DE3529887C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gelenkbeschlag, welcher die Merkmale
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist.
Gegenüber Gelenkbeschlägen mit einem einzigen Umlaufgetriebe
haben die bekannten Gelenkbeschläge mit zwei axial nebeneinander
angeordneten Umlaufgetrieben (FR 23 98 637, DE 32 41 088 A1)
den Vorteil, höhere Drehmomente von der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes
auf das Sitzgestell oder die Sitzschiene übertragen
zu können. Für das übertragbare Drehmoment ist aber nicht nur
die Verwendung von zwei Umlaufgetrieben und die Breite der Zähne
der Umlaufgetriebe maßgebend. Da in der Regel die Räder des
Umlaufgetriebes Stanzteile sind, aus denen die Zähne in axialer
Richtung herausgedrückt sind, treten durch ein Verformen der
Zähne auch Axialkräfte auf, welche die Räder des Umlaufgetriebes
außer Eingriff zu bringen suchen, wodurch das übertragbare Drehmoment
ebenfalls begrenzt wird. Sofern die beiden Umlaufgetriebe
spiegelbildlich gleich ausgebildet sind, können diese Axialkräfte
soweit sie auf die der Mittelebene benachbarten Räder wirken,
in einfacher Weise dadurch unwirksam gemacht werden, daß man
diese Räder aufeinander abstützt. Gleichgroße Kräfte wirken
aber auch auf die beiden von der Mittelebene weiter entfernt
liegenden Räder im Sinne einer Vergrößerung des Abstandes zwischen
diesen beiden Rädern ein. Diese Kräfte können nur in begrenztem
Maße von den Blechteilen aufgenommen werden, welche diese Räder
und den mit ihnen verbundenen Beschlagteil bilden, da die Dicke
der Blechteile aus Gewichtsgründen und insbesondere wegen der
erforderlichen Bearbeitung durch Stanzen nicht beliebig groß
gewählt werden kann. Es ist zwar bekannt (FR 23 98 637), an
demjenigen Beschlagteil, der nicht mit den beiden von der Mittelebene
weiter entfernten Rädern verbunden ist, zwei Bolzen
zu befestigen, die mit ihrem Kopf radial von außen her einen
kleinen Randbereich des einen bzw. anderen dieser beiden Räder
übergreifen. Die von den Köpfen dieser Bolzen übergriffenen
Bereiche, in denen die Räder gegen eine Axialverschiebung durch
die Axialkräfte gesichert sind, erstrecken sich jedoch nur über
wenige Winkelgrade. Diese Sicherung ist deshalb nur dann wirksam,
wenn der Zahneingriff gerade in dem von den Köpfen der Bolzen
übergriffenen Bereich oder in dessen Nähe erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag
der eingangs genannten Art zu schaffen, der ohne eine Erhöhung
der Dicke der Blechteile, aus denen die Beschlagteile und die
Umlaufgetriebe gebildet sind, die sichere Übertragung noch höherer
Drehmomente ermöglicht. Diese Aufgabe löst ein Gelenkbeschlag
mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Dank der Ausbildung der Sicherungsmittel als Ringscheiben, welche
die äußere Randzone der von der Mittelebene weiter entfernten
Räder der Umlaufgetriebe längs ihrer gesamten Erstreckung in
Umfangsrichtung abstützen, können die bei der Drehmomentübertragung
in den Umlaufgetrieben auftretenden axialen Kräfte nicht
zu einer Vergrößerung des Abstandes zwischen diesen beiden Rädern
führen, unabhängig davon, welche der Zähne sich im Augenblick
im Eingriff befindet. Da die axial direkt nebeneinanderliegenden
Räder der beiden Umlaufgetriebe aufeinander abgestützt werden
könneen, so daß für diese Räder keine Sicherungsmittel gegen
eine axiale Verschiebung erforderlich sind, und da dank der
beiden Umlaufgetriebe der Lagerzapfen frei von Kräften gehalten
werden kann, die ihn quer zu seiner Längsachse zu kippen suchen,
was eine einfache Ausbildung der Lager für den Lagerzapfen ermöglicht,
läßt sich trotz der Ringscheiben eine sehr kompakte Bauweise
erreichen. Schließlich ist von Vorteil, daß für alle Zähne
tragenden Teile eine rotationsymmetrische und deshalb verzugsarme
Form beibehalten werden kann, weshalb diese Teile bei der
Fertigung und Montage einfach zu verarbeiten bzw. zu handhaben
sind.
