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Steckbare Kabelgarnitur
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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Zubehörs für geschirmte, kunststoffisolierte
Starkstromkabel und ist bei der konstruktiven Ausgestaltung einer steckbaren Kabelgarnitur
anzuwenden, mit der das Starkstromkabel an ein elektrisches Gerät wie einen Transformator,
eine Schaltanlage oder einen Motor angeschlossen wird.
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Bekannte steckbare oder aufschiebbare Garnituren für kunststoffisolierte,
geschirmte Starkstromkabel bestehen häufig aus einem elastischen Isolierkörper aus
Silikonkautschuk oder einem Äthylen-Propylen-Terpolymer-Kautschuk, der entweder
mit einer geradlinig durchgehenden oder mit einer abgewinkelten Bohrung versehen
ist. Die eine Öffnung dieser Bohrung ist dabei zur Aufnahme eines Kabelendes ausgestaltet,
während die andere Öffnung zum Anschluß der Garnitur und des Starkstromkabel an
das elektriscxhe Gerät ausgestaltet ist. Dabei ist etwa in der Mitte der Bohrung
eine Schirmelektrode in den Isolierkörper eingebettet, welche ein Kontaktstück mit
einem kabelseitigen Preßverbinder und mit einem geräteseitigen Steckkontakt zur
elektrischen Verbindung des Leiters des Starkstromkabels mit dem elektrischen Gerät
umgibt. Der Steckkontakt kann als Steckstift oder Steckbuchse ausgebildet sein (Prospekt
in200 A Connectors Bushings and Accessories" der Firma Elastimold, Juni 1980). Für
eine steckbare Garnitur mit abgewinkelter Bohrung im Isolierkörper, einen sogenannten
Winkelstecker, ist es dabei bekannt, das mit einem Steckstift versehene Kontaktstück
bezüglich der Kontaktierung des Leiters des Starkstromkabels als Klemmhülse auszubilden,
deren Klemmkörper von der geräteseitigen Öffnung des Isolierkörpers her zugänglich
ist (DE-OS 32 10 223).
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An sich ist als steckbare Kabelgarnitur weiterhin ein sogenannter
T-Stecker bekannt, bei dem die Achse für den Geräteanschluß wie bei Winkelsteckern
senkrecht zur kabelseitigen Bohrung des Isolierkörpers verläuft. In Richtung der
Geräteanschlußachse sind aber zwei Öffnungen vorgesehen, von denen die eine zum
Anschluß des T-Steckers an ein elektrisches Gerät und die andere sowohl als Montageals
auch als Prüföffnung dient, beispielsweise um an den Kabelstecker eine Prüfspannung
oder Erdpotential legen zu können. Die Prüföffnung ist beim Betrieb der Anlage mit
einem Isolierstopfen verschlossen, der gegebenenfalls mit einer Prüfelektrode versehen
ist (DE-GM 83 21 099).
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Ausgehend von einer Kabelgarnitur mit geradlinig durchgehender Bohrung
des Isolierkörpers gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 (Prospekt
der Firma Elastimold) liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Kabelgarnitur
so auszugestalten, daß ohne Lösung der Verbindung zwischen dem Kontaktstück und
dem Leiter des Starkstromkabels ein galvanischer Zugang zum Leiter des Starkstromkabels
besteht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß
der Isolierkörper im Bereich der Schirmelektrode mit einem zusätzlichen Anschlußstutzen
versehen ist, der rechtwinklig zur durchgehenden Bohrung des Isolierkörpers angeordnet
ist und der zusammen mit dem Kontaktstück in gleicher Weise als Geräteanschluß ausgebildet
ist wie die geräteseitige Öffnung der durchgehenden Bohrung des Isolierkörpers.
