DE352917C

DE352917C - Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffoelen

Info

Publication number: DE352917C
Application number: DE1921352917D
Authority: DE
Original assignee: Deutsche Erdoel AG
Current assignee: Wintershall Dea International AG
Priority date: 1921-02-18
Filing date: 1921-02-18
Publication date: 1922-05-05

Description

Verfahren zur Reinigung von Kohlenwasserstoffölen. In der Mineralölindustrie werden Kohlenwasserstofföle, wie Benzin, Leuchtöl, Schmieröl und andereProdukteausErdöl undTeervorzugsweise mit Schwefelsäure gereinigt, wobei die in den Mineralölen enthaltenen Verunreinigungen angegriffen und in Form der sogenannten Säureharze abgeschieden werden. Das mit Schwefelsäure behandelte Öl wird hierauf mit Wasser, dann mit Alkalilauge, schließlich nochmals mit Wasser gewaschen, um, gegebenenfalls nach einer Nachbehandlung mit Bleicherde, als Raffinat in den Handel gebracht zu werden.
Die Kosten der Schwefelsäurebehandlung und der Alkaliwäsche sind sehr :erheblich. Auch werden teilweise die Kohlenwasserstoffe selbst angegriffen, so @daß ein unter Umständen bedeutender Verlust an Mineralöl eintritt. Die Rückstände der sauren wie die der alkalischen Behandlung können nur unter Aufwendung von neuen Kosten und Mühen wieder aufgearbeitet werden. Die aus solchen Rückständen gewinnbaren Mineraföle sind gegenüber dem als Hauptmenge erhaltenen Raffinat minderwertig.
Das vorliegende Verfahren der Reinigung von Kohlenwasserstoffölen vermeidet alle diese Fehler und besteht in einer Behandlung mit Paraffinmonokarbonsäuren oder deren Abkömmlingen, wie Säureanhydride, Säurehaloide und (halogensubstituierte -Fettsäuren. Besonders die niedrigen Glieder der Ess'igsäurereihe haben die Eigenschaft, praktisch ausschließlich die Farb-, Geruchs-, Harz- und Asphaltstoffe aus den Mineralölen zu entfernen, dagegen die Kohlenwasserstoffe praktisch unangegriffen zu lassen. Die zu reinigenden Kohlenwas@serstoffe werden entweder mehrmals mit kleinen Mengen der Paraffinmonokarbonsäuren oder deren Abkömmlinge oder nur einmal mit einer entsprechend großen Menge der Säuren behandelt. In jedem Falle werden auf das zu reinigende Kohlenwasserstofföl mehr als 5 Prozent Fettsäure angewendet. Die Säuren sind zweckmäßig in konzentriertem Zustand zu benutzen.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht beispielsweise so, daß man das zu reinigende: Mineralöl mit Eisessig durchrührt, die Mischung abstehen läßt und hiernach -das Mineralöl von dem darunter abgesetzten Eisessig trennt. Gegebenenfalls wird diese Behandlung noch einmal oder mehrere Male wiederholt. Man kann auch in ununterbrolchenem Betrieb arbeiten, indem man Mineralöl und Essigsäure in einer mitFüll'körpern o. d`gl. ausgestatteten Waschkolonne vorteilhaft unter Anwendung des Gegenstromprinzips aufeinander einwirken läßt.
An Stelle der einzelnen Glieder der Essigsäurereihe kann man auch Gemische der einzelnen Glieder anwenden; auch kann man die Behandlung z. B. mit Essigsäure, dann z. B. mit Ameisensäure, hierauf wieder mit Essigsäure und noch einmal mit Ameisensäure vornehmen. Solche Reihenfolge kann gegebenenfalls auch an beliebiger Stelle umgekehrt werden. Ebenso kann man z. B. auch Gemische von Essigsäure und Ameisensäure oder von Chloressigsäure mit Eisessig oder von Ameisensäure mit Chloressigsäure anwenden. Im allgemeinen erfolgt die Behandlung bei gewöhnlicher Temperatur. Eine Erhöhung der Temperatur bedingt zwar die Verstärkung der reinigenden Wirkung, andererseits aber die Gefahr der Mitlösung von Mineralöl.
Es gelingt nach vorliegendem Verfahren z. B., ein dunkles Maschinenöldestillat aus deutschem (Wietzer) Erdöl durch fortgesetzte Behandlung mit ununterbrochen umlaufenden Mengen von Eisessig bei 225' fast vollständig zu entfärben und gleichzeitig die Asphalte und Harze sowie die Geruchsstoffe zu entfernen. Der Eisessig wird durch Destillation in einem mit der Waschkolonne verbundenen Apparat von den darin gelösten Farb-, Geruchs-, Harz- und Asphaltstoffen befreit und zur weiteren Behandlung von Mineralölen benutzt. Die als Destillationsrückstand verbleibenden Farbstoffe usw. kÖnren als solche oder nach entsprechender Weiterbehandlung verwertet -werden.
Nach vorliegendem Verfahren kann man auch Mineralöle behandeln, welche bereits auf andere Weise, z. B. mit Schwefelsäure, raffiniert sind. In diesem Falle können geringere i\Iengen von Schwefelsäure als bisher zur Raffination benutzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entfernung von Farb-, Geruchs-, Harz- und Asphaltstoffen aus rohen oder vorgereinigten Kohlenwasserstoffölen, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben mit Paraffinmonokarbonsäuren oder deren Halogenderivaten oder Anhydriden in einer Menge von über 5 Prozent des Mineralöls fortgesetzt bis zur Entfernung der Farb-, Geruchs-, Harz-und Asphaltstoffe behandelt werden.-