DE3438931C2

DE3438931C2 -

Info

Publication number: DE3438931C2
Application number: DE3438931A
Authority: DE
Inventors: Willi 6900 Heidelberg De Jeschke; Nikolaus Dr. 6909 Walldorf De Spiegel
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1984-10-24
Filing date: 1984-10-24
Publication date: 1988-10-20
Also published as: GB2166084A; JPS61106252A; JPH0443512B2; CN85103109B; GB8526011D0; US4603641A; GB2166084B; DE3438931A1; JPH0443513B2; JPS61106251A; CN85103109A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte auf dem Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Zum Ausrichten einer Druckplatte auf dem Plattenzylinder gibt es im wesentlichen zwei Systeme, die sich dadurch unterscheiden, daß im Bereich der vorderen Plattenkante einmal Paßlöcher vorgesehen sind und bei dem anderen System Paßstanzungen an der äußeren Plattenkante zum Ausrichten derselben benutzt werden. Zur ersten Ausführung ist die DE-PS 28 31 921 bekannt, die auf optischem Wege ein sehr genaues Justieren der Druckplatte ermöglicht. Mit dieser Ausführung ist jedoch ein meßtechnisches Erfassen der jeweiligen Abweichung von einer sogenannten Null-Position nicht möglich.

Eine weitere bekannte Ausführung (DE-PS 31 38 865) verwen det einen Taststift, der stirnseitig an der Vorderkante der Druckplatte ansteht und über eine elektrische Anzeige- Einrichtung die jeweilige Stellung der Druckplattenkante anzeigt. Der Nachteil dieser Ausführung ist, daß beim Festklemmen der vorlaufenden Plattenkante eine Deformation derselben erfolgt, so daß sich der Meßbereich an der Platte verändern kann. Auch unterschiedliche Spannkräfte, die auf den vorderen Bereich der Platte einwirken, können zu einer Verformung des Meßbereichs führen. Nachdem bei der gezeig ten Ausführung die Kontaktstelle des Taststiftes für den Drucker nicht sichtbar ist, kann schon eine Verschmutzung oder eine leichte Beschädigung beim Transport der Druck platte zu einer Fehlanzeige führen. Mit diesem bekannten System ist somit zwar in der Theorie eine meßtechnische Erfassung der Plattenposition möglich, jedoch sind bei der praktischen Anwendung in der Druckerei so viele Fehlermög lichkeiten gegeben, daß ein sicheres Ausrichten der bieg samen Druckplatte auf den Plattenzylinder nicht gewährleis tet ist.

Die DE-OS 20 10 899 zeigt eine Paßvorrichtung, bei der Paßstifte an einer Grundleiste vorgesehen sind, die wiederum in ihrer Lage in der Grube des Druckzylinders justierbar sind. Diese bekannte Ausführung legt jedoch nicht nahe, Paßstifte zur meßtechnischen Auswertung der jeweiligen Druckplattenposition zu nutzen.

Aus diesem bekannten Stand der Technik ergibt sich als Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte so auszubilden, daß eine bestimmte Position der Druckplatte meßtechnisch erfaßt wird und eine leichte Bedienbarkeit und sichere Handhabung gewährleistet ist, ohne daß Beschädigungen, Verformungen oder Verschmutzungen zu einer Fehlmessung führen.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Mit dieser Lösung wurde ein robuster, der Druckerei-Praxis angepaßter Aufbau erreicht, der eine hohe Meßgenauigkeit gewährleistet, ohne daß diese durch mechanische Einflüsse beeinträchtigt wird. Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, die Parallelität der Paßlöcher zur Zylinderachse im µm-Bereich zu erfassen und anzuzei gen, wobei eine einfache visuelle Kontrolle des Meßsystems möglich ist. Der Drucker braucht beim Ausrichten der Platte auf dem Plattenzylinder lediglich die Anzeige der Meßsig nale zu beachten, um die Platte in einer bestimmten Posi tion z. B. der Null-Stellung auszurichten.

Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausgestal tungen bzw. Weiterbildungen der Erfindung, die die prak tische Anwendung der Vorrichtung einfacher und sicherer gestalten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeich nungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Spannvorrichtung für die Druckplatte am Plattenzylinder,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Plattenzylinder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum passerhaltigen Ausrichten,

Fig. 3 eine vergrößerte Wiedergabe der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

In bekannter Weise ist der Plattenzylinder 1 mit einem Zylinderkanal 2 versehen, in dem Spannschienen 3, 4 für die beiden Enden 5, 6 der biegsamen Druckplatte 7 vorgesehen sind. Den beiden Spannschienen 3, 4 sind jeweils Klemm schienen 8, 9 für die Enden 5, 6 der Druckplatte 7 zugeord net, zwischen denen sodann die Druckplattenenden, z. B. in Wellenform festgeklemmt werden. Über Spannschrauben l 0 lassen sich die Spannschienen 3, 4 annähernd tangential verschieben und damit die Druckplatte 7 auf dem Plattenzy linder 1 festspannen. Bei dieser ansich bekannten Spannein richtung ist über die Spannschrauben l 0 ein Ausrichten der Druckplatte in Umfangsrichtung und auch bei Schräglage derselben möglich.

In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Plattenzylinder wiedergegeben, bei der beiderseits der Druckplatte 7 die Schmitzringe 11 dargestellt sind. Auch ist hier an den Klemmschienen 8, 9 die Vielzahl der Klemmschrauben l 2 ange deutet.

Im Bereich des vorderen Plattenendes 5 sind in der Druck platte 7 Paßlöcher l 3 vorgesehen, in die beim Auflegen der Druckplatte 7 auf den Plattenzylinder 1 Fühlerbolzen 14 eingreifen. Jeder Fühlerbolzen l 4 ist mittels einer Schraube l 5 (Fig. 3) an einer Blattfeder 16 befestigt. Die Blattfeder 16 ist parallel zur Zylinderachse im Zylinder kanal 2 mittels Schrauben 17 an einem Halter 18 befestigt, der an der Seitenwand des Zylinderkanals 2 angeschraubt ist. Die Schrauben 17 lassen hierbei ein Einjustieren der Blattfeder 16 und somit des Fühlerbolzens 14 zu. Auf der Blattfeder 16 sind beiderseits Dehnungsmeßstreifen 19, 20 befestigt, die bei einer Bewegung der Druckplatte 7 in Umfangsrichtung und einer hierdruch bewirkten Verdrehung der Blattfeder 16 über die Leitungen 21, 22 ein entsprechendes Signal einem Verstärker 23 zuführen. Das so verstärkte Signal kann über eine weitere Leitung 24 einer Leuchtdiode 25 zugeführt werden, die in die Stirnseite des Fühlerbolzens 14 eingelassen ist. Diese Leuchtdiode 25 kann das Abweichen der Druckplatte 7 von einer Null-Position durch geeignete Signalmodulation, z. B. Blinken mit zunehmender Frequenz, anzeigen.

Die Signale des Verstärkers 23 können einer Signalverarbei tung 26 zugeführt werden, die die jeweilige Umfangsbewegung der Druckplatte 7 auf einer Anzeige 27 anzeigt. Auf dieser Anzeige kann kontrolliert werden, ob die Fühlerbolzen l 4 bei nichteingelegter Druckplatte 7 in einer Null-Position stehen, die bei der Montage der Vorrichtung festgelegt wird. Zum Erkennen einer Schräglage der Druckplatte 7 sind zwei Fühlerbolzen 14 vorgesehen, die beiderseits in dem Zylinderkanal 2 im äußeren Bereich der Druckplatte 7 ange ordnet sind. Beide Fühlerbolzen l 4 sind achsparallel zum Zylinder 1 justierbar, so daß für die Bedienungsperson auf einfache Weise eine Kontrolle der Funktion möglich ist. Durch einfaches Bewegen des Fühlerbolzens 14 von Hand in Umfangsrichtung des Plattenzylinders 1, läßt sich bei nichteingelegter Druckplatte ebenfalls eine Funktionskon trolle über die Anzeige 25 bzw. 27 durchführen.

Am Fühlerbolzen 14 ist ein Absatz 28 vorgesehen, der leicht an der Unterseite der Druckplatte 7 anliegt, so daß bei einem groben Bedienungsfehler ein Herausgleiten des Fühler bolzens 14 aus dem Paßloch 13 ohne weiteres möglich ist. Auch ist der Fühlerbolzen 14 in seinem Durchmesser so ausgelegt, daß er in dem zugehörigen Paßloch 13 eine Kipp bewegung ausführen kann. Die Justierung der Fühlerbolzen 14 erfolgt vorteilhaft so, daß sie in der Null-Stellung der Druckplatte 7 immer auf einer Seite der Paßlöcher l 3 an liegen.

