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Die Erfindung betrifft einen Lamellen-Laden mit mehreren mittels
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bicc3samer Stränge lose miteinander verbundenen gleichen Lamellen,
die an ihren Enden mit wenigstens einem Paar waagrechter Bolzen zum im wesentlichen
vertikalen Führen und/oder Schwenken jeder Lamelle um die Waagrechte versehen sind,
und mit einer Einrichtung zum Bewegen der Lamellen quer zur Führungsebene.
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Bei einem aus der DE-OS 29 29 675 (Hüppe) bekannten Rolladen dieser
Art sind die Lamellen an ihren Enden mit je zwei waagrechten Bolzen zum im wesentlichen
vertikalen Führen beziehungsweise Schwenken jeder Lamelle um die Waagrechte versehen
und ist die Einrichtung zum Bewegen der zwei fluchtenden Schwenkbolzen jeder Lamelle
relativ zu deren zwei fluchtenden Führungsbolzen ausgebildet. Diese Einrichtung
weist einen als Fortsetzung eines Schwenkbolzens ausgebildeten Wendestift an der
obersten Lamelle und mit dem Wendestift wechselwirkende Steuerkurven von Steuerbacken
auf. Infolgedessen gehen die Lamellen beim Herunterlassen des bekannten Ladens einmal
in die ausgeschwenkte Stellung ueber und schwenken anschließend beim weiteren Herunterlassen
des Ladens wieder in die vertikale Führungsebene zurück. Die Lamellen liegen also
während der Abwärtsbewegung des Ladens in der vertikalen Führungsebene. Sobald der
Laden eine bestimmte Höhenlage erreicht hat, zum Beispiel kurz vor der unteren Endlage,
wird der Wendestift und werden damit alle mittels Wendebändern als Stränge verbundenen
schwenkbaren Lamellen aus der vertikalen Fiihrungsebene herausgeschwenkt. Die Neigung
der ausgeschwenkten Lamellen läßt sich mittelbar über die Steuerung des Wendestifts
durch eine Höhenverstellung des Ladens steuern. Verläßt anschließend der Wendestift
den Steuerbacken, zum Beispiel durch kurzes Anheben des Ladens und ein anschließendes
Absinken oder durch ein unmittelbares Absinken, so kehrt der Wendestift und kehren
damit alle schwenkbaren Lamellen aus der Sonnenschutz-Stellung in die vertikale
Führungsebene zurück und bleiben dann bis zum vollständigen Absinken des Ladens
in dieser Ebene.
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An dem bekannten Lamellen-Laden ist nachteilig, daß eine variable
Sonnenschutz-Stellung der Lamellen nur bei nahezu herabgelas-
senem
Laden erreichbar ist; bei beispielsweise halb herabgelassenem Laden können die Lamellen
überhaupt nicht ausgestellt werden. Dieser Umstand schränkt die Möglichkeiten der
Nutzung des bekann#ten Ladens beträchtlich ein.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Lamellen Laden
ohne diesen Nachteil zu schaffen, bei welchem die Lamellen auch bei nur teilweise
herabgelassenem Laden beliebig weit aus der vertikalen Führungsebere herausgedreht
werden können.
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Diese Aufgabe ist bei einem Lamellen-Laden der eingangs qenannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einrichtung zum Bewegen der Lamellen
quer zur Führungsebene eine bewegbare, im wesentlichen starre Führung der Lamellen
oder ihrer Bolzen aufweist, mit starren, relativ zueinander beweglichen Führungsabschnitten.
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Diese Ausgestaltung der Lamellenführung gestattet nicht nur jederzeit
eine beliebige Einstellung der Lamellen bei wenigstens teilweise herabgelassenem
Laden, sondern hat darüberhinaus den besonderen Vorteil, daß der Laden nicht klappert
und sturmsiche ist.
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Bei einer bevorzugten ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lamellen-Ladens ist vorgesehen, daß die Führungsbolzen in einer ortsfesten, ersten
starren Führung und die Schwenkbolzen in einer beweglichen, zweiten starren Führung
gleiten, die mittels einer manuell betätigbaren, selbsthemmenden Verstellein richtung
verlagerbar ist. Dadurch ergibt sich ein besonders ein facher Aufbau des Ladens.
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Bei der ersten Ausführungsform ist die zweite Führung in der vertikalen
Schließ-Schwenklage der Lamellen arretierbar, so daß Sturmsicherheit im höchsten
Ausmaß gewährleistet ist.
