DE3522890C2 - Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen steriler Luft - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Erzeugen steriler LuftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erzeugen vollständig
steriler Luft auf sichere Weise. Sterile Luft wird
insbesondere dafür verwendet, in einem aseptischen Reservoir in
aseptischen Zustand gebrachte, sterilisierte Produkte zu
lagern, um ihren sterilen Zustand aufrechtzuerhalten.
Sterile Luft wird im allgemeinen verwendet, um ein sterilisiertes
Erzeugnis vor dem aseptischen Abfüllen in einem
aseptischem Reservoir in sterilem Zustand zu halten. Die sterile
Luft wird dazu verwendet, ein Eindringen der umgebenden
Luft in das aseptische Reservoir zu verhindern, wobei der
Druck innerhalb des aseptischen Reservoirs höher ist als der
Atmosphärendruck außerhalb des Reservoirs. Diese sterile Luft
wird durch Filtern der in der Luft schwebenden Mikroorganismen,
wie Mikroben, mittels eines Sterilfilters
erzeugt. In diesem Fall wird das Sterilfilter
üblicherweise zuvor einer Dampfsterilisierung unterzogen,
um diejenigen Mikroorganismen, die zuvor vom Sterilfilter
eingefangen wurden, und diejenigen Mikroorganismen,
die anschließend nach dem Gebrauch am Sterilfilter haften,
abzutöten. Diese Dampfsterilisierung weist jedoch
Nachteile auf, da sie das Sterilfilter beschädigt
und seine Einfangwirkung gegenüber den Mikroorganismen
verringert, und auch ein Sterilfilter mit hoher
Mikroorganismen-Einfangwahrscheinlichkeit verliert hierdurch
allmählich seine Wirkung.
In "Sterilisation, Desinfektion, Konservierung, Chemotherapie"
von Wallhäußer und Schmidt, 1967, Seiten 7 und 8, wurde
dazu eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Abtrennung von
Mikroorganismen aus Gasen und Flüssigkeiten durch Filtration
vorgestellt. Verwendung finden hierbei zuvor in strömendem
Dampf sterilisierte Glaswollefilter.
Es wurde versucht, das vorstehende, bei Sterilfiltern
auftretende Problem durch Verwendung eines Sterilfilters
zusammen mit einem Heißlufterhitzer zu lösen.
Die bloße Verwendung eines Sterilfilters zusammen
mit einem elektrischen Heißlufterhitzer weist jedoch
die nachstehenden Nachteile auf. Erstens befeuchtet das
Dampfkondensat das elektrische Heizungselement, wenn das
Sterilfilter und der elektrische Heißlufterhitzer
einer Dampfsterilisierung unterzogen werden, was zu Kurzschlüssen
aufgrund des Kondensats führen kann, wenn das
Heizungselement zur Herstellung steriler Luft mit Energie
gespeist wird, wodurch ein übermäßiger Strom fließt und
das Heizungselement zerstört. Zweitens kann der Druck innerhalb
des aseptischen Reservoirs wegen der Kondensation des
Dampfes negativ werden, wenn der im aseptischen Reservoir verbleibende
Dampf durch sterile Luft ersetzt wird, die in
einer Vorrichtung zum Erzeugen steriler Luft erzeugt und
nach der Dampfsterilisierung dieser Vorrichtung dem aseptischen
Reservoir zugeführt wird. Es ist deshalb eine große Menge
aseptischer Luft rasch erforderlich, um den hohen Druck
innerhalb des aseptischen Reservoirs aufrecht zu erhalten. Zu
diesem Zeitpunkt kann der Lufterhitzer kaum auf eine
Änderung des Luftstroms in der Vorrichtung zum Erzeugen
steriler Luft von demjenigen Zustand, in dem nur eine geringe
Luftmenge fließt, zu demjenigen Zustand, in dem eine
große Luftmenge zu fließen beginnt, reagieren, wodurch die
Temperatur des Lufterhizers derartig verringert wird, daß
die zum Sterilisieren erforderliche Temperatur nicht
aufrechterhalten werden kann.
