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Färbeverfahren
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben, Foulardieren,
Bedrucken oder optisch Aufhellen von Stickstoff- oder Hydroxygruppen enthaltendem
Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass man das Textilmaterial mit einem anionischen
oder basischen Farbstoff färbt, foulardiert oder bedruckt oder mit einem optischen
Aufheller aufhellt und vor, während oder nach dem Färben, Foulardieren oder Bedrucken
oder optisch Aufhellen mit einer polymeren Verbindung A), erhalten durch Umsetzen
von Epihalogenhydrin oder einer Vorstufe von Epihalogenhydrin mit einem Polyalkylenpolyamin
B), behandelt.
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Die polymere Verbindung A) ist ein Reaktionsprodukt eines Polyalkylenpolyamins
bzw. Polyalkylenpolyimins B) mit Epihalogenhydrin oder einer Vorstufe davon, z.B.
der Formel Hal-CH2CHOH-CH2-Hal, worin Hal Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Chlor
oder Brom und ganz besonders Chlor bedeuten. Man verwendet Dichlorhydrin oder Epichlorhydrin
und insbesondere Epichlorhydrin.
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Vorteilhaft setzt man 0,15 bis 2,5 Mol, besonders 0,2 bis 1,35 Mol
Epihalogenhydrin bei der Reaktion mit jedem basischen N-Atom (z.B. einer primären,
sekundären oder tertiären Aminogruppe) des Polyalkylenpolyamins, bzw. Polyalkylenpolyimins
um.
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Die polymeren Produkte A) und ihre Salze von anorganischen oder organischen
Säuren sind wasserlösliche oder in Wasser dispergierbare Stoffe und zeigen in der
salzfreien Form basisches bzw. kationisches Verhalten.
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Geeignete Polyalkylenpolyamine B) entsprechen der Formel
worin n eine Zahl von 1 bis 5, R unabhängig voneinander einen (2-6C)- und vorzugsweise
(2-4C)-Alkylenrest,
R1 unabhängig voneinander Wasserstoff, einen
gegebenenfalls durch OH, Halogen, Phenyl oder (1-4C)-Alkoxy substituierten (1-4C)-Alkylrest
oder einen Phenylrest, R3 Wasserstoff, einen (1-22C)Alkylrest oder einen (2-22C)-Alkenyl-
oder Alkinylrest bedeuten, oder Polyalkylenpolyimine B) der Formel
worin R15 unabhängig voneinandler (2-4C)-Alkylen, R16 unabhängig voneinander Wasserstoff
oder eine Gruppe der Formel -(R1s - NH)y-H bedeuten, und x und y für solche Zahlen
stehen, dass das Molekulargewicht der Verbindungen der Formel I' zwischen 300 und
70'000 liegt. Die Verbindungen der Formeln I und I' können in Form der freien Base
oder ganz oder teilweise in der Form von sauren Additionssalzen vorliegen.
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Verbindungen der Formel I und I' sind bekannt, oder können nach an
sich bekannten Methoden hergestellt werden.
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Gewisse Verbindungen der Formel 1 sind im Handel erhältlich und werden
als Polyalkylenpolyimine bezeichnet.
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Bevorzugte Polyalkylenpolyamine entsprechen den Formeln a) NH2CH2CH2CH2NR8CH2CH2CH2NH2,
worin R8 H oder CH3, b) NH2-(CH2CH2NH ),-CH2CH2NH2, worin m O bis 4, c) NH2CH2CH2CH2NHCH2CH2NH2
d) NH2CH2CH2CH2NHCH2CH2NHCH2CH2CH2NH2 e) R6-(NHCH2CH2CH2)m-NH2 worin R6 (8-22C)-Alkyl
oder (8-22C)-Alkenyl, insbesondere (12-18C)-Alkyl oder (12-18C)-Alkenyl und m O
bis 4 bedeuten, f) NH2-(CH2CH2NR7)x-H,
worin R7 -(CH2CH2NH)y-H bedeuten
und x und y die zuvor genannte Bedeutung besitzen und die Verbindung ein Molekulargewicht
zwischen 500 bis 50'000 aufweist. Wenn in den genannten Polyalkylenpolyaminen aY
bis f) q die qesamte Anzahl Wasserstoffatome bedeutet, die an jedem N-Atom gebunden
sind, und r für die Anzahl von primären, sekundären und tertiären Aminogruppen im
Molekül steht, so ist die Anzahl Mole Epihalogenhydrin, welche mit 1 Mol eines Amins
reagieren können, 1 bis (q + r), vorteilhaft 1 bis q und besonders 1 bis r Mole.
Für das Polyimin f), welches bereits eine polymere Verbindung ist, kann die Umsetzung
mit 0,05-0,2 Mol Epihalogenhydrin, insbesondere mit 0,1 Mol Epihalogenhydrin pro
wiederkehrendem Strukturelement durchgeführt werden.
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Die Reaktion kann durch Zufügen des Epihalogenhydrins oder einer Vorstufe
davon zu einer Lösung eines Amins oder eines Aminsalzes in Wasser oder einem organischen
Lösungsmittel bei Temperaturen von -5 bis 100"C, vorteilhaft 20-70"C und insbesondere
20-40°C erfolgen. Die Reaktion ist exothermisch; es ist von Vorteil von aussen zu
kühlen. Das Produkt kann nach bekannten Methoden isoliert und in Form der wässrigen
Lösung eingesetzt werden.
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Die Produkte können Säureadditionssalze bilden, insbesondere von Mineralsäuren,
z.B. Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure, aber auch von organischen Säuren,
z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, Citronensäure, Glykolsäure oder Methansulfonsäure,
usw.
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Als Produkte für die Vorbehandlung kann auch eine weitere Klassse
von Produkten A1) verwendet werden; solche Produkte A1) sind Reaktionsprodukte der
polymeren Verbindungen A) mit N-Methylolverbindungen in Gegenwart eines Katalysators.
Solche Produkte sind als Nachbehandlungsmittel in der USP 4'452'606 beschrieben;
die dort gemachten Angaben lassen sich entsprechend auf die Erfindung übertragen.
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Eine bevorzugte Gruppe von polymeren Verbindungen A) sind lineare
polymere Verbindungen A2); erhalten durch Umsetzen von 1,5 bis 2,5, vorteilhaft
1,8 bis 2,3 und besonders 1,8 bis etwa 2 Mol Epihalogenhydrin
oder
einer Vorstufe von Epihalogenhydrin mit 1 Mol eines Polyalkylenpolyamins der Formel
worin R' unabhängig voneinander einen (2-4C)-Alkylenrest, R1' unabhängig voneinander
einen gegebenenfalls durch OH, Halogen, Phenyl oder (1-4C)-Alkoxy substituierten
(1-4C)-Alkylrest oder einen Phenylrest bedeuten und n die zuvor angegebene Bedeutung
besitzt.
