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Fotografisches Rollenkopiergerät
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Die Erfindung betrifft ein fotografisches Rollenkopiergerät nach dem
Oberbegriff des beiliegenden Anspruchs 1.
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Durch das Einfließen von Kameras mit dem sogenannten Halbformat 18
x 24 mm auf sogenannten Kleinbildfilmen und durch organisatorische Änderungen in
Kopieranstalten durch das Zusammenkleben von unentwickelten Filmen zu langen Bändern
ist das Problem entstanden, daß aus vielen Filmen bestehende Filmbänder oft Filme
mit unterschiedlicher Vorlagengröße enthalten. Aus der deutschen Patentschrift 19
53 015 ist bereits ein Rollenkopiergerät bekannt, das zum Kopieren einer Vorlagenrolle,
die Filme unterschiedlichen Vorlagenformats
enthält, eine automatische
Einsteuerung des Bildfensters auf die jeweilige Vorlagengröße entsprechend den Markierungen
am Filmrand oder am Filmanfang zuläßt. Die dort beschriebene Vorgehensweise hat
jedoch zur Folge, daß bei konstant gehaltenem Abbildungsmaßstab von den sogenannten
Halbformatvorlagen der Abmessung 18 x 24 mm auch nur halb so große Kopien gezogen
werden wie von den Kleinbildvorlagen mit den Abmessungen 24 x 36 mm.
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Dieses Ergebnis ist jedoch für die Fotofreunde unbefriedigend.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Rollenkopiergerät so auszubilden,
daß auch von unterschiedlich gro-Ben Kopiervorlagen gleich große, an die Breite
des Kopi ermaterial bandes angepaßte Kopien erzielt werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die in dem beiliegenden Anspruch 1
beschriebene Erfindung. Bei der erfindungsgemäßen Lösung werden zwar zwei Abbildungssysteme
benötigt, deren Abbildungsmaßstab jeweils so bemessen ist, daß die zugehörige Vorlage
in der gewünschten Größe auf das Papierband abgebildet wird. Die Abbildung der kleineren,
zur Filmlängsrichtung quer liegenden Vorlagen erfolgt über einen Satz Drehprismen,
insbesondere Porro-Prismen, die eine Bilddrehung um 90" erzeugen.
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Diese auch für diesen Zweck bekannten Drehprismen bringen normalerweise
jedoch einen Versatz mit sich, der zusätzliche Umstellschwierigkeiten verursacht.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist jedoch eine zusätzliche Einrichtung mit zwei
schrägen, parallelen, spiegelnden
Flächen vorgesehen dir das nild
B gerade um einen fl('r1 flrtraq entgegen dem Versatz durch die Drehprismen versetzen,
der dessen Achse wieder zur Deckung mit der optischen Achse des Abbildungssystems
ohne Drehprismen zur Deckung bringt. Die Verlängerung der optischen Weglänge durch
die Drehprismen und das Doppel prisma mit den beiden spiegelnden Flächen werden
bei der Auslegung des Objektivs für dieses System berücksichtigt.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird das Lampenhaus umstellbar
gestaltet, derart, daß mit dem Umstellvorgang jeweils der gesamte Lichtstrom auf
das entsprechende Bildfenster geleitet wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das anhand von Figuren eingehend erläutert ist. Es zeigen Fig. 1 ein erfindungsgemäßes
Rollenkopiergerät in einer schematisierten Frontansicht, Fig. 2 einen Teilschnitt
durch das Gerät gemäß Fig. 1 längs der Schnittlinie II-II.
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In Fig. 1 ist mit 1 ein Filmhand bezeichnet, das in z. B. aus der
deutschen Patentschrift 19/53 015 bekannter Weise aus einer Vielzahl einzelner Filme
zusammengeklebt ist und in dem Filme mit unterschiedlichen Vorlagenformaten, nämlich
24 x 36 mm und 18 x 24 mm, ent-
halten sind. Jeder Bildvorlage sind
am Rand in bestimmtem Abstand zur vorlaufenden Bi Wkante Kerben zugeordnet, die
zum Transport in die Kopierposition mechanisch oder fotoelektrisch abtastbar sind.
