersten Zwischenboden entleert
wird. Hier können also in vorteilhafter Weise zwei mit
unterschiedlichen Abfällen gefüllte Mülltonnen oder eine
Mehrfach-Mülltonne mit nebeneinander liegenden Sammelabteilen
gleichzeitig in verschiedene Sammelabteile des erfindungsgemäßen
Abfallsammelfahrzeuges entleert werden. Während des Entleerungsvorganges
befindet sich der Preßschieber des obersten Sammelabteils
in einer Zwischenstellung, in der er die vor ihm befindliche
Fülluke für das darunter liegende Sammelabteil freigibt,
gleichzeitig aber den von oben in den hinteren Teil der Dachluke
eingefüllten Abfall in das ihm zugeordnete Sammelabteil
umlenkt.
Während die Preßschieber- und Deckelstellungen ohne weiteres
von Hand in die für die Aufnahme bestimmter Abfallarten gewünschten
Positionen gebracht werden können, ist es ebenfalls
möglich, daß den Preßschiebern und den Deckelanordnungen der
Fülluken zugeordnete Betätigungseinrichtungen durch Steuereinrichtungen
beaufschlagt und von diesen in Abhängigkeit von der
Erfassung mechanischer, optischer oder magnetischer Markierungen
an den Mülltonnen mittels am Fahrzeug angeordneter
Sensoren derart ansteuerbar sind, daß die Preßschieber und die
Deckelanordnungen der Fülluken selbsttätig in die Position verschoben
bzw. geklappt werden, in welcher der Inhalt der betreffenden
Mülltonne in das richtige Sammelabteil fällt. Auf diese
Weise wird vollautomatisch dafür gesorgt, daß bestimmte Abfallarten
aus bestimmten Mülltonnen oder Mülltonnen-Abteilen stets
in die richtigen Sammelabteile des Abfallsammelbehälters gelangen.
Eine sehr günstige Abfallklassierung wird bereits erzielt, wenn
nach einer bevorzugten Ausführungsform ein einziger Zwischenboden
den Abfallsammelbehälter in zwei Sammelabteile unterteilt.
Während bevorzugt alle Sammelbehälter im wesentlichen gleich
groß sind, können sie grundsätzlich auch unterschiedlich groß
gewählt werden, falls von bestimmten Abfallarten größere oder
kleinere Mengen zu erwarten sind.
Ein besonders platzsparender Aufbau wird erzielt, wenn alle
Preßschieber in ihrer vorderen Ladestellung in vertikaler
Richtung miteinander ausgerichtet sind.
Bei allen Ausführungsformen ist es besonders zweckmäßig,
wenn die Preßschieber von oben vorn nach hinten unten
schräg verlaufend ausgebildet sind. Diese Weiterbildung
der Erfindung ist besonders bei der Ausführungsform zweckmäßig,
bei der für jede Fülluke eine eigene kraftbetätigte
Deckelanordnung vorgesehen ist, denn dann kann die Verpressung
des gleichzeitig in unterschiedliche Sammelabteile
eingefüllten Abfalls in beiden Sammelabteilen völlig unabhängig
voneinander erfolgen, nachdem die Deckelanordnung
der Fülluken und der Deckel der Dachluke geschlossen worden
sind.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines mit zwei
Zwischenböden ausgestatteten Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuges,
die
Fig. 2-5 schematische Seitenansichten lediglich des Abfallsammelbehälters
des Fahrzeuges nach Fig. 1 bei verschiedenen
Füllpositionen,
Fig. 6 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines
Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuges mit
nur zwei Sammelabteilen,
Fig. 7 einen Längsschnitt nur des Abfallsammelbehälters des
Fahrzeuges nach Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII in Fig. 7,
Fig. 9 eine vergrößerte, teilweise geschnittene Ansicht in
Fahrzeuglängsrichtung des Kipp-Aufzuges für die Seitenbeladung
des Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeuges nach den
Fig. 6 bis 8,
Fig. 10 eine für das erfindungsgemäße Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeug
besonders geeignete Mülltonne in einer Ansicht
auf diejenige Seite, die sich bei der Aufnahme
durch das Abfallsammelfahrzeug gegenüber der Seitenwand
desselben befindet und
Fig. 11 eine schematische Ansicht einer Mehrfach-Mülltonne
zur Aufnahme zweier unterschiedlicher Abfallarten.