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Die erste Ausführungsform zeichnet sich durch eine zweite manuell
betätigbare, selbsthemmlende Verstelleinrichtung aus, mittels deren die Führungsbolzen
auf undK) bewegbar und infolge dessen die Lamellen über die Waagrechte hinaus neigbar
sind.
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Mittels der zweiten Verstelleinrichtung können die Lamellen auf direkten
Sonnenlichteinfall eingestellt werden,so daß sich ein
Jiochziehen
des Ladens erübrigt, wenn ein Sonnenschutz vorübergeiien(I unerwünscht ist.
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Pei der ersten Ausführungsform weist die zweite Verstelleinrichtung
eine an der ersten Führung längs verschiebbar gelagerte Zahnstange auf, damit die
zugeordneten Schwenkbolzen beim Herausschwenken der Lamellen aus der vertikalen
Führungsebene und beim Zurückschwenken in diese sicher erfaßt werden.
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Bei einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lamellen-Ladens
ist vorgesehen, daß die Führungs- und Schwenkbolzen in einer ortsfesten, ersten
starren Führung und die Lamellen in einer beweglichen, zweiten starren Führung gleiten,
die in Abschnitte unterteilt ist, welche einzeln an der ersten Führung um waagrechte
Achsen in deren Ebene drehbar gelagert sind und deren Länge höchstens so groß ist
wie die vertikale Höhe der Lamellen; und daß eine manuell betätigbare, selbsthemmende
Verstelleinrichtung zum gleichzeitigen Drehen der Abschnitte der zweiten Führung
während des Aufenthaltes einer Lamelle in jedem Führungsabschnitt vorhanden ist.
Bei dieser Ausführungsform werden die Lamellen nicht aus der vertikalen Führungsebene
herausgeschwenkt, sondern sie verbleiben darin, wenn man von der Drehung um die
Achse ihres einzigen Bolzenpaares absieht. Der Laden baut daher verhältnismäßig
wenig tief. Er ist auch ohne weiteres sturmsicher.
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Bei der zweiten Ausführungsform sind die Abschnitte der zweiten Führung
mit zwei einander gegenüberstehenden Bürsten versehen, die auf den Lamellenenden
schleifen, damit einerseits eine Mitnahme der Lamellen durch die gedrehten Führungsabschnitte
erfolgt und andererseits nur geringe Reibung auftritt, wenn die Lamellen durch die
vertikal gestellten Führungsabschnitte gleiten.
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Bei einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lamellen-Ladens
ist vorgesehen, daß die Führungs- utd Schwenkbolzen in einer teilweise beweglichen
Führung gleiten, die eine ortsfeste, erste starre Führungshälfte und eine bewegliche,
zweite starre Führungshälfte aufweist, die in Abschnitte unterteilt ist, welche
einzeln
an der ersten Führungshälfte um waagrechte Achsen schwenkbar gelagert sind und deren
Länge höchstens so groß ist wie die vertikale Höhe der Lamellen; und daß eine manuell
betätigbare, selbsthemmende Verstelleinrichtung zum gleichzeider tigen Verdrängen/Bolzen
mit den Abschnitten der zweiten Führungshälfte während des Aufenthaltes einer Lamelle
in jedem Abschnitt vorgesehen ist. Bei dieser Alternative zur zweiten Ausführungsform
werden beim Schwenken der Lamellen deren einzige Bolzenpaare ihrer vertikalen Führung
beraubt, so daß die Lamellen auch translatorisch bewegt werden, was eine relativ
große Bau tiefe voraussetzt. Wo diese nicht stört, können die Lamellen mit geringerem
baulichen Aufwand ausgestellt werden.
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Bei der dritten Ausführungsform bilden die zwei Führungshälften zusammen
einen Führungsschlitz zur Aufnahme der Bolzen und weist die Verstelleinrichtung
einen an jedem an der zweiten Führungshälfte anliegenden Bolzen angreifenden Verdrängerarm
auf. Dies stellt eine zweckmäßige Möglichkeit zur erwähnten Verringerung des baulichen
Aufwandes dar.
