DE3522568A1 - Verfahren zum betrieb eines elektrofilters - Google Patents
Verfahren zum betrieb eines elektrofiltersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines
Elektrofilters mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 (DE-AS 19 23 952).
Zur Abgasreinigung oder allgemeiner zur Abscheidung von
Fremdstoffen aus einem strömenden Medium werden häufig
Elektrofilter verwendet, deren Platten und Sprühdrähte
mit einer so hohen Gleichspannung versorgt werden, daß
in dem zwischen den Platten und Sprühdrähten hindurchge
führten Medium eine Ionisierung der enthaltenen Fremd
stoffe und deren Abscheidung an den Platten auftritt. Im
Interesse eines hohen Abscheidegrades wird die Gleich
spannung (Versorgungsspannung) der Platten und Sprüh
drähte möglichst hoch gewählt. Andererseits laufen bei
einer hohen Versorgungsspannung auch im Gas selbt Ioni
sierungsvorgänge ab, die zu einer ständigen Entladung
des Filters bis hin zu einer Korona-Entladung an den
Sprühdrähten führen.
Steigt die Versorgungsspannung über einen Grenzwert an,
so entlädt sich das Filter über kurze Durchschläge oder
sogar über Spannungsdurchbrüche bis hin zu einem statio
nären Lichtbogen, falls der von der Spannungsversorgung
gelieferte Gleichstrom nicht unterbrochen wird. Bis zum
anschließenden Wiederaufbau einer hohen Gleichspannung
ist dann keine nennenswerte Fremdstoff-Abscheidung mög
lich. Außerdem verursachen diese Vorgänge einen Ver
schleiß des Filters, insbesondere seiner Sprühdrähte,
und geringe Standzeiten der ganzen Vorrichtung.
Die Ionisierungsvorgänge und damit der erwähnte Grenzwert
der Versorgungsspannung sind von der Verteilung der elek
trischen Feldstärke zwischen den Platten des Elektrofil
ters abhängig. Isolierende Schichten aus an den Platten
abgeschiedenen Fremdstoffen müssen in bestimmten Zeitab
ständen - gegebenfalls unter möglichst kurzzeitigen
Abschalten der Versorgungsspannung - abgeklopft, gesam
melt und entnommen werden. Ferner bilden sich durch die
Ionisierung Raumladungen mit starken Verzerrungen im
Potentialverlauf zwischen den Platten aus, wobei es
zwischen Platten und Raumladungen sogar zu einer Umkehr
des Spannungsgradienten und der Sprührichtung kommen
kann.
Der erwähnte Grenzwert ist also während des Betriebes
nicht konstant. Für eine gute Abscheidung sollte die
Versorgungsspannung des Filters möglichst nahe an diesem
sich praktisch unkontrollierbar änderndem Grenzwert ge
halten werden.
Handelsübliche Elektrofilter enthalten eine Spannungs
versorgung, die an zwei Phasen eines Drehstromnetzes an
geschlossen ist und dem Netz über einen elektronischen
Steller einen Wechselstrom entnimmt. Die Ausgangsspannung
des Stellers ist über den Zündwinkel anschittsgesteuert
und liefert einen gegenüber der Eingangsspannung phasen
verschobenen, netzfrequenten Wechselstrom, der dann nach
Hochtransformieren und Gleichrichten als pulsierender
Dauerstrom das Elektrofilter speist. Zur Annäherung an
die optimalen Arbeitsbedingungen des Filters ist in der
DE-AS 19 23 952 vorgeschlagen, über die Anschittssteue
rung im Steller die Spannung am Elektrofilter nach einer
bestimmten Hochlauffunktion hochzufahren, bis der dem
momentanen Zustand des Filters entsprechende Grenzwert
erreicht ist und es zu einem Spannungsdurchschlag oder
zu einer ähnlichen plötzlichen Entladung des Filters
kommt.