Selbstverständlich ist es möglich, den Gelenkbeschlag im Bedarfsfalle,
also bei extrem hohen Belastungen, mit mehr als
einem Paar symmetrisch zueinander ausgebildeter und angeordneter
Umlaufgetriebe auszubilden.
Um ein Ausrichten der beiden Exzenter aufeinander zu umgehen,
sind bei einer bevorzugten Ausführungsform die Exzenter bei
der Umlaufgetriebe Abschnitte ein und desselben Exzenters.
Sofern das Spiel in der Verzahnung gegenüber dem durch die
Fertigungstoleranzen bedingten Maß verringert werden soll,
können jedoch die Zahnräder oder Zahnkränze des einen Umlauf
getriebes gegenüber demjenigen des anderen Umlaufgetriebes
gegeneinander geringfügig verdreht sein.
Der axiale Abstand zwischen den beiden Umlaufgetrieben hängt
von der gewünschten Breite der Basis für die Krafteinlei
tung ab. Die beiden Umlaufgetriebe können auch unmittelbar
nebeneinander angeordnet sein, beispielsweise zur Erzielung
eines minimalen Raumbedarfes.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Zähne der bei
den Zentralräder an den einander zugewandten Seiten der zwei
auf dem Gelenkzapfen angeordneten und drehfest miteinander
verbundenen Träger vorgesehen, welche allein oder zusammen
mit anderen Teilen den einen Beschlagteil des Gelenkes bil
den. Die beiden Zentralräder liegen dann zwischen diesen Trä
gern. Es wäre aber auch möglich, die die Zentralräder bilden
den Träger zwischen den beiden Umlaufrädern anzuordnen, die
Zähne der Zentralräder also auf den einander abgewandten Sei
ten der Träger anzuordnen.
Bilden, wie dies bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Fall ist, die beiden die zentralen Räder tragenden Träger den
einen und die beiden Umlaufträger den anderen Beschlagteil,
dann bildet der Gelenkbeschlag eine Baueinheit, die sehr kom
pakt ist und in unterschiedliche Konstruktionen einbezogen
werden kann.
Dank der Kippfreiheit des den Exzenter tragenden Lagerzapfens
können sowohl die Träger als auch die Umlaufräder nabenlos
ausgebildet sein und auf Lagerbuchsen sitzen. Aber auch dann,
wenn jedes der Räder der Umlaufgetriebe mit einer Nabe ver
sehen ist, kann der Aufwand gering gehalten werden, weil die
se Naben dank des relativ dünnen Materials, aus dem die Räder
hergestellt werden können, an die Räder angeformt sein können.
Diese Naben können dann auch die Funktion von Distanzbuchsen
erfüllen.
Eine kostengünstige und dennoch hoch belastbare Verbindung
zwischen den Rädern des Umlaufgetriebes und den relativ zu
einander zu verschwenkenden und in wählbaren Schwenkstellungen
festzustellenden Bauteilen erhält man, wenn sowohl das Zentral
rad als auch das mit ihm kämmende Umlaufrad an seinem Umfang
mit Nuten und/oder Zähnen versehen ist, die mit korrespondie
renden Elementen der Bauteile in Eingriff stehen. Bei diesen
Bauteilen kann es sich um Teile eines Gelenkbeschlages, aber
auch beispielsweise um Teile des Polsterträgers der Rückenleh
ne und Teile des Sitzgestells eines Fahrzeugsitzes handeln.
Eine direkte Verbindung mit dem Polsterträger der Rückenlehne
und dem Sitzgestell ist sehr raumsparend und auch kostengün
stig.
Die Ausbildung dieser Bauteile, mit denen die Räder der Umlauf
getriebe in Eingriff stehen, ist in verschiedener Weise mög
lich. Beispielsweise kann wenigstens das eine Bauteil eine zy
lindrische Buchse aufweisen, welche mit Durchbrüchen zum Ein
griff der am Umfang der Räder vorgesehenen Zähne versehen ist.
