DE343954C - Verfahren zur Nutzbarmachung von eingedickter Sulfitablauge als Appretur-, Kleb- oder Gerbmittel - Google Patents

Verfahren zur Nutzbarmachung von eingedickter Sulfitablauge als Appretur-, Kleb- oder Gerbmittel

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DE343954C
DE343954C DE1919343954D DE343954DD DE343954C DE 343954 C DE343954 C DE 343954C DE 1919343954 D DE1919343954 D DE 1919343954D DE 343954D D DE343954D D DE 343954DD DE 343954 C DE343954 C DE 343954C
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J197/00Adhesives based on lignin-containing materials

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  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Nutzbarmachung von eingedickter Sulfitablauge als Appretur-, Kleb- oder Gerbmittel: Die bei der Sulfitzellstoffabrikation entfallende Ablauge hat man, schon zu den verschiedensten gewerblichen Zwecken zu verwenden gesucht, und zwar sowohl in der Gestalt, wie sie aus den Kochern der Sulfitzellstoffabriken abgelassen. wird, wie auch nach-Eindickung. Diese sogenannte. »Dicklauge«, die den Ausgangsstoff bei vorliegender Neuerung bildet, hat fast stets noch saure Reaktion, welcher Umstand ihre Verwertung für verschiedene gewerbliche Zwecke erschwerte. Man hat sie daher- erst neutralisieren oder alkalisch machen müssen, um sie dann zur Herstellung von Anstrichmitteln, Stanbbinde-und Imprägnierungsmitteln zu benutzen, indem man diese neutral oder alkalisch gemachten Dicklaugen als Em.ulsionsträger verwendete für Asphalt, Teere, Pech, Harze, Öle, Kohlenwasserstoffe und sonstige in Wasser unlösliche oder sehr schwer lösliche Stoffe oder Gemische derselben. Dabei sollte aber die neutralisierte Dicklauge in verhältnismäßig sehr geringer Menge, beispielsweise 5 Teile auf 9g Teile Teer, verwendet werden.
  • Diese Mischungen oder Emulsionen von Ölen und Dicklauge erwiesen sich aber für andere gewerbliche Zwecke als unbrauchbar, z, 13 ,. zum Schmieren von Maschinenteilen. Um sie hierfür verwendbar zu machen, ist von denselben Erfindern vorgeschlagen worden, den Ölen größere Mengen Dicklauge zuzusetzen, etwa = Teil Dicklauäe auf 2 bis 3 Teile Öl, um so die Ö?e zu verdicken.
  • Bei all diesen früheren Vorschlägen handelte es sich also darum, Teer, Öle usw. mit kleineren Mengen (höchstens bis zur Hälfte) Dicklauge zusammenzubringen. Es kamen also im günstigsten Falle q.o bis 50 Prozent Dicklauge auf 6o bis 5o Prozent - sonstiger Stoffe, die in Wasser emulgierbar gemacht werden sollten. Damit ist aber die Aufgabe, möglichst große Mengen Sulfitablauge recht vorteilhaft gewerblich zu verwerten, nicht gelöst.
  • Es ist nun gefunden worden, daß man aus Dicklauge (von etwa 34 bis 37' B6) gute Appretur-, Kleb- und Gerbmittel gewinnen kann, indem man sie mit verhältnismäßig wenig Lösung von Harz, Öl usw. in flüchtigen, indifferenten Mitteln, wie Benzin, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff usw., innig vermischt und so emulgierbar macht. Knetet man beispielsweise 9 Teile Dicklauge stark mit i Teil Harz-Benzin-Lösung (in der gegebenenfalls auch etwas Kautschuk o. dgl. enthalten sein kann), so wird ein guter Klebstoff erhalten. 9 Teile Dicklauge und i Teil 0l-Benzol-Lösung durchknetet ergeben, mit Wasser verdünnt, eine aufgehellte Appreturmasse. Durch Kneten von 9 Teilen Dicklauge mit i Teil Öl Benzin erhält man ein Gerbmittel, das sich nach Verdünnen mit Wasser (wegen der günstigen Eigenschaften des Lignins der Sulfitablauge und des Öles) zu dem sogenannten »kombinierten« Gerbverfahren eignet. Zweckmäßig wendet man dazu nach bekannten Methoden gereinigte Sulfitablauge an; durch eine derartige Emulsion wird die unangenehme, durch Sulfitablauge allein hervorgerufene Härte des Leders gemildert.
