DE3528105A1

DE3528105A1 - Verriegelung fuer feststellmesser

Info

Publication number: DE3528105A1
Application number: DE19853528105
Authority: DE
Inventors: Carl Elsener
Original assignee: Victorinox AG
Current assignee: Victorinox AG
Priority date: 1985-08-06
Filing date: 1985-08-06
Publication date: 1987-02-19
Also published as: US4837932A; CN1009259B; CH667031A5; DE3528105C2; CN86105515A

Description

Die Erfindung behandelt eine lösbare Verriegelung für die voll ausgeschwenkte Klinge von Feststellmessern und verhindert das unbeabsichtigte Rückschwenken der Klinge in die Ruhestel lung zwischen den Griffschalen mit der Gefahr der Verletzung der Hand des Benutzers.

Dafür kennt man bereits zahlreiche Lösungen, die mit einer auf dem schmalen Rücken des Feststellmessers verschiebbaren Klinke arbeiten. Bei diesen bekannten Lösungen muß man zum Zurückschwenken der Klinge in die Sicherheitsstellung zwischen den Griffschalen und Platinen die Lage des Feststellmessers in der Hand ändern, was Zeit und in der Regel beide Hände beansprucht.

Es ist auch bekannt, den Klinkengriff in einer Griffschale unterzubringen und die ausgeschwungene Klinke mit Hilfe einer in Ausnehmungen der Klingenfeder greifenden, verschiebbaren und eine Feder verstellenden Klinke festzustellen, so daß man die Lage des Messers in der Hand weder beim Herausschwen ken noch beim Zurückschwenken der Klinge ändern muß. Diese bekannten Lösungen benötigen aber mehrere aufeinander abge stimmte Elemente und kommen deshalb in der Fertigung teuer. Auch besteht trotzdem die Gefahr, daß die Klinge etweder von Hand zwischen die Griffschalen eingeführt werden muß oder ohne Zutun aus den Griffschalen ausschwenkt und dann die Kleidung oder den Körper des Benutzers verletzt.

Die Erfindung hat bei Feststellmessern mit Klinkengriff in einer Griffschale die Aufgabe, unter Vermeidung jeder Verlet zungsgefahr die Zahl der zur Freigabe oder Verriegelung der Klinge nötigen Einzelteile auf eine Mindestzahl zu beschrän ken, das Feststellmesser immer in der gleichen Hand zu hal ten und trotzdem eine hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Rück- oder Ausschwenken der Klinge bei robuster Ausführung der einzelnen Elemente zu sichern.

Die Erfindung erreicht dies durch den in den Ansprüchen ge kennzeichneten Aufbau.

Die Erfindung bringt den Vorteil, daß die voll ausgeschwenk te Klinge absolut sicher gegen in der durch zwei Griffscha len mit zwei Platinen und Verriegelungsmechanik gebildeten Mechanik steht und selbst bei großem in der Rückschwenkrich tung vorliegenden Druck nicht willkürlich rückschwenken und dem Benutzer die Finger oder die Hand verletzten kann. Ein Rückschwenken ist erst nach Lösung der Verriegelung möglich. Das Rückschwenken nach Lösung der Verriegelung macht keine besonderen Schwierigkeiten und läßt sich mit geringem Kraft aufwand mit der anderen Hand bewerkstelligen. Durch die eigen artig geformte Messerfeder und deren Zusammenspiel mit dem Riegel bleibt der Kraftaufwand für das Rückschwenken zwischen die Griffschalen über einen großen Schwenkbereich von nahe zu 150° konstant und fällt dann etwa gleichmäßig ab, bis nach einem, durch die Konstruktion vorgegebenen Mindestschwenkwinkel, die Kraft der Messerfeder überwiegt und die Klinge selbsttä tig zwischen die Griffschalen zurückfallen läßt und dort auch festhält. Ein Aufgehen des Messers mit Herausschwenken der Klinge und davon bedingte Schäden an Taschen oder am Körper des Benutzers sind damit ausgeschlossen.

Die gleiche Mechanik läßt sich durch Varianten der Messerfe der auch in Mehrzwecktaschenmesser, d. h. Taschenmesser mit mehreren Werkzeugen einbauen, wie z. B. Taschenmesser mit Kreuz kopf-Schraubenzieher, Kapselheber, Lupe, Säge, usw.

Die Zeichnung bringt Ausführungsbeispiele für die Erfindung und zwar anhand eines Taschenmessers mit mehreren Werkzeugen, eines Taschenmessers mit Korkenzieher und eines reinen Fest stellmessers. In der Zeichnung zeigen in schematischer Dar stellung:

Fig. 1 das Feststellmesser mit voll ausgeschwungener Klinge in Aufsicht;

Fig. 2 das gleiche Feststellmesser mit um ca. 45° rück geschwenkter Klinge und einem ausschwenkbaren Korkenzieher in Aufsicht;

Fig. 3 ein Feststellmesser ohne weitere Werkzeuge, je doch mit voll eingeschwenkter Klinge in Aufsicht;

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Griffschale mit Riegel schieber und voll eingeschwenkter Klinge;

Fig. 5 eine vergrößerte Teilansicht der den Riegelschie ber tragenden Griffschale und

Fig. 6 einen Schnitt durch die Griffschale anhand der Linie A-B der Fig. 5.

