DE3429570C2 - Verwendung nicht-steroidaler, entzündungshemmender Wirkstoffe im Auge - Google Patents
Verwendung nicht-steroidaler, entzündungshemmender Wirkstoffe im AugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter Phenylessigsäurederivate
zur Behandlung oder Prophylaxe von
Entzündungen des Auges.
Die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe gehören der Klasse der
Phenylessigsäurederivate an und wurden beispielsweise
beschrieben in der GB-PS 1 580 113, der GB-PS
2 002 762, der GB-PS 2 078 732, der EP-Patentveröffentlichung
55 588, der GB-PS 2 113 2214 und der EP-Patentanmeldung
84 302 705.3. Unter diesen beschreibt die GB-PS
2 078 732 die Verwendung dieser Phenylessigsäurederivate
zur topischen Verabreichung, wohingegen die verbleibenden
genannten Literaturstellen die Verwendung der Verbindungen
für innere (d. h. orale oder parenterale) Zwecke
beschrieben.
Es wurde nunmehr gefunden, daß diese Verbindungen zur
Verhinderung oder Inhibierung von Entzündungen des Auges
verwendet werden können. Dies ist besonders überraschend,
da antiinflammatorische Mittel gewöhnlich nicht zur Verwendung
auf derart verschiedenen Wegen geeignet sind. Beispielsweise
können Aspirin und zahlreiche andere analgetische
antiinflammatorische Mittel systemisch, gewöhnlich
auf oralem Wege verabreicht werden, sind jedoch für die
topische Verabreichung nicht geeignet. Andererseits wird
Methylsalicylat, das äußerlich für rheumatische Zustände
verwendet wird, als zu toxisch für die innere Verabreichung
angesehen, und ähnliche Verbindungen, wie Bendazac
und Bufexamac, werden normalerweise nur äußerlich angewendet.
Darüber hinaus ist es von Phenylbutazon, Ibuprofen
und Indomethacin, die alle wohl bekannt sind und gewöhnlich
als antiinflammatorische Mittel verwendet werden,
und die in den vorstehenden Literaturstellen zu Vergleichszwecken
genannt werden, bekannt, daß sie nachteilige Auswirkungen
auf das Auge haben. Beispielsweise wurde von
Phenylbutazon berichtet, daß es eine Conjunctivitis,
eine toxische Amblyopie, das Stevens-Johnson-Syndrom,
eine Adhäsion der Augennlider an den Augäpfeln, starke Vernarbung
der Augenlider, Geschwüre der Cornea und Vernarbung,
Vascularisierung der Cornea, Sehverlust und mögliche
retinale Hämorrhagie bewirkt [H. I. Silverman, Am. J.
Optom., 49, 335 (1972)]. Von Indomethacin wurde berichtet,
daß es eine Mydriasis, Diplopie und toxische Amblyopie
(H. I. Silverman, loc. cit.), eine verringerte retinale
Empfindlichkeit und Ablagerungen an der Cornea [C. A. Burns,
Am. J. Ophthal., 66, 825 (1968)] und zahlreiche andere
Auswirkungen auf die Cornea und die Retina bewirkt. Von
Ibuprofen wurde berichtet, daß es zahlreiche Sehschäden,
einschließlich toxischer Amblyopie [L. M. T. Collum und
D. I. Bowen, Br. J. Ophthal., 55, 472 (1971)] hervorruft.
Dementsprechend ist die Verwendung dieser Verbindungen zur
Behandlung von Augenerkrankungen kaum in Betracht zu ziehen.
Normalerweise wird daher deutlich zwischen antiinflammatorischen
Mitteln, die für systemische, topische und ophthalmische
Verwendungen eingesetzt werden, unterschieden.