  • Die flüchtigen Lösungsmittel sind wesentlich, um z. B. einerseits Öl usw. besser in das Gewebe, die Haut usw. eindringen zu lassen, andererseits Harz überhaupt emulsionsfähig zu machen, da sonst klumpige Ausscheidungen eintreten würden.
  • Die so erhaltenen Produkte verdanken ihre wertvollen Eigenschäften dem Umstande, daß die der Dicklauge einverleibten Zusatzstoffe, wie z. B. Öle arte, --Kautschuk, mit Hilfe der flüchtigen, indifferenten - Lösungsmittel, wie Benzin, Benzol,,TetrachlorkoUenstoff, mit der 11#icklaüge -äußerst weitgehende »disperse Phasen« ergeben, die sich schon der »kolloiden Lösung« sehr nähern. Daher ist es ohne weiteres verständlich, daß bei der Verwendung solcher Feinstverteilungen von z. B. 01-Benzin in Dicklauge als Gerbmittel eine so gute Gerbwirkung eintritt, indem nämlich gleichzeitig für die gerbend wirkenden Stoffe der Dicklauge und insbesondere für die Fettstoffe (Öle) eine weitgehende Tiefenwirkung erzielt wird. Bei der Gewinnung von Appreturmitteln ist es auch von Belang, daß die Dicklauge durch die Behandlung nach dem Verfahren der Erfindung eine technisch recht beachtliche Aufhellung erfährt, die nicht etwa auch erreicht wird, wenn man die Dicklauge und die Zusatzstoffe getrennt . oder in Oberflächlicher Mischung oder gar nur die unbehandelte Ablauge verwendet, wobei nicht vergessen werden darf, daß sie zum Appretieren und Gerben doch nur nach Verdünnen mit Wasser benutzbar ist. Endlich ist für die nach dem vorliegenden 'Verfahren erhaltenen Klebmittel zu bemerken, daß die mit dieser »dispersen Stoffkombination« erzeugten Klebungen hinsichtlich des Trocknungsvermögens - namentlich bei feuchter Luft versagt die Dicklauge ganz - wie auch hinsichtlich der Schmiegsamkeit (Elastizität), d. h. des Fehlens der Sprödigkeit, überraschende, neueWirkungen -darstellen, ganz abgesehen von der starken Erhöhung der inneren Reibung, also auch der Viskosität, die solche Feinstverteilungen von z. B. Guttaperchaharzlösungen in Dicklauge hervorbringen,. und die bei der Verwendung als Klebstoff von Wichtigkeit ist.
  • Das vorliegende Verfahren ermöglicht also, durch Zusammenbringen von Dicklauge in recht großer Menge, bis zu etwa 9o Prozent, mit verhältnismäßig sehr kleinen Mengen, etwa io Prozent, Lösung von Harzen, Ölen u. dgl. in flüchtigen organischen Stoffen Emulsionen zu, erzielen, die je nach den angewandten Stoffen gut als Appretur-, Kleb- oder Gerbmittel gewerblich zu verwenden sind. Diese Verwendungsmöglichkeit war aus dem, was bisher bekannt geworden ist, keinesfalls zu entnehmen und stellt eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.

Claims (1)

  1. PA.TENT-ANsPRucH Verfahren zur Nutzbarmachung von eingedickter Sulfit#kge als Appretur-, Kleb-oder Gerbmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dicklauge mit verhältnismäßig geringen Mengen einer Lösung von Harzen, Ölen oder ähnlichen wasserunlöslic@en Stöfferi iü flüchtigen, indifferenten Flüssigkeiten, wie z. B. BBenzin@Benzol,_ Tetrachlorkohlenstoff, gründlich durchmischt:
DE1919343954D 1919-09-19 1919-09-19 Verfahren zur Nutzbarmachung von eingedickter Sulfitablauge als Appretur-, Kleb- oder Gerbmittel Expired DE343954C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977363C (de) * 1955-04-24 1966-02-03 Franz Pelikan Verfahren zur Herstellung eines Kittes zum Aufkleben von Gehbelaegen
US4967610A (en) * 1987-10-19 1990-11-06 Honda Giken Kogyo Kabushiki Kaisha Method of controlling speed reduction ratio for continuously variable speed transmission

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977363C (de) * 1955-04-24 1966-02-03 Franz Pelikan Verfahren zur Herstellung eines Kittes zum Aufkleben von Gehbelaegen
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