DE3310020C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag für einen zumindest
kippbaren und parallelabstellbaren Flügel eines einen festen Rah
men aufweisenden Fensters, einer Tür od. dgl. mit einem mittels
eines Betätigungsorganes bedienbaren Verschlußgestänge des Flü
gels, das sich vom Betätigungsorgan aus wenigstens entlang dem
unteren Flügelende erstreckt, wobei der Flügel am unteren Flügel
ende über eine durch das Verschlußgestänge lösbare Verriegelungs
vorrichtung für die Parallelabstellbewegung mit dem festen Rahmen
gekuppelt und das untere Flügelende in der Entriegelungsstellung
der Verriegelungsvorrichtung in Parallelabstellrichtung freige
geben ist, die Verriegelungsvorrichtung mindestens je ein am un
teren Holm des festen Rahmens befestigtes Verriegelungselement
und ein mittels einer Treibstange des Verschlußgestänges
gegenüber einer die Treibstange abdeckenden Stulpschiene ver
schiebbares Verriegelungsglied aufweist und letzteres in der Ver
riegelungsstellung eine Verriegelungskante des Verriegelungsele
mentes hintergreift.
Wenn man einen kipp- und parallelabstellbaren Flügel in die Pa
rallelabstellstellung zum festen Rahmen überführt, so kann er in
dieser Parallelabstellstellung entlang einem zweiten festen oder
auch bewegbaren Flügel, einer Wand od. dgl. verschoben werden. In
der Kippstellung ist ein solcher Flügel relativ einbruchsicher,
insbesondere, wenn es sich um eine nur leicht gekippte, spaltlüf
tungsartige Kipp-Schrägstellung des Flügels handelt. Wenn sich
allerdings der Flügel in der Parallelabstellstellung befindet, so
kann er auch von Unbefugten leicht zur Seite verschoben werden,
wodurch dann eine recht große Einstiegsöffnung freigegeben wird.
Durch die DE-A-30 33 751 oder den Prospekt "Schiebe-Kipp-Be
schlag ASK 20" der Firma W. Hautau GmbH-Baubeschlagfabrik, Kirch
horsten, ist ein Beschlag der eingangs beschriebenen Art bekannt
geworden. Mit seiner Hilfe kann der damit ausgestattete Flügel
von der Verriegelungsstellung in eine Kippstellung gebracht wer
den. Dabei ist das untere Flügelende mit Hilfe der Verriegelungs
vorrichtung gegen Herausziehen gesichert. Zur Überführung des Be
schlags in die Kippstellung wird das Betätigungsorgan des Betäti
gungsmechanismus von einer ersten Endstellung in eine mittlere
Stellung überführt. Dreht man den Betätigungsgriff in gleichem
Sinne weiter in seine zweite Endstellung, so führt dies zu einer
Entriegelung des Verriegelungsmechanismus. Das untere Flügelende
kann z. B. anschließend vom Blendrahmen weg ins Rauminnere ver
schwenkt werden, wodurch der Flügel in eine Parallelabstellstel
lung kommt. In letzterer läßt er sich entlang eines zweiten Flü
gels seitwärts verschieben.
In sinngemäßer Weise ist es aber auch möglich, den Flügel an sei
nem unteren Ende wieder gegen den festen Rahmen zu drücken. Dabei
verbleiben die Verriegelungsglieder in ihrer der zweiten Endstel
lung entsprechenden Verschiebeposition. Dreht man das Betäti
gungsorgan nicht in die mittlere Stellung zurück, so bleibt die
Verriegelungsvorrichtung entriegelt. Dies bedeutet, daß der Flü
gel gegen nochmaliges und unerwünschtes Überführen in die Paral
lelabstellstellung und seitliches Verschieben nicht gesichert
ist. Um also diesen Flügel in der Kippstellung einbruchsicher zu
halten, muß jeweils überprüft werden, ob das Betätigungsorgan die
hierzu notwendige Drehstellung einnimmt. Dieser Beschlag bietet
somit keinen sicheren Einbruchschutz.
Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, einen Be
schlag der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß der Flü
gel unabhängig davon, aus welcher vorangegangenen Stellung man
ihn in die Kippstellung überführt, in letzterer gegen unerwünsch
te Parallelabstellung automatisch gesichert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
der Beschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend
dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist.
Ausgehend von der geschlossenen und verriegelten Stellung des
Flügels wird dieser Beschlag in einer ersten Umschaltstellung des
Verschlußgestänges in eine Kippstellung oder zumindest Kippbe
reitschaftsstellung überführt. Die Verriegelungsvorrichtung befin
det sich dabei in ihrer verriegelten Stellung. Mittels einer an
schließenden, im gleichen Sinne erfolgenden Verstellung des Betä
tigungsorgans wird das Verschlußgestänge ebenfalls in gleicher
Richtung entsprechend weiterverschoben. Dabei spannt dann das
Verriegelungsglied die Rückstellfeder bei gleichzeitigem Entrie
geln der Verriegelungsvorrichtung. Spätestens in der Umschalt
endstellung des Beschlags sind das Verriegelungsglied und das
Verriegelungselement so weit voneinander getrennt, daß sich das
Verriegelungsglied quer zur Verschieberichtung des entsprechenden
Verschlußgestänges bewegen, d. h. das untere Flügelende vom fe
sten Rahmen bis in eine Parallelabstellstellung des Flügels be
wegen läßt.
Gibt man nunmehr das Betätigungsorgan frei, so kann sich die
Kraft der Rückstellfeder auswirken, und letztere schiebt bei aus
reichender Kraft das Verriegelungsglied und alle in Rückstell
richtung damit gekuppelten Teile bis hin bis zum Betätigungsorgan
in die Stellung zurück, die sie zuvor beim Umschalten von der
Verriegelungs- in die Kippstellung innehatten. Wenn der parallel
abgestellte Flügel wieder in die Kippstellung überführt wird, so
gelangt die Verriegelungsvorrichtung nach einer kurzen Verstel
lung im Sinne einer Umschaltung in die zweite Umschaltendstellung
des Beschlags in die Verriegelungsstellung, so daß ein abermali
ges Überführen des Flügels in die Parallelabstellstellung nur
nach vorheriger separater Überführung des Beschlags von der mitt
leren Schaltstellung in die zweite Umschalt-Endstellung des Be
schlags möglich ist. Die kurzzeitige Überführung des Verriege
lungsglieds in die oder zumindest in Richtung auf die zweite Um
schalt-Endstellung ermöglicht es dem Verriegelungsglied, am Ver
riegelungselement seitlich vorbeizukommen und anschließend seine
Verriegelungsstellung einzunehmen.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß weder das Umschalten
des Beschlags von der verriegelten Schließstellung, also der er
sten Endstellung des Beschlags, in die Kippstellung zwangsläufig
ein Kippen des Flügels, noch das Überführen des Beschlags von der
mittleren Schaltstellung in die zweite Umschalt-Endstellung
zwangsweise das Überführen des Flügels in die Parallelabstell
stellung zur Folge haben müssen. Ob dies zwangsweise bzw. auto
matisch erfolgt, hängt von der Ausbildung des Beschlags im ein
zelnen ab. Wird beispielsweise der Übergang in die Parallelab
stellstellung nicht automatisch oder quasi automatisch erreicht,
so ist sie von Hand oder durch eine andere besondere Ausgestal
tung des Beschlags nach dem Lösen der Verriegelungsvorrichtung
herbeizuführen.
Auf das Verschlußgestänge wird in bekannter Weise über eine Hand
habe, vorzugsweise einen drehbaren Betätigungsgriff, eingewirkt.