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Im folgenden ist die Erfindung anhand der drei durch die Zeichnung
beispielhaft und schematisch dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Lamellen-Ladens im einzelnen erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 einen vertikalen Querschnitt durch ein Fenster mit
Lamellen-Laden Fig. 2 den gleichen Schnitt bei Verwendung der ersten Ausführungsform
mit ausgestellten Lamellen Fig. 3 einseitig dargestellte waagrechte Querschnit-und
4 und ~durch die erste Ausführungsform mit ausgestellten beziehungsweise nicht ausgestellten
Lamellen Fig. 5 einen abgebrochen dargestellten Längsschnitt durch eine Einzelheit
der ersten Ausführungsform Fig. 6 einen Fig. 1 gleichenden Schnitt bei Verwendung
der zweiten Ausführungsform mit ausgestellten Lamellen Fig. 7 einen einseitigen
waagrechten Querschnitt durch die zweite Ausführungsform Fig. 8 einen Fig. 1 gleichenden
Schnitt bei Verwendung der dritten Ausführungsform mit ausgestellten Lamellen sowie
Fig. 9 Fig. 3 beziehungsweise 4 entsprechende einseitige und -10 waagrechte Querschnitte
durch die dritte Ausführungsform mit ausgestellten beziehungsweise nicht ausgestellten
Lamellen.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, wie ein Lamellen-Laden mit mehreren, mittels
nicht dargestellter biegsamer Stränge lose miteinander verbundenen gleichen Lamellen
L an einem Fenster F vorgesehen ist, das einen Mauerdurchbruch D schließt und mittels
des Ladens von außen geschützt werden kann. Dazu können die über dem Fenster
F
waagrecht aufgereihten, hochkant stehenden Lamellen L einzeln nacheinander durch
einen Spalt S zwischen Fenster F und Mauerverputz V nach unten gelassen werden,
bis alle Lamellen L, die oben und unten mit Dichtungen versehen sind, vor dem Fenster
F übereinander stehen. Nach Erreichen dieses Zustandes bil det der Lamellen-Laden
einen relativ steifen Panzer. Werden die Lamellen L aber durch Hochziehen der obersten
Lamellen voneinander getrennt, bis die Dichtungen nicht mehr zusammenwirken dann
können die Lamellen aus der Vertikalen mehr oder weniger heraus-und in diese zurückgeschwenkt
werden. Dafür ist jede Lamelle an ihren Enden im ersten Ausführungsbeispiel an ihrem
oberen Rand mit zwei axial fluchtenden Führungsbolzen 16 und in einen. Abstand zu
diesen mit zwei axial fluchtenden Schwenkbolzen 18,dagegen im zweiten und dritten
Ausführungsbeispiel mit nur einem zentral angeordneten Paar von axial fluchtenden
Führungs-und Schwenkbolzen 20 versehen. Die Schwenkbolzen 18 beziehungs weise 20
greifen mit ihren freien Enden je in ein Glied 22 eine Kette ein, die in allen Ausführungsbeispielen
als lamellenverbindender Strang vorgesehen ist.
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Bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 2 bis 5 befindet sich auf
jeder Seite des Fensters F eine vertikale U-förmige Führungsschiene 24, in der die
Führungsbolzen 16 gleiten. Für die Schwenkbolzen 18, die auf derselben Fensterseite
liegen, ist eine dank zweier Gelenke 26 und 28 über den größten Teil ihrer Länge
vom Fenster F entfernt vertikal aufstellbare Profilschien 30 vorgesehen, die einen
Längsschlitz 32 zur Führung der Schwen bolzen 18 aufweist und mit einer Dichtung
besetzten Schieber 34 versehen ist, der vor die in die Vertikale geschwenkten Lamellen
L gezogen werden kann. Die Kette mit den Gliedern 22 läuft im Innern der hohlen
Profilschiene 30.
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Zum Ausstellen der Lamelle L, also zu deren Schwenkun#g um die Achsen
der Führungsbolzen 16, werden die zwei Profilschienen 30 auf beiden Fensterseiten
gleichzeitg von den Führungsschienen 24 wegbewegt, was einen übergang vom Zustand
gemäß Fig. 4 in den Zustand gemäß Fig. 3 bedeutet. Die manuell betätigbare,
selbsthemmende
Verst##iieinrichtung zum Verlagern der beiden Profllschienen 30 ist nicht dargestellt.
