DE3421001A1 - Mechanisches ventil zum verschliessen eines kutanen stomas - Google Patents
Mechanisches ventil zum verschliessen eines kutanen stomasInfo
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Description
25. Mai 1984 Reg.-Nr. 126 774 Unsere Ref.: 487375 slm
Piero Giovanni MULAS, Michele STEINWEG, Luciano Luigi BOTTA, Benno STEINWEG,
Genua / Italien
Mechanisches Ventil zum Verschließen eines kutanen Stomai
Aufgabe der Erfindung ist es, ein mechanisches Ventil zu schaffen, das einem Stoma-Patienten die Möglichkeit eines
intestinalen Durchgangs zu gewünschten Zeitpunkten gibt. Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale gelöst. Danach weist das Ventil ein inneres Lagerelement auf, beispielsweise in Form eines
flachen Lagerrings oder -flansches. Das Ventil ist außerhalb des Körpers des Patienten angeordnet. Durch das innere
Lagerelement erstreckt sich das Colon (der Dickdarm) hindurch, das rings um den Rand der Öffnung der Bauchwand
vernäht und an der Außenseite der Muskelschichten mittels Nähten befestigt ist.
Der Begriff "Stoma" bezeichnet üblicherweise einen künstlichen Ausgang eines Abschnitts des Magen-Darmtrakts zur
äußeren Schicht (Haut) hin, um einen Austritt von im Magen-Darmtrakt enthaltenen Materialien zu ermöglichen.
Telefon (0711) 29 63 10 u. 29 72 95 Postscheck Stuttgart (BLZ 600100 70) 72 11 -700 Telefonische Auskünfte und Aufträge sind
Telex 7 22 312 toatwo d) Deutsche Bank Stuttgart (BLZ 600 700 701 1428630 nur nach schriftlicher Bestätiauna verbindlich
Stomata können auf zwei verschiedene Arten angelegt werden:
A) als partielles Gtoma f bei dem das intestinale Material nur
zum Teil nach außen abgeleitet wird und man im übrigen den betreffenden Abschnitt des inneren Traktes ununterbrochen
läßt, oder
B) als totales Stoma, bei dem der innere Trakt mit seinem ganzen Umfang nach außen mündet, so daß es sich um eine vollständige
Unterbrechung des inneren Traktes handelt.
Stomata können sich auf den gesamten Magen-Darmtrakt beziehen, beispielsweise sind folgende Stomata möglich: Magenstoma
(Gastrostoma), Zwölffingerdarmstoma (Duodenstoma), Leerdarmstoma
(Jejunumstoma), Krumradärmstoma (Ileumstoma) Dickdarmstoma
(Colonstoma).
Außerdem kann ein Stoma je nach Erfordernis als temporäre Maßnahme vorgesehen sein oder auch auf Dauer angelegt sein.