Über letzteren kann man, soweit vorhanden, eine Verriegelung ge
genüber dem festen Rahmen lösen und, falls der Beschlag dies vor
sieht, auch die Kippstellung herbeiführen. Im anderen Falle wird
nach dem Lösen der Verriegelung die Kippstellung beispielsweise
durch einfaches Ziehen am Betätigungsorgan erreicht.
Weil das Verriegelungsglied mit der zugeordneten Treibstange des
Verschlußgestänges über eine Totgangstrecke gekuppelt ist, kann
diese Treibstange nach dem Zurückführen des parallelabgestellten
Flügels in die Kippstellung und der Wiederverrastung des Verrie
gelungsglieds mit dem Verriegelungselement um den Betrag dieser
Totgangstrecke in ihre Ausgangs-Endstellung zurückverschoben wer
den, ohne daß das Verriegelungsglied diese zweite Rückstell-Teil
bewegung mitmachen muß. Umgekehrt erfolgt ein "Ankuppeln" des
Verriegelungsglieds an seine Treibstange, ausgehend von der Ver
riegelungsstellung des Beschlags erst etwa nach Erreichen der de
finierten mittleren Schaltstellung des Beschlags.
Aus dem Vorgehenden wird sicherlich auch deutlich, daß, bei
spielsweise beim Übergang von der Schließstellung in die Kipp
stellung und einer damit verbundenen Verschiebebewegung der
Treibstange beispielsweise von rechts nach links, auch die Aus
rastbewegung der Verriegelungsvorrichtung von rechts nach links
erfolgen muß.
Eine Weiterbildung der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 2.
Hierbei läßt sich der Durchbruch der Stulpschiene, der für den
Durchtritt des mit der Treibstange gekuppelten bzw. kuppelbaren
Verriegelungsglieds ohnehin notwendig ist, zusätzlich zum Abstüt
zen der Rückstellfeder nutzen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Ansprüchen 3
und 4 hervor. Im letzteren Falle handelt es sich um die vorste
hend bereits angedeutete zweckmäßige Ausgestaltung der Vorrich
tung, die beim Zurückführen des parallelabgestellten Flügels in
die Kippstellung automatisch wieder in Tätigkeit tritt, so daß
man auf eine kurzzeitige Zurückstellung der Treibstange von Hand,
in Richtung auf die zweite Umschalt-Endstellung, welches beim
Fehlen der Auflaufschräge notwendig werden konnte, verzichten
kann.
Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist Anspruch 5
zu entnehmen. Sie ermöglicht den Rechts- und Linksanschlag der
Sperrvorrichtung. Das Verriegelungsglied ist dabei an seinem, dem
Verriegelungselement zugekehrten Ende aufgrund zweier symmetrisch
zur Längsmittelachse angeordneter Verriegelungsansätze gabelför
mig gestaltet. Das Verriegelungselement hat im wesentlichen eine
trapezförmige Gestalt mit beidendig angeformten Verriegelungskan
ten.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Beschlags, bei dem
die Treibstange mit dem Verriegelungsglied über eine Eckumlenkung
mit einer schließseitigen vertikalen Treibstange des Antriebs
verbunden ist, die mit einem Drei-Stellungs-Getriebe in Antriebs
verbindung steht, kennzeichnet sich dadurch, daß zwischen die
schließseitige Treibstange und einen flügelseitigen Festanschlag
in der Kippstellung des Beschlags eine zusätzliche, beim Ver
schieben der Treibstange in die Parallelabstellstellung spannbare
Rückstellfeder geschaltet ist. Ein "Drei-Stellungs-Getriebe"ist
ein Getriebe, welches, ausgehend von einer ersten Stellung,also
beispielsweise der bereits erwähnten ersten Endstellung, nachein
ander in zwei weitere Schaltstellungen gebracht werden kann, wo
bei die beiden "Schaltbewegungen" durchaus unterschiedlich groß
sein können und es beim Ausführungsbeispiel vorzugsweise auch
sind. Die drei "Schaltstellungen" sind in analoger Weise auch
vorhanden, wenn statt des Drei-Stellungs-Getriebes eine Getriebe
olive Verwendung findet. Beim Überführen des Drei-Stellungs-Ge
triebes von der Verriegelungs- in die Kippstellung führt das Be
tätigungsorgan üblicherweise eine 90°-Drehung durch. Wenn nach