Das Vorlagenband kann in ebenfalls bekannter Weise jeweils an der Klebestelle eine
besondere Markierung aufweisen, die automatisch abtastbar ist und ein Signal für
das in dem nachfolgenden Film aufzufindende Vorlagenformat gibt. Sowohl der Abstand
aufeinander folgender Bildkerben gemäß der deutschen Patentschrift 19 53 015 als
auch eine Abtastung einer Formatkennung an der Klebestelle kann an einer Abtaststation
2 längs des Filmweges erfolgen. Vor dieser Abtasteinrichtung 2 ist noch eine Reinigungseinrichtung
3 mit rotierenden Bürsten 3a angeordnet, die dem Film anhaftenden Staub vor dem
Kopiervorgang entfernen.
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In Transportrichtung des Filmes in Fig. 1 von rechts nach links folgt
nun die eigentliche Kopierstation mit einer Auflageplatte 4, die ein Bildfenster
4 aufweist; dieses entspricht in seiner Größe dem größeren, in Bandlängsrichtung
liegenden Format 24 x 36 mm. Für das kleinere, querliegende Format mit 18 x 24 mm
wird außermittig der der Abtasteinrichtung 2 zugewendete Teil des Bildfensters genutzt.
Der bei dem kleineren Format nicht genutzte Teil des Bildfensters wird in diesem
Fall durch eine schwenk- oder verschiebbare Klappe 22 verschlossen. Über dem Bildfenster
4 ist eine Beleuchtungseinrichtung 5 vorgesehen, in der das Licht einer Kopierlampe
6, unterstützt durch einen Reflektor,
durch eine Kondensorl i nse
7, in einen Mischschacht 8 geworfen wird. Solch ein Mischschacht kann z. B. als
Spiegel schacht ausgebildet sein, der in seiner Querschnittsfläche etwa dem Vorlagenformat
entspricht und an seiner der Bildvorlage zugekehrten, unteren Seite eine Streuscheibe
9 aufweist. Der Schacht entspricht in seinem Querschnitt etwa der Kleinbildgröße.
Die über der Klappe 22 liegende Wand 8a des Schachtes 8 ist an ihrem oberen Ende
um eine Achse 10 parallel zur Vorlagenebene und senkrecht zur Vorlagentransportrichtung
schwenkbar gelagert, derart, daß sie aus der quaderförmigen Schachtform für Kleinbildvorlagen
heraus in eine ausgezogen dargestellte schräge Stellung überführbar ist, in der
die Unterkante der Schachtwand etwa über der Mitte des Bildfensters 4 liegt. In
dieser Stellung wird praktisch der gesamte Lichtstrom der Lampe 6 gut homogenisiert
durch den Spiegel schacht 8 auf die Streuscheibe über dem Bildfensterabschnitt für
das Halbformat geleitet.
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Dieser Versatz ist abhängig von den Abmessungen der Prismen 16, 17,
die ihrerseits durch den Querschnitt des abbildenden Strahlenganges im Bereich der
Prismen vorgegeben sind.
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Um nun auf das Kopiermaterial 14 in derselben Position Halbformatbilder
aufbelichten zu können wie Bilder von Vorlagen des Formates 24 x 36 mm, ist unter
dem Objektiv 13 ein sogenanntes Doppelprisma 23 angeordnet, das zwar aus einem einstückigen
Glaskörper besteht, dessen
Wirkung aber am besten anhand der Elemente
zu erläutern ist: der Austrittsfläche des Objektives 13 zugekehrt ist die Eintrittsfläche
eines ersten gleichschenklig-rechtwinkligen Prismas 23a, dessen reflektierende Diagonale
unter 45" zum Strahlengang geneigt ist. Der in horizontale Richtung umgelenkte Strahl
gelangt durch eine planparallele Glasplatte 23b geeigneter Dicke in das zweite Prisma
23c, das an seiner reflektierenden Diagonal fläche die Bildachse in den diagonalen
Schnittpunkt des von den Masken 15 begrenzten Belichtungsfensters umlenkt.