Es versteht sich, daß die chirurgische Ausführung unterschiedlich ist, je nachdem welche technischen Mittel zur Anwendung
kommen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Ventils im zusammengebauten Zustand
mit einem abgebrochen und im Schnitt dargestellten Teil der Bauchwand, an dem
das Ventil angebracht ist;
Fig. 2 einen Schnitt des Ventils gemäß Fig. 1, ^0 ebenfalls im zusammengebauten Zustand;
Fig. 3 eine Vorderansicht des Ventils gemäß Fig. 1 und 2;
Fig. 4 eine Vorderansicht eines Lagerflansches
des Ventils, der innerhalb des Bauchraums anzubringen ist, wie es unten erläutert
wird ;
Fig. 5 einen Schnitt entsprechend der Schnittlinie V-V von Fig. 4;
Fig. 6 einen im größeren Maßstab gezeichneten Teilschnitt längs der Linie VI-VI von
Fig. 4;
Fig. 7 eine Ansicht, gesehen mit Blickrichtung, wie in Fig. 6 mit VII-VII angegeben;
Fig. 8 eine Vorderansicht eines am Lagerflansch zu befestigenden Teils des Ventils, das
an der Außenseite angeordnet ist und das nachfolgend als äußerer Flanschrohrkörper
oder Ventilkörper bezeichnet wird;
Fig. 9 einen Schnitt längs der Schnittlinie IX-IX von Fig. 8;
Fig. 9a den in Fig. 9 mit IXa bezeichneten Ausschnitt,
vergrößert gezeichnet;
Fig. 10 eine Vorderansicht eines Ventilteils, das als
"Schieberkörper" fungiert und nachstehend so bezeichnet ist;
Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie XI-XI von
Fig. 10;
Fig. 12 einen Schnitt längs der LinieXII-XII von
Fig. 10;
Fig. 13 eine Vorderansicht eines Ventilverschlußgliedes
in Form eines Verschlußschiebers;
Fig. 14 einen Schnitt längs der Linie XIV-XIV von
Fig. 13;
Fig. 15 einen Axialschnitt eines Stifts, der am Ende
mit einer Bohrung und mit Gewinde versehen ist und nachfolgend als "Entlüftungsstift"
bezeichnet wird;
Fig. 16 einen vcrqrüßert gezeichneten Teilschnitt von
Fig. 15, in dem der gebohrte und mit Gewinde
versehene Teil des Entlüftungsstifts gezeigt ist;
Fig. 17 einen Axialschnitt eines Verbindungsstifts
zwischen innerem Lagerflansch und äußerem
Flanschrohrkörper;
-ST-
-s-
Fig. 18 eine Ansicht einer Befestigungsschraube,
um mittels des Verbindungsstifts den äußeren Flanschkörper am inneren Lagerflansch
zu befestigen;
Fig. 19 einen Schnitt eines gegenüber Fig. 8 abge
wandelten Ausführungsbeispiels des äußeren Flanschrohrkörpers;
Fig. 20 einen vergrößert gezeichneten Ausschnitt von Fig. 19;
Fig. 21 einen abgebrochen gezeichneten Teilschnitt
eines abgewandelten Ausführungsbeispiels des Ventils;
Fig. 22 einen auf die Darstellung des Flanschrohrkörpers und des Deckels beschränkten Teilschnitt
eines weiteren Ausführungsbeispiels
des Ventils und
Fig. 23 und 24 eine Ansicht und einen Längsschnitt eines Verbindungsstifts zwischen dem inneren
Lagerflansch und dem Flanschrohrkörper bzw. einer Hülle aus Kunststoff, die auf
den Stift aufsteckbar ist, um die Adhäsion zwischen dem Stift und dem neu gebildeten
Gewebe zu begünstigen.
Auf die Fig. der Zeichnung wird nun besonderer Bezug genommen. Das eigentliche, auf der Außenseite angeordnete Ventil
ist aus einem Flanschrohrkörper 10 gebildet, der einen Flansch aufweist, der durch eine geeignete Anzahl von Löchern 12,
beim Ausführungsbeispiel sind 4 Löcher vorhanden, durchbrochen ist. Der Flanschrohrkörper weist außerdem einen Rohrkörper
auf, der nach außen vorspringt und mit einem Außengewinde versehen ist.
Der Rohrkörper 13 ist im Bereich seines freien Endrandes mit mindestens einer Rille 14 versehen, die für die passende
Aufnahme einer Dichtung vorgesehen ist, beispielsweise eines O-Rings 15, wie es in Fig.2 gezeigt ist. Der Flanschrohrkörper
10 weist außerdem an der Innenseite des Flansches 11, nämlich derjenigen Seite, die der Seite entgegengesetzt ist,
an der der Rohrkörper 13 vorspringt, eine ringförmige Lippe
16 auf, deren Querschnitt zu ihrem freien Ende hin sich zunehmend
verjüngt und die zur Achse des Flanschrohrkörpers 10 hin gebogen ist, wie es im einzelnen in Fig. 9 und 9a
dargestellt ist. Die Funktion der ringförmigen Lippe 16 besteht darin, eine Abdichtung zwischen der Innenseite des
Flansches 11 und der Haut des Patienten zu bilden, an der der betreffende Flansch anliegt. Die Neigung der Rippe bewirkt,
daß die Abdichtungswirkung um so besser ist, je höher der Druck innerhalb der Lippe relativ zum äußeren Druck ist.