In der Regel muß nach einem Durchschlag der Wechselstrom
steller zunächst gesperrt werden, um einen Lichtbogen zu
vermeiden und die Entionisierung des gebildeten Plasmas
abzuwarten. Die stromlose Mindestpause ist durch die Fre
quenz des Stellers, also die Netzfrequenz, bestimmt. Da
durch ergibt sich, daß das Filter von einem Gleichstrom
gespeist wird, der mit einer der Netzfrequenz entspre
chenden Welligkeit praktisch lückenlos fließt und nach
einem Durchbruch unterbrochen ist. Für die von diesem
Strom gespeiste Filterspannung ergibt sich jeweils ein
bis zum Durchschlag ansteigender, welliger Verlauf.
Es sind auch schon Elektrofilter vorgeschlagen worden,
bei denen darauf verzichtet ist, das Filter mit einem
derartigen, praktisch lückenlos fließenden Gleichstrom
zu versorgen, der von einem netzfrequenten Wechselstrom
steller dem Versorgungsnetz entnommen, hochtransformiert
und gleichgerichtet wird. Vielmehr wird das Filter durch
eine Folge einzelner Spannungs- oder Gleichstromimpulse
aufgeladen. Um jeweils bei einem Impuls die Ladung nach
zuliefern, die während der Impulspausen über das Medium
geflossen ist, werden Frequenz und/oder Dauer der einzel
nen Impulse so vorgegeben, daß die mittlere Stromstärke
dieser isolierten Gleichstromimpulse einen dem jeweiligen
Filterzustand angepaßten Filterstrom-Sollwert annimmt.
Dadurch entsteht eine entsprechend der Puls-Folgefrequenz
wellige Filterspannung, deren Wert möglichst unterhalb
der Durchschlaggrenze liegt.
Hierbei entsteht die technische Schwierigkeit, mittels
der kurzen Impulse dem Filter die erforderliche Energie
zur Verfügung zu stellen. Dazu ist in der US-PS 36 41 740
vorgeschlagen, mittels der gleichgerichteten Netzspannung
eine Reihe von Kondensatoren aufzuladen, die dann über
Thyristoren, Hochspannungstransformatoren und einen
Halbwellen-Gleichrichter an das Elektrofilter gelegt
werden. Die Breite der an das Elektrofilter gelangenden
Stromimpulse beträgt z. B. 5% der zwischen diesen Im
pulsen liegenden Impulspause.
Als optimales Verfahren wird heute eine Kombination an
strebt, bei der das Filter zunächst über einen Gleich
richter mit einer bereits verhältnismäßig hohen, prak
tisch konstanten Grund-Gleichspannung vorgespannt wird,
der dann zur Erzeugung einer welligen Filterspannung
eine Wechselspannung oder isolierte Einzel-Spannungsim
pulse überlagert werden.
Nach der US-PS 29 84 215 soll deren Höhe erheblich über
der Durchschlagspannung des Filters liegen, jedoch durch
eine sehr kurze Impulsdauer erreicht werden, daß sich
bei der Entladung des Filters kein Lichtbogen ausbildet.
Dauer, Form und Pulsfolgefrequenz dieser isolierten
Einzelimpulse werden dem jeweiligen Belastungszustand
des Filters angepaßt. Gemäß der europäischen Patent
schrift 0 034 075 werden dem auf die konstante Grund-
Gleichspannung vorgespannten Filter isolierte Stromim
pulse zugeführt, deren Maximalamplitude entsprechend
einem Sollwert für den Filterstrom so gesteuert wird,
daß das Filter dadurch jeweils pulsförmig auf eine
unter der Durchbruchsspannung liegende Maximalspannung
aufgeladen wird. Diese Stromimpulse werden einem von
einem Gleichrichter gespeisten Zwischenkreis mittels
eines auf die gewünschte Pulsbreite dimensionierten
Schwingkreis-Umrichters bzw. eines frequenzgesteuerten
Umrichters mit Zwangslöschung entnommen und hochtrans
formiert. Die Welligkeit der Filterspannung wird dabei
auch dadurch sichergestellt, daß eine Diode jeweils eine
Polarität der hochtransformierten Stromimpulse unter
drückt.