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Solche Produkte A2) sind Polymere mit der Struktur E1 { NR5 fR' -
Y)n - R' - NR5 - CH2CHOHCH2# E2 III, p worin p eine Zahl von 3 bis 30, R5 unabhängig
voneinander Wasserstoff oder -CH2CHOHCH2Hal R' wie zuvor angegeben, und Y einen
Rest der Formel -NR1'- oder
worin Hal Chlor, Brom oderFluor, insbesondere Chlor und AO ein Anion bedeuten, und
von den zwei Rg-Gruppen in der wiederkehrenden Struktureinheit im Mittel 0,5-1,5
für -CH2CHOH-CH2-Hal-Gruppen stehen.
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Die Gruppen E1 und E2 stehen für Endgruppen, von denen E1 H oder HalCH2CHOHCH2-
und E2 Halogen oder - NR5 - (R' - Y+n R' - NR5H sein kann.
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Eine bevorzugte Gruppe von linearen Polymeren A2) können hergestellt
werden, indem man nach den zuvor gemachten Angaben Epichlorhydrin mit einem Amin
der Formel Ia umsetzt, worin R' für R" steht, worin R -C2H4- oder -C3H6- bedeutet,
R1' für R111 steht, worin R111 CH3 oder C2H5 bedeutet und n für n' steht, worin
n' 1 bis 3 bedeutet.
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Solche Polymere haben die Struktur Elif NR5 -(R" - Y')n' R" - NRg'
- CH2CHOHCH2#pE2' IV,
worin R5' H oder -CH2CHOHCH2Cl, Y' einen
Rest der Formel -NR111- oder
bedeutet, E1 H oder ClCH2CHOH-CH2-E2' Cl oder -NR5' #R" - Y')n' - R" - NR5'H bedeuten,
und von den zwei R5' Gruppen in der wiederkehrenden Struktureinheit im Mittel 0,5
bis 1,5 für -CH2CHOHCH2-Cl Gruppen stehen.
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Insbesondere bevorzugte lineare Polymere A2) werden erhalten, wenn
man 1,8-2,3 Mol Epichlorhydrin mit 1 Mol N,N-Bis-(3-aminopropyl)methylamin umsetzt.
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Solche Polymere haben die Struktur E1 NR5 <C3H6 - Y )7r C3H6 -
NR5' - CH2CHOHCHi1 Ep" worin Y" einen Rest der Formel P -NCH3- oder
und E2" Chlor oder -NR5' -(C3H6 - Y)'n---C3H6NR51H bedeuten und von den zwei Rs'-Gruppen
in der wiederkehrenden Struktureinheit im Mittel 0,5 bis 1,3 für -CH2CHOHCH2Cl Gruppen
stehen.
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Die linearen polymeren Produkte A2 sind neu. Um lineare polymere Verbindungen
der zuvor genannten Strukturen A2 zu erhalten, ist es von Bedeutung, dass bei der
Reaktion von 1,5-2,5 Mol Epihalogenhydrin mit 1 Mol eines Amins der Formel Ia die
Temperatur des Reaktionsgemisches nicht über 40°C steigen und auch nicht länger
als eine Stunde über 40°C belassen werden darf, nachdem die gesamte Menge von Epihalogenhydrin
zugesetzt wurde. Höhere Temperaturen und/oder längere Reaktionszeiten führen zu
vernetzten Strukturen.
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Als Textilmaterial setzt man vorteilhaft hydroxygruppenhaltiges Textilmaterial,
besonders natürliche oder regenerierte Cellulose, insbesondere Baumwolle ein, beispielsweise
tote Baumwolle neben reifer Baumwolle,
sogenannte Miniblends. Man
kann aber auch stickstoffhaltiges, z.B. Polyacrylnitril, oder durch saure Gruppen
modifiziertes polyamid-oder polyestergruppenhaltiges Textilmaterial einsetzen; polyamidgruppenhaltiges
Textilmaterial sind vor allem Wolle, Seide oder Nylon.
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Die Textilmaterialien können einzeln oder im Gemisch mit andern natürlichen
oder synthetischen Textilien eingesetzt werden, z.B. mit kleinen Mengen Polyesterfasern,
wobei der Polyesteranteile nach der Vorbehandlung mit einem Dispersionsfarbstoff
gefärbt wird.
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Man kann auch Leder erfindungsgemäss vorbehandeln und färben oder
bedrucken.
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Das Textilmaterial wird mit einem substantiven Farbstoff bzw. einem
Direktfarbstoff, Di- oder Triphenylmethanfarbstoff, Phthalocyanin-, Formazan- oder
Indigofarbstoff gefärbt, foulardiert oder bedruckt.
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Hierzu verwendet man vorteilhaft einen mindestens zwei S03H-Gruppen
oder Sulfonamidgruppen enthaltenden substantiven Farbstoff bzw. einen Direktfarbstoff,
insbesondere einen der 3 bis 8 und vorteilhaft 4 bis 6 S03H- oder Sulfonamid-Gruppen
enthält. Vorteilhaft werden hochsubstantive Direktfarbstoffe verwendet, welche nach
bekannten Auszieh-Färbeverfahren gefärbt, ausserdem die Eigenschaften haben, dass
sie einen Ausziehwert von 70-100% und vorzugsweise 80-100% aufweisen, dies bei kochendem
Färben in einer 1/1-Richttypstärke.
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Bevorzugte substantive Farbstoffe bzw. Direktfarbstoffe haben ein
Molekulargewicht über 1000 und vorteilhaft über 1200 und sind insbesondere 1:1-
oder 1:2-Metalikomplexe, insbesondere Kupferkomplexe.
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Mit Vorteil verwendet man einen substantiven Farbstoff bzw. einen
Direktfarbstoff, der einen oder mehrere, beispielsweise 1 bis 3 und bevorzugt einen
oder zwei und besonders bevorzugt zwei Reste eines 5-oder 6-gliedrigen heterocyclischen
Ringes mit aromatischem Charakter mit vorzugsweise 2 oder 3 N-Atomen, welcher heterocyclische
Ring durch 1 bis 3 Halogenatome, insbesondere Chlor oder Fluor, substituiert ist,
aufweist.