Diese Buchse kann ein- oder mehrteilig ausgebildet und direkt
in den Polsterträger der Rückenlehne oder das Sitzgestell ein
gesetzt sein. Eine andere vorteilhafte Möglichkeit besteht
darin, das Bauteil mit einem Flansch zu versehen, von dessen
äußerem Rand in axialer Richtung Zähne abstehen, welche in die
Nuten des zugeordneten Rades eingreifen. Weiterhin ist es
beispielsweise möglich, das Bauteil so auszubilden, daß im
Anschluß an einen buchsenförmigen Abschnitt ein Flansch vor
gesehen ist und der Übergangsbereich vom buchsenförmigen Ab
schnitt zum Flansch mit Verformungen versehen ist, die auf der
einen Seite des Bauteils die Form von Zähnen und auf der an
deren Seite die Form von korrespondierenden Vertiefungen haben.
Sofern eine unsymmetrische Belastung der Rückenlehne der Regel
fall sein wird, was beispielsweise bei der Befestigung des
oberen Endes eines Dreipunkt-Sicherheitsgurtes an der Rücken
lehne der Fall ist, kann man auf der stärker belasteten Seite
einen erfindungsgemäßen Gelenkbeschlag und auf der anderen
Seite einen bekannten Gelenkbeschlag mit nur einem einzigen
Umlaufgetriebe vorsehen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiele im einzelnen erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt des ersten Ausführungsbeispiels im
eingebauten Zustand,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine unvollständig und perspektivisch dargestellte An
sicht eines der beiden die Zentralräder mit dem Sitz
gestell verbindenden Bauteile,
Fig. 4 einen Längsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels
und des auf der anderen Sitzseite vorgesehenen Gelenk
beschlages im eingebauten Zustand,
Fig. 5 eine unvollständig und perspektivisch dargestellte An
sicht eines der beiden Zentralräder mit dem Sitzge
stell verbindenden Bauteile.
Der in Fig. 1 als Ganzes mit 1 bezeichnete Gelenkbeschlag ver
bindet auf der einen Sitzseite schwenkbar und in stufenlos
wählbaren Schwenkstellungen feststellbar die Rückenlehne
eines Kraftfahrzeugsitzes mit dem zugehörigen Sitzgestell.
Ein zweiter, nicht dargestellter Gelenkbeschlag, der gleich
oder anders ausgebildet sein kann, stellt die schwenkbare
Verbindung zwischen Rückenlehne und Sitzgestell auf der ande
ren Sitzseite her. Der Polsterträger der Rückenlehne, mit dem
die beiden Gelenkbeschläge einerseits verbunden sind, hat im
Ausführungsbeispiel an seinem unteren Ende seitlich je ein
hohlkastenförmiges Anschlußstück 2, bei denen es sich um den
unteren Endabschnitt je eines Seitenholmes handeln kann. Das
Sitzgestell weist für den Anschluß des Gelenkbeschlages 1
zwei parallel und im Abstand zueinander angeordnete Platten 3
auf, die im Ausführungsbeispiel gleich ausgebildet sind. Die
beiden Platten sind im Ausführungsbeispiel nur durch das Sitz
gestell miteinander verbunden, könnten aber auch eine unmit
telbare Verbindung aufweisen und beispielsweise die einander
gegenüberliegenden Seitenwände eines Hohlkastenprofilstabes
bilden.
Der Gelenkbeschlag 1 weist einen Gelenkzapfen 4 auf, der mit
einem Handrad oder einer Antriebsvorrichtung gekuppelt wird.
Wie Fig. 1 zeigt, trägt der Gelenkzapfen 4 im Bereich seines
einen Endabschnittes zu beiden Seiten eines im Durchmesser
größeren, gleichachsig angeordneten Abschnittes 5 je einen
Exzenter 6. Der Durchmesser dieser beiden gleich ausgebilde
ten und winkelgleich auf dem Gelenkzapfen 4 angeordneten Ex
zenters 6 ist so gewählt, daß der Abschnitt 5 auch an der
Stelle größter Exzentrizität etwas über dem Exzenter 6 über
steht. Im Ausführungsbeispiel ist die axiale Länge des Ab
schnittes 5 und der beiden Exzenter 6 gleich groß; außerdem
sind im Ausführungsbeispiel diese Teile einstückig mit dem
Gelenkzapfen 4 ausgebildet.