In der DE-OS 27 13 675 ist eine einfache Stromversorgung
vorgeschlagen, bei der die Grundspannung von einem an
zwei Phasen eines Drehstromnetzes angeschlossenen, an
schnittsgesteuerten Wechselstromsteller mit nachgeschal
tetem Transformator und Gleichrichter geliefert wird. Die
mit der Grund-Gleichspannung versorgten Elektroden sind
über einen Koppelkondensator an die Sekundärwicklung
eines Hochspannungstransformators gelegt ist, dessen
Primärwicklung über einen Wechselrichter in Mittelpunkt
schaltung von einem steuerbaren Gleichrichtergerät ge
speist wird. Dadurch wird der Grundspannung eine nicht
gleichgerichtete Wechselspannung mit einer belastungs
abhängig zwischen 50 Hz und 2 kHz veränderbaren Frequenz
überlagert wird.
Sollen diese von den Eigenschaften des Abscheidungspro
zesses bestimmten Verfahren am Betriebsort des Filters
eingesetzt werden, so sind aber auch die Anforderungen
an das Versorgungsnetz zu bechten, für die immer stren
gere Bestimmungen gelten. So müssen z. B. Grenzen für die
Blindstrom- und Oberschwingungs-Belastung des Netzes so
wie eine unsymmetrische Belastung zwischen den Dreh
stromanschlüssen des Versorgungsnetzes beachtet werden.
Schließlich sind auch die Installationskosten möglichst
gering zu halten.
Mit der Erfindung wird nun ein Verfahren zur Verfügung
gestellt, das an die sich jeweils ändernden Betriebsbe
dingungen möglichst optimal angepaßt werden kann und
insbesondere bei Überschlägen rasch reagiert.
Da dem Filter eine verhältnismäßig hohe Leistung über
tragen werden muß, wird zur Lösung dieser Aufgabe auf
diejenigen bekannten Verfahren zurückgegriffen, bei
denen ein mittels eines elektronischen Stellers umge
richteter Wechselstrom hochtransformiert und zur
Erzeugung einer Grund-Gleichspannung über einen Brücken
gleichrichter gleichgerichtet wird. Das Filter wird also
praktisch mit einem Dauer-Gleichstrom gespeist und weist
daher bei konstantem Betrieb nur eine der Umrichterfre
quenz entsprechende Oberwelligkeit seiner Versorgungspan
nung auf. Dieser Grundgleichspannung können noch auf be
kannte Weise Hochspannungsimpulse überlagert werden, je
doch kann wegen des erfindungsgemäßen Umrichterverfahrens
auf diese zusätzlichen Hochspannungsimpulse in vielen
Fällen auch verzichtet werden.
Gemäß der Erfindung wird der Wechselstrom mit einer Um
richterfrequenz von einigen Kilohertz, insbesondere etwa
2 kHz oder mehr, erzeugt.
Während also beim Stand der Technik ein Frequenzumrichter
nur dann verwendet wird, wenn einer Grundgleichspannung
zur Erzeugung einer für den Abscheidungsvorgang ange
strebten Welligkeit eine Wechselspannung mit der Umrich
terfrequenz ohne Gleichrichtung oder eine Folge isolier
ter Einzelimpulse, die aus der umrichterfrequenten Wech
selspannung mittels einer Diode durch Unterdrücken der
negativen Spannungshalbwellen gebildet sind, überlagert
wird, wird gemäß der Erfindung der hochfrequente Wechsel
strom eingesetzt, um über den Brückengleichrichter durch
einen praktisch kontinuierlichen Gleichstrom zunächst
eine zunächst nur schwach oberwellenhaltigen Grund-
Gleichspannung zu erzeugen.
Dies hat den Vorteil, daß bei einem Überschlag der Spei
sestrom des Filters entsprechend der hohen Taktfreuqnz
durch Sperren des Umrichtertaktes innerhalb Bruchteilen
einer Millisekunde zum Erlöschen gebracht werden kann.
