DE3418262C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen, regel­ baren Schwingungsdämpfer mit einem an einer Kolbenstange befestigten Dämpfungskolben, der den Arbeitszylinder in zwei mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllte Arbeitsräume unterteilt und mindestens ein Drosselorgan aufweist, und daß der Arbeits­ zylinder zusammen mit einem Mantelrohr einen Ausgleichsraum bildet, welcher mit dem Arbeitszylinder über mindestens eine Strömungsverbindung verbunden ist und mindestens ein parallel zu dem Drosselorgan wirksames Bypassventil vorgesehen ist, welches über einen Bypass den oberen Arbeitsraum mit dem Aus­ gleichsraum verbindet, wobei das im Bereich des Bodens ange­ ordnete Bypassventil einen als Strömungsverbindung ausgebildeten Kanal beaufschlagt.

Es sind bereits Schwingungsdämpfer bekannt (z. B. DE-AS 14 05 781, DE-AS 12 42 945, FR-PS 15 29 716), bei denen die Dämpfungs­ kraft durch eine Bypassverbindung verändert werden kann, indem das Bypassventil am Zylinder angeordnet ist. Ein derartiges Bypassventil regelt die Querschnittsänderung des Bypasses. Diese Ausführungsformen besitzen den Nachteil, daß der Bypass in Form eines Rohres durch den Ausgleichsraum hindurch ver­ läuft. Dabei treten sowohl Montage- wie auch Abdichtungspro­ bleme in der Praxis auf. Ein Austausch im eingebauten Zustand ist ohne Demontage des gesamten Schwingungsdämpfers nicht möglich, so daß eine solche Operation im normalen Service des Fahrzeuges durch die Werkstätten nicht mehr durchführbar ist. Es muß dann der erste Schwingungsdämpfer ausgetauscht werden, da auch das Bypassventil für sich allein nicht mehr demontierbar ist.

Darüber hinaus sind Schwingungsdämpfer bekannt (z. B. DE-OS 29 11 768), bei denen die Regelung eines Bypassventiles innerhalb einer hohlen Kolbenstange angeordnet ist. Dabei ist im oberen Teil der Kolbenstange eine Spule vorgesehen, innerhalb der sich ein Anker axial bewegt. Mit den in der Kolbenstange befindlichen Bypassbohrungen wirkt der elektro­ magnetisch betätigbare Steuerschieber zusammen. Nachteilig ist bei diesen Ausführungen der erforderliche hohe Bauauf­ wand. Üblicherweise müssen auch von der Serie abweichende Ventilsysteme verwendet werden und in der hohlen Kolbenstange wird eine lange Zugstange erforderlich. Die zur Anordnung des steuerbaren Bypassventiles in der Kolbenstange erforder­ lichen Bearbeitungsmaßnahmen bewirken eine Schwächung die­ ser Kolbenstange, so daß nur unter besonderen Vorkehrungen Radführungskräfte aufgenommen werden können. Außerdem ver­ größern sich üblicherweise die axialen Abmessungen des Dämpfers bei Anordnung des Bypassventiles in der Kolbenstange.

Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, bei einem Schwingungsdämpfer mit Veränderung der Dämpfkraft durch eine Bypassverbindung eine Konstruktion zu schaffen, die sowohl bei einem Schwingungsdämpfer und einem radführenden Feder­ bein wie auch bei einer Federbeinpatrone angewendet werden kann und wobei das Bypassventil als Standardteil nicht nur eine günstige Lagerhaltung gewährleistet, sondern auch bei einem eingebauten Aggregat ausgetauscht werden kann oder beim Austausch eines defekten Schwingungsdämpfers im neu einge­ bauten Dämpfer weiter verwendet werden kann, ohne daß Monta­ ge- oder Umbauprobleme zu berücksichtigen sind.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Kanal außerhalb des durch das Mantelrohr gebildeten Aus­ gleichsraumes angeordnet ist, wobei der Kanal durch ein das Mantelrohr umgebendes Rohr gebildet und über eine als Ventil­ sitz ausgebildete Ausnehmung im Mantelrohr vorgesehene Strömungsverbindung mit dem Ausgleichsraum verbunden ist.

Dabei ist mit Vorteil als Strömungsverbindung im Mantelrohr eine Bohrung vorgesehen.

Bei dieser Ausführungsform ist von Vorteil, daß die rota­ tionssymmetrische Formgebung eines Schwingungsdämpfers aus­ genutzt wird, indem der Kanal im Querschnitt kreisringförmig ausgebildet wird, um somit einen großen Strömungsquerschnitt zu gewährleisten. Diese Ausführungsform gestattet durch ein zusätzliches drittes Rohr die Anordnung eines Kanales ohne Probleme.

Vorteilhaft ist des weiteren die Erzielung einer großen Va­ riabilität, die einfache Lagerhaltung und die Verwendung von Einheitsteilen, wobei das Bypassventil auch mit dem Schwingungs­ dämpfer verschraubt sein kann. Hierbei lassen sich gleichartige Bypassventile verwenden, die über eine gleiche Bohrung eine Bypassregelung gewährleisten. In einem solchen Ausführungsbei­ spiel wird lediglich dem Schwingungsdämpfer oder Federbeintyp entsprechend eine entsprechende Querschnittsfläche des By­ passes zugemessen. Im Falle der Verwendung einer Federbeinpatrone ist das Bypassventil von außen abschraubbar, so daß anschließend die Innenteile des Federbeins entfernt werden können und nach Einschieben einer entsprechenden neuen Patrone und einem an­ schließenden Einschrauben des Bypassventiles ist die Funktions­ fähigkeit des Federbeins wieder gegeben.