Nach Fig. 1 befindet sich auf einem Fahrzeugchassis 33 vorn
das Führerhaus 34, während dahinter ein kastenförmiger Abfallsammelbehälter
12 vorgesehen ist. Der Abfallsammelbehälter 12 ist durch
zwei im gleichen Abstand voneinander bzw. von einem Boden 35 angeordnete
Zwischenböden 22, 23 in drei übereinanderliegende, sich
über die gesamte Breite und die gesamte Länge des Fahrzeugs
erstreckende Sammelabteile 24, 25, 26 unterteilt. Am hinteren
Ende des Abfallsammelbehälters 12 sind die Sammelabteile 24,
25, 26 offen und jeweils durch eine individuelle, oben um eine
Querachse 30 verschwenkbar aufgehängte Entladeklappe 19, 20 bzw. 21 verschließbar. Die unteren Entladeklappen 20, 21 verlaufen
im geschlossenen Zustand nach Fig. 1 von oben nach unten
gesehen schräg nach vorn, um beim Entladen der oberen Sammelabteile
24, 25 einen freien Fall des ausgestoßenen Abfalls nach
unten sicherzustellen.
Im vorderen Bereich des Abfallsammelbehälters 12 befindet sich
oberhalb der Zwischenböden 22, 23 bzw. des untersten Bodens 35
jeweils ein Preßschieber 16, 17 bzw. 18 mit schräg von vorn
nach hinten abfallender Preßfläche. In der in Fig. 1 dargestellten,
am weistesten nach vorn vorgeschobenen Position befinden
sich die Preßschieber vertikal übereinander und jeweils unter
einer der Befüllung dienenden Dachluke 14 bzw. Fülluken 27,
28. Durch nur schematisch angedeutete
Betätigungseinrichtungen, nämlich hydraulische oder pneumatische
Mittel 36 können die Preßschieber 16, 17, 18 aus der vordersten
Position, in welcher die beiden oberen Preßschieber
16, 17 die darunter liegende Fülluke, 27, 28 verschließen bis
in eine Position im Bereich des Endes des zugeordneten Sammelabteils
24, 25, 26 verschoben werden, um den im betreffenden
Sammelabteil gesammelten Abfall durch die geöffneten Entladeklappen
19, 20, 21 ausstoßen zu können.
Im Bereich der Dachluke 14 und der Fülluken 27, 28 befindet
sich an einer Seite des Abfallsammelbehälters 12 ein Kipp-
Aufzug 11, an welchen seitlich eingehängte Mülltonnen entlang
der Seitenwand des Abfallsammelbehälters 12 hochgezogen, oben
umgekippt und dann in die Dachluke 14 entleert werden können.
Da die Dachluke 14 normalerweise durch einen Deckel 15 geschlossen
ist, muß vor oder während des Hochziehens einer Mülltonne
der Deckel 15 geöffnet werden.
Anhand der Fig. 2 bis 5 wird nunmehr beschrieben, wie die
Beladung der einzelnen Sammelabteile erfolgen kann.
In Fig. 2 sind die Preßschieber 16, 17, 18 in einer Position
dargestellt, wie sie im allgemeinen beim Transport der gesammelten
verschiedenen Abfälle 37, 38 bzw. 39 eingenommen wird.
Es ist jedoch auch denkbar, daß sich die einzelnen Preßschieber
16, 17, 18 in der Position nach Fig. 1 befinden, wodurch dann
der Füllgrad der einzelnen Samelabteile 24, 25, 26 noch größer
wäre.