Aus der US-PS 4 254 274 war ferner die antiinflammatorische
Wirksamkeit von Phenylessigsäurederivaten bekannt. Aus der
GB 2 113 214 A geht die Möglichkeit sowohl einer systemischen
als auch topischen Verabreichung von Phenylessigsäurederivaten
hervor. Gemäß Ophthalmika, Herausg. R. Dolder und F. S. Skinner,
Wissenschaftl. Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 1983,
Seite 85 unter 2.1.3.1. ist es jedoch mit Schwierigkeiten
verbunden, nicht-steroidale entzündungshemmende Wirkstoffe in
der Ophthalmologie einzusetzen. So gibt es unnter den zahlreichen
literaturbekannten antiinflammatorisch wirkenden Verbindungen
nur wenige, die sich als antiinflammatorische Mittel
für die Behandlung von Entzündungen des Auges eignen. Dementsprechend
findet sich auch nirgendwo in dem Stand der Technik
ein Hinweis für die Verwendung der nachstehend erläuterten
Phenylessigsäurederivate bei der Behandlung von Entzündungen
des Auges.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die nachstehenden
Phenylessigsäurederivate zur Behandlung von Augenerkrankungen
verwendet werden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von
Phenylessigsäurederivaten der nachstehenden Formel zur
Behandlung oder Prophylaxe von Augenentzündungen:
[worin
R das Wasserstoffatom oder die Methylgruppe bedeutet; <A-B- eine Gruppe <CH-CH₂- oder <C=CH- bedeutet; <C-Z die Gruppe <C=O (Carbonyl) oder eine <CH-OH-Gruppe bedeutet; und n 1 oder 2 ist]; deren razemische Gemische, stereoisomere Reinformen
oder ein ophthalmisch brauchbares Salz oder ein Ester davon.
R das Wasserstoffatom oder die Methylgruppe bedeutet; <A-B- eine Gruppe <CH-CH₂- oder <C=CH- bedeutet; <C-Z die Gruppe <C=O (Carbonyl) oder eine <CH-OH-Gruppe bedeutet; und n 1 oder 2 ist]; deren razemische Gemische, stereoisomere Reinformen
oder ein ophthalmisch brauchbares Salz oder ein Ester davon.
Phenylessigsäurederivate, die erfindungsgemäß verwendet
werden können, werden beschrieben in der GB-PS 1 580 113,
der GB-PS 2 002 762, der GB-PS 2 078 723, der EP-Patentveröffentlichung
55 588, der GB-PS 2 113 214.
Beispiele für diese Verbindungen und Beschreibungen,
wie sie hergestellt werden können, sind in diesen GB-Patentschriften
und der EP-Patentveröffentlichung angegeben.
Die vorstehend erwähnte EP-Patentanmeldung 84 302 705.3
beschreibt Verbindungen der Formel (I):
(worin R Wasserstoff oder eine C₁-C₃-Alkylgruppe bedeutet)
und pharmazeutisch brauchbare Salze und Ester davon.
Sie können hergestellt werden durch:
(a) Reduktion einer Verbindung der Formel (IVa):
(a) Reduktion einer Verbindung der Formel (IVa):
(worin R wie vorstehend definiert ist und - - - - eine Kohlenstoff-
Kohlenstoff-Einfach- oder -Doppelbindung darstellt)
unter Bildung der Verbindung der Formel (I),
(b) gegebenenfalls Salzbildung oder Verestern der Verbindung der Formel (I); und
(c) gegebenenfalls Trennen des Produkts der Stufe (a) oder
(b) [der Verbindung der Formel (I) oder ihres Salzes oder Esters] in die cis- und trans-Isomeren.
(b) gegebenenfalls Salzbildung oder Verestern der Verbindung der Formel (I); und
(c) gegebenenfalls Trennen des Produkts der Stufe (a) oder
(b) [der Verbindung der Formel (I) oder ihres Salzes oder Esters] in die cis- und trans-Isomeren.
Beispiele für die Verbindungen dieser EP-Patentanmeldung
sind:
(±)-2-[4-(cis-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
(±)-2-[4-(trans-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure.
(±)-2-[4-(cis-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
(±)-2-[4-(trans-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure.
Bevorzugte Verbindungen zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung sind im folgenden aufgeführt:
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-essigsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure; und
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure.
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-essigsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure; und
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure.