Auf dem zum Gelenkzapfen 4 gleichachsigen Abschnitt 5 ist eine
Lagerbuchse 7 drehbar gelagert, die fest in die zentrale Boh
rung von zwei gleich ausgebildeten, jedoch spiegelbildlich zu
einander angeordneten Umlaufrädern 8 von zwei selbsthemmenden,
identisch ausgebildeten und spiegelbildlich zueinander ange
ordneten Umlaufgetrieben eingesetzt sind. Die beiden scheiben
förmigen, aus Stahl bestehenden Umlaufräder 8 haben auf der
einander abgekehrten Seite je eine Innenverzahnung 9. Die
Zähne dieser Innenverzahnung 9 sind am Übergang vom zentralen
Bereich, in dem die beiden Umlaufräder aneinander anliegen,
zu einer ringscheibenförmigen Randzone 8′ vorgesehen, da die Ver
zahnung durch eine entsprechende Verformung des das Umlaufrad
bildenden Ausgangsmaterials hergestellt ist. Die beiden ring
scheibenförmigen Randzonen 8′, deren Abstand voneinander et
was geringer ist als der doppelte Wert der Materialstärke,
sind längs ihres äußeren Umfangs mit rechteckförmigen Nuten
versehen, die zwischen sich je einen rechteckförmigen Zahn 10
bilden.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, umgibt die beiden Umlaufräder 8
ein rohrförmiges Bauteil 11, das mit dem Anschlußstück 2, bei
spielsweise durch Verschweißen, fest und derart verbunden ist,
daß seine Längsachse mit derjenigen des Gelenkzapfens 4 zusam
menfällt. Das Bauteil 11, das im Ausführungsbeispiel aus Fer
tigungsgründen aus zwei axial nebeneinander angeordneten und
miteinander verschweißten Hälften besteht, ist in seiner Mit
telzone auf dem gesamten Umfang mit rechteckförmigen Durchbrü
chen 12 versehen, deren Abmessungen in Umfangsrichtung an die
in Umfangsrichtung gemessene Breite der Zähne 10 angepaßt ist,
welche spielfrei in diese Durchbrüche 12 eingreifen. Durch die
Teilung des Bauteiles 11 können die Zähne 10 problemlos in die
Durchbrüche 12 eingeführt werden, ehe die beiden Teile mitein
ander verschweißt werden. Man könnte aber auch beispielsweise
das Bauteil 11 aus einem mit den Durchbrüchen 12 versehenen
Band biegen. Eine Teilung wäre dann entbehrlich. Die beiden
Umlaufräder 8 sind somit über das Bauteil 11 fest mit dem An
schlußstück 2 und damit mit dem Polsterträger der Rückenlehne
verbunden.
Die beiden gleich ausgebildeten Zentralräder 13 der beiden Um
laufgetriebe weisen auf der einander zugekehrten Seite je
eine Außenverzahnung 14 auf, mit der die Innenverzahnung des
zugeordneten Umlaufrades 8 in Eingriff steht. Die Außenver
zahnung 14 ist am Übergang von einer gegen das zugeordnete
Umlaufrad 8 hin axial versetzten Mittelzone zu einer ring
scheibenförmigen Randzone 13′ hin durch eine Verformung des
Ausgangsmaterials gebildet. Mittels je einer Flanschbuchse 15,
deren Flansch zwischen das Zentralrad 13 und das zugeordnete
Umlaufrad 8 eingreift, sind die beiden Zentralräder 13 dreh
bar auf dem einen bzw. anderen Exzenter 6 gelagert.
Für die feste Verbindung der beiden identisch ausgebildeten,
spiegelbildlich zueinander angeordneten Zentralräder 13 mit
der einen bzw. anderen Platte 3 sind zwei flanschbuchsenarti
ge, gleich ausgebildete Bauteile 16 vorgesehen, deren zylindri
scher Abschnitt gleichachsig zu den beiden Exzentern 6 in
kreisförmige Ausnehmungen der Platten 3 eingesetzt und mit
diesen fest verbunden sind. Der Flanschteil 16′ der beiden
Bauteile 16 liegt außen an der ringscheibenförmigen Randzone
13′ des zugeordneten Zentralrades 13 an. Wie Fig. 3 zeigt, ist
der Flanschteil 16′ beider Bauteile 16 mit axial gegen das
zugeordnete Umlaufrad 8 vorspringenden Zähnen 16′′ versehen,
deren Anordnung und Abmessung so gewählt ist, daß je ein Zahn
spielfrei in eine der Nuten eingreift, die längs des äußeren
Randes der Randzone 13′ vorgesehen sind. Die Länge der Zähne
16′ ist so gewählt, daß sie im Abstand von dem zugeordneten
Umlaufrad 8 enden. Die Zähne 16′′ können bei der Montage in einem Werkzeug
umgebogen und dabei in die Nuten des Zentralrades 13 eingeführt werden.
