DE69945C - Instrument zum Ausschneiden der Mandeln (Tonsillotom) - Google Patents
Instrument zum Ausschneiden der Mandeln (Tonsillotom)Info
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- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/24—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets for use in the oral cavity, larynx, bronchial passages or nose; Tongue scrapers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMTS
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Das im Nachfolgenden beschriebene. Instrument zum Herausschneiden der Mandeln besitzt
gegenüber den bisher für diesen Zweck benutzten Vorrichtungen wesentliche Vorzüge,
welche in der Hauptsache darin bestehen, dafs
ι. die Zange den zu entfernenden Theil fafst,
ohne andere Theile zu verletzen,
2. der abgeschnittene Theil nicht in den Hals herunterfallen kann,
3. durch die Anordnung des Instrumentes dem Arzt ein freier Einblick in den Hals und
aufserdem ein ungemein schnelles und sicheres Arbeiten (Operiren) ermöglicht wird.
1 Durch die revolverartige Gestalt des Instrumentes
wird für den beabsichtigten Zweck eine vorzügliche Handhabung erreicht, und es vollzieht
das Instrument die Operation gewissermafsen insofern selbstthä'tig, als der Arzt nur
zwei Griffe des Instrumentes zu bewegen braucht, um die Mandeln zu fassen', abzuschneiden
und das herausgeschnittene Stück aus dem Munde herauszubringen.
Um die Arbeitsweise des Instrumentes und insbesondere die Zusammensetzung desselben
möglichst klar zu machen, sei hier vor der ausführlichen Beschreibung der Arbeitsgang des
Instrumentes bei einer Operation in grofsen Zügen dargestellt.
Der Arzt fafst den Hauptgriff 1, Fig. 1 und 2,
des Instrumentes mit der rechten Hand und legt den Zeigefinger in die Zugöse 2, sowie
den Daumen in die Drucköse 3. Das Instrument wird nunmehr in den Mund gebracht
und mit der Höhlung 4, Fig. 3, 5 und 6, ,auf
die Mandel bezw. den abzuschneidenden Theil gedrückt, so dafs dieser Theil sich in der
Höhlung 4 erhebt. Durch Vorschieben der Drucköse 3 werden zwei mit .Spitzen 5 versehene
Federschenkel 6, Fig. 6, gegen einander bewegt, so dafs sie die Lage Fig. 7 erhalten
und somit das herauszuschneidende Stück zwischen sich fassen. Dabei sind aber die Spitzen 5
gleichzeitig etwas angehoben worden, so dafs sie die Mandel nunmehr durch die Höhlung 4
herausziehen (s. die Lage der Theile 5 und 6 in Fig. ι und 2). Nunmehr wird an der Zugöse
2 gezogen und es bewegen sich dabei zwei Schneiden 7, Fig. 5, und 8, Fig. 4, gegen
einander, so dafs sie zunächst die Lage Fig. 8 einnehmen. Hierbei pressen sie das abzuschneidende
Stück zwischen sich ein und jetzt wird bei weiterem Ziehen an der Oese 2 die Schneide 7 in der Weise schräg herausbewegt,
wie dies Fig. 9 darstellt, wobei durch diese Scheerenbewegung das zu operirende Stück der
Mandel vollkommen abgeschnitten wird. Dieses Stück wird aber noch immer von den Spitzen 5
gehalten und man kann es nunmehr durch Entfernen des Instrumentes aus dem Munde ebenfalls entfernen, so dafs, da sich die
Schenkel 6 nicht von selbst öffnen können, die Gefahr eines Herabfallens eines Stückes
ausgeschlossen ist.
Es ist nun die Einrichtung des Instrumentes derart getroffen, dafs die Messer erst dann
gegen einander bewegt werden können, wenn die Zangen gefafst und die Mandel in der oben
beschriebenen Weise durch die Höhlung 4
hervorgezogen haben. Beide Theile des Verfahrens, das Fassen und das Schneiden, können
auf Grund der zweckentsprechenden Einrichtung des Werkzeuges nur nach einander vor sich
gehen, jedoch mit gröfster. Schnelligkeit und Genauigkeit, da, sowie das Instrument im
Munde in die gehörige Lage gebracht ist, der Operateur zu gleicher Zeit auf die Oese 3
drücken und an der Oese 2 ziehen kann, wobei jedoch letztere erst dann nachgiebt und
die Bewegung der Messer bewirkt, sobald der von der Oese 3 bethätigte, auf die Zange 6
wirkende Theil das Ende seiner Bahn erreicht hat. Die Einrichtung ist nun folgende: ' .