Die Wandung des Rohrkörpers ist von einer radialen, durchgehenden Gewindebohrung 18 durchbrochen. Diese Bohrung ist
zur passenden Aufnahme eines Entlüftungsstifts 20 oder, besser
gesagt,von dessen mit Gewinde versehenem Endteil, vorgesehen. Wie es in Fig. 15 und in den Einzelheiten noch deutlicher
in Fig. 16 zu sehen ist, ist das mit Gewinde versehene Ende
des Stiftes 20 von einem ersten axial verlaufenden Durchgang 21 und von einem diametral verlaufenden zweiten Durchgang 22
durchzogen. Dieser zweite diametrale Durchgang 22 ist an der Wurzel des Gewindeabschnitts des Entlüftungsstiftes
so angeordnet, daß die Verbindung zwischen dem inneren Teil des Rohrkörpers 13 und der Außenseite nur freigegeben ist,
wenn der Endlüftungsstift teilweise herausgeschraubt ist.
Ein Schieberkörper 30 bestellt aus zwei zylindrischen Abschnitten 31 und 32, die zueinander koaxial und voneinander
durch eine Bohrung 3 3 größeren Durchmessers getrennt sind. Die Bohrung 33 bezieht sich nur auf einen Bogen von 180 , da
sie sich in Form einer Schlitzöffnung durch die Wandung des
■ μ-
Schieberkörpers 30 hindurch fortsetzt, und zwar durch eine Art Gehäuse 34 hindurch, welches das Einsetzen und Verschieben
eines Verschlußschiebers 40 ermöglicht.
Der den größeren Durchmesser aufweisende zylindrische Abschnitt 32 des Schieberkörpers 30 ist mit einem Innengewinde
versehen, das so ausgebildet ist, daß er auf den Rohrkörpor 13 des Flanschrohrkörpers 10 aufschraubbar ist.
Der weiter außen gelegene, einen geringeren Durchmesser aufweisende,
zylindrische Abschnitt 31 des Schieberkörpers 30 ist an demjenigen Rand,der der Bohrung 33 zugekehrt und
für die Zusammenwirkung mit dem Verschlußschieber 40 vorgesehen ist, mit einer ringförmigen Rille 35 versehen, die zur
Aufnahme einer Dichtung, beim Ausführungsbeispiel eines 0-Rings 36, vorgesehen ist, siehe Fig. 2.
Wenn der Schieberkörper 30 auf den Rohrkörper 13 des Flanschrohrkörpers
10 aufgeschraubt ist, stellt der Verschlußschieber 40 mit Hilfe der 0-Ringe 15 und 36 einen dichten Verschluß
dar. Es sei jedoch bemerkt, daß auf diese Dichtmittel verzichtet werden kann, wenn der Feinheitsgrad der Bearbeitung
des Verschlußschiebers 40 und der ihn aufnehmenden Bohrung 33 ausreichend hochwertig ist.
Der Verschlußschieber 40 ist vorzugsweise mit einem kurzen vorspringenden Ansatz 41 versehen, um ein leichtes Ergreifen
und Positionieren zu ermöglichen. Im übrigen besteht der Schieber aus einer ebener. Platte, die einen ersten halbkreisförmigen
Bereich und einen zweiten Bereich von im wesentlichen rechteckiger Form besitzt. Die geeignete Dimensionierung
der Teile 40, 10 und 30 ermöglicht es, daß der Verschlußschieber 40 durch Reibung in der vorgewählten Stellung
gehalten wird, in die er mit Hilfe des Ansatzes 41 gebracht worden ist, ohne daß jedoch das Herausziehen und Einschieben
des Verschlußschiebers einen größeren Kraftaufwand erforderlich machen würde.