Aus der vorstehenden Liste bevorzugter Verbindungen ist
ersichtlich, daß die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
in der Form geometrischer Isomerer vorliegen können
und die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung
der einzelnen isolierten Isomeren, sowie von deren Gemischen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen können auch in der Form
von Salzen der durch die vorstehende Formel dargestellten
Verbindungen vorliegen. Die Natur der Salze ist für die
Erfindung nicht kritisch, soweit sie ophthalmisch brauchbar sind. Beispiele für derartige
Salze umfassen die Alkali- und Erdalkalimetallsalze
(wie die Natrium- oder Calciumsalze),
das Aluminiumsalz, Salze mit organischen Aminen (wie
Triethylamin, Dicyclohexylamin, Dibenzylamin, Morpholin,
Piperidin oder N-Ethylpiperidin) und Salze mit basischen
Aminosäuren (wie Lysin oder Arginin). Die Salze können
aus den freien Carbonsäuren der vorstehenden Formel durch
übliche Salzbildungsverfahren hergestellt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen umfassen auch die Ester
von Verbindungen der vorstehenden Formel. Beispiele für
derartige Ester umfassen C₁-C₆-Alkylester, Aralkylester
und Pyridylmethylester. Beispiele für Alkylester umfassen
die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
Isobutyl-, Pentyl-, Isopentyl-, Hexyl- und Isohexylester;
von diesen sind die C₁-C₄-Alkylester bevorzugt, insbesondere
die Ethyl-, Methyl-, Propyl-, Isopropyl- und Butylester.
Beispiele für Aralkylester umfassen die Benzyl-
und Phenethylester, in denen der aromatische Ring substituiert
oder unsubstituiert sein kann. Wenn er substituiert
ist, können die Substituenten einer oder mehrere der
folgenden sein: C₁-C₆-Gruppen, insbesondere C₁-C₆-Alkylgruppen,
z. B. Methyl-, Ethyl-,
Propyl- oder Isopropylgruppen; C₁-C₆-Alkoxygruppen,
z. B. Methoxy-, Ethoxy-, Propoxy- oder Isopropoxygruppen;
Halogenatome, z. B. Fluor-, Chlor- oder Bromatome; oder
Trifluormethylgruppen. Im Falle von Pyridylmethylestern
können diese 2-, 3- oder 4-Pyridylmethylester sein.
Von den Salzen und Estern, die vorstehend genannt wurden,
ist das Natriumsalz besonders bevorzugt und insbesondere
sind die Natriumsalze der bevorzugten Verbindungen die
vorstehend aufgeführt wurden, bevorzugt.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Untersuchungen
zur Aufklärung der Beziehung zwischen ophthalmischen
Entzündungen und Prostaglandinen durchgeführt. Beispielsweise
wird angenommen, daß Prostaglandine, die von den
Augengeweben während der Operationen in den vorderen Teil
des Auges wandern, die Permeabilität der Blut-Wasser-Schranke
erhöhen, wodurch eine Atropin-antagonistische
Myosis, eine post-operative Entzündung, Zunahme des Intraokulardruckes
und zahlreiche andere unerwünschte Effekte
auftreten [J. D. Miller, K. E. Eakins und M. Atwal, Invest.
Ophthalmol., 12, 939 (1973) und P. Bhattacherjee, Brit.
J. Pharmacol., 54, 489 (1975)]. Dementsprechend wurde die
Hypothese aufgestellt, daß Entzündungen unterdrückt werden
können und die anderen aufgeführten Symptome ausgeräumt
werden können, wenn die Biosynthese von Prostaglandinen,
die als Grund für diese Wirkungen angesehen
wird, inhibiert werden könnte.
Wird jedoch ein nicht-steroid-antiinflammatorisches Mittel,
das geeignet ist, die Biosynthese von Prostaglandinen zu
hemmen, oral verabreicht, so ist der Anteil der verabreichten
Dosis, die sich tatsächlich auf das Auge auswirkt,
sehr gering, und es ist daher notwendig, die Dosis zu
erhöhen, wodurch Nebenwirkungen, wie Erkrankungen des
Verdauungstraktes, verstärkt werden. Dementsprechend ist
es für die opthalmische Therapie günstig, Arzneimittel
bereitzustellen, die kokal verabreicht werden können und
eine lokale Wirkung aufweisen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen diesen Erfordernissen entsprechen.