Das Werkzeug besteht zunächst aus der am Griff ι befestigten Unterplatte 9, Fig. 1, 2 und 3,
welche an einem Ansatz 10 den um 11 drehbaren
Zugbügel 2 trägt. Dieser besitzt an seinem oberen Ende zwei Schenkel 1 2, welche
durch Ausschnitte 13 in der Unterplatte 9 nach oben hindurchfassen.
Auf der Platte 9 liegt nun der untere Messerschieber 13, Fig. 4, welcher vorn die Schneide 8
und etwas hinter derselben einen Führungsschlitz 14 mit Erweiterung 15 besitzt. Beim
Auflegen des Messerschiebers auf die Grundplatte 9 greift die Verbreiterung 15 zunächst
über einen Stift 16 auf der Platte 9, welcher an beiden Seiten derart ausgearbeitet ist, dafs
er mit der Platte des Führungsschlitzes 14 im Messerschieber 13 zusammenpafst. Am unteren
Ende befinden sich zwei weitere Führungsschlitze 17 und 18, welche über Stifte 19 und 20
der Platte 9 greifen. Zwischen den Stiften 19 und 20 befindet sich ein dritter Stift 21, welcher
den Drehpunkt für ein Zahnrad 2.2, Fig. 4, bildet, das in einem Ausschnitt 23 des unteren
Messerschiebers liegt und hier in die eine zahnslangenartig ausgebildete Seite 24 eingreift.
Beim Ziehen am Griff 2, Fig. 1, wird mithin der Messerschieber 13 durch die Schenkel 12
des Griffes 2 nach vorn bewegt, wobei das Zahnrad 22 von der Zahnstange 24 aus gedreht
wird.
Auf dem unteren Messerschieber 13 liegt der obere Messerschieber 25, Fig. 5, dessen Kopf 26
an der vorderen Kante der Höhlung 4 die Schneide 7 besitzt und um den Stift 27 nach
der rechten Seite gedreht werden kann. Der obere, ebenso wie der untere Messerschieber
besitzen Führungsschlitze und ebenfalls einen zahnstangenartig ausgebildeten Theil 28, welcher
jedoch entgegengesetzt zum Theil 24 des . unteren Schiebers 13 liegt. Auch in diese
Zahnstange greift das Zahnrad 22, welches also, sobald es in der vorbeschriebenen Weise
in Drehung versetzt wird, diese Drehung mittelst der Zahnstange 28 auf den oberen Messerschieber
überträgt und von diesem nach dem Griff hinzieht. Es bewegen sich also die beiden
Messerschieber stets entgegengesetzt und es sind zu diesem Zwecke am hinteren Theil des oberen
Messerschiebers 25 lange Aussparungen 29 vorgesehen , welche dem Schenkel 12 des Zuggriffes
2 freies Vorbewegen trotz des Rückwärtsbewegens des Schiebers 25 ermöglichen.
Auf dem oberen Messerschieber 25 liegt nun die obere Platte 30, Fig. 6, an welcher die
Federschenkel 6 mit den Greifspitzen 5 befestigt sind. Die Platte 30 besitzt am hinteren
Ende eine nach unten gerichtete Verstärkung 31, Fig. i, und es ist an dieser Stelle die Verbindung
der unteren Platte 9 mit der Platte 30 durch eine Flügelschraube 32, Fig. 1 und 2,
bewirkt. Diese Schraube besitzt in ihrem Kopf an beiden Seiten Ausschnitte 33, in welchen
die Schubstange 34, Fig. 1 o, des Druckgriffes 3 geführt wird. Dieser Griff fafst mit seinem
vorderen, entsprechend ausgebildeten Ende zwischen die mittlere Scheibe der Federschenkel
6, so dafs dieselben durch Vorschieben der Schubstange 34 mittelst der Oesen 3 in
der Weise gegen einander bewegt werden, wie es die Fig. 7 darstellt. Auf der Oberplatte 30
befindet sich eine Feder 35 mit Stift 36, welcher durch eine entsprechende Oeffnung der
Platte 30 hindurchgreift und sich in ein Loch 37 des oberen Messerschiebers 25, Fig. 5, einlegt.