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Von diesen Farbstoffen sind diejenigen besonders bevorzugt, die einen
oder zwei Reste von Mono- oder Dihalogen-, vorzugsweise Chlor- oder
Fluor
und insbesondere Chlortriazinylresten aufweisen.
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Eine bevorzugte Gruppe von geeigneten Farbstoffen haben die Eigenschaften
sowohl eines Direktfarbstoffes als auch die eines Reaktivfarbstoffes. Sie besitzen
eine hohe Substantivität auf Baumwolle, falls sie gemäss dem für Direktfarbstoffe
üblichen Aufziehverfahren gefärbt werden. Sie haben einen Ausziehwert von 70-100%
und vorzugsweise 80-100% bei einer 1/1 Richttypstärke bei Kochtemperatur, ausserdem
besitzen sie im Molekül ein oder zwei Halogenatome, welche an einen aromatisch-heterocyclischen
Ring gebunden sind, welche unter alkalischen Fixierbedingungen als Anion abgespalten
werden.
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Beispiele solcher Farbstoffe mit einem Monohalogentriazinylrest entsprechen
der Formel
worin R6 unabhängig voneinander Wasserstoff, (1-4C)-Alkyl oder einen durch OH, CN
oder Phenyl substituierten (1-4C)-Alkylrest, R7 Chlor oder Fluor, insbesondere Chlor
und F gleiche oder verschiedene chromophore Reste bedeuten.
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Beispiele von Farbstoffen mit zwei Monohalogentriazinylresten, welche
direkt oder über ein Brückenglied miteinander verbunden sind, entsprechen der Formel
worin R6, R7 und F die zuvor angegebenen Bedeutungen besitzen und B die direkte
Bindung oder ein zweiwertiges aliphatisches, aromatisches, cycloal iphatisches oder
heterocyclisches
Brückenglied bedeutet oder zusammen mit den beiden
an welchen es gebunden ist, einen Heterocyclus en kann.
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In den Verbindungen der Formeln V und VI steht der chromophore Rest
F für gleiche oder verschiedene Reste von Mono- oder Polyazofarbstoffen oder von
Anthrachinon-, Stilbenyl-, Hydrazon-, Methin- oder Azomethinfarbstoffen, wobei die
Mono- oder Polyazofarbstoffe auch für Reste von 1:1- und/oder 1:2-Metalikomplexen,
wie 1:1-Kupfer-, Chrom-, Kobalt-, Nickel- oder Mangan-Komplexe und 1:2-Chrom-, Kobalt-
oder Eisenkomplexe stehen können.
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Das Brückenglied B steht vorteilhaft für
worin X in 4,4-, 4,3- oder 3,3-Stellung gebunden sein kann und für die direkte Bindung
oder ein in der Reihe der Direktfarbstoffe übliches Brückenglied steht.
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B kann auch zusammen mit den
an welche es gebunden ist, einen Piperazinring bilden.
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Geeignete Farbstoffe sind aus der PCT-Offenlegungsschrift 81/2423
oder aus den DOS 31 37 404, 32 16 913, 32 28 286, 3244999 oder 3320 972 bekannt,
bzw. können gemäss dem in der DOS 32 03 548 beschriebenen Testverfahren als geeignet
bestimmt werden. Solche Farbstoffe sind als CI Direct Dyes bekannt.
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Man kann das vorbehandelte Textilmaterial auch mit einem Reaktivfarbstoff
färben, foulardieren oder bedrucken, insbesondere mit Reaktivfarbstoffen, die den
Rest eines 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ringes mit aromatischem Charakter
mit vorzugsweise 2- oder 3-N-Atomen aufweisen, welcher heterocyclische Ring durch
1 bis 3 Halogenatome substituiert ist, welche beim Färben als Anion abgespalten
werden.Der reaktive Rest in solchen Farbstoffen kann auch ein Vinylsulfonyl-,
Vinylcarbonyl-,
Sulfato-, Mono- oder Dichlorchinoxalin oder Schwefelsäureesterrest sein. Solche
Farbstoffe sind als CI Reactive Dyes bekannt, z.B. aus der PCT-Offenlegungsschrift
81/2423 oder den DOS 31 37 404, 32 16 913.
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Geeignete Farbstoffe, die nach bekannten Methoden vorbehandelte natürliche
oder synthetische Polyamide färben, foulardieren oder bedrucken sind die sog. CI
Acid Dyes, d.h. Säure- oder Nylonfarbstoffe und sind insbesondere aus den folgenden
Patentschriften bekannt.
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DP 1'644'356 DP 210131783 DP 2'153'548 DOS 2'202'419 DOS 2'400'654
DOS 2'631'830 DOS 2'729'915 DOS 3'034'576 FP 7'506'109 FP 7'624'658 Man kann das
vorbehandelte Textilmaterial auch mit einem Phthalocyanin-, Küpen-, Formazan-, Di-
oder Triphenylmethan- oder Indigofarbstoff färben, foulardieren oder bedrucken.
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Geeignete gegebenenfalls sulfonsäuregruppenhaltige basische Farbstoffe,
die nach bekannten Methoden basisch färbbare Substrate färben, foulardieren oder
bedrucken sind als CI Basic Dyes bekannt und enthalten protonierbare primäre, sekundäre,
tertiäre Aminogruppen und/oder quaternäre Ammoniumgruppen.
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Geeignete basische Farbstoffe sind aus der DOS 32 21 951 bekannt.
Enthalten die basischen Farbstoffe Sulfogruppen, so ist die Summe der basischen
Gruppen um eine Einheit grösser als die Summe der Sulfogruppen. Mit Vorteil färbt,
foulardiert oder bedruckt man das vorbehandelte Textilmaterial auch mit einem 1:1-
oder 1:2-Metalikomplexfarbstoff aus der Reihe der substantiven Farbstoffe oder Direktfarbstoffe
oder basischen Farbstoffe.
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Als optische Aufheller verwendet man vorteilhaft anionische optische
Aufheller, welche eine gute Substantivität zur Baumwolle aufweisen.
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Die zuvor aufgeführten Farbstoffe können auf das vorbehandelte Textilmaterial
nach an sich bekannten Methoden gefärbt oder bedruckt werden, z.B. nach dem Ausziehverfahren
oder Foulardverfahren, wobei das Vorbehandeln und das anschliessende Färben, Foulardieren
oder Bedrucken ohne Zwischentrocknen durchgeführt werden kann. Man kann das vorbehandelte
Textilmaterial aber auch nach bekannten Methoden zwischentrocknen, z.B. im Kontinueverfahren
und anschliessend mit den zuvor genannten Farbstoffen färben, foulardieren oder
bedrucken.