Der den größeren Durchmesser aufweisende oder innere Abschnitt 32 des Schieberkörpers 30 ist hinter dem Gehäuse 34
mit einer Ausnehmung 37 versehen, um dem Entlüftungsstift 20 den Zugang zu der Gewindebohrung 18 des Rohrkörpers 13 des
Flanschrohrkörpers 10 freizugeben.
Die Funktionsweise des Ventils 10-30-40-20 ist leicht zu verstehen. Wenn der Entlüftungsstift 20 eingeschraubt ist,
und wenn der Verschlußschieber 40 bis zum Grund der Bohrung 33 eingeschoben ist, ist das Ventil, das in diesem Falle
wie ein einfaches Sperrelement wirkt, geschlossen. Durch teilweises Herausschrauben des Entlüftungsstiftes 20 ermöglicht
das Ventil den Durchstrom von Gas vom Innenraum des Ventils nach außen. Um durch die Bohrung 18 lediglich den
Ausstrom von Gas und nicht von Flüssigkeiten zu ermöglichen, ist es angezeigt, den Schieberkörper 30 so anzuordnen, daß die
Bohrung 18 nach aufwärts weist. Teilweises oder vollständiges
Öffnen des Verschlußschiebers 40 ermöglicht dagegen den Austritt sowohl von flüssigen als auch festen Stoffen. Die vorstehend
beschriebenen Teile stellen lediglich eine bevorzugte Ausführungsform des Ventils selbst dar, das als Absperrorgan
gedacht ist, das gemäß der Erfindung außerhalb des Körpers des Patienten zu benutzen ist. Es versteht sich, daß bei
dem Ausführungsbeispiel in dem System der Teile 10-30-40-20 eine Vielzahl von Abwandlungen vorgenommen werden können,
während die wesentlichen Eigenschaften der Erfindung in den Mitteln liegen, welche verwendet werden, um das Befestigen
des eigentlichen Absperrventils am Körper des Patienten zu ermöglichen, nämlich in der Anwendung eines inneren Lagerflansches 50.
Dieser innere Lagerflansch 50 besteht aus einem abgeflachten Ring, der dazu vorgesehen ist, an der Außenseite des Bauchmuskels
befestigt zu werden, nachdem zuvor die Wand des Colons 61 mittels Nähten am Peritoneum 60 und am Bauchmuskel
62 befestigt worden ist und bevor die Wand des Colons 61 an der Haut 63 befestigt ist. Die richtige Positionierung des
inneren Lagerflansches 50 bewirkt man mittels Nahtpunkten
zum Bauchmuskel 62 unter Verwendung geeigneter Durchgangsöffnungen 51, die in kreisförmiger Verteilung in der Wandung
des inneren Lagerflansches 50 ausgebildet sind. Es ergibt sich, daß das beanspruchte mechanische Ventil im wesentlichen
aus einem im Inneren des Bauchraumes des Patienten befindlichen Teil gebildet ist, nämlich dem inneren
Lagerflansch 50, sowie aus einem äußeren Teil, der das eigentliche Ventil 10-20-30-40 darstellt.
Für die Verbindung der beiden Teile, des inneren und des äußeren Teils des beanspruchten Ventils können verschiedene
Lösungen vorgesehen sein. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform des inneren Lagerflansches 50
erstreckt sich eine geeignete Anzahl von Verbindungsstiften 5 70 durch die Schichten der Haut 63, des Bauchmuskels 62 und des
Fettgewebes 64 hindurch, wobei die Stifte 70 mit dem inneren Lagerflansch 50 fest verbunden sind und an ihrer Außenseite
mit Haltemitteln zusaircnenwirken, die mit Blockiereinrichtungen versehen
sind, beim Ausführungsbeispiel mit Schrauben 71, welche in axiale Gewindebohrungen 72 eingreifen, die in dem äußeren
Abschnitt der Verbindungsstifte 70 ausgebildet sind. Es ist ersichtlich, daß diese Stifte nicht nur die Schichten
des Bauchmuskels 62 und des Fettgewebes 64 durchdringen, sondern
mittels der zugeordneten Durchgangslöcher 12 sich auch durch den Flansch 11 des Flanschrohrkörpers 10 hindurcherstrecken.