Aus der DE-OS 16 42 030 ist eine Vorrichtung zum Bereiten
von Lebens- oder Genußmitteln unter Luftzufuhr und insbesondere
ein Softeisbereiter bekannt. Dabei sind im Weg der
Luftzufuhr eine oder mehrere Heizvorrichtungen zwischen
einem Sterilfilter und einem nachgeschalteten Feuchtigkeitsabscheider
angebracht. Die Heizvorrichtung bringt die durch
sie hindurchgeleitete Luft oder von der Luft durchströmte
Geräte auf Entkeimungstemperatur.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehenden
Nachteile zu beseitigen und eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
sicheren Erzeugen vollständig steriler Luft bereitzustellen,
mit denen die sterile Luft einem aseptischen Reservoir unmittelbar
nach der Sterilisierungsbehandlung des Tanks in einer
Menge und Geschwindigkeit kontinuierlich zugeführt werden
kann, die zur Aufrechterhaltung des hohen Drucks im Tank
ausreicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der
Patentansprüche gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Sterilfilter
und einen Lufterhitzer auf und ermöglicht eine vollständige
und sichere Sterilisierung von Druckluft. In der
erfindungsgemäßen Vorrichtung wird Dampf zum Sterilisieren
des Sterilfilters und des Lufterhitzers vor dem Erzeugen
steriler Luft verwendet, und danach wird Luft zum
Trocknen des Inneren des Lufterhitzers verwendet, wonach
Druckluft gefiltert und zum Sterilisieren erwärmt wird.
Durch diesen Aufbau werden die Probleme verhindert, die
im Lufterhitzer als Folge seines Kurzschlusses aufgrund des
Vorhandenseins von Kondensat auftreten könnten. Ferner wird
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die sterile Luft solange
nicht dem aseptischen Reservoir zugeführt, bis die Durchflußrate
und die Temperatur der sterilen Luft vom Lufterhitzer
3 einen bestimmten Wert erreicht.
Deshalb wird dem Reservoir sterile Luft vom Lufterhitzer in
einem stabilen Betriebszustand zugeführt, in dem der Lufterhitzer
auf einer zum Sterilisieren von Luft erforderlichen
Temperatur gehalten wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Erzeugen steriler Luft,
Fig. 2 eine Ausführungsform einer Vorrichtung zum Erzeugen
eines aseptischen Erzeugnisses mit der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung zum Erzeugen steriler
Luft, und
Fig. 3 einen Querschnitt von Ventilen, wobei Fig. 3 im
Detail den mit X bezeichneten Abschnitt von Fig. 1 zeigt.
Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung 1 zum Erzeugen
steriler Luft weist ein in einer Luftzufuhrleitung 5
angeordnetes Sterilfilter 2, einen mit einem Ende der
Luftzufuhrleitung 5 verbundenen Lufterhitzer 3 und ein in
einer sich vom Lufterhitzer 3 erstreckenden Lieferleitung 6
für sterile Luft vorgesehenes Absperrventil 4 auf. Mit dem
anderen Ende der Luftzufuhrleitung 5 ist ein Kompressor 8
über ein Druckluftspeiseventil 7 verbunden, und mit dem
anderen Ende der Lieferleitung 6 für sterile Luft ist ein
aseptisches Reservoir 9 verbunden. In einer sich vom Sterilfilter
2 erstreckenden Rohrleitung 13 sind ein Ventil 10,
ein Temperaturfühler 11 und eine Dampffalle 12 vorgesehen.
Ein Dampfventil 14 ist mit einer Dampfzufuhrleitung 15 verbunden,
um die Durchflußrate des hierdurch gelieferten
Dampfes in Abhängigkeit von der Temperatur des Dampfes in
der Rohrleitung 13 zu regeln, die durch den Temperaturfühler
11 ermittelt wird. Es können verschiedene Arten von
Lufterhitzern verwendet werden, aber vorzugsweise wird ein
Lufterhitzer mit elektrischer Heizung verwendet, da hierdurch
die Temperatursteuerung erleichtert wird. In diesem
Fall weist der Lufterhitzer 3 ein Heizelement 16, einen
Transformator 17 für das Heizelement 16 und einen Teemperaturregler
18 auf. Der Temperaturregler 18 ist mit einem in
der Lieferleitung 6 für sterile Luft vorgesehenen Temperaturfühler
19 verbunden, um die Temperatur im Innern des
Lufterhitzers 3 zu ermitteln.
Stromaufwärts bzw. stromabwärts vom Absperrventil 4 sind
eine Luft- oder Kondensatabflußleitung 20 bzw. eine Rohrleitung
33 mit der Lieferleitung 6 für sterile Luft verbunden,
wie in Fig. 1 dargestellt, und weisen Abflußventile
21 bzw. 34 auf, die als Nadelventile 35 bzw. 36 ausgebildet
sein können, wie in Fig. 3 dargestellt, um die
Steuerung der Durchflußrate zu erleichtern.