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Ein besonders vorteilhaftes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass man das vorbehandelte Textilmaterial bei einem pH-Wert von 1 bis 14, besonders
3-7 und insbesondere 4-6 mit einem Reaktivfarbstoff färben, foulardieren oder bedrucken
kann, d.h. man kann das vorbehandelte Textilmaterial auch in saurem Bereich mit
einem Reaktivfarbstoff färben; bis jetzt färbte man mit Reaktivfarbstoffen praktisch
ausschliesslich im alkalischen Bereich; ausserdem kann man im gleichen Färbebad
ein Gemisch aus einem Reaktiv- und Dispersionsfarbstoff in saurem Bereich einsetzen.
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Das Vorbehandeln des Textilmaterials mit dem polymeren Produkt A),
A1) oder A2) kann nach allgemein bekannten Methoden durchgeführt werden, vorteilhaft
im Ausziehverfahren oder durch Foulardieren, Pflatschen, Sprühen oder aus Schaum.
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Im Auszieh- oder Foulardverfahren führt man die Vorbehandlung im allge
meinen bei einem pH-Wert von 4-14, besonders 7 bis 14 und insbesondere 10 bis 14
durch. Die Vorbehandlung im Ausziehverfahren wird vorteilhaft bei Temperaturen zwischen
20-90"C, vorteilhaft zwischen 50-60"C durchgeführt, unter Verwendung von 0,5 bis
8% und vorteilhaft 1-4X des 100%igen Aktivproduktes A), A1) oder A2) berechnet auf
das Fasergewicht.
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Beim Foulard-Vorbehandeln setzt man vorteilhaft 5-60 g/l und besonders
5-30 g/l an 100%igem Aktivprodukt A), A1), oder A2) ein, insbesondere bei einem
Abquetscheffekt von ca. 60-80%.
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Beim Nachbehandlungsverfahren mit einem polymeren Produkt A) oder
A2) kann das zuvor genannte Textilmaterial mit den gleichen beim Vorbehandlungsverfahren
genannten Farbstoffen, vorteilhaft mit anionischen Azofarbstoffen nach bekannten
Methoden gefärbt, foulardiert oder bedruckt werden.
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Man kann auch gefärbtes oder bedrucktes Leder erfindungsgemäss nachbehandeln.
Man kann die Nachbehandlung auch mit einem Textilhilfsmittel, das die polymere Verbindung
A2) als Aktivkomponente enthält, durchführen.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben,
Foulardieren oder Bedrucken von hydroxylgruppenhaltigem oder polyamidgruppenhaltigem
oder durch saure Gruppen modifiziertem polyamid- oder polyestergruppenhaltigem Textilmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass man das Textilmaterial nach bekannten Methoden gleichzeitig
mit einem basischen Farbstoff und mit einer polymeren Verbindung A), A1) oder A2)
bzw. mit einem Hilsmittel, das die polymere Verbindung A), A1) oder A2) als Aktivkomponente
enthält, färbt, foulardiert oder bedruckt.
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Die zuvor aufgeführten Farbstoffe können auf das Textilmaterial nach
an sich bekannten Methoden gefärbt oder bedruckt werden, z.B. nach dem Ausziehverfahren
oder Foulardverfahren, wobei das Färben, Foulardieren oder Bedrucken und das anschliessende
Nachbehandeln ohne Zwischentrocknen durchgeführt werden können. Man kann das gefärbte,
foulardierte oder bedruckte Textilmaterial aber auch nach bekannten Methoden zwischentrocknen,
z.B. im Kontinueverfahren und anschliessend mit den zuvor genannten polymeren Verbindungen
A) nachbehandeln.
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Die Nachbehandlung kann nach an sich bekannten Methoden durchgeführt
werden, z. B. in saurem, neutralem oder alkalischem, vorteilhaft wässrigem Medium.
In saurem Medium arbeitet man vorteilhaft in Gegenwart von Essigsäure, in alkalischem
Medium in Gegenwart von Natriumcarbonat. Die bevorzugten Nachbehandlungsverfahren
sind in der DOS 32'16'745 beschrieben.
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Ein besonders vorteilhaftes alkalisches Nachbehandlungsverfahren ist
dadurch gekennzeichnet, dass man das gefärbte Textilmaterial bei einem pH-Wert von
7 bis 14, vorteilhaft 8-12 und vorzugsweise 10-11 im Ausziehverfahren
bei
15-100'C, vorteilhaft zwischen 30-70"C während 3 bis 60 Minuten und vorteilhaft
während 5 bis 20 Minuten nachbehandelt.
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Je nach Farbtiefe setzt man auf das Substratgewicht bezogen 0,25-25%,
vorzugsweise 0,5-20% einer polymeren Verbindung A1) oder A2) ein, bzw.
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1 bis 20 g/l des Produktes A2).
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Wird die Nachbehandlung im Ausziehverfahren durchgeführt, beispielsweise
in langen Flotten über 1:10, verwendet man 0,1 bis 10 g/l Flotte und vorteilhaft
2-5 g/l Flotte der polymeren Verbindung A), A1) oder A2) (als 100%iger Wirkstoff).
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Arbeitet man bei der Nachbehandlung in kurzen Flotten oder bei der
Imprägnierung auf dem Foulard, verwendet man 10 g/l bis 100 g/l des polymeren Produktes
A), A1) oder A2) (als 100%iger Wirkstoff).
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Das gefärbte Textilmaterial wird hauptsächlich bei Temperaturen von
20-100°C und vorteilhaft bei Temperaturen von 30-70"C und einem pH-Wert von 4-5
während 10-60 Minuten nachbehandelt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Nachbehandlung
nach bekannten Methoden der zuvor genannten gefärbten, foulardierten oder bedruckten
Textilien, dadurch gekennzeichnet, dass man gleichzeitig oder stufenweise eine polymere
Verbindung A), A1) oder A2) und eine Verbindung gemäss PCT-Offenlegungsschrift 81/2423
verwendet, z.B. das Endprodukt des Beispiels 1 der PCT-Offenlegungsschrift, oder
dass man gleichzeitig oder stufenweise eine polymere Verbindung A), A1) oder A2)
und eine Verbindung gemäss Beispiel 1, Abschnitt 1 der PCT-Offenlegungsschrift 81/2423
verwendet, d.h. das dort genannte Produkt im Abschnitt 1 wird nicht weiter mit einer
N-Methylolverbindung und einem Katalysator umgesetzt.
