DE3313633C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für eine manuell und/oder programmiert betätigbare Verstelleinrichtung eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Solche Einrichtungen zur Sitzverstellung sind aus der DE-OS 28 18 806, der DE-OS 30 43 828 oder der DE-OS 22 62 558 bekannt, und sind in gewissen Fahrzeugen serienmäßig, aber auch als Sonderzubehör zum nachträglichen Umbau erhältlich.

Bei unachtsamer Betätigung der bekannten Verstelleinrichtungen kann es dazu kommen, daß mehrere Handverstell- und/oder Positionstasten gleichzeitig gedrückt werden und dadurch Positionen eingestellt werden, die nicht beabsichtigt sind. Solche unerwünschten Positionen können auch angefahren werden, wenn bei einem Fehler im Speicher oder in der Steuerlogik falsche Befehle ausgegeben werden. Zu solchen ungewollten Positionseinstellungen kann es auch kommen, wenn nach Ab- und Wiedereinschalten der Energieversorgung die Speicherinhalte verlorengegangen sind. Bei einem Defekt eines Verstellmotors oder bei klebenden Relaiskontakten kann es zu ständiger Motoransteuerung und damit zu Zerstörungen kommen.

Solche Störungen sollten nach Möglichkeit verhindert bzw. sofort erkannt und abgestellt werden. Dies ist jedoch bei den bekannten Sitzverstelleinrichtungen nicht der Fall.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherheitseinrichtung für Sitzverstelleinrichtungen zu schaffen, bei der die manuelle Sitzverstellung Priorität vor der programmierten Sitzverstellung haben soll und die in der Lage ist, bei einem Rechnerdefekt oder bei Betätigung mehrerer Positionstasten oder gegensinniger Handverstelltasten den Stellvorgang zu unterbrechen, bei Stellmotordefekt oder klebenden Relaiskontakten die Ansteuerung des entsprechenden Stellmotors abzuschalten sowie bei Wiedereinschalten der Energieversorgung - nachdem die Speicherinhalte verlorengegangen sind - eine programmierte Sitzverstellung erst nach erneuter Programmierung durchzuführen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs genannten Merkmale gelöst. Weitere Einzelheiten sind der Beschreibung und Zeichnung eines Ausführungsbeispiels zu entnehmen.

In der Zeichnung sind vier Handverstelltasten 1 bis 4, zwei Positionstasten 5 und 6 und eine Speichertaste 7 dargestellt. Die zwischen Tasten und anderen Bauteilen angeordneten jeweils drei Striche sollen andeuten, daß weitere Tasten, Relais, Motoren usw. vorgesehen sein können, aber nicht dargestellt sind, um die Übersichtlichkeit der Darstellung nicht zu gefährden.

Von den Handverstelltasten direkt bzw. von den Positionstasten über eine Steuerlogik 8 mit Speicher werden über vier Relais A, B, C, D zwei Stellmotoren 9 und 10 angesteuert. Stellmotor 9 liegt in Reihe mit einem Einschaltkontakt b des Relais B, Stellmotor 10 in Reihe mit Einschaltkontakt c des Relais C, beide Reihenschaltungen sind parallel geschaltet. In Reihe mit der Parallelschaltung liegen am einen Anschluß ein Umschaltkontakt a des Relais A und am anderen Anschluß ein Umschaltkontakt d des Relais D. Die Umschaltkontakte legen in Ruhestellung beide Anschlüsse der Parallelschaltung an den Minuspol einer Energiequelle, in Arbeitsstellung an den Pluspol.

Die Erregerspulen aller Relais A bis D sind auf der einen Seite mit dem Pluspol der Energiequelle direkt verbunden und auf der anderen Seite einerseits über eine Diodenmatrix D 1 bis D 4 und die Handverstelltasten 1 bis 4 und andererseits über die Reihenschaltung je eines dem bestimmten Relais zugeordneten Transistorschalters T 1 bis T 4 und einem allen Relais gemeinsamen Transistorschalter T 5 mit dem Minuspol der Energiequelle verbunden.