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Am Filmweg weiter nach links sind zwei Transportrollen 11 und 12 angeordnet,
die jeweils nach einem Kopiervorgang für den Transport des Vorlagenstreifens Sorge
tragen. Die genaue Positionierung der Bildvorlagen erfolgt gesteuert durch die Abtastung
der Randkerben, so, daß jeweils die Vorlagen nach Format in den richtigen Teil des
Bildfensters 4 gebracht werden.
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Zur Abbildung der in dem Bildfenster 4 stehenden Vorlagen sind folgende
Mittel vorgesehen: Sogenannte Halbformatvorlagen im Bildfenster 4 werden durch ein
Objektiv 13 auf ein Band von lichtempfindlichem Kopiermaterial 14 abgebildet, wobei
die für die Belichtung offenliegende Kopiermateriallänge durch Masken 15 in Bandtransportrichtung
begrenzt ist.
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Zwischen dem Bildfenster 4 und dem Objektiv 13 befindet sich ein Satz
Drehprismen, sogenannte Porro-Prismen 16, 17, die den Bildstrahl vier Mal um jeweils
90" abwinkeln. Dabei erfolgt durch die Anordnung der Prismen zueinander unter einem
Winkel von 135° gemäß Fig. 2 eine Verdrehung des Bildes um 90". Mit dieser Drehung
durch viermalige Reflexion ist aufgrund der Horizontalkomponenten des Bildstrahles
ein Versatz des Bildes in Richtung des Vorlagentransportes verbunden. Die im Bildfenster
4 stehende, mit ihrer Längsrichtung quer zur Vorlagenbandlängsrichtung angeordnete
Kopiervorlage wird deshalb nach der Drehung durch die Prismen 16, 17 durch das Objektiv
13 auf das Kopiermaterialband 14 so abgebildet, daß die Längsrichtung des Formates
auch in Papierlängsrichtung verläuft. Der Abbildungsmaßstab durch das Objektiv ist
so bestimmt, daß die Kopie mit ihrer kleineren Breitenabmessung gerade die Breite
des Kopiermaterialbandes ausfüllt.
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Zum Kopieren von normal großen Vorlagen entsprechend den Abmessungen
des Bildfensters 4 ist jedoch eine Umstellung erforderlich. Das Objektiv 13 mit
den beiden Drehprismen 16, 17 wird in einer geeigneten Führung durch bekannte Mittel,
wie z. B. Schrittmotore, nach links in die gestrichelt gezeichnete Stellung verfahren,
während ein Objektiv 18 bekannter Bauart aus der ausgezogen gezeichneten Stellung
rechts außerhalb des Strahlengangs ebenso weit nach links verfahren wird, bis sich
die Achse des Objektivs 18 mit der Achse des Lampenhauses 8 deckt. Zum Kopieren
von Vorlagen des
Formates 24 x 36 mm ist die Schachtwand 8a in
die gestrichelt gezeichnete, senkrechte Stellung zu verschwenken, so daß der gesamte
Lichtstrom des Kondensors 7 durch den Mischschacht 8 auf die Streuscheibe 9 oberhalb
des Bildfensters 4 fällt. Das Objektiv 18, das z. B. ein Varioobjektlv bekannter
Bauart sein kann, bildet dann die Vorlage im Fenster 4, deren Längsrichtung in Bandlängsrichtung
verläuft ohne Drehprismen in Längsrichtung auf das Kopiermaterialband 14 dessen
Breite füllend ab.