Vorteilhaft ist dabei vorgesehen, als Frequenzumrichter
einen Zwischenkreisumrichter zu verwenden, bei dem der
an das Drehstrom-Versorgungsnetz angeschlossene Steller
(z. B. ein steuerbarer Drehstrom-Gleichrichter oder insbe
sondere ein Drehstrom-Gleichrichter mit nachgeschaltetem
Gleichstromsteller zur Steuerung des Zwischenkreis-Gleich
stroms) einen Gleichstrom liefert, der zur Bildung des
Wechselstromes im Takt der Umrichterfrequenz mittels
eines hochfrequenten Wechselrichters mit alternierenden
Vorzeichen auf die Wechseltromausgänge des Umrichters
geschaltet wird. Bei einem Durchschlag braucht zum Ab
schalten des Filterstromes lediglich der Wechselrichter
gesperrt und durch geeignete Mittel (z. B. einen Querthy
ristor zwischen den Gleichstromeingängen des Wechselrich
ters oder geeignete Zündimpulse für in Reihe liegende
Wechselrichterventile) der Gleichstrom über einen Leer
laufpfad an den Wechselstromausgängen des Wechselstromrichters
vorbei geleitet zu werden.
Bei einem derartigen Zwischenkreis-Umrichter wird der
Zwischenkreisstrom vom Steller eingeprägt. Seine Ampli
tude ist innerhalb einer Periode des Umrichtertaktes
praktisch nicht veränderlich, so daß auch bei einem
Durchschlag kein wesentlicher Stromanstieg am Transfor
mator und somit keine wesentliche Nachladung des Filters
auftritt. Dadurch werden Lichtbögen verhindert und Ent
ladungserscheinung in ihrer zeitlichen Dauer begrenzt,
was zu verringertem Verschleiß der Sprühdrähte und er
höhten Standzeiten des Filters führt.
Andererseits braucht der Umrichtertakt nur für gerade so
viele Taktperioden gesperrt zu werden, wie zur Entioni
sierung des Gases erforderlich ist. Anschließend steht
der gesamte Zwischenkreisstrom wieder zur Wechselrichtung
und Nachladung des Filters zur Verfügung, dessen Abschei
de-Fähigkeit daher rasch wieder hergestellt ist, wodurch
der Filter-Wirkungsgrad erhöht wird. Als Folge der hohen
Wechselstromfrequenz wird nur ein kleinerer Transformator
benötigt, wodurch sich geringere Baukosten und Leistungs
verluste und ein günstigeres transientes Verhalten bei
schnellen Betriebsänderungen ergibt.
Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, von vornher
ein bereits nach mehreren Umrichtertakt-Perioden durch
eine vorübergehende kurze Sperre des Stellertaktes eine
derartige Entionisierungszeit vorzusehen, um die Anzahl
der Durchschläge zu verringern. Der im kHz-Takt erzeugte,
praktisch lückenlose Gleichstrom wird also mit einer
niedrigeren Folgefrequenz in einzelne Gleichstrom-Pakete
unterteilt. Die Dauer der dabei entstehenden stromlosen
Pausen kann im jeweiligen Anwendungsfall an die vorlie
gende Entionisierungszeit angepaßt werden.
Die z. B. über die Steuerung des Zwischenkreis-Gleich
stromes mögliche Amplitudensteuerung des hochfrequenten
Wechselstromes bietet einen zusätzlichen Freiheitsgrad
zur Steuerung der Filterspannung. So kann die Wechsel
richteramplitude nach jedem Durchschlag bzw. jeder Um
richtersperre nach einer vorgegebenen Hochlauffunktion
wieder hochgefahren werden.
Insbesondere kann über die Amplitudensteuerung innerhalb
der erwähnten Gleichstrom-Pakete der Kurvenverlauf ganz
unterschiedlichen, für den jeweiligen Anwendungsfall als
vorteilhaft angesehenen Kurvenform der Filter-Speise
spannung angepaßt werden.
So kann z. B. bereits der Grundspannung U des Filters
eine einstellbare Welligkeit dU/dt, z. B. in Abhängigkeit
vom Fremdstoff-Restgehalt im Medium, eingegeben werden.
Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn das Medium
bereits weitgehend von Fremdstoffen befreit und sehr
hochohmig ist. In diesem Fall vermag das Medium bei
konstanter Filterspannung nur einen geringen Strom zu
leiten und somit nur eine geringe Leistung aufzunehmen.
Durch eine höhere Welligkeit der Speisespannung kann
dann jedoch die Energieaufnahme des Filters erhöht wer
den. Es kann auch erforderlich werden, den mittleren
Pegel der Filterspannung in Abhängigkeit vom Fremdstoff-
Restgehalt zu steuern; so kann bei einer höheren Filter
spannung auch im ausströmenden, bereits weitgehend ge
reinigten Gas noch eine Abscheidung von Rest-Fremdstoffen
erreicht werden.