Bei den Feststellmessern laut Fig. 1 und 3 ist jeweils die zuoberst liegende Griffschale und die darunter folgende Zwi schenplatine entfernt, so daß der Blick auf die Riegelmecha nik und die Messerfeder 22 mit Klinge 20 freigegeben ist. In der voll zum Gebrauch ausgeschwenkten Klingenstellung lt. Fig. 1 liegt die Klinge 20 in einer Flucht mit den Griffscha len und fällt der Blick auf die Messerfeder 22 und den um den Stift 23 schwenkbaren Klingenschaft 23, wobei die Messer feder 22 und der Schaft 23 auf einer weiteren, unteren Zwi schenplatine 25 aufliegen, auf die nach unten die andere Griff schale folgt (siehe hierzu auch Fig. 5 und 6). Der Riegel 26 dient zum Sperren, d. h. Feststellen der Klinge 20 in der voll gestreckten Stellung und hat die Form eines Rechtecks von im Beispiel 3 mm Länge und 1 mm Dicke. Die Messerfeder 22 zwischen den Stiften 27, 28 kann sich gegen diese Stifte 27, 28 leicht nach rechts verlagern. Der Korkenzieher 21 kann um seinen Lagerzapfen 29 geschwenkt werden, bis er etwa lotrecht auf der Messerfeder 22 steht und von ihr festgestellt wird. Ein weiterer Stift 30 bildet das Drehlager des Klingenschaf tes 24. Die drei Stifte 27, 28, 30 kommen mit ihren Köpfen über der in der Zeichnung abgenommenen Zwischenplatine zu liegen, die in den Fig. 1 bis 3 nicht dargestellte Flansch ringe tragen, die erst nach dem Aufsetzen der Zwischenplatine aufgepreßt werden und zum Ausrichten und Festkleben der oberen Griffschale dienen.

Die Messerfeder 22 hat den aus den Fig. 1 und 3 erkennbaren Umriß mit einem breiten und eine großflächige Auflage für die auf ihr ruhende Zwischenplatine bildenden Fuß 30, an den sich nach oben ein langes, schlankes Federbein 31 anschließt. Das Federbein 31 bildet zugleich die Rückstellfeder für den Korkenzieher 21, der mit seiner Wendel und seinem Schaft am Federbein 31 so anliegt, daß er den Korkenzieher 21 sowohl in der ausgeschwenkten Stellung als auch in der eingeklappten Stellung zwischen den Griffschalen festhält. Die Form der Messerfeder 22 würde sich jedoch bei Wegfall des Korkenzie hers 21 nicht wesentlich in diesem Ausführungsbeispiel ändern.

Das Federbein 31 ist durch den Fußstift 32 und den Mittelstift 33 transversal leicht beweglich so geführt, daß diese Stifte 32, 33 eine geringe Verlagerung des Federbeins 31 und eine unter Druck zustandekommende Anlage der Platine 25 erlauben. Am Mittelstift 33 geht das Federbein in ein Knie 34 über, das den Fuß für die eigentliche nach oben folgende Riegelfe der bildet, die als Ganzes mit 35 bezeichnet ist. Die Riegel feder 35 besteht aus zwei durch den Puffer 36 getrennten Ste gen 37, 38. Davon ist der untere Steg 37 etwas stärker als der obere Steg 38. Die Stegstärken bemessen sich nach dem jeweiligen Messermodell und sind durch Versuch zu ermitteln. Die Riegelfeder 35 endet in einem Federzapfen 39, der gegen den Schaft 24 der Klinge 20 zu gesehen für diesen eine Abwälz kulisse 40 bildet und einen Zahn 41 trägt, gegen den sich der Riegel 42 mit bei voll ausgeschwenkter, d. h. gestreckter Klinge 20, anlegen und so ihr Zurückschwenken mit Sicherheit verhindern kann.

Dann liegt der Riegel 42, der im Beispiel rechteckigen Quer schnitt mit den bereits früher genannten Maßen hat, zwischen dem Zahn 41 und dem oberen Steg 38 und stellt die Klinge 20 in voll gestreckter Stellung fest. Die Klinge 20 ist in bekann ter Art um einen Klingenstift 43 schwenkbar.

Der Riegel 20 wird entsprechend den Fig. 5 und 6 mit einem Riegelschieber 49 betätigt, der in einer Höhlung 44 der oberen Griffschale 45 untergebracht und von einer Haarnadelfeder 46 vorgespannt ist. Die Haarnadelfeder 46 ist durch einen Stift 47 festgestellt. Der Riegel 26 ist mit dem Riegelschie ber 44 zweckmäßig einstückig oder in einen Kunststoff-Riegel schieber 49 eingespritzt, dessen Kopffläche durch Rippen 47 griffig ist.