Im Hinblick auf die Empfindlichkeit der Augengewebe unterscheiden
sich ophthalmische Formulierungen wesentlich
von Formulierungen für andere Anwendungszwecke in den Bestandteilen,
den Konzentrationen, den Verabreichungsmethoden,
der Sterilität und zahlreichen anderen Wegen,
was dem Fachmann geläufig ist. Beispielsweise können die
erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen formuliert werden als
Augentropfen (die sterile wäßrige oder ölige Lösungen
oder Suspensionen zum Einträufeln das Auge sind und
die gewöhnlich in einem Vehikel hergestellt werden, das
bakterizid und fungizid ist), als Augenlotionen (die
sterile wäßrige Lösungen sind, die gewöhnlich unverdünnt
bei der ersten Hilfe oder bei der häuslichen Behandlung
verwendet werden; bei deren Herstellung sehr sorgfältig
darauf geachtet werden muß, Mikroorganismen zu zerstören
und auszuschließen), oder Augensalben (die sterile Präparate
zur Anwendung am Conjunctivalsack oder am Augenlidrand
sind; auch hier muß unter hoch aseptischen Bedingungen
gearbeitet werden). Die Konzentration der erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen in der Formulierung variiert
selbstverständlich mit der Natur des Präparats; normalerweise
wird eine Konzentration von 0,05 bis 5 Gew.-%, bevorzugter
von 0,1 bis 2 Gew.-%, der Formulierung verwendet.
Die Zusammensetzung wird vorzugsweise
mehrfach täglich ans Auge verabreicht. Die Erfindung
ist auf die Behandlung des Säugerauges, einschließlich
des menschlichen Auges, anwendbar.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
veranschaulicht, wobei die Beispiele 1 bis 6 die Herstellung
verschiedener Formulierungen
zeigen, wohingegen die Beispiele 7 bis 9 die biologische
Wirkung der Verbindungen veranschaulichen.
In den Beispielen werden die verwendeten Verbindungen
durch folgende Codierungen bezeichnet:
A: Natrium-2-[4-(2-oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat;
B: Natrium-2-[4-(2-oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionat;
C: Natrium-2-[4-(trans-2-hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat;
D: 2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure - die Form der freien Säure der Verbindung B.
A: Natrium-2-[4-(2-oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat;
B: Natrium-2-[4-(2-oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionat;
C: Natrium-2-[4-(trans-2-hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat;
D: 2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure - die Form der freien Säure der Verbindung B.
Folgende Bestandteile wurden unter sterilen Bedingungen
vermischt, um eine Augenlotion herzustellen, die die Verbindung
A in einer Konzentration von 1 Gew.-% enthielt:
Verbindung A|10 mg | |
Dinatriumhydrogenphosphat | 2 mg |
Natriumchlorid | 5 mg |
Benzalkoniumchlorid | 0,1 mg |
1 n wäßriges Natriumchorid | q. s. |
Wasser auf insgesamt | 1 ml (pH 7,5) |
Eine Augenlotion identisch mit der im Beispiel 1 hergestellten,
wurde hergestellt, jedoch unter Ersatz der
Verbindung A durch die Verbindung B.
Eine Augenlotion, die 0,1 Gew.-% der Verbindung A enthielt,
wurde hergestellt aus:
Verbindung A|1,0 mg | |
Dinatriumhydrogenphosphat | 2,0 mg |
Natriumchlorid | 7,0 mg |
Benzalkoniumchlorid | 0,1 mg |
1 n wäßriges Natriumhydroxid | q. s. |
Wasser auf insgesamt | 1 ml (pH 7,5) |
Eine Augensalbe, die 1 Gew.-% der Verbindung A enthielt,
wurde hergestellt aus (die Teile beziehen sich auf das
Gewicht):
Verbindung A | |
1,0 Teile | |
Plastibase-50W | 99,0 Teile |
insgesamt | 100,0 Teile |
Plastibase-50W ist eine Salbengrundlage und besteht aus Polyethylen
und flüssigem Paraffin.