Nach Fig. 3 befindet sich der oberste Preßschieber 16 in seiner
vorderen Ladestellung. Schematisch ist angedeutet, wie bei
geöffnetem Deckel 15 eine auf den Kopf gestellte Mülltonne 13
in die Dachluke 14 hinein entleert wird. Der betreffende, für
das oberste Sammelabteil 24 bestimmte Abfall 37 wird durch die schräge
Oberfläche des Preßschiebers 16 in die Horizontale umgelenkt und
im Sammelabteil 24 gesammelt. Nach der Entleerung einer oder mehrerer
Mülltonnen 13 kann dann der Preßschieber 16 zum Verdichten
des Abfalls 37 zeitweise nach hinten verschoben werden.
Soll das mittlere Sammelabteil 25 mit dem dort unterzubringenden
Abfall 38 gefüllt werden, so wird der oberste Preßschieber
16 so weit nach hinten verschoben, daß gerade die darunter befindliche
Fülluke 27 freigegeben wird. Bei geöffnetem Deckel 15
kann nunmehr der Abfall 38 durch die Dachluke 14 und die Fülluke
27 hindurch auf die schräge Oberfläche des Preßschiebers 17 geworfen
werden, wo dann eine Umlenkung in das Sammelabteil 25
hinein erfolgt. Nach der Entleerung einer oder mehrerer Mülltonnen
13 kann der Abfall 38 durch Verschieben des Preßschiebers 17
nach hinten verdichtet werden.
Soll das unterste Sammelabteil 26 mit Abfall 39 gefüllt werden,
so befinden sich die beiden darüber liegenden Preßschieber 16,
17 in der Position, wo gerade die beiden Fülluken 27, 28 freigegeben
werden, während der unterste Preßschieber 18 sich in seiner
vorderen Ladestellung befindet, ähnlich wie der Preßschieber 17
bei der Beschickungsposition nach Fig. 4.
Nunmehr wird durch die Dachluke 14, die Fülluken 27, 28 und die
benachbarten Wände ein Füllschacht für das untere Sammelabteil
26 über die obere Schrägfläche des Preßschiebers 18 gebildet.
Das Verpressen des Abfalls 39 kann nun ähnlich wie in den anderen
Sammelabteilen erfolgen.
Das Entleeren der einzelnen gefüllten Sammelabteile geht so vor
sich, daß das Fahrzeug zunächst an einen Ort fährt, wo der betreffende
Abfall gesammelt werden soll. Anschließend wird dann
die gewünschte Entladeklappe 19, 20 oder 21 geöffnet und der zugeordnete
Preßschieber 16, 17 oder 18 in Tätigkeit gesetzt, um
den gesammelten Abfall nach hinten auszustoßen. Anschließend
fährt das Fahrzeug dann an einen anderen Ort, wo das nächste
Sammelabteil zu entleeren ist.
Nach den Fig. 6 bis 8 sind die als doppelt wirkende Zylinder
ausgebildeten hydraulischen oder pneumatischen Mittel 36
in Tunneln 40 der zugeordneten Preßschieber 16, 18 untergebracht.
Die hydraulischen Mittel sind so vor Verschmutzung oder
Beschädigung geschützt. Der Tunnel 40 des oberen hydraulischen
Mittels 36 erstreckt sich in Längsrichtung brückenartig über
die Fülluke 27 in dem einzigen vorgesehenen Zwischenboden 22,
und zwar in der Fahrzeugmitte.
Nach Fig. 7 ist die Fülluke 27 zwischen den vorderen Bereichen
der Sammelabteile 24, 25 durch eine Deckelanordnung 29 verschlossen,
die mittels einer Betätigungseinrichtung 41, nämlich einer
hydraulischen Krafterzeugungsvorrichtung
geöffnet werden kann.
Nach Fig. 8 besteht die Deckelanordnung 29 aus zwei seitlich
des Tunnels 40 angeordneten Einzelklappen 29 a , 29 b, welche so
nach unten verschwenkbar sind, daß sie neben einem mittleren Tunnel
40 a des unteren Preßschiebers 18 nach unten schwenken können.
An den Deckenwänden der Sammelabteile 24, 25 befinden sich Sägezähne
42, welche nach hinten gerichtet sind, damit verhindert
wird, daß sich verpreßtes Material wieder federnd nach vorn ausdehnen
kann.