Die Diodenmatrix ist dabei so geschaltet, daß bei Betätigung

der Handverstelltaste 1 die Relais A und B anziehen,
der Handverstelltaste 2 die Relais B und D anziehen,
der Handverstelltaste 3 die Relais A und C anziehen,
der Handverstelltaste 4 die Relais C und D anziehen.

Die Betätigung des Relais A und eines der Relais B oder C bedeutet eine Drehung des zugeordneten Stellmotors in der einen Richtung, die Betätigung des Relais D und eines der Relais B und C hingegen eine Drehung des zugeordneten Stellmotors in der anderen Richtung, d. h., in der Gegenrichtung. Die Tasten 1 und 3 bzw. 2 und 4 können gleichzeitig gedrückt werden, wenn beide Stellmotoren gleichzeitig betrieben werden sollen, bei allen anderen Kombinationen wenigstens zweier Handverstelltasten werden beide Relais A und D gleichzeitig erregt, d. h., deren Umschaltkontakt auf den Pluspol umgeschaltet, so daß kein Strom mehr durch die Stellmotoren fließen kann. Von jeweils drei in Reihe liegenden Relaiskontakten a, b, d bzw. a, c, d müssen der dem jeweiligen Stellmotor zugeordnete Relaiskontakt b oder c und Relaiskontakt a oder d schalten, wenn durch den Stellmotor Strom fließen soll.

Bei programmierter Sitzverstellung erfolgt die Ansteuerung der Relais A bis D in derselben Zusammenstellung der Relais über die Transistoren T 1 bis T 5. Die Zuordnung der Transistoren zu den Relais ist aus der Zeichnung ersichtlich (T 1 - A, T 2 - B, usw.). Die Transistoren T 1 bis T 4 werden von der Steuerlogik 8 angesteuert, die einen Speicher für (hier zwei) verschiedene Sitzpositionen beinhaltet, die den Positionstasten 5 und 6 zugeordnet sind. Diese Sitzpositionen werden über die Handverstelltasten eingestellt und dann durch Drücken einer Positionstaste 5 oder 6, der sie zugeordnet werden sollen, und der Speichertaste 7 gespeichert.

Bei jedem späteren Betätigen einer Positionstaste allein wird die ihr zugeordnete, gespeicherte Sitzposition eingestellt, solange diese gespeichert ist.

Dies geschieht durch Ansteuern der entsprechenden Transistoren T 1 bis T 4 von der Steuerlogik 8 (zuerst für die eine Richtung und anschließend für die Gegenrichtung der Stellmotoren, falls erforderlich). Beim Ansteuern der Transistoren leiten deren Kollektor-Ermitter-Strecken und legen das entsprechende Relais über die Kollektor-Ermitter-Strecke des gemeinsamen Transistors T 5 an den Minuspol.

Der gemeinsame Transistor T 5 soll nur während einer programmierten Sitzverstellung, solange die zugeordnete Positionstaste gedrückt ist, leiten. Zu diesem Zweck wird das Basispotential an T 5 abhängig von der Stellung der Handverstell- und Positionstasten gesteuert. Es ist ein erstes ODER-Glied O 1 vorhanden, welches für jede Positionstaste einen Eingang besitzt. Da die Positionstasten in Ruhestellung geschlossen sind, liegen alle Eingänge auf L-Signal, ebenso der Ausgang. Dieser ist über einen Spannungsteiler R 2, R 3 mit dem Minuspol verbunden. Mit dem Verbindungspunkt zwischen R 2 und R 3 ist der Basisanschluß des gemeinsamen Transistors T 5 verbunden. Von diesem Verbindungspunkt in Durchlaßrichtung zum Ausgang eines Mehrfach-UND-Gliedes U 5 ist eine Diode D 5 geschaltet. Dieses Mehrfach-UND-Glied U 5 hat einen Eingang für jede Handverstelltaste, mit der dieser verbunden ist. Die Handverstelltasten 1 bis 4 sind in Ruhestellung geöffnet, d. h., die Eingänge des Mehrfach-UND-Gliedes U 5 haben wegen der Widerstände R 4 H-Signal und damit auch der Ausgang. Das Basispotential von T 5 wird also bei geöffneten Handverstelltasten nur vom Ausgangssignal des ersten ODER-Gliedes O 1 und damit von der Stellung der Positionstasten bestimmt. Ist der Ausgang von O 1 auf L-Signal (keine Positionstaste betätigt), ist T 5 nicht leitend; ist er auf H-Signal (wenigstens eine Positionstaste betätigt), so leitet T 5. Sowie jedoch eine Handverstelltaste betätigt wird, geht der zugeordnete Eingang des Mehrfach-UND-Gliedes U 5 auf L-Signal, ebenso der Ausgang. Dadurch wird über die Diode D 5 das Basispotential von T 5 abgesenkt, so daß T 5 sperrt. Bei Betätigung einer Handverstelltaste wird also eine programmierte Sitzverstellung unterbunden.