folgend in die Parallelabstellstellung übergegangen werden soll,
so wird das Betätigungsorgan im gleichen Drehsinne nochmals wei
tergedreht, beim Ausführungsbeispiel vorzugsweise um zusätzlich
etwa 20°. Hierbei ist es unerheblich, ob bei der (ersten) 90°-
Drehung nur eine Kippbereitschaftsstellung erreicht wird, aus der
heraus man den Flügel von Hand in die Kippstellung bringt, oder
aber, ob der Beschlag aufgrund der besonderen Ausbildung, insbe
sondere im Bereich der Ausstellvorrichtung oder -vorrichtungen,
am oberen Flügelende dieses Kippen automatisch bewirkt. Dasselbe
gilt auch für die Parallelabstellstellung. Sie kann man ebenfalls
automatisch über den Beschlag herbeiführen. Falls nur eine Paral
lelabstell-Bereitschaftsstellung über das Bedienungsorgan zu er
reichen ist, von der aus der Flügel nicht automatisch in die Pa
rallelabstellstellung geht, zieht man ihn, insbesondere mit Hilfe
des Bedienungsgriffs, einfach zum Rauminnern hin, bis er parallel
zum festen Rahmen steht. Beim automatischen Überführen in die Pa
rallelabstellstellung muß allerdings der Drehwinkel wesentlich
größer als 20°, beispielsweise 90° sein.
Wenn man nun gemäß der vorstehend erwähnten Ausführungsform der
Erfindung eine zusätzliche Rückstellfeder schaltet, so unter
stützt sie die Rückstellfeder am unteren Flügelende in rückstel
lendem Sinne. Dabei ist es sinnvoll, wenn sich der Betätigungsbe
schlag über wenigstens das untere und das schließseitige Ende des
Flügels erstreckt, und dies gilt erst recht, wenn sich auch noch
am oberen oder gar an allen vier Holmen des Flügels Treibstangen
befinden. Im letzteren Falle kann man an den übrigen Eckumlenkun
gen weitere Rückstellfedern anbringen.
Eine besondere Variante dieses Beschlags ergibt sich aus Anspruch
6. Während der (ersten) Vierteldrehung des Betätigungsorgans än
dert sich an der Spannung der zusätzlichen Rückstellfeder nichts,
d. h. wenn sie nicht vorgespannt ist, so bleibt sie auch beim
Übergang von der Schließstellung in die Kippstellung oder Kippbe
reitschaftsstellung ungespannt. Anschließend trifft jedoch der
verschiebefest mit der vertikalen Treibstange gekuppelte Mitneh
mer an dem ihm zugeordneten Ende der zusätzlichen Rückstellfeder
auf und nimmt dieses Ende unter stetiger Zunahme der Rückstell
kraft mit. Am Ende der zweiten Drehbewegung ist die maximale
Rückstellkraft sowohl dieser zusätzlichen Rückstellfeder als auch
der Rückstellfeder am unteren Flügelende erreicht. Beide zusammen
verschieben die Treibstange und sämtliche damit gekuppelten Teile
in die Ausgangsstellung zurück, sobald man das Betätigungsorgan
freigibt. Unter "Ausgangsstellung" wird hierbei die Stellung ver
standen, die am Ende der ersten Drehbewegung erreicht ist, also
die Kipp- oder Kippbereitschaftsstellung. Die beiden Stützglieder
für die zusätzliche Rückstellfeder befinden sich in vorteilhafter
Weise an dem der Eckumlenkung angehörenden schließseitigen Stulp
schienenstück. In diesem Falle ist auch der Mitnehmer Bestandteil
dieser Eckumlenkung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Hierbei stellen dar
Fig. 1 schematisch ein Türelement vom Rauminnern her gesehen,
wobei der linke Flügel mit dem erfindungsgemäßen Be
schlag ausgestattet und daher kipp- sowie verschiebbar
ist,
Fig. 2 schematisch die Seitenansicht des linken Flügels der
Fig. 1 in einer gesicherten Kippstellung,
Fig. 3 die gleiche Seitenansicht wie Fig. 2, jedoch bei
parallel abgestelltem Flügel,
Fig. 4 perspektivisch und explosionsartig den wesentlichen
Teil des Beschlags, jedoch ohne Verriegelungselement,
Fig. 5-7 in vergrößertem Maßstab und im Längsschnitt die Ein
zelheit A der Fig. 4 in drei verschiedenen Schalt
stellungen des Beschlags,
Fig. 8-10 eine analoge Darstellung der Einzelheit B der Fig. 4,
Fig. 11 in der Draufsicht die Sperrvorrichtung.