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Das vorbehandelte und gefärbte, foulardierte oder bedruckte Textilmaterial
kann, falls erwünscht, mit einem Fixiermittel nach bekannten Methoden nachbehandelt
werden. Solche Fixiermittel sind beispielsweise das erfindungsgemäss verwendete
polymere Produkt A), A1) oder A2) selbst, oder Produkte, wie sie in der PCT-Offenlegungsschrift
81/2423 als Endprodukte gemäss Anspruch 1 oder als Vorprodukte A), d.h. ohne weitere
Umsetzung mit einer N-Methylolverbindung mit einem Katalysator
gemäss
Anspruch 1, d.h. bloss Umsetzung einer Verbindung der Formel 1 mit Cyanamid oder
Dicyandiamid (siehe Abschnitt 1 von Beispiel 1) beschrieben werden; weitere Fixiermittel
sind in der DOS 31 37 404, 32 16 913, 33 30 120 beschrieben. Ein weiteres Nachbehandlungsmittel
ist ein Gemisch, bestehend aus dem erfindungsgemäss verwendeten Produkt A) und einem
Vorprodukt A) gemäss PCT-Offenlegungsschrift 81/2423.
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Das erfindungsgemässe Verfahren hat u.a. den Vorteil, dass das vorbehandelte
Substrat sowohl im sauren, neutralen als auch im alkalischen pH-Bereich gefärbt
werden kann; insbesondere kann man mit Reaktivfarbstoffen auch im sauren pH-Bereich
färben. Das saure Färben ist insbesondere für Mischgewebe aus Polyester und Cellulose
in einem Bad wichtig, wo neben Dispersionsfarbstoffen auch reaktive Farbstoffe oder
Direktfarbstoffe eingesetzt werden.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens sind die verkürzten
Färbezeiten mit vorbehandelten Fasern, sodass man nach dem Pad-Batch-Verfahren arbeiten
kann; im weiteren erzielt man eine wesentlich erhöhte Farbstoffaufnahme.
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Das Vorbehandeln der Fasern hat schliesslich den Vorteil, dass unhomogen
anfärbbare Substrate, wie z.B. Mischungen mit toter Baumwolle oder sog. "Miniblends,
wo neben dem überwiegenden Anteil an Cellulose sich kleinere Mengen Synthesefasern,
z.B. Polyester, befinden, erfindungsgemäss egal und homogen gefärbt, foulardiert
oder bedruckt werden können.
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Auch beim Druck mit wasserlöslichen Farbstoffen ergeben die vorbehandelten
Textilien verbesserte Echtheiten.
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Das Nachbehandlungsverfahren, insbesondere mit den Verbindungen A)
und A2) verbessert auf den genannten Substraten die Echtheiten, insbesondere die
Nassechtheiten.
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In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die
Prozente Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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Herstellung von Produkten A2: B e i s p i e 1 1 (Produkt A2) 145 Teile
N,N-Bis-(3-Aminopropyl)-methylamin werden in 600 Teilen Wasser gelöst und unter
Rühren und Aussenkühlung innerhalb 30 Minuten bei etwa 40° mit 208 Teilen Epichlorhydrin
versetzt. Man rührt bei 40° weiter, bis die Viskosität der Lösung deutlich zunimmt,
was etwa 40 -60 Minuten dauert. Alsdann wird das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt
und unter Aussenkühlung mit etwa 160 Teilen 30%iger Salzsäure auf einen pH-Wert
von 4 eingestellt.
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Die pH-Wert-Probe wird mit einer 1%-igen Reaktionslösung durchgeführt.
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Man erhält eine klare, hellgelbe, viskose Lösung, deren Viskositätszahl,
in Wasser bei 26", 0,758 cm3/g beträgt, wobei die Lösung einen Trockengehalten von
etwa 35% aufweist. Die Lösung mit dem polymeren Produkt kann direkt verwendet werden.
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B e i s p i e l 2 (Produkt A2) 145 Teile N,N-Bis-(3-Aminopropyl)-methylamin
werden in 370 Teilen Wasser gelöst und unter Rühren und Aussenkühlung innerhalb
einer Stunde bei etwa 30° mit 140 Teilen Epichlorhydrin versetzt. Anschliessend
wird bei 30° weiter gerührt, bis die Viskosität der Lösung deutlich zunimmt, was
etwa 2 Stunden dauert. Das Gemisch wird dann auf Raumtemperatur abgekühlt und unter
Aussenkühlung mit etwa 250 Teilen 30%iger Salzsäure auf einen pH-Wert von 4,0 eingestellt.
(Probe auf 1 % Reaktionsprodukt verdünnt). Man erhält eine klare, hellgelbe, viskose
Lösung, dessen Viskositätszahl, in Wasser bei 26°, 0,1574 cm /g beträgt und die
Lösung einen Trockengehalt von etwa 40% aufweist.
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B e i s p i e 1 3 (Produkt A2) Man arbeitet nach den Angaben im Beispiel
1, verwendet aber anstelle der 145 Teile N,N-Bis-(3-Aminopropyl)methylamin 131 Teile
desselben Produktes.
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Man erhält ein ebenso wirksames polymeres Produkt.
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B e i s p i e 1 4 (Produkt A2) Man arbeitet wie in Beispiel 1, verwendet
jedoch anstelle von 208 Teilen Epichlorhydrin 185 Teile Epichlorhydrin. Man erhält
eine klare, hellgelbe viskose Lösung, dessen Viskositätszahl, in Wasser bei 26°,
1,773 cm /g beträgt, und die Lösung einen Trockengehalt von etwa 40% aufweist. Das
Produkt ist ebenso gut wirksam.
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B e i s p i e 1 5 (Produkt A1) 56 Teile der polymeren Verbindung gemäss
Beispiel 1 werden mit 100 Teilen einer 50%igen wässrigen Lösung von Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff
und mit 15 Teilen Magnesiumchlorid versetzt und 1 bis 2 Stunden bei 70e gerührt.
Nach Abkühlen auf Raumtemperatur erhält man eine gelbe, klare Lösung, wobei das
erhaltene Produkt ähnlich gute Eigenschaften besitzt.