Eine Unterbrechung der programmierten Sitzverstellung soll auch dann erfolgen, wenn die Speichertaste 7 und eine Positionstaste oder wenigstens zwei Positionstasten 5, 6 gleichzeitig betätigt werden. Dazu sind UND-Glieder U 1 und U 2 vorgesehen, deren erster Eingang mit je einer Positionstaste 5, 6 und deren zweiter Eingang mit der Speichertaste 7 verbunden ist, so daß bei Betätigung der Speichertaste und einer Positionstaste der Ausgang des dieser Positionstaste zugeordneten UND-Gliedes H-Signal führt. Weiter sind so viele UND-Glieder U 3, U 4 vorgesehen, als es Kombinationen je zweier Positionstasten gibt, mit denen die Eingänge, dieser Logik entsprechend, verbunden sind, so daß bei gleichzeitiger Betätigung zweier Positionstasten der Ausgang des zugeordneten UND-Gliedes U 3 oder U 4 H-Signal führt.

Die Ausgänge der UND-Glieder U 1 bis U 4 bilden die Eingänge eines zweiten ODER-Gliedes O 2, welches H-Signal führt, wenn wenigstens ein Ausgang eines UND-Gliedes H-Signal führt. Der Ausgang des zweiten ODER-Gliedes wirkt auf die Steuerlogik 8 in dem Sinne ein, daß eine gerade durchgeführte programmierte Sitzverstellung durch Sperrung der Transistoren T 1 bis T 4 unterbrochen wird. Der Ausgang des Mehrfach-UND-Gliedes U 5 ist über einen Inverter N mit einem weiteren Eingang des zweiten ODER-Gliedes O 2 verbunden, so daß auch bei Betätigen einer Handverstelltaste 1 bis 4 nicht nur der gemeinsame Transistor T 5 gesperrt wird, sondern auch die Steuerlogik gesperrt wird, indem der Ausgang des Mehrfach-UND-Gliedes auf L-Signal übergeht, welches im Inverter invertiert wird, so daß der weitere Eingang und der Ausgang des zweiten ODER-Gliedes O 2 H-Signal erhält, wodurch die Steuerlogik gesperrt wird. Die UND-Glieder U 1 bis U 4 und das zweite ODER-Glied O 2 werden als "Logik-Schaltung" bezeichnet.

Durch Pfeile Sb und Sc, welche Eingänge für die Steuerlogik 8 darstellen sollen, ist eine nicht dargestellte Ausfall-Überwachungsschaltung angedeutet, welche die Stellmotoren 9, 10, deren nicht dargestellte Positionsgeber und diesen zugeordnete Relaiskontakte bzw. Transistorschalter auf Funktionstüchtigkeit überprüft. Diese Ausfall-Überwachungsschaltung kann so ausgeführt sein, daß, wenn innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls trotz Motoransteuerung keine Änderung des Positions-Istwertes erfolgt, eine programmierte Ansteuerung des betreffenden Stellmotors abgebrochen wird. Solche Schaltungen sind an sich, z. B. bei Schrittschaltmotoren, bekannt.

Bei Ausführungen als flüchtiger Speicher in der Steuerlogik 8 gehen bei einer Unterbrechung der Energieversorgung die gespeicherten Daten verloren. Nach Wiedereinschalten befinden sich im Speicher zufällige Bitmuster. In diesem Zustand erfolgt trotz Betätigung einer Positionstaste keine Verstellung, solange nicht erneut ein Speichervorgang stattgefunden hat. Dies kann dadurch bewirkt werden, daß beim ersten Speichervorgang ein in einem Festwertspeicher (ROM) definiertes Codewort in den Speicher übertragen wird. Vor jeder programmierten Verstellung wird dieses Codewort mit dem Inhalt des Festwertspeichers verglichen und eine Sitzverstellung nur dann eingeleitet, wenn beide Worte übereinstimmen.