Der Gelenkzapfen 4 ist gegen eine axiale Verschiebung relativ
zu den Rädern der beiden Umlaufgetriebe durch den radial über
die beiden Exzenter 6 überstehenden Abschnitt 5 gesichert,
und das Anschlußstück 2 kann sich ebenfalls nicht in axialer
Richtung relativ zu den Platten 3 verschieben, weil die bei
den Umlaufräder 8 zwischen den beiden Zentralrädern 13 spiel
frei angeordnet sind. Außerdem sind im Ausführungsbeispiel
mit dem Bauteil 11 zwei Sicherungsscheiben 17 fest verbunden,
zwischen die die beiden ringscheibenförmigen Randzonen 13′
spielfrei oder nahezu spielfrei eingreifen.
Eine Drehung des Gelenkzapfens 4 hat zur Folge, daß sich die
Verzahnung der Umlaufräder 8 in der Verzahnung der Zentral
räder 13 abwälzt, wobei infolge der Differenz der Zähnezahl
die Winkellage der Umlaufräder 8 sich relativ zu den Zentral
rädern 13 ändert. Durch die symmetrische Anordnung und identi
sche Ausbildung der beiden Umlaufgetriebe, deren Umlaufrad 8
den einen und deren Zentralrad 13 den anderen Beschlagteil
bilden, werden evtl. von den Zähnen verursachte axiale
Kraftkomponenten vollständig kompensiert. Außerdem ist der Ge
lenkzapfen 4 keiner Kippbeanspruchung ausgesetzt. Die von die
sem Gelenkbeschlag übertragbaren Kräfte und Drehmomente sind
deshalb trotz einer relativ geringen Dicke der Räder und da
mit auch relativ geringen Breite ihrer Zähne sehr hoch.
Das in Fig. 4 links dargestellte, zweite Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Gelenkbeschlages hat grundsätzlich den
gleichen Aufbau wie das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
bis 3. Die entsprechenden Teile sind deshalb mit um hundert
größeren Bezugszahlen gekennzeichnet.
Der ganze, mit 101 bezeichnete Gelenkbeschlag verbindet das
Anschlußstück 102 einer Rückenlehne schwenkbar mit den beiden
parallel und im Abstand nebeneinander angeordneten Platten
103 des Sitzgestells.
Die beiden identisch ausgebildeten und spiegelbildlich zueinan
der angeordneten Umlaufgetriebe weisen je ein Umlaufrad 108
und ein Zentralrad 113 auf. Der beiden Umlaufgetrieben gemein
same Lagerzapfen 104 mit dem gleichachsigen, im Durchmesser
größeren Abschnitt 105 und den beiden Exzentern 106 ist grund
sätzlich gleich ausgebildet wie der Lagerzapfen 4. Nur die
axiale Länge des Abschnittes 105 und der Exzenter 106 ist grö
ßer als beim ersten Ausführungsbeispiel, weil sowohl an die
beiden Umlaufräder 108 als auch die beiden Zentralräder 113
je ein Nabe angeformt ist. Die Naben der beiden Umlaufräder
108 sitzen gegeneinander weisend und einander anstoßend auf
einer Lagerbuchse 107, die drehbar auf dem Abschnitt 105 ge
lagert ist. Die Naben der Zentralräder 113 sitzen auf je einer
Flanschbuchse 115, die mit ihrem Flansch zwischen das Zentral
rad 113 und das zugeordnete Umlaufrad 108 eingreift und drehbar auf
dem zugeordneten Exzenter 106 gelagert ist. Der durch die Na
ben der Umlaufräder 108 bedingte Abstand der beiden Umlaufge
triebe voneinander ist hierbei so groß gewählt, als dies das
Anschlußstück 102 zuläßt.
Die beiden Umlaufräder 108 sind auf den einander abgekehrten
Seiten am Übergang zu einer axial versetzten, ringscheiben
förmigen Randzone 108′ mit einer Innenverzahnung 109 verse
hen, die in Eingriff mit einer Außenverzahnung 114 des zuge
ordneten Zentralrades 113 steht. Auch bei den Zentralrädern
113 ist die Verzahnung am Übergang zu einer axial versetzt an
geordneten, ringscheibenförmigen Randzone 113′ vorgesehen. Die
Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel besteht
weiterhin darin, daß die ringscheibenförmigen Randzonen 108′
und 113′ der Räder der beiden Umlaufgetriebe längs ihres Um
fangs mit rechteckförmigen Nuten versehen sind, zwischen denen
je ein rechteckförmiger Zahn vorhanden ist.