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ANWENDUNGSBEISPIELE für Produkt A2 + A1 (Nachbehandlung) A) Eine gespülte
3 %ige Baumwoll-Ausziehfärbung, erhalten mit dem Farbstoff C.I. Direct Blue 251,
wird 45 Minuten lang bei 500 bei einem Flüssigkeits-Substratverhältnis von 20:1,
in einer wässrigen Lösung, enthaltend 1,5 g/l der polymeren Verbindung gemäss Beispiel
1, 10 gjl Natriumchlorid und 5 g/l Natriumcarbonat behandelt und anschliessend mit
kaltem Wasser gespült. Der pH-Wert der Nachbehandlungsflotte beträgt etwa 10,5.
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Die so nachbehandelte Färbung besitzt eine bessere Waschechtheit als
eine nicht nachbehandelte mit dem gleichen Farbstoff gefärbte Baumwolle.
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B) Wenn man die gemäss Beispiel A) gefärbte Baumwolle unter gleichen
Bedingungen wie bei A) unter gleichzeitiger Verwendung von 0,75 g/l der polymeren
Verbindung gemäss Beispiel 1, 0,75 g/l des Produktes gemäss Beispiel 1, Abschnitt
1 der PCT-Offenlegungsschrift 81/2423, 10 g/l Natriumchlorid und 5 g/l Natriumcarbonat,
nachbehandelt, so erhält man ebenso gute Waschechtheiten, die besser sind, als eine
nicht nachbehandelte und mit dem gleichen Farbstoff gefärbte Baumwolle.
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C) Eine gespülte 2 %ige Baumwoll-Ausziehfärbung, erhalten mit dem
Farbstoff C.I. Direct Red 83, wird mit einer Lösung, enthaltend 20 g/l des polymeren
Produktes gemäss Beispiel 1, 50 g/l Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff und 15 g/l
MgCl2.6 H20 auf einem Foulard imprägniert und auf eine Flottenaufnahme von etwa
80% abgequetscht.
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Die so behandelte Färbung wird hierauf bei 180' während 75 Sekunden
auf einem Spannrahmen fixiert. Die so nachbehandelte Färbung besitzt eine hohe Waschechtheit.
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Eine ähnlich gute Färbung erhält man mit dem Produkt des Beispiels
5.
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D) Eine gespülte 2 %ige Baumwoll-Ausziehfärbung, erhalten mit dem
Farbstoff C.I. Direct Blue 83, wird mit einer Lösung, enthaltend 10 g/l des gemäss
Beispiel 5 erhaltenen Produktes, 10 g/l Natriumchlorid und 5 g/l Natriumcarbonat,
auf einem Foulard imprägniert und nach den Angaben im Beispiel C) aufgearbeitet.
Man erhält die gleich guten Echtheiten wie im Beispiel C).
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E) Verwendet man Baumwoll-Färbungen, die mit Reaktivfarbstoffen nach
bekannten Methoden gefärbt wurden, z.B. mit dem Farbstoff C.I.
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Reactive Blue 79 und verfährt nach den Angaben in den Beispielen
A) bis C), so erhält man ähnlich gute Echtheiten, vor allem gute Nassechtheiten.
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F) Eine 2%ige gespülte Baumwollausziehfärbung des Farbstoffs C.I.
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Direct Red 83 wird während 45 Minuten bei 50 bei einem Flüssigkeits-Wasserverhältnis
von 20:1 in einer wässrigen Lösung, enthaltend 1,5 g/l der polymeren Verbindung
gemäss Beispiel 1 und 10 g/l
Natriumchlorid behandelt, wobei die
Lösung unter Zugabe von Essigsäure auf einen pH-Wert von 6 eingestellt ist. Die
nachbehandelte Färbung wird mit kaltem Wasser nachgespült. Die so behandelte Färbung
zeichnet sich durch eine gute Waschechtheit aus.
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Anwendungsbeispiele für Produkte A2 + A1 (Vorbehandlung) Beispiele
G Ein 100%iges Baumwollgewebe wird mit 3% des Hilfsmittels gemäss Beispiel 1, berechnet
auf 100% Aktivsubstanz, bei einem Flottenverhältnis von 1:20 im Ausziehverfahren
vorbehandelt. Die Vorbehandlung wird 30 Minuten lang bei 60e und einem pH-Wert von
13 durch Zufügen von 2 gjl Aetznatron durchgeführt. Das so vorbehandelte Gewebe
wird kalt gespült mit Essigsäure neutralisiert, erneut gespült und entwässert.
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Beispiel H Nach den Angaben im Beispiel G kann man Baumwolle auch
mit den Hilfsmitteln der Beispiele 2 oder 5 vorbehandeln.
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Färbungen Beispiel J Die gemäss Beispiel G) vorbehandelte Baumwolle
wird nach bekannter Methode mit 5,0X CI Reactive Blue 193 bei einem pH-Wert von
11, einer Färbezelt von 20 Minuten und einer Färbetemperatur von 70 unter Verwendung
von 25 g/l Natriumchlorid gefärbt.
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Das gefärbte Material wird nach bekannten Methoden aufgearbeitet.
Man kann die vorbehandelte Baumwolle auch in saurem Bereich, z.B. bei einem pH-Wert
von etwa 3,5-6,5, vorzugsweise 4-6 mit dem Reaktivfarbstoff färben. Man erhält eine
tiefere blaue Färbung mit guten Echtheiten, als eine vergleichsweise Färbung, bei
der Baumwolle nicht vorbehandelt wurde.
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Eine ähnlich gute Färbung erhält man, wenn man gemäss Beispiel H)
vorbehandelte Baumwolle einsetzt.
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Gleich gute Färbungen erhält man mit den Farbstoffen: CI Reactive
Red 123, CI Reactive Blue 114, CI Reactive Blue 116, CI Reactive Yellow 111, CI
Reactive Orange 69, CI Reactive Red 171, CI Reactive Blue 104, CI Reactive Blue
104.
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Das so gefärbte Baumwollgewebe kann nach bekannten Methoden mit dem
erfindungsgemässen Produkt aus Beispiel 1 oder mit Hilfsmitteln gemäss PTC-Offenlegungsschrift
81/2423 (Vorprodukt A, Abschnitt 1 von Beispiel 1 oder Hilfsmitteln gemäss Anspruch
1) oder der DOS 32 16 913 nachbehandelt werden.
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Herstellung von Produkten A: Beispiel 6 51.5 Teile Diäthylentriamin
(0.5 Mol) in 220 Teilen Wasser werden bei 400 innerhalb von 30 Minuten mit 92.5
Teilen Epichlorhydrin (1 Mol) allmählich versetzt. Anschliessend wird die Reaktionsmasse
bei der gleichen Temperatur 2 Stunden nachgerührt, dann bei 20-25 mit 74 Teilen
Salzsäure 30%-ig sauer gestellt (pH einer 1%-igen wässrigen Lösung: 2-3).