Eine Ausführung einer Anlage zum Erzeugen eines
aseptischen Erzeugnisses mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Erzeugen steriler Luft wird nachstehend
anhand von Fig. 2 näher erläutert.
Ein Wärmetauscher 23 weist einen Heizabschnitt 24 und
einen Kühlabschnitt 26 auf, die durch eine Trennwand, wie
eine Trennplatte 30 voneinander getrennt und durch eine Erzeugnisleitung
22 mit einer Homogenisiervorrichtung 25
außerhalb des Wärmetauschers 23 miteinander verbunden sind.
Die Erzeugungsleitung 22 ist mit einer aseptischen Abfüllmaschine
27 verbunden. Das aseptische Reservoir
ist mit der Erzeugnisleitung 22 über ein Dreiwegventil
32 zwischen dem Kühlabschnitt 26 und der Abfüllmaschine
27 verbunden. Innerhalb des Heizabschnittes 24 des
Wärmetauschers 23 sind Dampfleitungen 28 vorgesehen, um
das durch die Erzeugnisleitung 22 fließende Erzeugnis zu
erwärmen, und andererseits ist innerhalb des Kühlabschnitts
26 des Wärmetauschers 23 eine Kühlwasserleitung 29 vorgesehen,
um das im Heizabschnitt 24 erwärmte Erzeugnis zu
kühlen.
In der ersten Stufe wird eine Pumpe 31 verwendet, um Wasser
in die Erzeugnisleitung 22 einzuspeisen, und das Wasser
wird im Heizabschnitt 24 erwärmt, um das Innere der
Erzeugnisleitung 22 durch das durch die Erzeugnisleitung 22 fließende
heiße Wasser zu sterilisieren. In diesem Fall wird
das Dreiwegventil 32 zuvor derart gesteuert, daß die Strömung
des heißen Wassers durch die Erzeugnisleitung 22 zur
aseptischen Abfüllmaschine 27 geleitet wird.
Neben der Sterilisierung der Erzeugnisleitung 22 werden
auch die Vorrichtung 1 zum Erzeugen steriler Luft und der
aseptische Tank 9 einer Dampfsterilisierung unterzogen.
Das Druckluftspeiseventil 7 ist zunächst geschlossen und das Dampfventil 14
und das Absperrventil 4 sind geöffnet, um
den Dampf von der Dampfzufuhrleitung 15 über die Lieferleitung
6 für sterile Luft zur Vorrichtung 1 zum Erzeugen
steriler Luft und zum aseptischen Reservoir 9 zu leiten.
Während dieser Dampf zugeführt wird, wird das Abflußventil
21 offen gehalten. Der Lufterhitzer 3 und das Sterilfilter
2 werden durch den durch sie geleiteten Dampf sterilisiert
und anschließend wird der Dampf durch die Rohrleitung
13 und das Ventil 10 zur Dampffalle 12 geleitet,
wo das Dampfkondensat abgeführt wird. Zu dieser Zeit ermittelt
der in der Rohrleitung 13 vorgesehene Temperaturfühler
11 die Dampftemperatur innerhalb der Rohrleitung 13
und sendet Signale zur Steuerung der Durchflußrate des
Dampfes von der Dampfzufuhrleitung 15 an das Dampfventil 14, wodurch
die Temperatur im Inneren der Vorrichtung 1 zum Erzeugen
steriler Luft und des Reservoirs 9 auf eine zur Sterilisierung
geeignete Temperatur, üblicherweise etwa 130°C,
eingestellt wird.
Nach dem Sterilisieren des gesamten aseptischen Reservoirs 9
und der Vorrichtung 1 zum Erzeugen steriler Luft werden
das Absperrventil 4 und das Ventil 10 geschlossen, während
das Dampfventil 14 offen bleibt, und danach wird das Druckluftspeiseventil 7
geöffnet. Das Abflußventil 34 ist geöffnet, um den in der Lieferleitung
6 für sterile Luft vorliegenden Dampf zusammen
mit dem von der Dampfzufuhrleitung 15 zugeführten Dampf
ausströmen zu lassen. Durch diese Vorgangsweise kann die Verringerung
der Sterilisierungstemperatur im Tank und in der
Lieferleitung 6 verhindert werden, die durch das Ansammeln von Dampfkondensat
verursacht werden kann.