Die in der Fig. gezeigte Lösung, bei der außer den Schrauben 71 Verbindungsstifte 70 vorgesehen sind, die an ihren
äußeren Enden mit Gewindebohrungen 72 versehen sind, ermöglicht es,die Klemmkraft abzustufen, die zwischen dem
Flansch 11 und dem Lagerflansch 50 auf die Schichten des
Bauchmuskels 62,des Fettgewebes 64 und der Haut 63 des Patienten einwirkt, und zwar auch in Abhängigkeit eventuell
auftretender Stärkeänderungen, die sich bei diesen Schichten ergeben können. Die feste Verbindung der Stifte 70 mit dem
inneren Lagerflansch 50 kann in der in den Fig. 4, 6 und 7
-VO-
gezeigten Weise erreicht werden. Der abgeflachte Lagerflansch 50 weist längliche Kerben 54 auf, in die ein
verlängerter Fuß 73 komplementärer Form einsetzbar ist. Außerdem können die Öffnungen 55,durch die sich die Stifte
70 hindurcherstrecken im Axialschnitt ein variables Profil haben, welches das Bilden einer bleibenden Schnappverbindung
zwischen Verbindungsstift 70 und öffnung 55 erleichtert.
Eine einfachere Variante, die jedoch vom Herstellungsstandpunkt aus komplizierter ist, sieht vor, daß die Verbindungsstifte
70 mit dem Lagerflansch 50 einstückig sind. Es versteht sich, daß die Verbindungsstifte 70 die Schichten
des Bauchmuskels 62^ der Haut 63 und des Fettgewebes 64
durchdringen müssen.
Eine weitere Abwandlung des Systems der Verbindung des inneren Lagerflansches 50 und des Flansches 11 des Flanschrohrkörpers
10 kann durch ein Paar magnetischer Ringe gebildet sein, die in den Abmessungen der Flansche 50 und 11 hergestellt
und dazu geeignet sind, eine ausreichend hohe Klemmkraft zu erzeugen.
Es wird nun auf das in Fig. 19 und 20 gezeigte, abgewandelte
Ausführungsbeispiel besonderer Bezug genommen. Der Flanschrohrkörper 110 weist auch in diesem Falle einen
zylindrischen Rohrkörper 113, einen Flansch 111 und eine
Dichtungslippe 116 auf. Außerdem ist bei diesem dargestellten,
abgewandelten Ausführungsbeispiel die Wandung des Rohrkörpers 113 mit einer Verdickung 80 versehen, in
der eine Gewindebohrung großer Gewindesteigung ausgebildet ist, in die sich ein Gewindestift 85 hineinerstreckt,
der einen unteren Fortsatz eines kleinen Zylinders 86 bildet, der vom Patienten ergreifbar ist, wobei eine verhältnismäßig
geringfügige Drehung von beispielsweise 180 eine merkliche Aufwärtsbewegung des Zylinders 86 um beispiels-
' /IS-weise einen Millimeter hervorruft.
Das untere Ende des Zylinders 86 ist kegelstumpfförmig und
erstreckt sich unter Bildung einer Abdichtung in einen entsprechend konisch geformten Sitz 83, so daß, wenn der Zylinder
86 vollständig eingeschraubt ist, eine völlige Abdichtung gegeben ist.
