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Die Erfindung betrifft Gemische, die als antimikro-
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bielle Mittel einsetzbar sind. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf eine Verbesserung der Aktivität spezieller mikrobieller Bis-biguanide durch
Zusatz von Aminoxiden.
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In der Literatur wurden zahlreiche antimikrobielle Mittel und Gemische
beschrieben. Diese Stoffe fanden eine weitverbreitete Anwendung, beispielsweise
als Konservierungsmittel im kosmetischen und pharmazeutischen Bereich, sowie fur
Reinigungszwecke. Damit solche Stoffe nützlich sind, sollen sie eine hohe Aktivität
gegenüber einer Vielzahl von Organismen aufweisen, jedoch nur eine niedrige Toxizität
haben und geruchlos, leicht handhabbar sowie chemisch stabil sein. Ungeachtet der
weitverbreiteten Anwendung solcher Stoffe bemüht sich die Forschung um wirkungsvollere
antimikrobielle Mittel. Deshalb besteht ein Bedürfnis dafür, die antimikrobielle
Aktivität bekannter Wirkstoffe durch den Zusatz von anderen Verbindungen zu verbessern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der antimikrobiellen
Wirkung bekannter Verbindungen vorzuschlagen.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein antimikrobielles Gemisch anzugeben,
das mindestens eine antimikrobielle Verbindung in Kombination mit einer anderen
Verbindung enthält, welche die antimikrobielle Aktivität der erstgenannten Verbindung
verbessert.
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Eine andere Aufgabe ist in der Schaffung antimikrobieller Gemische
zu sehen, die sowohl gegenüber
grampositiven, als auch gramnegativen
Bakterien wirksam sind.
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Die Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß durch als antimikrobielle
Mittel einsetzbare Gemische geliist, die a) ein Bis-biguanid in Form eines Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorids
oder eines Chlorhexidinsalzes sowie b) ein Aminoxid enthalten.
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Die Verbesserung der antimikrobiellen Eigenschaften ist besonders
deutlich, wenn die unter a) und b) angegebenen Komponenten in speziellen Verhältnissen
angewandt werden. Die erfindungsgemäßen Gemische können als antimikrobielle Mittel
in verschiedenen Produkten zur Körperpflege eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß wird als Bis-biguanid z. B. ein Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid
der allgemeinen Formel I
eingesetzt, in der n eine Zahl von 4,5 bis 6,5 bedeutet.
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Das Bis-biguanid kann auch ein Chlorhexidinsalz des 1, 6-Di-(4-chlorphenylbiguanid)-hexans
der allgemeinen Formel II
sein. Geeignete Salze sind z. B. Chlorhexidinacetat, Chlorhexidinhydrochlorid und
Chlorhexidingluconat.
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Diese Verbindungen können jeweils allein oder im Gemisch eingesetzt
werden.
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Die Polyhexamethylenbiguanidhydrochloride sind im Handel erhältlich
(z. B. bei ICI Americas Inc., Wilmington, Delaware unter dem Warenzeichen "Cosmocil
Cm"). Das entsprechende gilt für die Chlorhexidinsalze (Warenzeichen "Chlorhexidine").
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Die Bis-biguanide sollen in den erfindungsgemäßen Gemischen in einer
Menge von etwa 2 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 3 bis 4 Gewichtsprozent,
bezogen auf das gesamte Gemisch, vorliegen.
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Die in den erfindungsgemäßen Gemischen enthaltenen Aminoxide sind
Amidoaminoxide der allgemeinen Formel III
in der R einen Rest von 7 bis 17 Kohlenstoffatomen oder ein Gemisch
hiervon bedeutet.
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Die Amidoaminoxide sind im Handel erhältlich (z. B.
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von Lonza Chemical Company, Fairlawn, New Jersey, unter dem Warenzeichen
"Barlox C" und von Onyx Chemical Company, Jersey City, New Jersey, unter dem Warenzeichen
"Ammonyx CDO").