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Eine derart ausgebildete Kabelgarnitur weist zwei Geräteanschlußstutzen
auf, so daß die Kabelgarnitur wahlweise sowohl als gerader Stecker als auch als
abgewinkelter Stecker eingesetzt werden kann. Der jeweils
andere
Geräteanschlußstutzen steht dann für einen Abzweig oder für Prüfzwecke zur Verfügung
oder kann zum Anschluß einer Hilfseinrichtung, beispielsweise eines Überspannungsableiters,
benutzt werden. Dabei ist besonders vorteilhaft, daß der jeweils freie Geräteanschlußstutzen
in Richtung der Anschlußebene des Steckers verläuft, wodurch bei Einsatz der Garnitur
als Winkelstecker die Bauhöhe der Garnitur wesentlich geringer ist als bei den bekannten
T-Steckern. -Für alle Einsatzmöglichkeiten der Kabelgarnitur ist dabei eine hohe
Betriebssicherheit gewährleistet. Gegebenenfalls kann der Isolierkörper, der üblicherweise
mit einer äußeren Leitschicht versehen ist, auch vollständig von einem Metallgehäuse
umschlossen sein, wenn vollständiger Berührungsschutz gefordert ist. - Die beiden
Geräteanschlußstutzen können unterschiedlichen Stromklassen zugeordnet sein und
damit unterschiedliche Abmessungen aufweisen.
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Das Kontaktstück der neuen Kabelgarnitur kann geräteseitig entweder
als Steckbuchse oder als Steckstift ausgebildet sein. Bei Ausbildung als Steckbuchse
kommt bevorzugt eine Ausführungsform zur Anwendung, bei der das Kontaktstück zylindrisch
ausgebildet und in Richtung der geradlinig durchgehenden Bohrung in die Schirmelektrode
einschiebbar ist. Bezüglich der Ausgestaltung als Steckbuchse im Bereich des zusätzlichen
Anschlußstutzens empfiehlt es sich dabei, das Kontaktstück zwischen der geräteseitigen
Steckbuchse und dem kabelseitigen Leiteranschluß mit einer zweiten Steckbuchse zu
versehen, die senkrecht zur Achse des Kontaktstückes radial in das zylindrische
Kontaktstück eingelassen ist. Dadurch erhält man eine geringe Bautiefe des zusätzlichen
Anschlußstutzens.
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Bei geräteseitiger Ausgestaltung des Kontaktstückes mit einem Steckstift
empfiehlt es sich, das Kontaktstück in die Schirmelektrode einzubetten und bezüglich
der Kontaktierung
des Leiters des Starkstromkabels als Klemmhülse
auszubilden, deren Klemmkörper durch die Öffnungen des zusätzlichen Anschlußstutzens
hindurch zugänglich ist. In diesem Fall ist es montagemäßig besonders einfach, das
Kontaktstück mit einem zweiten, in die Bohrung des zusätzlichen Anschlußstutzens
hineinragenden Steckstift zu versehen. Bezüglich der Ausgestaltung des Kontaktstückes
als Klemmhülse können dabei als Klemmkörper zwei beidseits des Steckstiftes angeordnete
schraubbare Klemmstifte vorgesehen sein. Der Klemmkörper kann aber auch von dem
zweiten Steckstift gebildet werden, der dann zweckmäßig mit einer umlaufenden Schulter
zur Anlage an der Klemmhülse versehen ist. Auf diese Weise werden besonders günstige
Kontaktverhältnisse geschaffen.
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Ausführungsbeispiele der neuen Kabelgarnitur sind in den Figuren 1
bis 3 dargestellt. Dabei zeigen die Figuren 1 und 2 Abzweigstecker, bei denen das
Kontaktstück mit zwei Steckstiften versehen ist, während bei der Kabelgarnitur gemäß
Fig. 3 das Kontaktstück mit zwei Steckbuchsen versehen ist.
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Die Kabelgarnitur gemäß Fig. 1 besteht aus einem Isolierkörper 1,
der zunächst mit einer geradlinig durchgehenden Bohrung 2 versehen ist. Die linke
Öffnung 3 dieser Bohrung ist in bekannter Weise zur Aufnahme des entsprechend zubereiteten
Endes eines geschirmten Starkstromkabels ausgestaltet. Die rechte Öffnung 4 ist
zum Anschluß der Garnitur an den Durchführungsisolator eines elektrischen Gerätes
ausgestaltet.
