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VORRICHTUNG ZUR ERSTELLUNG EINES SCHUTZRAUMES
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erstellung eines unterirdischen
Schutzraumes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es gibt bereits unterirdische Schutzräume, die in herkömmlicher Bauweise
aus Stahlbeton neben einem Wohnhaus, insbesondere Ein- oder Mehrfamilienhaus, in
dem zugehörigen Gartengrundstück erstellt werden. Vorzugsweise sind die Schutzräume
über einen Treppenabsatz vom Keller aus erreichbar.
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Die Erstellung eines solchen Schutzraumes ist relativ aufwendig, umständlich
und benötigt eine ziemlich lange Bauzeit von beispielsweise ca. 4-6 Wochen. Es sind
daher auch bereits vorgefertigte Stahlbetonbauteile zum Aufbau eines unterirdischen
Schutzraumes bekannt geworden. Diese sind jedoch schwer zu transportieren und auf
dem Grundstück, bei beengten Platzverhältnissen, nur schwer zu montieren. Auch sind
Dichtigkeitsprobleme mit dieser Fertigteilbauweise verbunden. Ferner besteht bei
beiden vorgenannten
Bauweisen das Risiko einer Rißbildung und damit
der Undichtigkeit der Betonwandungen.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine in einer
Werkstatt oder Fabrik vorgefertigte Vorrichtung zum Aufbau eines Stahlbetonschutzraumes
zu schaffen, welche mit herkömmlichen, zugelassenen Transportmitteln (insbesondere
Tiefladern) zum Einbauort transportiert und dort relativ einfach und schnell bei
großer Zuverlässigkeit und Sicherheit bezüglich Dichtheit eingebaut werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem Kennzeichnungsteil des Anspruchs
1 angegeben. Es handelt sich also im wesentlichen darum,daß in der Werkstatt ein
doppelwandiges Stahlgehäuse vorgefertigt wird, welches zum Einbauort transportiert,in
die vorbereitete Baugrube abgesetzt und mit Beton ausgegossen wird. Die beiden Stahlblechwandungen
werden durch Ankerstäbe auf Abstand gehalten und gegen den Druck des eingegossenen
Betons zusammengehalten. Zwischen den beiden Wandungen ist die erforderliche Stahlbewehrung
(insbesondere Bewehrungsmatten) vorgesehen.
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Weitere Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung
beschrieben, wobei auch auf die Markmale der Unteransprüche eingegangen wird.
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In den beiden Ausführungsbeispielen ist neben der Vorrichtung für
den Schutzraum jeweils eine Vorrichtung für einen Zugangs-Schleusen- und Filterraum
gezeichnet, und zwar in der Anordnung, wie diese Vorrichtungen nachträglich eingebaut
werden; gefertigt und zum Einbauort transportiert werden die jeweils zwei Vorrichtungen
separat.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils eine Draufsicht auf je ein Ausführungsbeispiel,
wobei gemäß Figur 1 der Zu gangs-Schleusen- u. Filterraum zum Einbau an einer Stirnseite
bzw. Schmalseite des (eigentlichen) Schutzraumes und gemäß Figur 2 zum Einbau an
einer Längsseite des Schutzraumes vorgesehen ist. Die Figur 3 zeigt einen Schnitt
nach Linie III in Figur 1 bzw. Figur 2.
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Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen sind sozusagen doppelwandige Kästen
oder Gehäuse, die jeweils in der Werkstatt aus Stahlblech hergestellt, insbesondere
dicht zusammengeschweißt werden. Es sind jeweils ein doppelwandiges Gehäuse 1 zur
Bildung des eigentlichen Schutzraumes 2 und ein doppelwandiges Gehäuse 3 zur Bildung
eines Zugangs-Schleusen- u. Filterraumes 4 vorgesehen. Die Gehäuse 1,3 bestehen
jeweils aus einer äußeren Wandung 1a bzw. 3a und
einer inneren Wandung
1b bzw. 3b aus Stahlblech, vorzugsz weise 3 mm dick. Das doppelwandige Stahlblechgehäuse
bzw.
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der -mantel erstreckt sich allseits um den eigentlichen Raum 2 herum,
also bei einem quaderförmigen Raum um alle sechs Seiten, wobei lediglich die erforderlichen
Öffnungen 5,6 zum Einbau wenigstens einer druckdichten Zugangstür vorbereitet sind.
Zwischen den Stahlblechwandungen 1a,1b bzw. 3a,3b ist die erforderliche Bewehrung
7 (schematisch dargestellt) eingebaut. Zwischen den Wandungen la, 1b bzw. 3a,3b
sind Ankerstäbe 8 vorgesehen (insbesondere eingeschweißt, lediglich schematisch
gezeigt), welche die Gehäuse 1,3 versteifen und insbesondere die Wandungen beim
späteren Ausgießen mit Beton zusammenhalten.
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In der Werkstatt werden zwischen den Wandungen 1a und ib bzw. 3a und
3b auch die erforderlichen Rohre 9,10 für die Be- bzw. Entlüftung sowie Leerrohre
für Strom, Antenne, Raum-Überdruck, CO-Warngerät usw. eingebaut. Alle Elemente erhalten
außen einen Rostschutzanstrich und innen einen Farbanstrich. In dem Schutzraum sind
die erforderlichen technischen Teile wie Ventilatoren, Filter, elektrische u.