In den Sitz 83 mündet ein kleiner Kanal 82, der mit der Innenseite des Flanschrohrkörpers 110 über einen porösen
Körper 81 mit offener Zellstruktur in Verbindung ist, der als Filter wirkt. Dieses Filter kann nach der Herstellung
des Flanschrohrkörpers 110 an diesem, beispielsweise durch Anschweißen, befestigt werden und kann daher aus beliebigem,
gegenüber dem Flanschrohrkörper 10 unterschiedlichem Material bestehen.
Es versteht sich, daß an der äußeren Mündung des eigentlichen Ventils ein aus dünnem widerstandsfähigem Material
bestehender Beutel auf geeignete Weise abnehmbar befestigt sein kann.
Es wird nun auf die Fig. 21 bis 24 Bezug genommen, in denen die Bezugszahlen 60, 61, 62, 63 und 64 das Peritoneum (Bauchfell)
bzw. das Colon (Dickdarm),bzw. den Bauchmuskel,bzw.
die Haut, bzw. das äußere Fettgewebe bezeichnen. Der innere Lagerflansch 50 ist zwischen Bauchmuskel 62 und Fettgewebe
64 eingesetzt. Die zuvor am inneren Lagerflansch 50 befestigten Verbindungsstifte 70 durchdringen die Schichten des Fettgewebes
64 und der Haut 63 und ragen aus der Haut so weit vor, daß sie dazu benutzt werden können, um einen Ventilkörper
210 mittels geeigneter Löcher 212, die am Flansch des Ventilkörpers 210 ausgebildet sind, zu befestigen. Bei
diesem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Ventilkörper 210 einen Rohrkörper 213 auf, der mit Außengewinde
versehen ist und auf
den ein becherförmiger Verschlußdeckel 215 aufschraubbar ist. On
die Entfernung intestinaler Rückstände zu erleichtern, ist ein dünner,flexibler, wasserdichter, mehrfach gefalteter
Beutel 219 ins Innere des Rohrkörpers 213 eingelegt, der am oberen Rand seines Außengewindes eine vertiefte Rille
215 aufweist, die einen Verstärkungsring,der am Öffnungsrand des Beutels 219 vorgesehen ist, aufnimmt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist keine Einrichtung für unabhängig von der Ausgabe intestinaler Rückstände erfolgende
Gasabfuhr vorgesehen, jedoch ist das erfindungsgemäße
Ventil außerordentlich einfachjsowohl was den konstruktiven
Aufbau als auch seine Funktionsweise anbelangt. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 21 ist die Dichtungswirkung der
Lippe 216 noch durch einen O-Ring 217 verbessert.und zusätzlich
ist ein weiterer O-Ring 218 für die Abdichtung zwischen dem Verschlußdeckel 214 und dem Rohrkörper 213 am Grunde
von dessen Außengewinde vorgesehen. Außerdem ist bei diesem Ausführungsbeispiel die Anordnung so getroffen, daß
die Stifte 70 mit Außengewinde versehen sind, so daß ihre vom Flanschrohrkörper 210 vorspringenden Enden eine überwurfmutter
271 aufnehmen können.
Um die Adhäsion des Gewebes rund um die Stifte zu begünstigen, sind die Stifte, wie es in Fig. 24 gezeigt ist, vor ihrer
Verwendung mit einer aufgesteckten Hülse 70' aus Polyäthylenterephthalat
versehen, einem Werkstoff, der, wie sich gezeigt hat, eine sehr gut geeignete Grundlage für die Zellbildung
darstellt.