Die Ist-Stellung für jede Plattenseite kann im Zylinder kanal 2 getrennt auf zwei Anzeigen 27 angezeigt werden. Zur Stromversorgung der Meßvorrichtung kann im Zylinderkanal 2 eine Stromhilfsquelle in Form einer Batterie vorgesehen sein, die in der Zeichnung nicht wiedergegeben ist.

Bei der beschriebenen Vorrichtung läßt sich somit auf einfache Weise eine Diagonalverstellung der Druckplatte durchführen. Auch wäre bei einem eventuellen Ausfall des Systems die Platte aufgrund der in Null-Stellung angeordne ten Fühlerbolzen 14 so zu montieren, daß diese ohne Bewe gung in Umfangsrichtung in die Paßlöcher 13 eintauchen, wobei hierbei allerdings Abweichungen von Bruchteilen eines Millimeters möglich sind. Sollte bei der praktischen Hand habung der Fühlerbolzen 14 oder das Paßloch 13 etwas verschmutzt sein, so wird der Schmutz beim Einführen in das Paßloch 13 bzw. beim Herausgehen abgeschabt, so daß die Fühlerbolzen und die Paßlöcher einer automatischen Reini gung unterliegen.

Anstelle eines Fühlerbolzens kann unter Verwendung der erfinderischen Merkmale zum Beispiel auch eine Kugel Ver wendung finden, oder es kann zum Nachweis der Umfangsver schiebung zum Beispiel auch eine berührungslose oder kapa zitive Meßmethode angewendet werden, die genau wie die vorliegend beschriebene Ausführung zum Ansteuern von auf die Spannschiene wirkenden Stellmotoren geeignet ist.

Claims

1. Vorrichtung zum passerhaltigen Ausrichten einer biegsamen Druckplatte auf dem Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen mittels im Zylinderkanal angeordneten Spannschienen, auf denen jeweils ein Plattenende durch eine Klemmschiene festklemmbar ist, wobei die Spannschienen über Spannschrauben in Zylinderumfangsrichtung einstellbar sind, und bei der die Stellung der Druckplatte im Bereich der vorderen Plattenkante durch justierbare Paßstifte festgelegt ist, die in Paßlöcher an der Druckplatte eingreifen, wobei die Paßstifte im Abstand zueinander und parallel zur Zylinderachse im Zylinderkanal angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßstifte als Fühlerbolzen (14) ausgebildet sind,
daß jeder Fühlerbolzen (14) an einer in Umfangsrichtung verschwenkbaren Halterung befestigt ist,
daß ein Verschieben der Druckplatte (7) in Umfangsrichtung zu einer entsprechenden Auslenkung des Fühlerbolzens (14) führt, und
daß den Fühlerbolzen (14) eine Meßeinrichtung zugeordnet ist, die bei einer Verschiebung der Druckplatte (7) in Umfangsrichtung der Auslenkung des Fühlerbolzens (14) entsprechende Signale erzeugt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Fühlerbolzen (14) an einer Blattfeder (16) befestigt ist, die parallel zur Zylinderachse im Zylinderkanal (2) angeordnet ist, so daß die Auslenkung des Fühlerbolzens (14) in Umfangsrichtung zu einer Verbiegung der Blattfeder (16) führt, und
daß auf der Blattfeder (16) Dehnungsmeßstreifen (19, 20) befestigt sind, die bei einer Auslenkung des Fühlerbolzens (14) in Umfangsrichtung entsprechende Signale erzeugen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signale der Dehnungsmeßstreifen (19, 20) über Verstärker (23) einer Signalverarbeitung (26) zugeführt werden und die jeweilige Verschiebung der Druckplatte (7) über elektrische Anzeige (27) anzeigbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Fühlerbolzen (14) vorgesehen sind, die bei entspannter Feder (16) achsparallel zum Zylinder (1) justierbar sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fühlerbolzen (14) einen Absatz (28) aufweisen, der leicht an der Unterseite der Druckplatte (7) anliegt, und daß der Durchmesser der Fühlerbolzen (14) in den Paßlöchern (13) eine Kippbewegung zuläßt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Ende des Fühlerbolzens (14) eine Leuchtdiode (25) vorgesehen ist, die bei Abweichung der Anzeige von der Null-Position dies durch geeignete Signalmodulation anzeigt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige der Ist-Stellung für jede Plattenseite getrennt im Zylinderkanal (2) erfolgt, und der Signalverarbeitung eine Hilfsstromquelle in Form einer Batterie zugeordnet ist.