Über die Steuerung kann in einem iterativen Suchverfah
ren der jeweils optimale Arbeitspunkt für die Speisung
des Filters vorgegeben werden. So kann z. B. die Filter
spannung durch Erhöhen des speisenden Gleichstroms
selbsttätig erhöht werden, solange dadurch die Häufig
keit der auftretenden Durchschläge nicht nennenswert
erhöht wird. Dadurch wird eine Abhängigkeit der Filter
spannung vom Fremdstoffgehalt des einströmenden Gases
selbsttätig berücksichtigt, sie kann aber auch durch
eine vorgegebene Funktion für die Steuerung der Wechsel
stromamplitude, z. B. in Abhängigkeit von der erfaßten
Durchschlagshäufigkeit, erfolgen.
Insbesondere kann über die Umrichterfrequenz auch die
Periodizität des ganzen Spannungsverlaufes gesteuert und
in Abhängigkeit vom Lastzustand bzw. dem Fremdstoffgehalt
des einströmenden Gases geändert werden.
Für das Versorgungsnetz wirkt als Last lediglich der
Steller selbst, im Fall einer ungesteuerten Drehstrom
brücke mit nachgeschaltetem Gleichstromsteller also eine
symmetrische Last mit einer sehr geringen Welligkeit von
nur etwa 4,2%. Der Leistungsfaktor (cos ψ) ist dabei
praktisch 1 und der Zwischenkreis schützt das Versor
gungsnetz vor Netzrückgewinnung des Wechselrichters
weitgehend.
Ferner gibt sich insgesamt eine Reduzierung der vom
Elektrofilter aufgenommenen Leistung, da jeweils nach
einem Überschlag die Dauer dieses Kurzschlusses wegen
der geringen Zeitspanne zwischen dem Erfassen des Kurz
schlusses und dem Erlöschen des hochfrequenten Wechsel
stromes klein ist, also auch nur wenig Energie in den
Kurzschluß fließen kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet. Anhand von drei Figuren wird die Erfin
dung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau und die
Fig. 2 und 3 vorteilhafte Realisierungsmöglichkeiten
einer Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung.
In den Figuren ist mit F das Elektrofilter bezeichnet,
zwischen dessen Elektroden (Platten und Sprühdrähte) das
durch einen Pfeil M dargestellte Medium (z. B. Rauchgas
oder ein anderes Abgas) hindurchgeführt wird und das mit
einer Spannung U, die von einem Meßglied MU erfaßt wird,
aus einem Versorgungsnetz N versorgt werden soll. Hierzu
ist der Eingang des Filters über einen Hochspannungs
gleichrichter GRH an die Sekundärwicklung WS eines Trans
formators angeschlossen, dessen Primärwicklung WP am
Ausgang des hochfrequent getakteten Frequenzumrichters
HF liegt.
Der Hochspannungsgleichrichter GRH ist als Vollwellen-
Gleichrichter, insbesondere als ungesteuerte Gleichrich
terbrücke, ausgebildet. Als hochfrequenzer Frequenzum
richter HF wird vorzugsweise ein Zwischenkreis-Umrichter
verwendet. Im Blockschaltbild der Fig. 1 ist durch
einen Schalter Q ein schaltbarer Freilaufpfad angedeutet,
über den bei einer Umrichtersperre auftretende induktive
Ströme, z. B. der eingeprägte Zwischenkreisstrom bei Ver
wendung eines Stromzwischenkreises im Umrichter, weiter
fließen können. Meistens kann die Amplitude des hochfre
quenten Wechselstromes (ia) über einen entsprechenden
Steuereingang des Wechselstromstellers HF gesteuert wer
den. Mit NF ist angedeutet, daß die Amplitudensteuerung
aber auch über einen steuerbaren netzfrequenten Wechsel
stromsteller verstellt werden kann.