Bei dem in Fig. 22 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Ventilkörper 310 im wesentlichen unverändert, abgesehen davon,
daß er einen kürzeren, mit Außengewinde versehenen Rohrkörper 313 besitzt. In diesem Falle ist kein am Rand des
Rohrkörpers dicht befestigter Beutel vorgesehen, und die Abdichtung erfolgt mittels eines 0-Rings 312, der in einer
zugehörigen Ringnut sitzt, die in der Innenfläche eines
becherförmigen Verschlußdeckels 314 ausgebildet ist. Das Fehlen
eines Beutels, wie er in Fig. 21 verwendet wird, ermöglicht es jedoch,ein Abblaseventil 315 einzubauen, das aus
einem Druckknopf 316 besteht, der an einem Stift 317 befestigt
ist, der den Verschlußdeckel 314 durchdringt und an dessen Ende ein Verschlußpilz 318 vorgesehen ist.
Eine Feder 319 hält den Verschlußpilz 318 in seinem Dichtungssitz,und
der Gasaustritt findet nur statt, wenn der Druckknopf absichtlich gedruckt wird.
Eine Dichtung 320 ist zwischen die Haut des Patienten und den Flansch 311 des Ventilkörpers 310 eingelegt.
Auch bei der in Fig. 22 gezeigten Alternative zu der Lösung gemäß Fig. 21, wo eine elastische Lippe 216 mit zugeordnetem
O-Ring 217 vorgesehen ist, ist eine gute Abdichtung
sichergestellt.
Claims (17)
- Patentansprücheΐί Mechanisches Ventil zum Verschließen eines kutanen S€bmas, um dem Patienten die Möglichkeit eines intestinalen Durchgangs zu gewünschten Zeitpunkten zu geben, dadurch gekennzeichnet, daß es ein inneres Lagerelement für das eigentliche, an der Außenseite des Körpers des Patienten angeordnete Ventil aufweist und daß sich das Colon durch das innere Lagerelement hindurcherstreckt, rings um den Rand der öffnung der Bauchwand vernäht und an der Außenseite der Muskelschichten mittels Nähten befestigt ist.
- 2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das innere Lagerelement des eigentlichen, außen angeordneten Ventils aus einem Lagerflansch (50) in Form eines flachen Ringes mit abgerundeten Rändern gebildet ist, der mit längs einer Kreislinie verteilt angeordneten Löchern (51) versehen ist, die dem Durchtritt von Nahtpunkten zu den Muskelschichten dienen.
- 3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine geeignete Anzahl von Verbindungsstiften (70), die längs einer Kreislinie regelmäßig verteilt angeordnet sind, von dem inneren Lagerflansch (50) zu der Außenseite des Körpers des Patienten, das Fettgewebe (64) und die Haut (63) der Bauchwand durchdringend, in der Weise vorspringen, daß ihre vorstehenden Enden zur Befestigung des eigentlichen, außen liegenden Ventils benutzbar sind.
- 4. Ventil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das eigentliche Ventil, das außerhalb des Körpers des Patienten in geeigneter Weise angeordnet ist, mit einem Flansch (11; 111; 211; 311) versehen ist, der den inneren Lagerflansch (50) überdeckt, von diesem durch die Stärke der sich zwischen die beiden Flansche (50 und 11;111; 211; 311) erstreckenden Fettgewebeschicht (64) und der Haut (63) der Bauchwand getrennt und dazu geeignet ist, mit den Verbindungsstiften (70) zusammenzuwirken, die sich vom inneren Lagerflansch zur Außenseite der Bauchwand erstrekken.
- 5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstifte (70) durch zugeordnete Löcher (12; 212) hindurch den Flansch (11; 111; 211; 311) des eigentlichen, äußerlich angeordneten Ventils durchgreifen und daß eine entsprechende Anzahl von Schrauben (71), die in Gewindebohrungen (72) einschraubbar sind, die in den Endbereichen der Stifte (70) ausgebildet sind, dazu vorgesehen ist, um die erforderliche Anpreßkraft zwischen den beiden Flanschen (50 und 11; 111; 211; 311) zu erzeugen.
- 6. Ventil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (11; 111; 211) des eigentlichen Ventils auf seiner der Haut (63) des Patienten zugekehrten Seite mit mindestens einer Dichtung (16; 216) versehen ist.