Dadurch wird also die Bewegung dieses Messerschiebers und somit überhaupt auch die Bewegung
des Zuggriffes 2, welcher in der vorbeschriebenen Weise die Messer gegen einander
bewegt, gehindert. Der Stift 36 wird aus dem Loch 37 herausgeschoben, sobald bei dem
Verschieben der Schubstange 34 die an dieser sitzende Klinge 38 die Feder 35 anhebt, und
zwar geschieht dies dann, wenn die Schubstange 34 ihren Weg vollständig vollendet hat
und die Greifzange 5 und 6 geschlossen ist. Dann also sind die Messer nicht mehr durch
Stift 36 gekuppelt und können durch den Zuggriff 2 gegen einander bewegt werden. Damit
aber die Zange in der geschlossenen Lage verharrt, wird die Schubstange 34 in ihrer Endlage
dadurch festgehalten, dais eine an ihr sitzende Feder 39 mit Stift 40 in ein Loch 41,
Fig. 6, der Oberplatte eingreift, so dafs ein Zurückbewegen erst dann möglich ist, wenn
der Stift 40 von Hand aus dem Loch 41 herausgehoben wird.
Dies also ist die erste wesentliche Arbeitslage des Instrumentes, und es erfolgt nun die
Gegeneinanderbewegung der Messerschneiden 7 und 8, Fig. 4 und 5, welche nunmehr zunächst
in die Lage eintreten, welche Fig. 8 darstellt. Bei dieser Lage stöfst eine Aussparung 42,
Fig 5, des Kopfes 26 des oberen Messerschiebers 25 gegen einen an der Unterseite der
Oberplatte 30 befestigten Stift 43; dadurch wird der Kopf 26 in die Schräglage Fig. 9
übergeführt, wobei er während dieser scheerenartigen Schrägbewegung das von der Zange
Claims (4)
1. Ein Instrument zum Ausschneiden der
Mandeln (Tonsillotom), gekennzeichnet durch zwei gegen einander bewegliche Schieber 13 und 25, von denen der eine
mit festem Messer 8, der andere mit beweglichem Messer 7 von solcher Anordnung
versehen ist, dafs dasselbe gegen das feste Messer eine seitlich gerichtete, scheerenartige
Schneidbewegung ausführen kann.
2. Ein Instrument der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welchem die Messerschieber 1 3
und 25 mit Zahnstangen 24 und 28 versehen sind, welche entgegengesetzt zu einander
liegen und ■ mit ein und demselben Zahnrad 22 in Eingriff sind, wobei dieses
Zahnrad die durch die Zugöse 2 bewirkte Verschiebung des einen Messerschiebers auf
den anderen Messerschieber in entgegengesetzter Richtung überträgt.
3. Ein Instrument der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welchem der Kopf 26 des
Messerschiebers 25 bei der Bewegung des letzteren in der einen oder anderen Richtung
an Stifte 43 und 45 stöfst, wobei durch den Stift 43 die seitliche Herausbewegung
des Kopfes 26 bezw. des Messers 7 und durch den Stift 45 die Zurückbewegung dieser Theile in die Normallage bewirkt
wird.
4. Die Combination eines Instrumentes der unter 1. gekennzeichneten Art mit einer
Haltzange 6, deren Spitzen 5 von der Seite aus gegen einander bewegbar sind, wobei die Haltzange durch eine Schubstange
34 bewegt wird, welche gegen das Ende ihrer Bewegung durch eine Nase 46 angehoben und durch eine Federklinke 39
in dieser Lage festgestellt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE69945C true DE69945C (de) |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE69945C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS56501475A (de) * | 1979-11-01 | 1981-10-15 |
-
0
- DE DENDAT69945D patent/DE69945C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
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JPS56501475A (de) * | 1979-11-01 | 1981-10-15 |
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