Mit PR ist in Fig. 1 summarisch die Steuerung und Rege
lung des hochfrequenten Wechselstromes dargestellt, der
neben dem Istwert U der Filter-Speisespannung noch je
nach Anwendungsfall geeignete Ist- und Sollwert einge
geben sind. Über die Ausgangssignale sind Amplitude,
Frequenz sowie über die "Querzündung" des Freilauf
pfades Q die Unterbrechungen des Stromes ia am Ausgang
des Wechselstromstellers HF steuerbar.
Für den Betrieb des Filters können ganz unterschiedliche
Parameter berücksichtigt und in eine entsprechend schnel
le Steuerung und Regelung umgesetzt werden. Der Betrieb
des Filters kann daher auch in vielfacher Hinsicht opti
miert werden. Diese Anpassungsfähigkeit sei an einem
Beispiel in Fig. 2 erläutert, kann aber je nach Anwen
dungsfall auch ganz anders realisiert werden.
So können als Eingangssignale der Fremdstoff-Rohgasge
halt (Gehalt des einströmenden Mediums an Fremdstoffen)
und/oder Fremdstoff-Reingasgehalt (Fremdstoffgehalt des
ausströmenden Mediums) verwendet werden. Speisespannung
und/oder Speisestrom des Filters sind optimierbar, ins
besondere können sie nach einer vorgegebenen Spannungs/
Strom-Kennlinie gesteuert werden. Diese Kennlinie kann
in Abhängigkeit vom Fremdstoff-Rohgasgehalt, d. h. vom
Lastzustand des Filters, verändert werden. Außerdem kann
die Steuerung sehr rasch auf jeden Spannungseinbruch und
auf Start und Ende eines Klopfvorgangs reagieren und es
kann auch die Welligkeit der Spannung, d. h. die Schwan
kung der Spannung zwischen einem oberen und unteren Grenz
wert, vorgegeben und optimiert werden.
In dieser Fig. 2 ist schematisch die steuerbare Gleich
richteranordnung als steuerbare Drehstrom-Gleichrichter
brücke DR dargestellt, die bereits die nötigen Mittel
enthält, um den Zwischenkreisstrom I (Meßglied MI) eines
Zwischenkreisumrichters zu verändern und somit die Ampli
tude des hochfrequenten Steller-Ausgangsstromes mit einem
bestimmten Regelverhalten zu regeln.
Der Zwischenkreis enthält eine Zwischenkreisdrossel ZI,
die auf die Gliederung des Zwischenkreisstromes ausge
legt ist und gegebenenfalls durch einen Zwischenkreis
kondensator ergänzt wird.
Der nachgeschaltete Wechselrichter AR erzeugt den hoch
frequenten Wechselstrom. Der hierzu geeignete, in Fig. 2
gezeigte Wechselrichter ist als Wechselrichter mit
"Phasenfolgelöschung" bekannt. Es genügt eine zweipha
sige Brücke, obwohl im Prinzip auch drei- und mehrpha
sige Brücken möglich und gegebenfalls auch vorteil
haft sein können, um nach Hochtransformieren und Gleich
richten einen möglichst lückenlosen Gleichstrom zu er
halten.
In der normalen Phasenfolge zünden die Ventile TH 1 und
TH 4 und die Ventile TH 2 und TH 3 jeweils gleichzeitig und
löschen unter Umladen der Kommutierungskondensatoren K 1
und K 2 die zuvor gezündeten Ventile.
Als Mittel zur Querzündung ist der Querthyristor TQ vor
gesehen. Bei einer derartigen Querzündung fließt der
vorgegebene Zwischenkreisstrom weiterhin über die Dros
sel Z 1, wird aber über den Freilaufpfad TQ an der Primär
wicklung WP vorbei geleitet, die daher bei jeder Phasen
lage des Wechselrichters rasch entregt und nach Sperren
beliebig weniger Umrichter-Taktimpulse wieder mit dem
vollen Zwischenkreisstrom erregt werden kann. Nach einem
Durchschlag kann daher schnell wieder die erforderliche
Abscheidespannung aufgebaut werden. Derartige Querzün
dungen können bei anderen Brückenschaltungen auch durch
Zündung in Reihe liegender Ventile erfolgen. Sie können
auch vorgesehen sein, um die Stromführungsdauer der in
der normalen Taktfolge gezündeten Ventile gegenüber einer
Halbperiode des Wechselrichter-Ausgangsstromes zu verkür
zen. Der eingeprägte Zwichenkreisstrom selbst wird durch
diese Schaltvorgänge praktisch nicht beeinflußt.