In Fig. 7 und 8 ist der untere Preßschieber 18 in seiner vorderen
Ladestellung gezeigt, während sich der obere Preßschieber
16 in derjenigen etwas nach hinten verschobenen Lage befindet,
in welcher die Fülluke 27 freigegeben ist. Ein Befüllen
des unteren Sammelabteils 25 kann jedoch erst erfolgen, wenn
die Deckelanordnung 29 geöffnet ist.
In Fig. 6 sind beide Preßschieber 16, 18 in ihrer vordersten
Ladestellung angedeutet, welche auch die bevorzugte Transportstellung
ist, weil hierdurch die Aufnahmekapazität der Sammelabteile
24, 25 am größten ist.
In Fig. 7 ist bei 11′ auch noch angedeutet, daß der Aufzug
eine wesentlich größere Breite aufweisen kann, damit zwei
Mülltonnen 13 nebeneinander oder eine Doppel- oder Mehrfach-Mülltonne 13′ nach
Fig. 11 durch den Aufzug 11 angehoben und umgekippt werden
können. Eine weitere Lukenöffnung 14′ und ein nach hinten erweiterter Teil 15′
des darüber befindlichen Deckels 15 befinden sich oberhalb des
Preßschiebers 16, wenn dieser gerade so weit nach hinten verschoben
ist, daß er eben die Fülluke 27 freigibt. Wird jetzt
der einheitliche oder auch zweigeteilte Deckel 15, 15′ geöffnet,
so wird die Luke 14, 14′ freigegeben, und die vordere
Mülltonne bzw. der vordere Mülltonnenteil kann durch die Fülluke
27 hindurch in das untere Sammelabteil 25 entleert werden,
während die weiter hinten vom Aufzug erfaßte Mülltonne oder
das dort befindliche Mülltonnenabteil mit anderem Müll in die
Luke bzw. die weitere Lukenöffnung 14′ und damit in das Sammelabteil 24
entleert wird. In einem einzigen Arbeitsgang können so zwei
verschiedene Mülltonnen bzw. Mülltonnenabteile in unterschiedliche
Sammelabteile des Abfallsammelbehälters 12 entleert werden.
Fig. 9 zeigt mehr im einzelnen, wie der Kipp-
Aufzug 11 funktioniert.
An den Kipp-Aufzug 11 in ihrer Größe angepaßten Mülltonnen 13
werden unten am Aufzug eingehängt. Anschließend wird der Deckel
15 durch eine Hydraulik 52 in die in Fig. 9 strichpunktiert
angedeutete Lage nach oben geschwenkt. Ein hochfahrbarer Schlitten
43 des Kipp-Aufzuges 11 ist über ein Gestänge 44 mit dem
Deckel 15 verbunden, so daß der Schlitten 43 durch den sich öffnenden
Deckel 15 nach oben angehoben und schließlich in der aus
Fig. 9 ersichtlichen Weise so gekippt wird, daß die Mülltonne
13 gekippt und unter selbsttätigem Aufschwenken ihres Deckels
13″ sich in die Dachluke 14 entleeren kann.
Nach Fig. 10 können an der der Seitenwand des Abfallsammelbehälters
12 zugewandten Seite der Mülltonne 13 optische oder
magnetische Markierungen 31 angeordnet sein, die durch am
Fahrzeug angebrachte optische oder induktive Sensoren abgetastet
werden können. Auch können an der betreffenden Seitenwand
der Mülltonne wiederum als Markierungen 32 dienende
angegossene Schaltnocken angebracht
sein, die über Endschalter oder sonstige Sensoren am
Fahrzeug ebenso wie die Markierungen 31 diejenigen Schaltvorgänge
auslösen, welche die Deckelanordnungen 29 und Preßschieber 16, 17,
18 in diejenigen Positionen bringen, die erforderlich sind, um
den in der betreffenden Mülltonne befindlichen Abfall in das
richtige Sammelabteil des Abfallsammelbehälters 12 zu befördern.