Mit der beschriebenen Schaltung sind alle gestellten Forderungen auf einfache Weise erfüllt.

Claims (1)

1. Sicherheitseinrichtung für eine manuell über Handverstelltasten oder programmiert über Positionstasten und eine Speichertaste betätigbare Verstelleinrichtung eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes, mit einem Stellmotor für jede Verstellebene, dessen Stromanschlüsse mit je einem Relais-Umschaltkontakt versehen sind, der in Ruhestellung mit dem Minuspol und in Arbeitsstellung mit dem Pluspol einer Energiequelle verbunden ist, und wobei die Erregerspulen der Relais auf der einen Seite mit dem einen Pol der Energiequelle direkt und auf der anderen Seite einerseits über eine Diodenmatrix und die Handverstelltasten, andererseits über je einen von der zugeordneten Positionstaste über einen Positionsspeicher und eine Steuerlogik geschalteten Transistorschalter mit dem anderen Pol der Energiequelle verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,

   • a) daß jedem Stellmotor (9, 10) ein Relais-Einschaltkontakt (b, c) zugeordnet ist, der zwischen diesem und einem ihm zugeordneten Relais-Umschaltkontakt (a) angeordnet ist,
   • b) daß alle Transistorschalter (T 1 bis T 4) in Reihe mit einem gemeinsamen Transistorschalter (T 5) liegen,
   • c) daß zum Öffnen und Sperren des gemeinsamen Transistorschalters (T 5) ein Mehrfach-UND-Glied (U 5) mit je einem jeder Handverstelltaste (1 bis 4) zugeordneten Eingang vorgesehen ist,
   • d) daß ein erstes ODER-Glied (O 1) mit je einem jeder Positionstaste (5, 6) zugeordneten Eingang vorgesehen ist, daß der Ausgang des ersten ODER-Gliedes (O 1) über einen Widerstand (R 2) und eine Diode (D 5) mit dem Ausgang des Mehrfach-UND-Gliedes (U 5) verbunden ist und daß der Verbindungspunkt zwischen Widerstand und Diode mit dem Steuereingang des gemeinsamen Transistorschalters (T 5) verbunden ist,
   • e) daß zum Unterbrechen der programmierten Sitzverstellung eine Logikschaltung mit je einem jeder Positionstaste (5, 6) und der Speichertaste (7) zugeordneten Eingang und einem weiteren Eingang vorgesehen ist, die ein Ausgangssignal an die Steuerlogik (8) gibt, wenn die Speichertaste (7) und eine Positionstaste oder mindestens zwei Positionstasten betätigt werden oder wenn am weiteren Eingang ein Signal ansteht,
   • f) daß die Logikschaltung für jede Kombination der Speichertaste mit einer Positionstaste einerseits und zweier Positionstasten andererseits ein UND-Glied (U 1 bis U 4) aufweist und ein zweites ODER-Glied (O 2) mit einem Eingang für den Ausgang jedes UND-Gliedes (U 1 bis U 4) und für den weiteren Eingang aufweist, dessen Ausgang der Ausgang der Logikschaltung ist,
   • g) daß der Ausgang des Mehrfach-UND-Gliedes (U 5) über einen Inverter (N) oder direkt mit dem weiteren Eingang der Logikschaltung verbunden ist und
   • h) daß in der Steuerlogik (8) ein Festwertspeicher vorgesehen ist, dem ein definiertes Codewort eingeschrieben ist, welches beim Speichervorgang einer Sitzposition zusammen mit den Speicherdaten in den Positionsspeicher eingeschrieben wird und daß eine programmierte Positionsverstellung nur dann erfolgt, wenn das aus dem Positionsspeicher ausgelesene Codewort mit dem im Festwertspeicher eingeschriebenen Codewort übereinstimmt.