Augentropfen wurden hergestellt durch Vermischen der
folgenden Bestandteile unter sterilen Bedingungen (die
Teile beziehen sich auf das Gewicht):
Verbindung B | |
1,0 Teile | |
Natriumchlorid | 0,45 Teile |
Benzethoniumchlorid | 0,01 Teile |
Borsäure | 0,40 Teile |
1 n wäßriges Natriumhydroxid | q. s. |
destilliertes Wasser auf insgesamt | 100 Teile |
Eine Augensalbe wurde hergestellt durch Vermischen folgender
Bestandteile (die Teile beziehen sich auf das
Gewicht):
Verbindung B | |
1,0 Teile | |
destilliertes Wasser | 5,0 Teile |
Lanolin | 10,0 Teile |
weißes Petroleum | 84,0 Teile |
insgesamt | 100,0 Teile |
Bei dieser Untersuchung wurde die in den Beispielen 1,
2 oder 3 hergestellte Augenlotion verwendet. Die Testtiere
waren nämlich männliche japanische Albinokaninchen mit
einem Körpergewicht von etwa 3,0 kg. Die Tiere wurden
in Gruppen von jeweils vier für jede zu untersuchende
Lotion verwendet und die Ergebnisse sind als Durchschnitt
der vier Testtiere angegeben.
Jede Testlotion wurde viermal in Intervallen von 30 Minuten
jeweils in einer Menge von 0,5 ml in eines der
Augen des Testtieres eingetropft. Gleichzeitig wurde
physiologische Salzlösung in der gleichen Menge in das
andere Auge als Kontrolle eingeführt.
30 Minuten nach dem ersten Einführen wurden die Vorkammern
beider Augen mittels einer 27G Injektionsnadel
durch die Cornea unter Anästhesie mit einer ophthalmischen
Lösung punktiert, die 0,4 Gew.-% Benoxil (eingetragenes
Warenzeichen) enthielt, um etwa 0,2 ml einer
wäßrigen Humorflüssigkeit aus den Vorkammern des Auges
(primäres wäßriges Humor) zu sammeln.
Zwei Stunden nach dem Sammeln dieses primären wäßrigen
Humors wurde ein sekundäres wäßriges Humor in der gleichen
Kammer in einer Menge von etwa 0,2 ml gesammelt.
Die Proteinkonzentrationen in beiden wäßrigen Humorflüssigkeiten
wurden quantitativ nach der Lowry-Methode bestimmt
[O. H. Lowry et al., J. Biol. Chem. 193, 265
(1951)]. Hieraus berechnete sich eine Zunahme der Proteinkonzentration
(mg/ml) für jedes Kaninchen, d. h.,
die Konzentration an Protein in der zweiten wäßrigen
Humorflüssigkeit minus der Proteinkonzentration in der
ersten wäßrigen Humorflüssigkeit. Die Ergebnisse wurden
als Durchschnitt für vier Tiere in jeder Gruppe ermittelt
und sind in der Tabelle 1 als durchschnittlicher
Wert plus oder minus dem statistischen Fehler angegeben.
Ebenfalls aus diesen Werten und den geeigneten Kontrollwerten
wurde die prozentuale Inhibierung berechnet.
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß die
Konzentrationen an Protein in der sekundären wäßrigen
Humorflüssigkeit in den mit jeglichen erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen behandelten Augen beträchtlich geringer sind
als in den Kontrollaugen. In den Fällen, wo die Augen
mit einer Lotion behandelt wurden, die 1 Gew.-% der erfindungsgemäß
verwendeten Verbindungen enthielt, war die prozentuale
Inhibierung der Proteinzunahme über 80%; selbst
wenn die Lotion nur 0,1 Gew.-% der erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen enthielt, betrug die prozentuale Inhibierung
etwa 59%. Diese Ergebnisse zeigen, daß die Zerstörung
der Blut-Wasser-Schranke durch Durchstechen der Vorkammer
der Augen offensichtlich inhibiert wurde.