Fig. 11 zeigt die Vorderansicht einer für das
Abfallsammelfahrzeug besonders geeigneten Doppel- oder Mehrfach-Mülltonne
13′ mit einem einzigen Deckel 13″. Diese Mülltonne weist zwei
nebeneinander liegende Sammelabteile 45, 46 für unterschiedliche
Abfallarten auf, die dann aufgrund der in Fig. 7 gestrichelt
angedeuteten Ausführungsform gleichzeitig in unterschiedliche
Sammelabteile 24, 25 des Abfallsammelbehälters 12 entleert werden
können, was einen besonders rationellen Entsorgungsbetrieb
gestattet.
Vorteilhafterweise werden die im Zwischenboden 22 vorgesehenen
Einzelklappen 29 a, 29 b (Fig. 8) über die hydraulische Krafterzeugungsvorrichtung 41,
die als Hydraulikzylinder ausgebildet ist,
durch einen Steuerbefehl betätigt, der von dem darüber befindlichen
Preßschieber 16 abgeleitet ist. D. h., daß die Deckelanordnung
29 automatisch öffnet, wenn der Preßschieber 16 nach
hinten verschoben wird.
Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Öffnung des Deckels 15 einen
Steuervorgang auslöst, der die Preßschieber 16, 17, 18 automatisch
in die für das gewünschte Entleeren der Mülltonnen 13 erforderliche Position verschiebt.
Außerdem kann die Schließbewegung des Deckels 15 zur Einleitung
der Preßverschiebung der Preßschieber 16, 17, 18 ausgenutzt
werden. Eine vollständige Füllung eines Sammelabteils kann
durch eine Lampe angezeigt werden, deren Aufleuchten davon
abhängig gemacht werden kann, daß ein bestimmter Verdichtungsweg
des zugeordneten Preßschiebers nicht überschritten wird.
Die Entladeklappen 19, 20, 21 werden durch pneumatische oder
hydraulische Mittel betätigt und nach Bedarf verriegelt.
Eine vom Fahrzeugmotor angetriebene hydraulische Pumpe 48
(Fig. 6) erzeugt das hydraulische Druckmittel für die einzelnen
Hydraulikzylinder.
Im Bereich des Kipp-Aufzugs 11 bzw. der
vorderen Ladestellung der Preßschieber 16, 17, 18 sind seitliche
Wartungsklappen 47 montiert, nach deren Abnehmen die zu wartenden Teile freigelegt sind.
In diesem Bereich befinden sich auch sämtliche Steueranlagen,
so daß auch sie nach Abnahme der Wartungsklappen 47 zugänglich
sind.
- Bezugszeichenliste 11Kipp-Aufzug12Abfallsammelbehälter13Mülltonne14Dachluke15Deckel16Preßschieber17Preßschieber18Preßschieber19Entladeklappe20Entladeklappe21Entladeklappe22Zwischenboden23Zwischenboden24Sammelabteil25Sammelabteil26Sammelabteil27Fülluke28Fülluke29Deckelanordnung30Querachse31Markierungen32Markierungen33Fahrzeugchassis34Führerhaus35Boden36Betätigungseinrichtung37Abfall38Abfall39Abfall40Tunnel41Betätigungseinrichtung42Sägezähne43Schlitten44Gestänge45Sammelabteil46Sammelabteil47Wartungsklappe48hydraulische Pumpe52Hydraulik29 aEinzelklappe29 bEinzelklappe40 amittlerer Tunnel11′Stellung (von 11) 13′Mehrfach-Mülltonne 13″Deckel (von 13) 14′weitere Lukenöffnung 15′erweiterter Teil (von 15)
Claims (12)
1. Mehrkammer-Abfallsammelfahrzeug mit einem auf dem Fahrzeugchassis
angeordneten, hinten wenigstens eine Entladeklappe
aufweisenden Abfallsammelbehälter, an dem seitlich ein
Kipp-Aufzug für Mülltonnen vorgesehen ist, mittels dessen
dort befestigte Mülltonnen entlang der Seitenwand des Abfallsammelbehälters
bis in Dachhöhe angehoben und dann derart nach
innen umgekippt werden können, daß die Öffnung der Mülltonnen
oberhalb einer normalerweise durch einen Deckel verschlossenen,
beim Entleeren einer Mülltonne jedoch geöffneten Dachluke
zu liegen kommt, und mit wenigstens einem kraftbetätigten
Preßschieber, der den Abfallsammelbehälter nach vorne abschließt
und in Fahrzeuglängsrichtung zwischen einer vorderen
Ladestellung, in der der Abfall durch die Dachluke
einfüllbar ist, und einer hinteren Preßstellung, in der der
