DE3331339C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit zwei im Walzenständer gelagerten Arbeitswalzen und die Arbeitswalzen abstützenden, ebenfalls im Walzenständer gelagerten oberen und unteren Stützwalzen, sowie zwischen den Arbeits- und Stützwalzen vorgesehenen Zwischenwalzen, die in durch ihre Mittelachsen verlaufenden, zur Walzrichtung parallelen Ebenen im Walzenständer verstellbar gelagert und zu den Mittelachsen der Arbeitswalzen schräg einstellbar sind.

Ein derartiges Walzgerüst ist aus der JP-OS 53-1 27 353 bekannt.

Ein Problem in der Walztechnik ist die Erzeugung eines planen bzw. spannungsfreien Bandes. Dies wird erschwert durch die Durchbiegung der Walzen über die Ballenbreite, die trotz Stützwalzen nicht zu vermeiden ist. Dadurch tritt ein Dickenfehler über die Breite des bearbeiteten Materials auf; gleichzeitig mit dem Dickenfehler kommt es zu unterschiedlicher Bandlängung über die Breite des Materials nach dem Gesetz des konstant durchgesetzten Volumens pro Zeiteinheit. Dies bedeutet Welligkeit des Bandes. Diese Fehler in der Bandbeschaffenheit lassen sich nur unvollkommen durch Bombierung der Arbeitswalzen verhindern, weil die Durchbiegung abhängig ist von der Walzkraft und Bandbreite und sich dementsprechend mit dieser verändert.

Es ist bereits ein Walzgerüst zum Walzen von Grob- oder Feinblech vorgeschlagen worden, bei dem die Arbeitswalzen so angeordnet sind, daß ihre Achsen mit der Bandlaufrichtung einen von 90 Grad verschiedenen Winkel einschließen und sich etwa in der Mitte der Bandbreite kreuzen. Die Dickenverteilung in Breitenrichtung des zu walzenden Bandes wird durch Ändern des Winkels zwischen den Achsen der gekreuzten Arbeits­ walzen und der Bewegungsrichtung des Bandes gesteuert. Allerdings besteht die Gefahr, daß die Kanten des Bandes ungleichmäßig ausgewalzt und deshalb beschnitten werden müssen. Dadurch entsteht unnötiger Abfall.

Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte Walzgerüst so auszugestalten, daß eine feinfühligere Steuerung der Bandplanheit erzielt wird. Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Zwischenwalzen mit einer Walzenbiegeeinrichtung zum Biegen in zur Walzrichtung parallelen Ebenen zu versehen. Durch entsprechendes Biegen der Zwischenwalze können die Berührungsflächen zwischen Zwischenwalze und Arbeitswalze zusätzlich variiert werden; beispielsweise können zwei voneinander beabstandete elliptische Berührungsflächen geschaffen werden, wodurch eine zusätzliche Beeinflussung des Dickenprofils des durch die Arbeitswalzen gewalzten Materials ermöglicht wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 ein 6-Walzengerüst mit Zwischenwalzen und deren Lagerung,

Fig. 2 die um ein Einbaustück geschwenkten Zwischenwalzen,

Fig. 3 die Biegung der Zwischenwalzen in der Horizontalebene mit gleichzeitiger Verschiebung der Einbaustücke und

Fig. 4 die Biegung der Zwischenwalzen ohne Verschiebung der Einbau­ stücke.

In den Zeichnungsfiguren 2 bis 4 ist oberhalb der Seitenansicht der Gerüste jeweils die Berührungsfläche zwischen Arbeits- und Zwischen­ walze schraffiert dargestellt. Entsprechend der Berührungsfläche ist die Biegung der Arbeitswalzen an den dort dargestellten Stellen möglich.

In Fig. 1 ist mit 1 der Walzenständer bezeichnet, in dem die Arbeits­ walzen 2 in ihren Einbaustücken 3 gelagert sind. Die Arbeitswalzen 2 werden gegenüber den Stützwalzen 4 mit Hilfe von Zwischenwalzen 5 abgestützt, die ebenfalls in Einbaustücken 6 gelagert sind. Die Einbaustücke 6 sind mit Hilfe von Kolben-Zylinder-Einheiten, die bei 7 angedeutet sind, in der Horizontalebene im Ständerfenster hin- und herbewegbar.

Das Verschwenken der Zwischenwalze 5 um das Einbaustück 7 ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Es ergibt sich eine Berührungsfläche 12 zwischen der Zwischenwalze 5 und der Arbeitswalze 2, die dem Teil einer Ellipse entspricht.

Weitere Veränderungen der Berührungsfläche lassen sich durch Biegen der Zwischenwalzen 5 in Ebenen, die parallel zur Walzebene verlaufen, erzielen. Fig. 3 zeigt schematisch die gegengebogene Zwischenwalze 5 bei gleichzeitigem Verschieben der Einbaustücke 7, die an der eingezeichneten Mittelachse 13 der gebogenen Zwischenwalze zu erkennen ist. Die Mittelsenkrechte 9 ist koaxial zu den Mittelsenkrechten der anderen Walzen.

In Fig. 4 ist ebenfalls ein Gegenbiegevorgang der Zwischenwalze 5 dargestellt, jedoch diesmal um die Einbaustücke 7, so daß die Mittel­ senkrechte 9 durch die Zwischenwalze von der Mittelsenkrechten durch die Stützwalze, die bei 14 angedeutet ist, beabstandet ist.

Durch den Gegenbiegevorgang nach Fig. 4 ergibt sich eine zweigeteilte Berührungsfläche 15 und 16 zwischen Zwischenwalze 5 und Arbeitswalze2, so daß gezielt ein höherer Walzendruck auf die Bandkanten verlegt werden kann.

Durch die erfindungsgemäße Biegung der Zwischenwalzen lassen sich beliebige Korrekturen des Walzgutquerschnitts beim Walzen vornehmen, ohne daß aufwendige sonstige Maßnahmen getroffen werden müssen.

Claims (1)

1. Walzgerüst mit zwei im Walzenständer gelagerten Arbeitswalzen und die Arbeitswalzen abstützenden, ebenfalls im Walzenständer gelagerten oberen und unteren Stützwalzen, sowie zwischen den Arbeits- und Stützwalzen vorgesehenen Zwischenwalzen, die in durch ihre Mittelachsen verlaufenden, zur Walzrichtung parallelen Ebenen im Walzenständer verstellbar gelagert und zu den Mittelachsen der Arbeitswalzen schräg einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwalzen (5) mit einer Walzenbiegeeinrichtung zum Biegen in zur Walzrichtung parallelen Ebene versehen sind.