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Die Erfindung bezieht sich auf Kabeleinführungsstutzen für explosionsgeschützte elektrische Einrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
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Es sind Kabeleinführungsstutzen dieser Art bekannt, bei denen die abnehmbare Schellenhälfte der Klemmschelle mit Löchern zum Hindurchstecken der Schrauben versehen ist und die andere Schellenhälfte von der Einschraubbuchse gebildet wird, die im Bereich ihrer Ausnehmung zu beiden Seiten ihrer Längsbohrung mit Gewindebohrungen für die Schrauben versehen ist. Bei diesen Kabeleinführungsstutzen kann die abnehmbare Schellenhälfte auf den Schrauben derart wippen und sich verkanten, wobei sie sich in das Kabel eindrückt, daß ihre Verdrehungsschutznase von dem Zwischenstück abhebt und nicht mehr an dessen Außenfläche anliegend angreift, so daß sich das Zwischenstück und die Einschraubbuchse gegeneinander verdrehen können. Diese Kabeleinführungsstutzen bilden daher keinen sicheren Verdrehungsschutz und besitzen ferner den folgenden Nachteil. Wenn eine der Schrauben der Klemmschelle durchrostet oder abreißt und das Schraubenende in den Gewindebohrungen der Einschraubbuchse steckt, müssen die elektrische Einrichtung außer Betrieb genommen und der Strom abgeschaltet werden sowie die Kabeleinführung demontiert und das Kabel in der elektrischen Einrichtung abgeklemmt werden, um den alten Kabeleinführungsstutzen mit der unbrauchbar gewordenen Einschraubbuchse über das Ende des Kabels abstreifen und einen neuen Kabeleinführungsstutzen aufschieben zu können.
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Zur Vermeidung des letztgenannten Nachteils sind Kabeleinführungsstutzen bekannt (DIN-Norm 22419), bei denen in umgekehrter Weise die Einschraubbuchse mit gewindelosen Bohrungen versehen ist und die Gewindebohrungen für die Schrauben in der abnehmbaren Schellenhälfte angeordnet sind. Wenn daher die Kabeleinführung auf einer Wand oder dergleichen montiert wird, muß der Kabeleinführungsstutzen einen genügenden Wandabstand besitzen, um von hinten die abnehmbare Schellenhälfte in die Ausnehmung einführen und festhalten zu können, wenn von vorne her die Schrauben durch die Einschraubbuchse hindurchgesteckt und in die Schellenhälfte eingeschraubt werden. Diese Kabeleinführungsstutzen besitzen daher den Nachteil einer schlechten Handhabung und schwierigen Montage, insbesondere bei einer Anordnung der Kabeleinführungsstutzen dicht über einer Fläche oder bei mehreren dicht nebeneinander liegenden Kabeln mit Kabeleinführungsstutzen. Darüber hinaus besteht auch bei diesen Kabeleinführungsstutzen die Möglichkeit des vorstehend beschriebenen Kippens oder Kantens der abnehmbaren Schellenhälfte mit der Verdrehungsschutznase und daher der Nachteil eines nicht sichtbaren Verdrehungsschutzes.
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Aus dem DE-GM 81 34 979 ist ein Kabeleinführungsstutzen bekannt, der zwar die anderen vorgenannten Nachteile beseitigt, weiterhin aber den vorgenannten Nachteil besitzt, daß zum Anziehen der Schrauben von vorne die abnehmbare Schellenhälfte von hinten montiert und festgehalten werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Vermeidung der vorstehend beschriebenen Nachteile einen Kabeleinführungsstutzen zu schaffen, bei dem die abnehmbare Schellenhälfte der Klemmschelle sowie die Schrauben von der gleichen Seite her an der Einschraubbuchse montierbar sind, so daß eine leichte Handhabung und unkomplizierte Montage erzielt wird, ohne daß die Einschraubbuchse mit Gewindebohrungen für die Schrauben versehen ist, so daß beim Abreißen oder Abrosten von Schrauben lediglich die Schrauben auszuwechseln sind und nicht der Kabeleinführungsstutzen demontiert und erneuert werden muß, und weiterhin soll zur Erzielung eines absolut sicheren und zuverlässigen Verdrehungsschutzes ein Verkanten der Verdrehungsschutznase vermieden werden, eine zuverlässige Zugentlastung durch eine sichere Klemmschelle erzielt werden und zugleich eine kleine und raumsparende Bauform geschaffen werden, die dicht nebeneinander liegende Kabel und Kabeleinführungsstutzen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch gekennzeichneten Merkmale gelöst.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kabeleinführungsstutzens dargestellt, und zwar zeigt
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Fig. 1 einen Kabeleinführungsstutzen in Aufsicht,
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Fig. 2 einen Längsschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
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Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht.