Diejenigen Bauteile 111 und 116, welche die Umlaufräder 108
mit dem Anschlußstück 102 bzw. die Zentralräder 113 mit den
Platten 103 fest verbinden, haben eine prinzipiell gleiche
Ausbildung. Sie weisen nämlich für jedes der Getrieberäder
einen Buchsenabschnitt 111′′ bzw. 116′′ und einen sich daran
anschließenden Flanschabschnitt 111′ bzw. 116′ auf. Der Eckbe
reich am Übergang vom Buchsenabschnitt zum Flanschabschnitt
ist längs des Umfangs mit Nuten 118 versehen, deren Breite
und Anordnung an die Zähne der Randzone desjenigen Rades des
Umlaufgetriebes angepaßt ist, mit dem eine drehfeste Verbin
dung hergestellt werden soll. Die Nuten 118 sind im Ausfüh
rungsbeispiel in der Weise gebildet, daß der Eckbereich un
ter Bildung eines zahnartigen Vorsprungs in den Winkelbereich
zwischen dem Flanschabschnitt und dem Buchsenabschnitt hinein
verformt worden ist. Selbstverständlich wäre es aber auch
möglich, die Nuten und Zähne der Bauteile 111 und 116 bei
spielsweise so auszubilden wie bei dem ersten Ausführungs
beispiel, wie umgekehrt das Bauteil 16 des ersten Ausführungs
beispiels in der Art der Bauteile 116 ausgebildet sein könnte.
Die beiden Bauteile 111, die mit den Umlaufrädern 108 ver
bunden sind, greifen mit ihrem Buchsenabschnitt 111′′ zwischen
die beiden ringscheibenförmigen Randzonen 108′ und sind hier
fest miteinander verbunden, beispielsweise miteiander ver
schweißt. Der Flanschabschnitt 111′ liegt mit geringem Zwischen
raum neben dem Flanschabschnitt 116′ des Bauteils 116, mit dem
das zugeordnete Zentralrad 113 verbunden ist. Der Buchsenab
schnitt 116′′ dieser beiden Bauteile 116 ist gleichachsig zu
den beiden Exzentern 106 in je eine Ausnehmung der einen bzw.
der anderen Platte 103 eingesetzt und mit dieser Platte fest
verbunden. Die feste Verbindung der beiden Laufräder 108 mit
dem Anschlußstück 102 erfolgt über die beiden Bauteile 111, an
die im Ausführungsbeispiel je ein Sicherungsblech 119 ange
schweißt ist, das zusammen mit der ringscheibenförmigen Rand
zone 108′ einen radial nach innen offenen Schlitz bildet, in
den die ringscheibenförmige Randzone des Bauteils 116 ein
greift.
Die Funktionsweise des Gelenkbeschlags und seine Eigenschaften
sind die gleichen wie bei dem Gelenkbeschlag gemäß den Fig.
1 bis 3.
Wie Fig. 4 zeigt, ist das innenliegende Bauteil 116 einstückig
mit einem Rohr 120 ausgebildet, das konzentrisch zur Längs
achse des Gelenkzapfens 104 angeordnet ist und sich bis zur
anderen Sitzseite erstreckt, wo es mit dem Sitzgestell fest
verbunden ist, das in diesem Bereich ebenfalls durch eine der
Platte 103 entsprechende Platte gebildet ist. Der hier vorge
sehene, als Ganzes mit 121 bezeichnete Gelenkbeschlag ist im
Prinzip wie das außenliegende Umlaufgetriebe des erfindungsge
mäßen Gelenkbeschlages ausgebildet, könnte aber selbstver
ständlich auch eine andere Ausbildung einschließlich einer
solchen gemäß dem in Fig. 4 links dargestellten Gelenkbe
schlag haben. Zur Zwangssynchronisierung beider Gelenkbeschläge
sind deren Lagerzapfen über eine torsionssteife Welle
miteinander gekuppelt.