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Die Amidoaminoxide sollen in den erfindungsgemäßen Gemischen in einer
Menge von etwa 1 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 4 bis 8 Gewichtsprozent,
jeweils bezogen auf das gesamte Gemisch, vorliegen.
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Um erfindungsgemäß die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, soll das
Verhältnis des Amidoaminoxids zum Bis-biguanid etwa 1:2 bis 4:1 betragen. Liegt
das Verhältnis bei weniger als 1:2, vermindert sich die verbessernde Wirkung des
Amidoaminoxids, während beim Überschreiten eines Verhältnisses von 4:1 die erhaltenen
Gemische für den Verbraucher relativ hart und auch kostspielig werden.
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Der Rest der Gemische besteht aus Wasser und kann auch kleinere Mengen
anderer Komponenten enthalten, die normalerweise in solchen Gemischen vorliegen.
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Solche Komponenten sind z. B. Chelatbildner, Verdickungsmittel, Duftstoffe
und Farbstoffe.
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Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Gemische soll in einem Bereich von
etwa 4 bis etwa 8, vorzugsweise 7,0 bis 7,5, gehalten werden.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1 Ein antimikrobielles Gemisch wird auf folgende Weise hergestellt:
Eine Lösung von Hydroxypropylmethy]cellulose (Methocel) mit einem Gehalt an 1,9
g dieses Cellulosederivats in aktiver Form (d. h. mit einer Menge des Cellulosederivats,
die ausreicht, damit im Endprodukt 0,75 Gewichtsprozent des Cellulosederivats vorliegen)
wird zu 75 g deionisiertem Wasser gegeben und bis zur Homogenität gemischt. Die
erhaltene Lösung wird mit 50 g eines zu 20 % aktiven Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorids
(Cosmocil CQ) und dann mit 0,25 g des Natriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure
(EDTA; Versene 100) sowie mit 16,75 g eines zu 30 % aktiven Kokosamidopropyldimethylaminoxids
versetzt. Der pH-Wert wird unter Verwendung von 15%-iger Salzsäure auf 6,0 gebracht.
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Die Gesamtmenge wird durch Zugabe von deionisiertem Wasser auf 250
g eingestellt. Das erhaltene Gemisch hat folgende Zusammensetzung: Bestandteil Gewichtsprozent
Polyhexamethylenbi guanidhydrochlorid 4, 00 EDTA 0,03 Hydroxypropylinethylcellulose
0,75 Nokosamidopropyldimethylaminoxid 2,00 deionisiertes Wasser bis 100 Beispiel
2 Gemäß Beispiel 1 wird ein antimikrobielles Gemisch
hergestellt,
wobei jedoch das Kokosamidopropyldimethylaminoxid durch deioni.siertes Wasser ersetzt
wird.
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Beispiel 3 Gemäß Beispiel 1 wird ein antimikrobielles Gemisch hergestellt,
wobei jedoch das Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid durch deionisiertes Wasser
ersetzt wird.
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Beispiel 4 Gemäß Beispiel 1 wird ein antimikrobielles Gemisch hergestellt,
wobei jedoch 33,25 g Kokosamidopropyldimethylaminoxid eingesetzt werden und sich
dabei ein Verhältnis dieses Aminoxids zu dem Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid
von 1:1 ergibt (bezogen auf aktive Stoffe).
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Beispiel 5 Gemäß Beispiel 1 wird ein antimikrobielles Gemisch hergestellt,
wobei jedoch 66,6 g des Aminoxids eingesetzt werden und sich hierbei ein Verhältnis
des Aminoxids zu dem Polyhexamethylenbiguanidhydrochlorid von 2=1 ergibt (bezogen
auf aktive Stoffe).