In einem Blendrahmen 1 ist der Flügel 2 einer Tür - es könnte aber
auch der Flügel eines Fensters sein - kippbar (Fig. 2) und paral
lelabstellbar (Fig. 3) gelagert. In der parallelabgestellten Lage
kann er vor ein festes Feld 3 geschoben werden, bei dem es sich
beispielsweise um einen weiteren verglasten Flügel handeln kann.
Es ist auch ohne weiteres denkbar, daß dieser weitere Flügel bei
spielsweise ein Dreh- oder Wendeflügel oder in anderer Weise be
wegbarer Flügel ist. Auf jeden Fall ist der Flügel 2 über vor
zugsweise zwei Laufwagen 4 und 5 auf einer Laufschiene 6 kipp-und
schiebbar abgestützt, wobei die Laufschiene fest mit dem unteren
Querholm 7 des Blendrahmens 1 verbunden sein kann. Der Flügel ist
mit einem "Dreistellungsgetriebe" im Sinne der vorstehenden Er
läuterung oder in bevorzugter Weise mit einer Getriebeolive 8 und
einem Mitnehmer ausgestattet, der an einer vertikalen Treibstange
9 befestigt ist. Über eine untere Eckumlenkung 10 ist die Treib
stange 9 mit einer horizontalen Treibstange 11 in Antriebsverbin
dung. Eine obere schließseitige Eckumlenkung 12 schafft die Ver
bindung zu einer oberen horizontalen Treibstange 13, mit welcher
zwei Ausstellscheren 14 oder dgl. betätigt werden können. Im Aus
führungsbeispiel sind darüber hinaus noch zwei weitere Eckumlen
kungen vorgesehen, die über eine zusätzliche vertikale Treibstan
ge 15 antriebsmäßig verbunden sind.
Die mit dem Mitnehmer 16 kuppelbare Olive 8 besitzt einen Dreh
griff 17, der bei geschlossenem und verriegeltem Flügel 2 gemäß
der strichpunktierten Darstellung 17a nach oben weist. Mit der
Treibstange 9 ist nicht nur der Mitnehmer 16, sondern wenigstens
noch ein Verriegelungsbolzen 18 fest verbunden, wobei beide, bzw.
ihre Befestigungselemente, Längsschlitze 19 bzw. 20 einer Stulp
schiene 21 durchsetzen. Der oder die Verriegelungsbolzen wirken
in bekannter Weise mit Verriegelungsflächen und dgl. des Blend
rahmens 1 zusammen. Die schließseitige Stulpschiene 21 ist mit
einem winkelförmigen Stulp 22 der Eckumlenkung 10 verbunden bzw.
schließt an den vertikalen Schenkel dieses Stulps an. Außerdem
ist die vertikale Treibstange 9 über eine einstellbare Zahnkupp
lung 23, 24 mit dem Eckumlenkungsmittel 25 der Eckumlenkung 10
bzw. dem mit dem Eckumlenkungsmittel verbundenen unteren Teil
stück 9a der Treibstange gekuppelt, das im übrigen noch einen
weiteren Verriegelungsbolzen 26 trägt.