Vorteilhaft ist bei Verwendung eines Bypassventiles, bestehend aus einem Elektromagneten und einem Anker, daß es nach dem Bau­ kastenprinzip ohne weiteres möglich ist, eine Trennung der Funktionen herbeizuführen. In diesem Falle ist der Ventilkörper an die Ausnehmung im Ausgleichsraum angepaßt und der Elektro­ magnet zusammen mit dem Ventilkörper als Einheit in verschie­ denen Versionen von Schwingungsdämpfern in jeweils gleicher Ausführung einsetzbar.

Nach einem weiteren wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß als Strömungsverbindung im Mantelrohr eine Bohrung vor­ gesehen ist.

Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Schwingungsdämpfer mit einem koaxial ange­ ordneten Ringkanal und einem Bypassventil im Schnitt.

Der in Fig. 1 dargestellte hydraulische Schwingungsdämpfer zeigt im wesentlichen den Arbeitszylinder 3, die Kolbenstange 1, an deren Ende der Dämpfungskolben 2 befestigt ist. Der Dämpfungskolben 2 teilt den Innenraum des Arbeitszylinders 3 in den oberen Arbeitsraum 4 und den unteren Arbeitsraum 5. Der Dämpfungskolben 2 besitzt Drosselorgane 6, die der Dämpfung von Schwingungen dienen. Zur Befestigung des Schwingungs­ dämpfers im Fahrzeug sind Befestigungsvorrichtungen oben und unten vorgesehen. Das verdrängte Volumen der eintauchenden Kolbenstange 1 in den Arbeitszylinder 3 wird über das Boden­ ventil 7 in den Ausgleichsraum 9 geleitet. Der Ausgleichsraum 9 wird durch den Arbeitszylinder 3 und das Mantelrohr 8 gebildet.

Der hier gezeigte Zweirohr-Schwingungsdämpfer besitzt ein zusätzliches Rohr 13, welches zusammen mit dem Mantelrohr 8 den Kanal 12 bildet in Form eines koaxial um den Arbeitszylinder 3 herum angeordneten großvolumigen Bypasses. Das Dämpfungsmittel strömt dabei vom oberen Arbeitsraum 4 über die Querbohrung 21 in den Kanal 12 und von dort über die Bohrung 14 durch das Mantelrohr 8 in den Ausgleichsraum 9.

Das Bypassventil 10 besteht aus dem Elektromagneten 16 mit einer integrierten Spule und einem Magnetanker 17, wobei beide über eine Schraubverbindung 19 im unteren Teil des Schwingungsdämpfers angeordnet sind. Das Bypassventil 10 ist dabei in etwa rechtwinkelig zur Mittelachse 15 des Schwingungsdämpfers angeordnet. Der Ventilkörper 11 wird durch die Rückholfeder 18 beaufschlagt, welche ständig eine Kraft in Richtung der Offenstellung der Bohrung 14 erzeugt. Über den O-Ring 20 wird der Ventilkörper 11 und somit der gesamte Schwingungsdämpfer zur Atmosphäre hin abgedichtet. Die Anschlußleitung 22 wird für die elektri­ sche Versorgung des Elektromagneten 16 verwendet.

• Bezugszeichenliste  1 Kolbenstange
   2 Dämpfungskolben
   3 Arbeitszylinder
   4 oberer Arbeitsraum
   5 unterer Arbeitsraum
   6 Drosselorgan
   7 Bodenventil
   8 Mantelrohr
   9 Ausgleichsraum
  10 Bypassventil
  11 Ventilkörper
  12 Kanal
  13 Rohr
  14 Bohrung im Mantelrohr
  15 Mittelachse
  16 Elektromagnet
  17 Anker
  18 Rückholfeder
  19 Schraubverbindung
  20 O-Ring
  21 Bohrung
  22 Anschlußleitung

Claims (2)

1. Hydraulischer, regelbarer Schwingungsdämpfer mit einem an einer Kolbenstange befestigten Dampfungskolben, der den Arbeitszylinder in zwei mit Dämpfungsflüssigkeit ge­ füllte Arbeitsräume unterteilt und mindestens ein Drossel­ organ aufweist, und daß der Arbeitszylinder zusammen mit einem Mantelrohr einen Ausgleichsraum bildet, welcher mit dem Arbeitszylinder über mindestens eine Strömungsverbindung verbunden ist und mindestens ein parallel zu dem Drossel­ organ wirkendes Bypassventil vorgesehen ist, welches über einen Bypass den oberen Arbeitsraum mit dem Ausgleichsraum verbindet, wobei das im Bereich des Bodens angeordnete Bypassventil den als Strömungsverbindung ausgebildeten Kanal beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (12) außerhalb des durch das Mantelrohr (8) gebildeten Ausgleichsraumes (9) angeordnet ist, wobei der Kanal (12) durch ein das Mantelrohr (8) umgebendes Rohr (13) gebildet und über eine als Ventilsitz ausgebildete Ausnehmung im Mantelrohr (8) vorgesehene Strömungsverbindung mit dem Ausgleichsraum (9) verbunden ist.

2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Strömungsverbindung im Mantelrohr (8) eine Bohrung (14) vorgesehen ist.