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Man erhält eine blassgelbe, klare, leichtviskose Lösung mit 38% Trokkengehalt,
welche tel quel als Vorbehandlungs- oder Nachbehandlungsmittel verwendet werden
kann.
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Beispiel 7 131 Teile Bis-(3-Aminopropyl)amin (1 Mol) in 720 Teilen
Wasser werden bei 40e innerhalb einer Stunde mit 370 Teilen (4 Mol) Epichlorhydrin
allmählich versetzt. Anschliessend wird die Reaktionsmasse bei der gleichen Temperatur
2 Stunden nachgerührt, dann bei 20-25e mit 70 Teilen Salzsäure 30%-ig sauer gestellt
(pH einer 1%-igen wässrigen Lösung: 2-3). Man erhält eine gelbe, klare Lösung mit
38% Trockengehalt,welche tel quel als Vorbehandlungs- oder Nachbehandlungsmittel
verwendet werden kann.
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Beispiel 8 43.5 Teile Bis-(3-Aminopropyl)-methylamin (0.3 Mol) in
110 Teilen Wasser werden bei 40e innerhalb von 30 Minuten mit 27.8 Teilen Epichlorhydrin
(0.3 Mol) allmählich versetzt.Anschliessend wird die Reaktionsmasse bei der gleichen
Temperatur 40 Minuten nachgerührt, dann bei 20-25" mit 75 Teilen Salzsäure 30%-ig
sauer gestellt (pH einer 1%-igen wässrigen Lösung: 2-3). Man erhält eine gelbe,
klare, dickflüssige Lösung mit 37% Trockengehalt, welche als Vorbehandlungs- oder
Nachbehandlungsmittel verwendet werden kann.
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Beispiel 9 Verwendet man im Beispiel 6 anstelle von 0.5 Mol Diäthylentriamin
0.5 Mol N,N'-Bis-(3-Aminopropyl)-äthylendiamin oder 0.5 Mol Triäthylentetramin und
verfährt wie dort angegeben, dann erhält man ebenso wirksame Vorbehandlungs- oder
Nachbehandlungsmittel.
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Beispiel 10 34.5 Teile eines Amins der Formel R-(NHCH2CH2CH2)2-NH2
R = aliphatischer Rest (C12-C18) werden bei 400 mit 9.3 Teilen Epichlorhydrin innert
30 Minuten bei 400
versetzt und dann 2 Stunden bei 40° weitergerührt.
Die entstandene, viskose Flüssigkeit wird mit 65 Teilen Wasser verdünnt und bei
20-25 mit 32 Teilen Salzsäure 30%-ig sauer gestellt (pH einer 1%-igen wässrigen
Lösung: 2.5).
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Man erhält eine gelbe, klare Lösung mit 38% Trockengehalt, welche
als Vorbehandlungs- oder Nachbehandlungsmittel verwendet werden kann.
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Beispiel 11 Verwendet man im Beispiel 10 anstelle von 34.5 Teilen
Amin der Formel R - (NHCH2CH2CH2)2-NH2, 39 Teile Amin der Formel: R - (NHcH2cH2cH2)n-NH2
R = aliphatischer Rest (C12-Cl8) n = 3-4 und verfährt sonst wie dort angegeben,
dann erhält man ein ebenso wirksames Vorbehandlungs- oder Nachbehandlungsmittel.
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Beispiel 12 43 Teile Polyäthylenimin mit MG=30.000-40.000 werden mit
150 Teilen Wasser verdünnt und dann bei Raumtemperatur innert 30 Minuten mit 9.3
Teilen Epichlorhydrin allmählich versetzt. Die entstandene Lösung wird mit ca. 40
Teilen Salzsäure 30%-ig sauer gestellt (pH einer 1%-igen wässrigen Lösung: 2-3).
Man erhält eine stark viskose Lösung mit ca.
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18% Trockengehalt, welche als Vorbehandlungs- oder Nachbehandlungsmittel
eingesetzt werden kann.
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Viskositätszahlen (intrinsic viscosity) (in Wasser bei 26z) Beispiel
6 0.04 cm3/g 7 1.02 cm3/g 8 0.42 cm3/g 9 0.06 cm3/g (bei Verwendung von Triäthylentetramin)
10 0.05 cm3/9 12 0.83 cm3/g
Anwendungsbeispiele mit Produkten A)
Vorbehandlung Beispiel K Ein Gewebe aus 100% Baumwolle wird mit 0,75% des Hilfsmittels
gemäss Beispiel 8, berechnet auf 100% Aktivstoff, 20 Minuten lang bei einem pH-Wert
von 10-12 und bei 60e im Ausziehverfahren behandelt. Hierauf wird das Gewebe gespült,
neutralisiert und nach bekannten Methoden fertiggestellt.
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Das so vorbehandelte Gewebe wird nach dem verkürzten Pad-Batch-Verfahren
gefärbt.
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Hierzu foulardiert man das Gewebe mit 27 g/l CI Reactive Red 171 und
Essigsäure bei einem pH-Wert von 4,5 bis zu einer Flottenaufnahme von 80-90%; das
Gewebe wird aufgerollt, in Plastikfolien eingewickelt und 30 Minuten verweilen gelassen.
Hierauf wird das gefärbte Gewebe kalt und warm gespült und nach bekannten Methoden
fertiggestellt. Trotz kurzer Verweilzeit wird eine tiefere Färbung mit guten Echtheiten
erhalten im Vergleich zu einer gleichen Färbung ohne Vorbehandlung. Das Foulardieren
kann auch in Gegenwart eines nicht ionogenen Netzmittels durchgeführt werden.
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Gleich gute Ergebnisse werden erhalten, wenn anstelle von CI Reactive
Red 171 5 g/l CI Reactive Red 5 bzw. 5 g/l CI Reactive Blue 163 eingesetzt werden.
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Aehnlich gute Resultate erhält man, wenn man Baumwolle nach den Angaben
im Beispiel K mit einer polymeren Verbindung der Beispiele 1-12 vorbehandelt und
anschliessend nach bekannten Methoden färbt, z.B. nach den Angaben im Beispiel K.
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Beispiel L Ein Gewebe aus 100X Baumwolle wird nach den Angaben im
Beispiel K und mit demselben Produkt vorbehandelt.