Die Entriegelung des geschlossenen Flügels erreicht man durch
Drehen des Drehgriffs 17 im Sinne des Pfeils 27 von der mit
strichpunktierten Linien gezeichneten Stellung 17a in die mit
festen Linien gezeichnete Stellung 17. Dies kann mit einer Betä
tigung der Ausstellscheren 14 verbunden sein, oder aber zumindest
zu einer Freigabestellung dieser Scheren führen, so daß man durch
Ziehen am Handgriff 17 den Flügel in die aus Fig. 2 ersichtliche
Kippstellung bringen kann.
Die Parallelabstellstellung gemäß Fig. 3 ist jedoch nicht ohne
weiteres möglich, weil das untere Flügelende mittels einer Ver
riegelungsvorrichtung 29 (Fig. 8) zunächst festgehalten wird. Zur
Verriegelungsvorrichtung 29 gehört ein Verriegelungselement 30,
welches am unteren Blendrahmenholm befestigt ist. Entsprechende
Befestigungsschrauben 32 sind in Fig. 11 zu sehen. Der Verriege
lungsvorrichtung 29 gehört auch noch ein Verriegelungsglied 31
an, welches beim Ausführungsbeispiel schiebbar an der Stulpschie
ne 33 der Eckumlenkung 10 gelagert ist. Eine entsprechende Längs
führung 34 wird durch eine Ausstanzung der Stulpschiene 33 gebil
det.
Den Fig. 8 bis 10 entnimmt man, daß das Verriegelungsglied 31 in
Pfeilrichtung 35 nur gegen den Widerstand einer Rückstellfeder 36
verschiebbar ist, wobei es sich vorzugsweise um eine Schrauben
druckfeder handelt. Der als Längsführung 34 dienende Durchbruch
der Stulpschiene 33 besitzt an seinem einen in Fig. 8 linken Ende
einen dornartigen Ansatz 37, auf welchen das linke Federende auf
gesteckt ist. Das rechte Federende ragt in eine vergleichsweise
lange Bohrung 38 des Verriegelungsglieds 31 hinein, so daß die
Feder insgesamt gut geführt ist.
Beim Ausführungsbeispiel ist die Treibstange 28 mit dem Verrie
gelungsglied 31 nicht starr gekoppelt, vielmehr ist eine Totgang
strecke dazwischengeschaltet. Zu diesem Zwecke besitzt die Treib
stange 28 einen langlochförmigen Schlitz 39, in welchen ein Zap
fen 40 des Verrriegelungsglieds 31 hineinragt. Bei verriegeltem
Flügel (Fig. 8) ist der Zapfen 40 dem einen Endbereich - beim Aus
führungsbeispiel dem linken Endbereich - des Schlitzes 39 zugeord
net. Wenn also beim Betätigen des Beschlags von der Stellung 17a
in die Stellung 17 die Treibstange 28 von der in Fig. 8 gezeigten
Stellung in die Stellung nach Fig. 9 überführt wird, so findet
eine Relativbewegung des Schlitzes 39 gegenüber dem Zapfen 40
statt, welcher der Totgangstrecke entspricht. Am Ende der Entrie
gelung und gegebenenfalls getriebegesteuerten Ausstellung des
Flügels in die Kippstellung, kommt das rechte Ende des Schlitzes
39 am Zapfen 40 zur Anlage oder zumindest in dessen Nähe. Bei
einem weiteren Hub der Treibstange 28 in Pfeilrichtung 35, welche
durch ein Weiterdrehen des Drehgriffs 17 in Pfeilrichtung 27 um
vorzugsweise etwa 20° bewirkt wird, wobei am Ende dieser zweiten
Drehbewegung das freie Ende des Drehgriffs 17 in der Art einer
Türklinke schräg nach unten weist - diese zweite Drehbewegung ist
durch die Darstellung 17b symbolisiert -, nimmt die Treibstange 28
den Zapfen 40 in Pfeilrichtung 35 mit, und damit wird auch das
Verriegelungsglied 31 gegen den Widerstand der Rückstellfeder 36
in dieser Richtung verschoben.