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Beispiel 6 Die gemäß den Beispielen 1 bis 5 hergestellten Gemische
werden nach einer besonderen Technik überprüft. Diese Technik besteht darin, zwei-
oder vierfache Reihenverdünnungen der Gemische dieser Beispiele herzustellen. Gleiche
Teile dieser Verdünnungslösungen. werden dann mit einer gemischten
Suspension
von grampositiven oder gramnegativen Bakterien inokuliert. Die Dichte des Inoculums
wird so eingestellt, daß etwa 10 Bakterien/ml der Probe erhalten werden. Teile der
inokulierten Probe werden dann zum Zeitpunkt O (unmittelbar nach dem Inokulieren)
sowie 6 bis 8 Minuten, 15 Minuten, 30 Minuten und 60 Minuten nach dem Inokulieren
auf lebensfähige Bakterien untersucht. Bei dieser Untersuchung wird eine für 0,01
ml geeichte Übertragungsschlinge in die inokulierte Probe eingeführt und eine abgemessene
Menge entnommen, die dann auf ein festes Wachstumsmedium (Agar) abgestreift sowie
während 48 Stunden bei einer Temperatur von 350C inkubiert wird. Nach der Inkubationszeit
werden die Proben auf vorliegendes oder nicht vorliegendes Wachstum untersucht.
Jedes Wachstum auf der Abstreiflinie wird als positives Wachstum gewertet. Bei der
Überprüfung der Gemische gemäß den Beispielen 1 bis 5 werden die nachfolgend aufgeführten
Ergebnisse erhalten. Diese sind in Form der minimalen Hemmkonzentration, die zur
vollständigen Abtötung erforderlich ist, in Mikrogramm/Milliliter (mcg/ml) ausgedrückt.
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Tabelle I Gemisch Grampositive Bakterien Gramnegative Bakterien aus
Beispiel Zeit, min Zeit, min 0 6-8 15 30 60 0 6-8 15 30 60 1 >104 104 156 39
<19 2500 312 39 t19 <19 2 >104 5000 625 78 156 2500 39 <19 <19 <19
3 >104 >104 5000 1250 1250 >104 >104 >104 >104 >104 4 >104
625 19 <19 <19 625 <19 <19 (19 <19 5 >104 1250 19 <19 (19 5000
<19 <19 <19 <19
Diese Ergebnisse zeigen deutlich die
antimikroL)iel.len Vorteile der erfindungsgemäßen Gemische, d. h. der Gemische gemäß
den Beispielen 1, 4 und 5.
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Beispiel 7 Gemäß Beispiel 1 wird ein antimikrobielles Gemisch folgender
Zusammensetzung hergestellt: Bestandteil Gewichtgrozent Polyhexamethylenbiguanid
hydrochlorid 4,00 EDTA 0,03 Hydroxypropylmethylcellulose 0,75 Kokosamidopropyldimethyl
aminoxid 2,00 deionisiertes Wasser bis 100 Der pH-Wert des Gemisches wird mit verdünnter
Salzsäure auf 6,0 eingestellt.
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Beispiel 8 Gemäß Beispiel 7 wird ein antimikrobielles Gemisch hergestellt,
wobei jedoch das Aminoxid in einer solchen Menge eingesetzt wird, daß sein Verhältnis
zu Chlorhexidingluconat 1:2 beträgt (bezogen auf aktive Stoffe).
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Beispiel 9 Gemäß Beispiel 7 wird ein antimikrobielles Gemisch hergestellt,
wobei jedoch das Aminoxid durch deionisiertes Wasser ersetzt wird.
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Beispiel 10 Gemäß Beispiel 7 wird ein antimikrobielles Gemisch hergestellt,
wobei jedoch das Chlorhexidingluconat durch deionisiertes Wasser ersetzt wird.
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Beispiel 11 Gemäß Beispiel 6 werden die in den Beispielen 7, 8, 9
und 10 erhaltenen Gemische untersucht. Es werden die nachfolgenden Resultate erzielt.
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Tabelle 2 Gemisch aus Grampositive Bakterien Gramnegative Bakterien
Beispiel Zeit, min Zeit, min 0 6-8 15 30 60 0 6-8 15 30 60 7 >2500 19 19 19 19
625 39 19 10 10 8 >2500 625 39 39 39 2500 78 39 19 39 9 >2500 2500 2500 2500
625 >2500 39 39 39 19 10 >2500 >2500 >2500 >2500 >2500 >2500
>2500 >2500 >2500 >2500