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Der Kabeleinführungsstutzen in Fig. 1 und 2 besteht aus einem Zwischenstück 1 und einer an dieses ein- oder aufschraubbaren Einschraubbuchse 2, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in das Zwischenstück 1 eingeschraubt ist. Das Zwischenstück 1 kann sowohl ein fest an der elektrischen Einrichtung angeformtes Teil also auch ein separates Bauteil sein, welches beispielsweise an der elektrischen Einrichtung angeflanscht wird. Zwischenstück 1 und Einschraubbuchse 2 besitzen eine das Kabel 3 aufnehmende Längsbohrung 4, in der zwischen Druckringen 5 eine Dichtung 6 angeordnet ist, die beim Zusammenschrauben des Zwischenstücks 1 und der Einschraubbuchse 2 axial zusammengedrückt wird und dadurch radial auf das Kabel 3 sowie gegen die Wandung der Längsbohrung 4 gepreßt wird, so daß das Kabel in der Längsbohrung gas- und wasserdicht abgedichtet wird. Die Einschraubbuchse 2 besitzt eine seitliche Ausnehmung 7, die eine Öffnung der Längsbohrung 4 bildet. Das im Bereich der Ausnehmung 7 freiliegende Kabel 3 wird mittels einer unten noch näher beschriebenen Klemmschelle 8, 9 mit Schrauben 10 zugfest eingeklemmt. Durch diese Zugentlastung wird erreicht, daß in der elektrischen Einrichtung keine Zugkräfte auf das Kabel und die Anschlußklemmen wirken können. Die abnehmbare Schellenhälfte 8, 9 der Klemmschelle besitzt eine Verdrehungsschutznase 11 , die an einer Außenfläche 12 des Zwischenstücks 1 angreift und auf diese Weise Verdrehungen des Zwischenstücks 1 und der Einschraubbuchse 2 gegeneinander verhindert, so daß die Dichtung 6 nicht undicht werden kann. Zwischenstück 1 und Einschraubbuchse 2 sind mit einem Sechskant 12 beziehungsweise 13 versehen, dessen Flächen zugleich als Außenfläche dienen können, an der die Verdrehungsschutznase 11 angreift.
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Erfindungsgemäß besitzt die Klemmschelle zwei abnehmbare Schellenteile 8, 9. Das eine Schellenteil 8 weist die an der Außenfläche 12 des Zwischenstücks 1 angreifende Verdrehungsschutznase 11 auf. Ferner besitzt das Schellenteil 8 einen Steg 14, der radial in die Ausnehmung 7 greift und in dieser axial verschiebbar ist. Der Steg 14 ist mit einem Verbindungsbolzen 15 versehen, der sich in axialer Richtung erstreckt und durch axiales Verschieben des Steges 14 in der Ausnehmung 7 in eine axiale Bohrung 16 der Einschraubbuchse 2 einführbar ist. Weiterhin ist das Schellenteil 8 mit gabelförmigen Laschen 17 versehen, die die Ausnehmung ) seitlich übergreifen und sich auf beiden Seiten der Einschraubbuchse 2 axial erstrecken und mit Gewindebohrungen 18 für die Schrauben 10 der Klemmschelle versehen sind. Das andere Schellenteil 9 besitzt Löcher 19 für die Schrauben 10 und greift in die Ausnehmung 7 ein, wobei seine Breite vorzugsweise so groß ist, daß es die Öffnung der Ausnehmung 7verschließt, zumindest aber so groß ist, daß das Schellenteil 9 in die Ausnehmung 7 mit einem axialen Spiel eingreift, das kleiner ist als die Länge des Verbindungsbolzens 15.