Das Feststellmesser laut Erfindung und gemäß den Beispielen wird folgendermaßen benutzt: Man greift das Feststellmesser in eingeklapptem Zustand laut Fig. 3 je nach Veranlagung mit der rechten oder linken Hand an den beiden Griffschalen, greift mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand die Klinge 20 und zieht und schwenkt mit Hilfe der Nagelkerbe 49 (siehe Fig. 4) die Klinge 20 um den Klingenschaft 43 heraus. Dabei wälzt sich der Schaft 24 auf der Kulisse 40 ab und drückt die Riegelfeder 35 laut Fig. 2 nach links etwas über den Um riß der Griffschalen hinaus nach außen und zwar derart, daß die Klinge 20 weder unkontrolliert zurück in die Ausgangsstel lung noch zurück zwischen die Griffschalen fallen und den Benutzer verletzen kann.

In der voll gestreckten Stellung laut Fig. 1 rastet der Rie gel 26 unter dem Druck der Haarnadelfeder 46 zwischen dem oberen Steg 38 und dem Zahn 41 ein und stellt die Klinge 20 unverrückbar fest, so daß man das Messer als festehendes Mes ser ohne Gefährdung des Benutzers handhaben kann. Diese Fest stellung läßt sich nur dadurch entriegeln, daß man die Griff schalen wieder in eine Hand nimmt und mit dem Daumen dieser Hand den Riegelschieber 49, die Haarnadelfeder 46 spannend, nach unten drückt. Dies wird durch die Rippen 47 erleichert. Dabei gleitet der Riegel 26 nach unten und kann vom Zahn 41 weggleiten, so daß sich die Klinge 20 frei vom Rückstelldruck auf die Stellung laut Fig. 2 wieder den Griffschalen nähern kann. Erst am Schluß dieser Schwenkbewegung wird ab etwa 20° des Schließwinkels die Riegelfeder 35 wieder wirksam und klappt die Klinge in die Stellung der Fig. 3 zwischen den Griffscha len zurück und hält sie in dieser Stellung auch fest.

Zum Wiederöffnen der Klinge 20 muß man nur den leichten Wi derstand der Messerfeder 22 überwinden. Den Riegelschieber 49 braucht man nicht zu verschieben.

Claims

1. Feststellmesser mit aus zwei Griffschalen um einen Stift gegen den Druck einer auf den Schaft einwirkenden Messer feder ausschwenkbaren Klinge mit abgerundetem Schaftkopf und einer in einer Schale bzw. Oberplatine und der benach barten Platine elastisch geführten Klinke zur Fixierung des Messerschaftes bei voll ausgeschwenkter Klinge, vor zugsweise mit mehreren Werkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke einen in die Messerfeder greifenden Riegel (26) trägt und die Messerfeder (22) so geformt und eingespannt ist, daß ihr Federzapfen (39) eine den Schaft (24) führen de Kulisse (40) bildet und einen bei ausgeschwenkter Klin ge (20) gegen den Riegel der Sperrklinke vorstehenden Sperr zahn (41) und schließlich auch noch einen das Einschwen ken des Schaftes begrenzenden Puffer (36) hat.

2. Feststellmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegel (26) parallel und längs zur bzw. der Messer- Längsachse liegt, rechteckigen Querschnitt und eine in der Lücke zwischen Sperrzahn (41) und Puffer (36) passen de Länge hat.

3. Feststellmesser nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Messerfeder (22) zwischen einem ersten und zu ihr etwa mittig vorgesehenen ersten Platinenstift und zwei weiteren, beiderseits des ersten Platinenstiftes liegenden und die Feder beweglich führenden Platinenstif ten (27, 28) geführt ist.

4. Feststellmesser nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß der erste Platinenstift der Schaft (24) eines aus dem Messer zwischen den Platinen anderen Werkzeuges ist.

5. Feststellmesser nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Spannfeder für die Klinke (Riegel 26) eine Federspange (Haarnadelfeder 46) ist, die in eine Höhlung (44) der Griffschale (45) eingelegt ist.

6. Feststellmesser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Federspange (Haarnadelfeder 46) durch einen in der Höhlung (44) vorgesehenen und in der Griffschale (45) verankerten Stift in ihrer Lage fixiert ist.

7. Feststellmesser nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, daß der Platinenstift (43) für das Klingen-Drehlager und die die Messerfeder (22) führenden Platinenstift (32, 33) zugleich die andere Griffschale fixieren und festhalten.

8. Feststellmesser nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch Anwendung bei Taschenmessern mit mehreren ausschwenkbaren Werkzeugen in der Art von Sägen, Kapselhebern, Scheren, Stechern, Lupen und dergleichen.