Die komprimierte Luft vom zuvor betätigten Kompressor 8
wird danach der Vorrichtung 1 zum Erzeugen sterilisierter
Luft zugeführt. Die zugeführte komprimierte Luft wird
durch das Sterilfilter 2 gefiltert und danach dem Lufterhitzer
3 zugeführt. In dieser Verfahrensstufe ist der
Lufterhitzer 3 nicht in Betrieb. Nachdem das Wasser im
Lufterhitzer 3 zusammen mit der darin vorliegenden
komprimierten Luft durch die Luft- oder Kondensat-Abflußleitung
20 abgeführt und der Lufterhitzer 3 ausreichend
getrocknet ist, wird das Heizelement 16 des Lufterhitzers
3 mit Energie gespeist, um die durch den Lufterhitzer 3
geführte komprimierte Luft zu erwärmen. Der in der Lieferleitung
6 für die sterile Luft auf der Austrittsseite des
Lufterhitzers 3 vorgesehene Temperaturfühler 19 ermittelt
die Temperatur der durch das Heizelement 16 erwärmten
komprimierten Luft und sendet die Meßsignale an den Temperaturregler
18. Der Temperaturregler 18 steuert das
Heizelement 16 elektrisch über den Transformator 17, so daß
die komprimierte Luft auf eine beliebige, zur Sterilisierung
geeignete Temperatur zwischen etwa 250°C und 450°C erwärmt
wird. Die zuvor erwärmte und sterilisierte, komprimierte
sterile Luft wird über die Luft- oder Kondensat-Abflußleitung
20 durch das Abflußventil 21 abgelassen, bis die
Durchflußrate der sterilen Luft vom Lufterhitzer 3 einen
bestimmten Wert erreicht.
Danach wird das Dampfventil 14 geschlossen, um die Dampfzufuhr
zu unterbrechen, und danach wird das Abflußventil 21 geschlossen
und gleichzeitig das Absperrventil 4 geöffnet,
um die sterile Luft in das aspetische Reservoir 9 einzuführen.
Die Zufuhr der sterilen Luft wird derart durchgeführt, daß
der Dampf im aseptischen Reservoir 9 durch die sterile Luft ersetzt
wird, wobei das aseptische Reservoir 9 unter Druck gesetzt
bleibt. Der im aseptischen Reservoir 9 kondensierte Dampf
wird vom Boden des Reservoirs 9 durch das Dreiwegventil 32 zur
Erzeugnisleitung 22 geführt, von der der kondensierte
Dampf über die Abfüllmaschine 27 abgelassen wird.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Erzeugen steriler Luft, mit
- a) einer Luftzufuhrleitung (5) mit einem Sterilfilter (2) zum Filtern von Mikroorganismen aus der Luft,
- b) einer Lieferleitung (6) für sterile Luft,
- c) einem zwischen der Luftzufuhrleitung (5) und der Lieferleitung (6) für sterile Luft angeordneten Lufterhitzer (3) und
- d) einer mit der Lieferleitung (6) verbundenen Abflußleitung (20) für Luft oder Kondensat mit mindestens einem Abflußventil (21),
gekennzeichnet durch
- e) ein stromabwärts der Abflußleitung (20) in der Lieferleitung (6) angeordnetes Absperrventil (4) und
- f) eine stromabwärts vom Absperrventil (4) mit der Lieferleitung (6) verbundene Rohrleitung (33) mit einem Abflußventil (34).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lufterhitzer (3) ein elektrischer Lufterhitzer ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abflußventil (21) ein Nadelventil ist.
4. Verfahren zum Erzeugen steriler Luft mittels einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß zunächst das Sterilfilter (2), der Lufterhitzer (3) und ein nachgeschaltetes aseptisches Reservoir (9) unter Verwendung von Dampf sterilisiert werden,
- b) daß nach dem Sterilisieren bei geschlossenem Absperrventil (4) Dampf aus der Lieferleitung (6) über die Rohrleitung (33) und das Abflußventil (34) abgeleitet wird,
- c) daß das Innere des Lufterhitzers (3) unter Verwendung von Luft getrocknet wird,
- d) daß danach Druckluft gefiltert und zum Sterilisieren erwärmt wird, und
- e) daß die sterile Luft dem nachgeschalteten aseptischen Reservoir (9) zugeführt wird, wenn die Durchflußrate und Temperatur der sterilen Luft vom Lufterhitzer (3) einen bestimmten Wert erreicht hat.
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