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Bei der Montage des Kabeleinführungsstutzens wird das Schellenteil 8 vom Monteur mühelos von vorne - in Fig. 2 axial nach links verschoben - in die Ausnehmung 7 eingesetzt, so daß der Steg 14 radial in die Öffnung der Ausnehmung 7 greift und die gabelförmigen Laschen 17 zu beiden Seiten der Einschraubbuchse 2 über die Ausnehmung 7 hinweggreifen. Hierauf wird das Schellenteil 8 - in Fig. 2 nach rechts - axial verschoben, wobei der Verbindungsbolzen 15 in die Bohrung 16 gleitet. Auf diese Weise wird das Schellenteil 8 derart starr mit der Einschraubbuchse 2 verbunden, daß es nicht verkanten kann und sich die Verdrehungsschutznase 11 nicht von der Fläche 12 des Zwischenstücks 1 abheben kann, so daß ein absolut zuverlässiger Verdrehungsschutz erzielt wird. Nun kann von dem Monteur ebenfalls mühelos von vorne das Schellenteil 9 in die Ausnehmung 7 eingelegt werden. Vorzugsweise ist das Schellenteil 9 so breit, daß es die Öffnung der Ausnehmung 7 verschließt und mit nur geringem axialen Spiel in der Ausnehmung 7 an dem Steg 14 sowie an der gegenüberliegenden Wandung der Ausnehmung 7 anliegt, so daß sich das Schellenteil 9 von selbst in der Ausnehmung 7 zentriert und bequem mit einer Hand festgehalten werden kann, während die Schrauben 10 ebenfalls von vorne mit der anderen Hand durch die Löcher 19 des Schellenteils 9 hindurchgesteckt und in die Gewindebohrungen 18 des Schellenteils 8 eingeschraubt werden können. Die Handhabung und Montage des Kabeleinführungsstutzens ist daher denkbar leicht und einfach. Das geringe axiale Spiel des Schellenteils 9 in der Ausnehmung 7, das kleiner ist als die Länge des Verbindungsbolzens 15, verhindert eine axiale Verschiebung des Schellenteils 8 und ein Herausgleiten des Verbindungsbolzens 15 aus der Bohrung 16. Da die gabelförmigen Laschen 17 über die Ausnehmung 7 hinweggreifen und seitlich der Einschraubbuchse 2 liegen, könnte das Schellenteil 9 an die Laschen 17 herangezogen werden, bis es auf dem Grund der Ausnehmung 7 aufliegt, so daß die Klemmschelle einen weiten Klemmbereich hat und für mehrere unterschiedliche Kabeldurchmesser der gleiche Kabeleinführungsstutzen verwendbar ist. Die starre Verbindung des Schellenteils 8 mit der Einschraubbuchse 2 durch den Verbindungsbolzen 15 ermöglicht es, die Schrauben 10 so anzuziehen, daß das vom Schellenteil 9 auf den Boden der Längsbohrung 4 gepreßte Kabel 3 mit größter Zuverlässigkeit zugfest eingeklemmt wird. Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht ferner eine kleine, materialsparende und raumsparende Bauform, so daß mehrere Kabel mit Einführungsstutzen mit geringem Abstand nebeneinander verlegt werden können.
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Das Ausführungsbeispiel in Fig. 3 unterscheidet sich von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel im wesentlichen dadurch, daß das Schellenteil 8 zwei Verbindungsbolzen 15 besitzt, die am unteren Ende seines Steges 14 angeordnet sind und von Verlängerungen der Laschen 17 gebildet werden. Im Gegensatz zu dem Schellenteil 8 in Fig. 2, das mit einer Bohrung versehen werden muß, in der der einzusetzende Verbindungsbolzen 15 zu befestigen ist, vereinfacht sich das Schellenteil 8 in Fig. 3, das in einem Stück zum Beispiel als Preßteil oder Gesenkschmiedeteil herstellbar ist. Zur Aufnahme der beiden Verbindungsbolzen 15 ist die Einschraubbuchse mit zwei Bohrungen 16 versehen, die von Schlitzen gebildet werden, welche sich leicht in den Sechskant 13 einfräsen lassen.