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Um ein Kopieren mit sehr kurzen Belichtungszeiten zu ermöglichen,
ist unterhalb der Objektive 13 bzw. 18 in wirksamer Stellung ein Verschluß 19 vorgesehen,
bestehend aus einer Verschlußlamelle 20 und einem Drehmagneten 21, der jeweils zum
Beenden eines Kopiervorganges die Lamelle In den Strahlengang einschwenkt.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Gerätes ist wie folgt: Nach dem
Einlaufen eines neuen Filmanfangs mit einem Vorlaufband durch die Reinigungseinrichtung
3 bis zu den Transportwalzen 11, 12 gelangt der Anfang des ersten Films unter die
Abtasteinrichtung 2. Dort wird das Vorlagenformat in dem nunmehr folgenden Film
bestimmt, das z. B. ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Stellung das normale Kleinbildformat
entsprechend dem ganzen Bildfenster 4 sei. Durch die entsprechenden motorischen
Verstellmittel wird das Objektiv 13 mit den Drehprismen 16, 17 in die gestrichelt
gezeichnete Stellung verfahren, während gleichzeitig das Normalobjek-
tiv
18 mit seiner Achse in Deckung mit der Achse des Lampenhauses 8 gebracht wird. Gleichzeitig
wird die verschwenkbare Schachtwand 8a in die gestrichelt gezeichnete, senkrechte
Stellung übergeführt. Ferner wird die Klappe 22 in die gestrichelt gezeichnete Stellung
weggeschwenkt. Die im Fenster 4 positionierte Kleinbildvorlage wird dann im wesentlichen
mit dem gesamten Lichtstrom aus dem Kondensor 7 durchleuchtet und durch das Objektiv
18 auf das Kopiermaterialband 14 abgebildet, solange der Verschluß 19 geöffnet ist.
In bekannter Weise werden dann sämtliche Vorlagen dieses Filmes kopiert, jeweils
unter Weitertransport des Kopiermaterialbandes 14 durch bekannte Mittel.
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Mit dem Einlaufen der nächsten Klebestelle in die Abtaststation 2
wird das Format der Kopiervorlagen in dem nächsten Film abgetastet und überprüft,
ob die Kopiervorrichtung auf dieses Format eingestellt ist. Ausgehend von dem vorbeschriebenen
Beispiel der Einstellung auf das Normal format gemäß dem ganzen Kopierfenster 4
sei bei einem nunmehr folgenden Film mit Vorlagen des Formates 18 x 24 mm ein Umstellvorgang
in umgekehrter Richtung durchzuführen. Das Objektiv 18 wird hierzu in die ausgezogen
gezeichnete Stellung verbracht, das Objektiv 13 in die ebenfalls ausgezogen gezeichnete
Stellung. Die verschwenkbare Schachtwand 8 ist in die schrägstehende Stellung zu
bringen; die erste Kopiervorlage des Hal bformates wird durch eine entsprechende
Änderung der Vorschubmittel, z. B. durch Vorgabe einer anderen Anzahl der Schritte
von der Abtaststation 2 bis
in die richtige Position in Zuordnung
zum Bildfenster 4 gesteuert. Das Bild dieser Vorlage wird durch die Prismen 16,
17 um 90" gedreht. Die Abbildung durch das Objektiv 13 und das Doppelprisma 23 führt
dann zu einer formatfüllenden Kopie, die in Längsrichtung des Bandes 14 verläuft.
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Die Erfindung wird auch nicht verlassen, wenn z. B. ein weiteres Format,
z. B. das quadratische Format, mit verarbeitet werden soll, wozu das Objektiv 18
ebenfalls Verwendung finden kann. Die Belichtung würde ebenfalls durch das Belichtungsfenster
4 stattfinden, wobei das Fenster an beiden Rändern noch zu beschneiden wäre. In
gleicher Weise ist auch eine Belichtung durch ein starres Objektiv anstelle des
Varioobjektivs 18 möglich, wenn nur grob gestufte unterschiedliche Abbildungsmaßstäbe
für Vorlagen des Formats 24 x 36 mm kopiert werden sollen.
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Die beiden Abbildungssysteme 13 und 18 können auch auf einem einzigen,
motorisch verfahrbaren Schlitten in starrem, dem Verschiebeweg entsprechenden Abstand
angeordnet sein.
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Die Erfindung ist auch anwendbar, wenn die Kopien auf ein in seiner
Breite der Bil dl änge entsprechendes Kopiermaterialband quer liegend aufbel ichtet
werden. Das Drehprisma ist dann an dem Objektiv für die Vorlagen des Formates 24
x 36 mm angebracht, während das Halbformat ohne Drehung auf das Kopiermaterial abgebildet
wird.
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