Aus Fig. 11 geht mit strichpunktierten Linien die aus den Fig. 8
und 9 zu ersehende Zuordnung von Verriegelungsglied 31 und Ver
riegelungselement 30 hervor. Man sieht, daß ein Verriegelungsan
satz 41 des Verriegelungsglieds 31 eine Verriegelungskante 42 des
Verriegelungselements 30 hintergreift. Ein zweiter Verriegelungs
ansatz 41a und eine zweite Verriegelungskante 42a ermöglichen
einen Links- und Rechtsanschlag der Verriegelungsvorrichtung 29.
Das Verriegelungsglied 31 ist zur Längsmittelachse 43 und das
Verriegelungselement 30 zur Achse 44 symmetrisch gestaltet. In
Fig. 11 ist die Stellung nach den Fig. 8 und 9 mit strichpunk
tierten Linien eingezeichnet, während die Stellung gemäß Fig. 10
mit festen Linien angegeben ist. In dieser aus Fig. 11 mit festen
Linien gezeigten, ausgerasteten Stellung der Verriegelungsvor
richtung 29 ist eine Bewegung quer zur Längsmittelachse 43, d. h.
quer zur Längsachse des unteren Flügelholms, möglich, so daß sich
letzterer in die aus Fig. 3 ersichtliche Parallelabstellstellung
überführen kann. Dies geschieht beispielsweise dadurch, daß sich
der Flügel durch die Wirkung seines Eigengewichts in Verbindung
mit besonders leichtgängigen Lagern seiner Parallelabstellarme in
die Parallelabstellstellung überführen läßt. Zumindest kann man
eine diesbezügliche Unterstützung erwarten bzw. erreichen.
Wenn man den Drehgriff 17 anschließend freigibt, so bewirkt die
Rückstellfeder 36 ein Zurückschieben des Verriegelungsglieds 31,
und letzteres nimmt dann seinerseits die Treibstange 28 entgegen
dem Pfeil 35 mit. Der Handgriff bewegt sich demnach entgegen dem
Pfeil 27 in Richtung auf die mit festen Linien 17 eingezeichnete
Stellung zurück.
Weil die Kraft der Feder 31, insbesondere bei ringsumlaufenden
Treibstangen, wie sie beim Ausführungsbeispiel vorgesehen sind,
möglicherweise nicht ganz ausreicht, oder die Rückstellung nur
schleppend vonstatten geht, ist am vertikalen Schenkel der Eckum
lenkung 10 eine zusätzliche Rückstellfeder 45 vorgesehen, welche
diese Rückstellbewegung unterstützt und die beim Ausrasten der
Verriegelungsvorrichtung ebenfalls gespannt wird. Weitere Rück
stellfedern können bei Bedarf zusätzlich eingebaut werden.
Die zusätzliche Rückstellfeder 45 ist zwischen zwei mit der
schließseitigen Stulpschiene 22 verbundene Stützglieder 46 und 47
eingesetzt. Das untere Stützglied 46 ist vergleichsweise flach
ausgebildet und besitzt einen Dorn 48 zum Einstecken in das unte
re Federende. An dem vertikalen unteren Teilstück 9a der Treib
stange 9, welche zweckmäßigerweise U-förmig bzw. doppelwandig
ausgebildet ist, befinden sich zwei Mitnehmer 49. Sie sind seit
lich vorn und hinten (in Fig. 5 bis 7) am unteren Stützglied 46
vorbeibewegbar.
Bei geschlossenem und verriegeltem Flügel 2 befinden sich die
Mitnehmer 49 in der aus Fig. 5 ersichtlichen unteren Endstellung.
Nach einer 90°-Drehung des Drehgriffs 17 sind die Mitnehmer 49 in
Pfeilrichtung 15 nach oben gewandert, so daß sie nunmehr (Fig.