Abfall aus dem Bereich der Dachluke nach hinten geschoben
ist, verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abfallsammelbehälter (12) durch wenigstens
einen horizontalen Zwischenboden (22, 23) in mehrere horizontale
Sammelabteile (24, 25, 26) unterteilt ist, von denen
jedem ein eigener Preßschieber (16, 17, 18) zugeordnet
ist, und daß die Zwischenböden (22, 23) im vorderen Bereich,
wo sich die Preßschieber (16, 17, 18) in der vorderen Ladestellung
befinden, mit der Dachluke (14) ausgerichtete Fülluken
(27, 28) aufweisen, welche durch Verschieben der zugeordneten
Preßschieber (16, 17) nach hinten freilegbar sind.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fülluken (27, 28) durch die in die vordere
Ladestellung verschobenen Preßschieber (16, 17) verschließbar
sind.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für jede Fülluke (27, 28) eine eigene kraftbetätigte
Deckelanordnung (29) vorgesehen ist.
4. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Preßschieber (16, 17,
18) so weit nach hinten verschiebbar sind, daß der in jedem
Sammelabteil (24, 25, 26) gesammelte Abfall durch die zugeordnete
geöffnete Entladeklappe (19, 20, 21 ) hierdurch entleerbar
ist.
5. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entladeklappen (19,
20, 21) oben um Querachsen (30) verschwenkbar am Abfallsammelbehälter
(12) angelenkt sind.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die unter einer darüberliegenden
Entladeklappe (19, 20) befindlichen Entladeklappen
(20, 21) in Seitenansicht im geschlossenen Zustand von
oben schräg nach vorn unten verlaufen.
7. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Dachluke
(14) so breit ausgebildet ist, daß entweder zwei
Mülltonnen (13) gleichzeitig nebeneinander oder eine
breite Mehrfach-Mülltonne (13′) entleert werden kann,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dachluke sich bis über den hinter der Fülluke
(27, 28) befindlichen Bereich des Zwischenbodens
(22, 23) so weit erstreckt, daß dort eine weitere Lukenöffnung
(14′) von solcher Breite zur Verfügung steht,
daß eine der Mülltonnen (13) oder ein Abteil der Mehrfach-
Mülltonnen (13′) hinter dem obersten Preßschieber
(16) unmittelbar auf den obersten Zwischenboden (22)
entleert werden kann.
8. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß den
Preßschiebern (16, 17, 18) und den Deckelanordnungen
(29) der Fülluken (27, 28) zugeordnete Betätigungseinrichtungen
(36, 41) durch Steuereinrichtungen beaufschlagt
und von diesen in Abhängigkeit von der Erfassung
mechanischer, optischer oder magnetischer Markierungen
(31, 32) an den Mülltonnen (13, 13′) mittels am Fahrzeug
angeordneter Sensoren derart ansteuerbar sind,
daß die Preßschieber (16, 17, 18) und die Deckelanordnungen
(29) der Fülluken (27, 28) selbsttätig in die
Position verschoben bzw. geklappt werden, in welcher
der Inhalt der betreffenden Mülltonne (13, 13′) in das
richtige Sammelabteil (24, 25, 26) fällt.
9. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein einziger Zwischenboden
(22) den Abfallsammelbehälter (12) in zwei
Sammelabteile (24, 25) unterteilt.
10. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Sammelabteile
(24, 25, 26) im wesentlichen gleich groß sind.
11. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Preßschieber
(16, 17, 18) in ihrer vorderen Ladestellung
in vertikaler Richtung miteinander ausgerichtet sind.
12. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßschieber (16, 17, 18) von oben vorn nach hinten
unten schräg verlaufend ausgebildet sind.
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