- 7. Ventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (16; 216) oder die Dichtungen mit der Innenseite besagten Flansches (11; 111; 211) einstückig ausgebildet oder an dieser angebracht, vorzugsweise angeschweißt, ist bzw. sind, daß sich ihr radialer Querschnitt, vom Fußbereich ausgehend, gegen den Kopfbereich hin zunehmend verringert und daß die Dichtung (16; 216) gegen die Achse des Ventils hin geneigt ist, um eine Dichtlippe zu bilden, deren Dichtwirkung sich bei ansteigendem Wert des Innendrucks erhöht.
- 8. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das eigentliche, äußerlich angeordnete Ventil einen den Flansch (11; 111) aufweisenden Ventil-- rs --S-körper (10; 110) besitzt, dessen rohrförmiger, zylindrischer Teil (13; 113) mit einem Gewinde versehen ist, um einen Schieberkörper (30) aufzunehmen, dessen Wandung (34) von einem querverlaufenden Schlitz (33) durchbrochen ist, der den Durchtritt eines Verschlußschiebers (40) ermöglicht.
- 9. Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Teil (113) des Ventilkörpers (110) in seinem Fußbereich oder in der Nähe des Flansches (111) eine gegebenenfalls ein vorgeschaltetes Filter (81) aufweisende Durchgangsöffnung (82) besitzt, die durch einen Entlüftungsstift (86) verschließbar ist.
- 10. Ventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter durch einen Einsatz porösen Materials mit offener Zellstruktur gebildet ist, vorzugsweise aus Polyurethan oder einem ähnlichen Kunststoff.
- 11. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als inneres Lagerelement ein Lagerflansch (50) mit nach außen vorspringenden Stiften (70) vorgesehen ist, der in Gewebetiefe einsetzbar und befestigbar ist, daß, außen gelegen, ein Ventilkörper (210; 310) mittels der Stifte an dem inneren Lagerflansch (50) befestigbar ist und daß der Ventilkörper (210; 310) einen Ringflansch (211; 311) und einen Rohrkörper (213; 313) aufweist, der mit Außengewinde versehen ist und zur Aufnahme eines becherförmigen Verschlußdeckeis (214; 314) vorgesehen ist.
- 12. Ventil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Rohrkörpers (213) des Ventilkörpers (210) mit einer ringförmigen Rille (215) versehen ist, die zur Aufnahme einer elastischen Randverstärkung eines flexiblen, zusammenfaltbaren Beutels (219) vorgesehen ist, der ins Innere des Rohrkörpers (213) des Ventilkörpers (210) vor dem Anbringen des Verschlußdeckels (214) einlegbar ist.Ή-
- 13. Ventil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß am Grunde des becherförmigen Verschlußdeckels (314) eine Ringnut für die Aufnahme eines O-Rings (312) ausgebildet ist, der an das ringförmige Ende des Rohrkörpers(313) des Ventilkörpers (310) andrückbar ist.
- 14. Ventil nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß am Ringflansch (211) des Ventilkörpers (210) eine Dichtlippe (216) vorgesehen ist, die mittels eines O-Ringes (217) in ihre die beste Dichtwirkung ergebende Stellung gespreizt ist.
- 15. Ventil nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Flansch (311) des Ventilkörpers (310) eine Zone ringförmiger Zähne besitzt, die gegen eine geeignete ringförmige Dichtung (320) andrückbar ist, die zwischen diesen Flansch (311) und die Epidermis des Patienten eingelegt ist.
- 16. Ventil nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem inneren Lagerflansch (50) vorspringenden Stifte (70) mit einem Außengewinde versehen und für die Aufnahme von Befestigungsmuttern in Form von Überwurfmuttern (271) vorgesehen sind.
- 17. Ventil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (70) durch eine Hülse (70') aus Polyethylenterephthalat umkleidet sind, um die Verankerung neuen Gewebes an der Oberfläche dieser Stifte zu erleichtern.
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