Claims (12)
1. Gelenkbeschlag zur schwenkbaren und in wählbarer Stellung
feststellbaren Verbindung der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes
mit dem Sitzgestell oder der Sitzschiene, mit durch einen
Gelenkzapfen schwenkbar miteinander verbundenen Beschlagteilen
und zwei prinzipiell gleich ausgebildeten, jedoch
spiegelbildlich zueinander bezüglich einer von der Gelenkachse
lotrecht durchdrungenen Mittelebene angeordneten Umlaufgetrieben,
deren Umlaufräder drehbar auf je einem Abschnitt
des wenigstens einen Exzenter aufweisenden Gelenkzapfens
gelagert sind und mit je einem das Zentralrad bildenden,
am einen Beschlagteil fest angeordneten Zahnkranz kämmen,
wobei beide Umlaufgetriebe das gleiche Übersetzungsverhältnis
haben, die Exzenter des ersten und zweiten Umlaufgetriebes
höchstens um einen geringen Winkel gegeneinander verdreht
sind und Sicherungsmittel vorgesehen sind, welche fest
mit dem einen Beschlagteil verbunden sind sowie die Randzone
der beiden von der Mittelebene weiter entfernten und mit
dem anderen Beschlagteil verbundenen Räder der Umlaufgetriebe
von den einander abgewandten Seiten her abstützen, dadurch
gekennzeichnet, daß als Sicherungsmittel zwei die Randzone
(13′; 113′) längs ihrer gesamten Erstreckung in Umfangsrichtung
abzustützen vermögende Ringscheiben (17; 119) vorgesehen
sind, die radial außerhalb der Randzone (13′; 113′) über
ein Bauteil (11; 111) fest miteinander verbunden sind und
durch deren Öffnung hindurch sich je ein Verbindungsabschnitt
(16; 116) des anderen Beschlagteils (13, 16; 113, 116) erstreckt.
2. Gelenkbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Exzenter (6; 106) beider Umlaufgetriebe (8, 13;
108, 113) Abschnitte ein und desselben Exzenters sind.
3. Gelenkbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zähne (14) der beiden Zentralräder
(13; 113) an den einander zugewandten Seiten von zwei axial
versetzt auf dem Lagerzapfen (4; 104) angeordneten und
drehfest miteinander verbundenen Trägern des einen Beschlagteils
vorgesehen sind.
4. Gelenkbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Träger (13; 113) gleich ausgebildet sind.
5. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Träger (13; 113) den einen
und die beiden Umlaufräder (8; 108) den anderen Beschlagteil
bilden.
6. Gelenkbeschlag nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Träger (13) als auch die Umlaufräder
(8) nabenlos auf Lagerbuchsen (7, 15) sitzen.
7. Gelenkbeschlag nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Umlaufrad (108) mit einer Nabe versehen ist,
die sich gegen das andere Umlaufrad (108) erstreckt.
8. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das Zentralrad (13; 113)
als auch das mit ihm kämmende Umlaufrad (8; 108) an seinem
Umfang mit Nuten und/oder Zähnen (10, 110) versehen ist,
die mit korrespondierenden Elementen von relativ zueinander
zu verschwenkenden und in wählbaren Schwenkstellungen
feststellbaren Bauteilen (11, 16; 111, 116) in Eingriff
stehen.
9. Gelenkbeschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bauteile (11, 16; 111, 116) Teil des Polsterträgers
der Rückenlehne und Teil des Sitzgestells oder
Teile von mit diesen fest verbundenen Baugruppen sind.
10. Gelenkbeschlag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens das eine Bauteil (11) eine zylindrische
Buchse aufweist, welche mit Durchbrüchen (12) für den
Eingriff der am Umfang der Getrieberäder (8, 13; 108, 113)
vorgesehenen Zähne versehen ist.
11. Gelenkbeschlag nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens das eine Bauteil (16) einen
Flansch (16′) aufweist, von dessen äußerem Rand in axialer
Richtung Zähne (16′′) abstehen, welche in die Nuten des
zugeordneten Rades (13) eingreifen.
12. Gelenkbeschlag nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens das eine Bauteil (116) im Anschluß
an einen buchsenförmigen Abschnitt einen Flansch
(116′) aufweist und der Übergangsbereich vom buchsenförmigen
Abschnitt zum Flansch mit Verformungen versehen ist,
die auf der einen Seite des Bauteils (116) die Form von
Zähnen und auf der anderen Seite die Form von korrespondierenden
Vertiefungen (118) haben.
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