Soll nun eine Einstellung der Lamellen L vorgenommen werden, bei der diese über
die Waagrechte hinausgeschwenkt sind, wird eine Zahnstange 36 manuell betätigt,
die in der Nähe einer der beiden Führungsschienen 24 parallel zu dieser auf und
ab sowie senkrecht zur vertikalen Führungsebene waagrecht hin- und herbewegbar ist,wie
die Doppelpfeile in Fig. 5 andeuten. Die waagrechte Bewegung bringt die Führungsbolzen
16 in Eingriff mit den Zahnlücken 38, während die vertikale Bewegung eine Versclliebung
der Führungsbolzen 16 in der Führungsschiene 24 zur Folge hat, welche sich dahingehend
auswirkt, daß die Lamellen L um die Achsen ihrer Schwenkbolzen 18 nachgeschwenkt
werden.
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Pei der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 6 und 7 sind die Schwenkbolzen
20 wie gesagt mit den Führungsbolzen 20 identisch.
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Es ist daher auf jeder Fensterseite nur eine einzige durchgehende
un festestehende Führungsschiene 40 vorhanden, die der Profilzciene 30 ähnelt und
daher ebenfalls einen Längsschlitz 42 aufweist, der die Bolzen 20 vertikal führt,
deren freie Enden wåederum an einem Kettenglied 22 befestigt sind. Es sind aber
mehrere Abschnitte 44 einer zweiten Führung für die Lamellen L vorhanden, welche
abschnittweise ausgestellt werden kann, wobei die Larnellen eine Drehung um die
Achsen ihrer zentralen Bolzen 20 erfahren. Jeder der gleichen Führungsabschnitte
44 weist ein U-förrniyes Profil auf, das den Durchtritt der Bolzen 20 und deren
Längsverschiebung gestattet und ist gegenüber den Lamellenenden mit zwei diametralen
Bürsten 46 besetzt, die auf den Lamellenenden schleifen und diese dadurch führen
sowie elastisch halten. Die vertikale Höhe der Führungsabschnitte 44 darf höchsterls
so groß sein wie die vertikale-EIöhe der Lamellen L, ist vorzugsweise aber kleiner
als letztere, so daß vor dem Ausstellen der Lamellen nicht besonders darauf geachtet
zu werden braucht, daß sich je eine Lamelle L in einem Führungsab-Schnitt 44 befinclet.
Zum Ausstellen der Lamellen werden die
Führungsabschnitte 44 gleichzeitig
in gleicher Richtung ungefähr um die Achsen der Bolzen 20 gedreht.
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Bei der dritten Ausführungsform gemäß Fig. 8 bis 10 sind wie beim
zweiten Ausführungsbeispiel einheitliche Führungs-und Schwenkbolzen 20 vorgesehen,
die an Kettengliedern 22 hängen. Diese Bolzen 20 sind nach Fig. 10 in einem Längsschlitz
48 geführt, den zwei Hälften einer teilweise heweglichen vertikalen Führung bilden,
wenn diese beiden Teile nicht gemäß Fig. 9 voneinander getrennt sind. Es handelt
sich bei diesen Führungsteilen um eine Seststehendc vertikale Leiste 50 mit gerader,
den Längsschlitz 48 säumender Kante und um mehrere den Führungsabschnitten 44 entsprechende
Führungsabschnitte 52 mit F-förmigem Profil , welche die kettengliedbesetzten freien
Enden der Bolzen 20 aufnehmen, die stets an der den Längsschlitz 48 säumenden Kante
eines Steges 54 des zugeordneten Führungsabschnittes 52 anliegen, und mit je einer
Bürste 56 versehen sind, die zusammen mit einer feststehenden Bürste 58 die vertikal
gestellten Lamellen L führt und hält.
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Mittels einer Reihe stationär gelagerter schwenkbarer Verdrängerarme
58 können die sich in den einzelnen Führungsabschnitten 52 befindenden Bolzen 20
an den Lamellen L und damit diese selbst mit den sie aufnehmenden Führungsabschnitten
von der Leiste 50 weggedrückt werden, wobei die Lamellen eine kombinierte rotatorische
und translatorische Bewegung ausführen. Infolge der rotatorischen Bewegungskomponente
stehen die Lamellen L dann nicht mehr vertikal sondern schräg und dabei mehr oder
weniger parallel zueinander. Diese Art der Ausstellung der Lamellen setzt voraus,
daß die Führungsabschnitte 52,wie in den Fig. 9 und 10 durch strichpunktiert eingezeichne
te waagrechte Achsen angedeutet, schwenkbar gelagert sind.