In der Steuerung PR wird derArbeitspunkt der Stromver
sorgung dadurch festgelegt, daß ein Sollwertgeber SS
einen Sollwert I* für den Zwischenkreisstrom bzw. die
Amplitude des Ausgangs-Wechselstroms vorgibt, deren
Regelabweichung über einen Stromregler SR den Steuersatz
SDR für die steuernden Mittel der steuerbaren Gleichrich
teranordnung ansteuert. Der Sollwert I* kann dabei ins
besondere nach einer im Sollwertgeber SS abgespeicherten
Strom/Spannungs-Kennlinie ermittelt werden, dem von ei
nem Stromsteuer-Programmteil PS der Wert für die optimale
Spannung U* vorgegeben wird. Dabei kann U* z. B. in Ab
hängigkeit vom Fremdstoff-Restgehalt, der an einer Rauch
gassonde RG gemessen ist, periodisch verändert werden, um
die erwähnte Welligkeit der Filter-Speisespannung zu er
zeugen. Das optimale Grundniveau für U* kann dabei von
einer Rauchgassonde EG in Abhängigkeit vom Fremdstoff-
Rohgasgehalt festgelegt werden oder im Rahmen eines iter
ativen Suchverfahrens so verändert werden, daß einerseits
ein hoher Abscheidegrad, andererseits eine geringe
Häufigkeit von Durchschlägen und Spannungseinbrüchen
am Meßglied MU auftreten.
Allgemein ist eine Begrenzung der Spannung auf den vor
gegebenen Wert U* vorteilhaft. Hierzu wird einem Begren
zungsregler BR, der auf eine den Stromsollwert begrenz
zende Begrenzungsschaltung BG arbeitet, die Soll/Istwert-
Differenz der Speisespannung U ausgeschaltet. Um z. B.
nach einem Durchbruch die Speisespannung nach einem vor
gegebenen Kurvenverlauf hochfahren zu können, ist am
Sollwerteingang des Begrenzungsreglers PR ein Hochlauf
geber HG vorgesehen, dessen Endwert (z. B. in Abhängigkeit
von der Häufigkeit der am Spannungsmeßglied MU erfaßten
Spannungsdurchbrüche) von einem Impulsprogrammteil PI
verändert werden kann. In den beiden Programmteilen PS
und PI können entsprechend der jeweils zum Abscheiden
vorgesehenen Technologien weitere Ist- und Sollwert-Zu
sammenhänge verarbeitet werden, um durch Steuerung des
Hochlaufgebers HG und/oder des Sollwertgebers SS für
jeden möglichen Betriebszustand, z. B. auch bei einem
Klopfvorgang (Entfernen der abgeschiedenen Fremdstoffe),
einen optimalen Eingriff in die Steuerung des Wechsel
stromes zu ermöglichen. Entsprechend dem jeweils vorge
gebenen Arbeitspunkt auf der Filterkennlinie ermöglicht
der Spannungsbegrenzungsregler BR einen stabilen Betrieb
der Stromversorgung bis in die Nähe des Durchschlagpunk
tes, wodurch die Durchschlaghäufigkeit vermindert und
die Filterstandzeit erhöht wird.
Der Impulsprogrammteil PI hat ferner die Aufgabe, die
Wechselstrom-Ausgangsfrequenz und somit die Hochfrequenz
des Wechselrichters AR durch ein entsprechendes betriebs
abhängiges Steuersignal für den Wechselrichtersteuersatz
WSt vorzugeben. Er erzeugt auch das Schaltsignal für den
Freilaufpfad (Ventil TQ) und das vorübergehende Still
setzen und Wiederanfahren des Wechselrichters nach einem
Durchschlag. Außerdem kann durch periodisches Sperren der
dem Hochspannungsgleichrichter GRH entnommene Gleichstrom
unterbrochen ("Paket-Bildung") und somit ebenfalls eine
Spannungswelligkeit am Filter erzwungen werden.