Die Reizung der Augen, die durch relativ hoch konzentrierte
Lösungen der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen hervorgerufen
wurden, wurden nach der Draize-Methode bestimmt [J. H. Draize
et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 822, 377 (1944)] und nach
der Methode von Kay und Calandra bewertet [J. H. Kay und
J. C. Calandra, J. Soc. Cosmet. Chem., 13, 281 (1962)].
Die bei dieser Untersuchung verwendete Testlösung war eine
einfache Lösung von 10 oder 20 Gew.-% der Testverbindung,
gelöst in Wasser, für Injektionen und je nach Erfordernis
auf den pH-Wert 7 bis 8 eingestellt.
Speziell wurde ein männliches japanisches Kaninchen mit
einem Körpergewicht von 2,5 bis 3,0 kg in eine Fixiervorrichtung
eingesetzt, um seinen Kopf festzuhalten. Eine
Einzeldosis von 0,1 ml der Testlösung wurde in sein rechtes
Auge eingetropft. Die Symptome im vorderen Teil des
rechten Auges wurden während 7 Tagen beobachtet und die
beobachtete Irritation wurde aufgezeichnet. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 2 aufgeführt, in jedem Falle als Durchschnitt
von vier Kaninchen in jeder Testgruppe.
Aus den Daten der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich,
daß die Testlösungen eine geringe Reizung bewirken,
selbst wenn sie in so hohen Konzentrationen wie 10 oder
20 Gew.-% verabreicht werden, und die Reizung erfolgt
in einem derartigen Ausmaß, daß die Kongestion der Conjunctiva
nur vorübergehend ist. Dementsprechend kann nach der Bewertungsmethode
von Kay und Calandra angenommen werden,
daß sämtliche Testlösungen praktisch keine Reizung zeigen.
Der LD₅₀-Wert mg/kg bei oraler Verabreichung an Mäuse
vom Typ RFVL von jeder der Verbindungen A und D ist in
der Tabelle 3 aufgeführt.
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß
die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen relativ untoxisch
sind und wertvoll als ophthalmische antiinflammatorische
Mittel sind.
Claims (4)
1. Verwendung von Phenylessigsäurederivaten der Formel
worin
R das Wasserstoffatom oder die Methylgruppe bedeutet;
<A-B- eine Gruppe <CH-CH₂- oder <C=CH- bedeutet; <C-Z die Gruppe <C=O (Carbonyl) oder eine Gruppe <CH-OH bedeutet; und n 1 oder 2 ist, deren razemische Gemische, stereoisomere Reinformen oder eines ophthalmisch brauchbaren Salzes oder Esters davon, bei der Behandlung und Prophylaxe von Entzündungen des Auges.
R das Wasserstoffatom oder die Methylgruppe bedeutet;
<A-B- eine Gruppe <CH-CH₂- oder <C=CH- bedeutet; <C-Z die Gruppe <C=O (Carbonyl) oder eine Gruppe <CH-OH bedeutet; und n 1 oder 2 ist, deren razemische Gemische, stereoisomere Reinformen oder eines ophthalmisch brauchbaren Salzes oder Esters davon, bei der Behandlung und Prophylaxe von Entzündungen des Auges.
2. Verwendung nach Anspruch 1, worin der Wirkstoff in einer
Konzentration von 0,05 bis 5, bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%,
vorliegt.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, worin R Methyl bedeutet.
4. Verwendung gemäß Anspruch 1 oder 2, worin das Derivat
ausgewählt ist unter:
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-essigsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure und insbesondere, worin das Derivat ausgewählt ist unter:
Natrium-2-[4-(2-oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat;
Natrium-2-[4-(2-oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionat;
Natrium-2-[4-(trans-2-hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat; und
2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure.
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-essigsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclopentylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(2-Hydroxycyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(trans-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionsäure;
2-[4-(cis-2-Hydroxycyclohexylmethyl)-phenyl]-propionsäure und insbesondere, worin das Derivat ausgewählt ist unter:
Natrium-2-[4-(2-oxocyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat;
Natrium-2-[4-(2-oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionat;
Natrium-2-[4-(trans-2-hydroxycyclopentylmethyl)-phenyl]-propionat; und
2-[4-(2-Oxocyclohexylidenmethyl)-phenyl]-propionsäure.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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