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Der Isolierkörper 1 ist weiterhin mit einem zusätzlichen Anschlußstutzen
10 versehen, dessen Bohrung 11 senkrecht zur geradlinig durchgehenden Bohrung 2
verläuft. Am Schnittpunkt beider Bohrungen und damit etwa in der Mitte des Isolierkörpers
1 ist in den Isolierkörper die Schirmelektrode 5 aus
leitendem Material
eingebettet, die ein Kontaktstück 6 umgibt. Dieses Kontaktstück ist als Klemmhülse
zur Kontaktierung des Leiters des einzuführenden Starkstromkabels ausgebildet. Hierzu
sind als Klemmkörper zwei schraubbare Klemmstifte 9 vorgesehen, die beidseits eines
in die Bohrung 11 hineinragenden Steckstiftes 8 angeordnet sind. Das Kontaktstück
6 weist weiterhin den Kontaktstift 7 auf, der in Richtung der geradlinig durchgehenden
Bohrung 2 in die geräteseitige Öffnung 4 hineinragt.
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Fig. 2 zeigt eine Variante der Kabelgarnitur gemäß Fig. 1, bei der
anstelle der beiden schraubbaren Klemmstifte 9 und des in das Kontaktstück 6 integrierten
Steckstiftes 8 ein Steckstift 13 vorgesehen ist, der einen in das Kontaktstück 12
einschraubbaren Klemmkörper 14 trägt und somit als Ganzes bei der Montage der Garnitur
in das Kontaktstück 12 eingeschraubt wird. Dabei ist der Steckstift 13 mit einer
umlaufenden Schulter 16 versehen, die zur Verbesserung der Kontaktverhältnisse an
der Klemmhülse anliegt. Zur weiteren Verbesserung der Kontaktverhältnisse ist noch
die Kontakthülse 15 vorgesehen.
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Bei der Garnitur gemäß Fig. 3 ist der Isolierkörper 20 ebenfalls mit
einer geradlinig durchgehenden Bohrung versehen, die eine kabelseitige Öffnung 21
und eine geräteseitige Öffnung 22 aufweist. Der zusätzliche Anschlußstutzen 23 verläuft
ebenfalls rechtwinklig zur durchgehenden Bohrung des Isolierkörpers. Bei diesem
Ausführungsbeispiel umgibt die Schirmelektrode 24 ein Kontaktstück 25, das im wesentlichen
zylindrisch ausgebildet ist und axial in den Isolierkörper und damit in die Schirmelektrode
einschiebbar ist. Als kabelseitiger Leiteranschluß ist ein Preßverbinder 26 vorgesehen,
während geräteseitig eine Steckbuchse 27 vorgesehen ist. Um den Anschlußstutzen
23 in gleicher Weise wie die geräteseitige Öffnung 22 verwenden zu können, ist in
das Kontaktstück 25
rechtwinklig zu dessen Achse eine zweite Steckbuchse
28 radial eingelassen, die sich zwischen der Steckbuchse 27 und dem Preßverbinder
26 befindet.
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Beim Betrieb der dargestellten Kabelgarnituren ist eine der beiden
geräteseitigen Anschlußöffnungen in aller Regel durch einen Isolierstopfen verschlossen.
Der Isolierstopfen wird zweckmäßig mittels einer Druckplatte fixiert, die entweder
gegenüber dem Metallgehäuse der Garnitur oder gegenüber einem auf den entsprechenden
Anschlußstutzen aufgebrachten Haltering verspannt ist. Die Entfernung des steckbaren
Isolierstopfens kann mit Hilfe eines Bügels erfolgen, durch den hindurch eine Schraube
in eine in den Isolierstopfen eingelassene Gewindebohrung eingreift und deren Kopf
sich beim Drehen an dem Haltebügel abstützt und damit den Isolierstopfen aus dem
Anschlußstutzen herauszieht.
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5 Ansprüche 3 Figuren