Durch diese Steuerung der Grund-Gleichspannung des Fil
ters wird die Anwendung zusätzlicher, isolierter Hoch
spannungsimpulse weitgehend überflüssig. Der in Fig. 2
dargestellte Koppelkondensator KK erleichtert jedoch
auch das zusätzliche Aufschalten derartiger Impulse,
die an den entsprechenden Eingangsklemmen HFI des Fil
ters angelegt werden können.
Die verwendete Hochfrequenz des Wechselstromes ermög
licht erhebliche Einsparungen am Transformator. Ähnliche
Einsparungen ergeben sich auch für die Zwischenkreis
drossel, wenn als steuerbare Gleichrichteranordnung die
Schaltung nach Fig. 3 verwendet wird.
Demnach wird zur Steuerung des eingeprägten Gleichstroms
I ein Gleichstromsteller mit einem Stellerventil ST und
einer Freilaufdiode FD verwendet, wobei durch eine Stel
lerfrequenz im kHz-Bereich (z. B. 5 kHz) die Größe der
Drossel FD herabgesetzt wird. Der Zwischenkreis entkop
pelt das Netz N von Rückwirkungen des Wechselrichters AD.
Die Eingangsspannung des Gleichstrom-Stellers wird vor
teilhaft von einer ungesteuerten Drehstrom-Gleichrichter
brücke geliefert, die somit eine symmetrische, praktisch
blindstromfreie Last für das Netz N darstellt.
Claims (11)
1. Verfahren zum Betrieb eines Elektrofilters, wobei
ein mittels eines elektronischen Stellers umgerichteter
Wechselstrom hochtransformiert und zur Erzeugung einer
Grund-Gleichspannung für das Filter, der gegebenfalls
Hochspannungsimpulse überlagert werden, über einen Brüc
kenwechselrichter gleichgerichtet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wechselstrom
mit einer Umrichterfrequenz mit einigen kHz erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der umgerichtete
Wechselstrom erzeugt wird, indem im Takt der Umrichter
frequenz ein einem Zwischenkreis entnommener Gleichstrom
mit alternierendem Vorzeichen auf die Wechselstromaus
gänge des Umrichters geschaltet wird und daß der Zwi
schenkreis von einer steuerbaren Gleichrichteranordnung
mit einem steuerbaren Zwischenkreisstrom gespeist wird,
der in einer Periode der Umrichterfrequenz praktisch un
abhängig von der Aufschaltung auf die Wechselstromaus
gänge ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Überschlag
im Abschneider der Wechselstrom unter Sperrung der Umrich
terfrequenz abgeschaltet und nach einer auf die Entioni
sierungszeit abgestimmten, kurzen Pause durch Freigabe
der Umrichterfrequenz wieder eingeschaltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abschalten und
Wiedereinschalten des Stromes auch unabhängig vom Auf
treten eines Überschlags nach jeweils mehreren Perioden
des Umrichtertakts vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wechselstrom
amplitude nach einer Abschaltung der Umrichterfrequenz
nach einer vorgegebenen Hochlauffunktion für die Wech
selstromamplitude oder die Grund-Gleichspannung wieder
hochgefahren wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch ein vorgegebenes
Steuerprogramm zur Steuerung der Umrichtung während
eines Klopfvorganges und/oder bei Unterspannung am
Filter.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Grund-Gleichspannung durch eine Änderung der Wechsel
stromamplitude eine vorgegebene Welligkeit eingeprägt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Umrichterfrequenz betriebsabhängig verändert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umrichterfre
quenz in Abhängigkeit vom Lastzustand bzw. vom Fremd
stoffgehalt des ins Filter einströmenden Mediums ge
ändert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Steuerung des Wechselstroms der mittlere Pegel
und/oder die Welligkeit der Grund-Gleichspannung in Ab
hängigkeit vom Fremdstoffgehalt des aus dem Filter aus
strömenden Mediums gesteuert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Amplitude des Wechselstroms durch eine Steuergröße ge
steuert wird, die nach einer vorgegebenen Strom-Span
nungs-Kennlinie aus einem Sollwert für die optimale
Filterspannung ermittelt wird.
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