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Das vorbehandelte Gewebe wird im Ausziehverfahren bei einem Flottenverhältnis
von 1:20 in Gegenwart von 25 g/l Natriumchlorid mit 5% des
Farbstoffes
CI Reactive Blue 193 im sauren pH-Bereich, d.h. bei einem pH-Wert von 4,5 (eingestellt
mit Essigsäure) gefärbt. Man kann auch unter den gleichen Bedingungen foulardieren
und das blau gefärbte Gewebe nach bekannten Methoden aufarbeiten.
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Man erhält eine tiefere Färbung mit guten Echtheiten als vergleichsweise
Färbungen ohne Vorbehandlung.
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Aehnlich gute Färbungen werden mit folgenden Farbstoffen erhalten.
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5 % CI Reactive Blue 114, 3 % CI Reactive Red 123, 3 X CI Reactive
Blue 114, 2,5 % CI Reactive Yellow 111.
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Beispiel M Ein 100%iges Baumwollgewebe wird mit 3% des Hilfsmittels
gemäss Beispiel 6, berechnet auf 100% Aktivsubstanz, bei einem Flottenverhältnis
von 1:20 im Ausziehverfahren vorbehandelt. Die Vorbehandlung wird 30 Minuten lang
bei 60" und einem pH-Wert von 13 durch Zufügen von 2 g/l Aetznatron durchgeführt.
Das so vorbehandelte Gewebe wird kalt gespült, mit Essigsäure neutralisiert, erneut
gespült und entwässert.
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Die so vorbehandelte Baumwolle wird nach bekannter Methode mit 5,0%
CI Reactive Blue 193 bei einem pH-Wert von 11, einer Färbezeit von 20 Minuten und
einer Färbetemperatur von 70e unter Verwendung von 25 g/l Natriumchlorid gefärbt.Das
gefärbte Material wird nach bekannten Methoden aufgearbeitet.
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Man kann die vorbehandelte Baumwolle auch in saurem Bereich, z.B.
bei einem pH-Wert von etwa 3,5-6,5, vorzugsweise 4-6 mit dem Reaktivfarbstoff färben.
Man erhält eine tiefere blaue Färbung mit guten Echtheiten, als eine vergleichsweise
Färbung, bei der Baumwolle nicht vorbehandelt wurde.
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Gleich gute Färbungen erhält man mit den Farbstoffen: CI Reactive
Red 123, CI Reactive Blue 114, CI Reactive Blue 116, CI Reactive Yellow 111, CI
Reactive Orange 69, CI Reactive Red 171, CI Reactive Blue 104, Cl Reactive Blue
104.
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ANWENDUNGSBEISPIELE mit Produkten A) Nachbehandlung Beispiel N Eine
gespülte 3 %ige Baumwoll-Ausziehfärbung, erhalten mit dem Farbstoff C.I. Direct
Blue 251, wird 45 Minuten lang bei 50' bei einem Flüssigkeits-Substratverhältnis
von 20:1, in einer wässrigen Lösung, enthaltend 1,5 g/l der polymeren Verbindung
gemäss Beispiel 6 10 g/l Natriumchlorid und 5 g/l Natriumcarbonat behandelt und
anschliessend mit kaltem Wasser gespült. Der pH-Wert der Nachbehandlungsflotte beträgt
etwa 10,5.
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Die so nachbehandelte Färbung besitzt eine bessere Waschechtheit als
eine nicht nachbehandelte mit dem gleichen Farbstoff gefärbte Baumwolle.
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Beispiel O Wenn man die gemäss Beispiel N) gefärbte Baumwolle unter
gleichen Bedingungen wie bei N) unter gleichzeitiger Verwendung von 0,75 g/l der
polymeren Verbindung gemäss Beispiel 6, 0,75 g/l des Produktes gemäss Beispiel 1,
Abschnitt 1 der PCT-Offenlegungsschrift 81/2423, 10 g/l Natriumchlorid und 5 g/l
Natriumcarbonat, nachbehandelt, so erhält man ebenso gute Waschechtheiten, die besser
sind, als eine nicht nachbehandelte und mit dem gleichen Farbstoff gefärbte Baumwolle.
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Beispiel P Eine gespülte 2 Xige Baumwoll-Ausziehfärbung, erhalten
mit dem Farbstoff C.I. Direct Blue 83, wird mit einer Lösung, enthaltend 10 g/l
des gemäss Beispiel 8 erhaltenen Produktes, 10 g/l Natriumchlorid und 5 g/l Natriumcarbonat,
auf einem Foulard imprägniert und nach den Angaben im
Beispiel
N) aufgearbeitet. Man erhält die gleich guten Echtheiten wie im Beispiel N).
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Beispiel Q Verwendet man Baumwoll-Färbungen, die mit Reaktivfarbstoffen
nach bekannten Methoden gefärbt wurden, z.B. mit dem Farbstoff C.I.
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Reactive Blue 79 und verfährt nach den Angaben in den Beispielen N)
bis P), so erhält man ähnlich gute Echtheiten, vor allem gute Nassechtheiten.
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Beispiel R Eine 2%ige gespülte Baumwollausziehfärbung des Farbstoffs
C.I. Direct Red 83 wird während 45 Minuten bei 50° bei einem Flüssigkeits-Wasserverhältnis
von 20:1 in einer wässrigen Lösung, enthaltend 1,5 g/l der polymeren Verbindung
gemäss Beispiel 1 und 10 g/l Natriumchlorid behandelt, wobei die Lösung unter Zugabe
von Essigsäure auf einen pH-Wert von 6 eingestellt ist. Die nachbehandelte Färbung
wird mit kaltem Wasser nachgespült. Die so behandelte Färbung zeichnet sich durch
eine gute Waschechtheit aus.
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Beispiel S Ein 100% gebleichtes Baumwollgewebe wird mit 2% des Farbstoffs
des Beispiels 1 aus der DOS 32.44.999 nach bekannten Methoden gefärbt. Die gefärbte
Baumwolle wird ohne zwischentrocknen während 20 Minuten bei 60e bei einem Flüssigkeits-Substratverhältnis
von 20:1 in einer wässrigen Lösung, enthaltend 2% der polymeren Verbindung gemäss
Beispiel 8 und 5 g/l Natrlumcarbonat bei einem pH-Wert von 11,0 nachbehandelt und
anschliessend mit kaltem Wasser gespült.
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Die so behandelte gelbe Baumwolle besitzt eine gute Waschbeständigkeit,
die einer Kochwäsche widersteht.
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Aehnlich gute Resultate erhält man, wenn man eine gemäss Beispiel
K gefärbte Baumwolle mit einer polymeren Verbindung der Beispiele 1-12 nachbehandelt.