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sanitäre Installationsteile, Vorratsbehälter bzw. Kühlschränke eingebaut
bzw. vorinstalliert. Sofern nur ein einfacher Schutzraum 2 vorgesehen ist, müssen
sämtliche vorerwähnten Einrichtungen und Teile in diesem untergebracht werden. Wird
dagegen gemäß den Zeichnungen jeweils ein besonderer Zugangs-Schleusen- u. Filterraum
4 vorgesehen, so können die Einrichtungsgegenstände zweckmäßig
auf
Schutzraum und Zugangsraum aufgeteilt werden. Im Schutzraum 2 sind an den Längswänden
nebeneinander sieben bzw. acht, also zusammen fünfzehn Sitzplätze 11 vorgesehen.
Außerdem ist eine Anzahl Liegeplätze 12 vorgesehen (die Sitzplätze 11 können natürlich
ebenfalls als Liegeplätze umgewandelt werden; so können von den Wänden jeweils zwei
oder gar drei Liegen übereinander herausgeklappt werden, ähnlich einem Liegewagen
der Eisenbahn). Die Abmessungen des Schutzraumes 2 entsprechen der Anzahl der unterzubringenden
Personen.
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Das Gehäuse 3 für den Anschlußraum 4 ist im wesentlichen analog wie
vorstehend beschrieben, also mit äußerer 3a und innerer 3b Stahlblechwandung und
zwischen diesen sind Armierung 7 und Abstandshalter 8 vorgesehen.
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Dieses Anschlußraumgehäuse 3 ist durch Querwände 13,14 unterteilt
in einen Zugangsraum 15, einen Schleusenraum 16 und einen Eingangsraum 17. Der Zugangsraum
15 ist durch einen Treppenabsatz 18 mit einem Keller 19 des betreffenden Hauses
verbunden. In dem Zugangsraum 15 kann ein Notstromaggregat installiert sein. In
einer Aussparung der Querwand 13 bzw. 14 sind die Anschlußelemente für eine gasdichte
Tür 21,22 vorgesehen. Die Türen 21,22 sind seitlich gegeneinander versetzt, zum
besseren Abfangen einer Druckwelle. Die Türöffnungen 5,6 zum Schutzraum 2 sind zur
Aufnahme einer Tür 23 bzw. Doppeltür vorgesehen. Diese Tür 23 ist rechtwinklig zu
den Türen 21,22
angeordnet und zwar sowohl bei der Anordnung nach
Figur 1 wie nach Figur 2. Eine Druckwelle trifft also nicht direkt auf die Tür 23.
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Durch die versetzte Anordnung der Türen 21,22 wird in dem Eingangsraum
17 ferner noch Platz für ein separates Trocken-(Chemikalien)-WC 24 und ein Waschbecken
25 geschaffen.
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In Längsrichtung des Anschlußraumes, neben der Eingangstür 23, ist
ein Abteil 26 zur Unterbringung eines Filters zum Filtern der angesaugten Luft vorgesehen.
Über eine ebenfalls werkseitig vorbereitete Wandöffnung 27 ist das Filterabteil
26 zugänglich. Zum Verschluß der Öffnung 27 ist eine gasdichte Klappe vorgesehen.
Zwecks Strahlenschutz werden Betonsteine 29 in die Öffnung 27 eingelegt.
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In der Decke des Filterabteils ist ein Schacht 30 vorgesehen der mit
einer nur von innen zu öffnenden Notausstiegsklappe 31 verschlossen ist.
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Zum Anschluß an die Kelleröffnung sind Gummiprofile 32 an dem Zugangsraum
15 vorgesehen. Von diesen Anschlußprofilen 32 wird der Zugang zum Keller 19 vorzugsweise
über eine Treppe 18 oder zu einer Außentreppe in Ortbeton hergestellt.
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Bezugszeichenliste 1 Gehäuse 1 a äußere Gehäusewandung 1 b innere
Gehäusewandung 2 Schutzraum 3 Gehäuse 3 a äußere Wandung 3 b innere Wandung 4 Filterraum
5 Öffnung - fUr Tür in 3 6 Öffnung - für Tür in 1 7 Bewehrung - schematisch angedeutet
8 Ankerstäbe + Verstärkung - schematisch angedeutet 9 Lüftungsgerät 1o Leerrohre
11 Sitzplätze 12 Liegeplätze 13,14 Querwände 15 Zugangsraum - zu Keller bzw. ins
Freie über Treppenabsatz 16 Schleusenraum 17 Eingangsraum 18 Treppenabsatz 19 Keller
20 Tür druckfest
21,22,23 Türen gasdicht 24 Trocken-WC 25 Waschbecken/Brause
26 Gasdichte Klappe zum Filterraum + Notausstie 27 Wandöffnung 29 Betonsteine zum
Verschließen von 27, wegnehmbar 30 Schacht 31 Notausstiegsklappe 32 Gummiprofile
zum Anschluß von 15 an 18
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