6), etwa am unteren Ende der zusätzlichen Rückstellfeder 45 ange
kommen, insbesondere daran anliegen. Der Beschlag hat dabei die
"Kippstellung" erreicht, bei welcher das obere Flügelende entwe
der ausgestellt oder in einer Kippbereitschaftsstellung ist.
Wenn man nun den Drehgriff 17 in Pfeilrichtung 27 weiter nach un
ten dreht bis die Stellung 17b erreicht ist, so heben die Mitneh
mer 49 das untere Federende vom Stützglied 46 ab, wobei die zu
sätzliche Rückstellfeder 45, ebenso wie die Rückstellfeder 36,
gespannt wird. In der Parallelabstellstellung des Beschlags ist
die Stellung nach Fig. 7 erreicht, welche der Stellung gemäß Fig.
10 entspricht. Demnach unterstützt also die zusätzliche Rück
stellfeder 45 das Zurückführen des Beschlags in die gekippte
Stellung. Dabei befindet sich dann das Verriegelungsglied 31 in
einer Verschiebestellung, welcher derjenigen mit strichpunktier
ten Linien in Fig. 11 entspricht, jedoch ist es aufgrund seines
parallelen Versatzes infolge der Parallelabstellstellung des Flü
gels 2 mit dem Verriegelungselement 30 nicht mehr verrastet. Die
beiden und gegebenenfalls zusätzlich vorhandene Rückstellfedern
bewirken zwar ein Zurückstellen der Treibstangen und aller damit
gekuppelten Teile, jedoch verbleibt der Flügel in der Parallelab
stellstellung, weil das Ausstellen des unteren Flügelendes nicht
von den Treibstangen gesteuert, sondern aufgrund eines Drehmo
ments aus seinem Eigengewicht und/oder von Hand durch Ziehen am
Drehgriff 17 zum Rauminnern hin bewirkt wird.
Wenn man nunmehr das untere Flügelende von der in Fig. 3 gezeig
ten Stellung in die Stellung nach Fig. 2 überführt, so läuft der
Verriegelungsansatz 41 des Verriegelungsglieds 31 an einer Auf
laufschräge 51 des Verriegelungselements 30 auf. Beim Entlang
gleiten des Verriegelungsansatzes 41 entlang der Auflaufschräge
51 wird die Rückstellfeder 36 nochmals kurz gespannt, bis die
Verriegelung beendet ist. Somit wird also der Flügel beim Über
führen von der Parallelabstellstellung in die Kippstellung auto
matisch wieder gesichert. Es bleibt noch nachzutragen, daß die
Schrauben 32 durch den unteren Flügelholm abgedeckt sind, so daß
man das Verriegelungselement 30 nicht mutwillig entfernen kann.
Claims (9)
1. Beschlag für einen zumindest kippbaren und parallelabstell
baren Flügel (2) eines einen festen Rahmen (1) aufweisenden Fen
sters, einer Tür od. dgl. mit einem mittels eines Betätigungsor
gans bedienbaren Verschlußgestänge des Flügels, das sich vom Be
tätigungsorgan aus wenigstens entlang dem unteren Flügelende er
streckt, wobei der Flügel (2) am unteren Flügelende über eine
durch das Verschlußgestänge lösbare Verriegelungsvorrichtung (29)
für die Parallelabstellbewegung mit dem festen Rahmen (1) gekup
pelt und das untere Flügelende in der entriegelten Stellung der
Verriegelungsvorrichtung (29) in Parallelabstellrichtung freige
geben ist, die Verriegelungsvorrichtung mindestens je ein am un
teren Holm (7) des festen Rahmens (1) befestigtes Verriegelungs
element (30) und ein mittels einer Treibstange (28) des Ver
schlußgestänges gegenüber einer die Treibstange abdecken
den Stulpschiene (33) verschiebbares Verriegelungsglied (31) auf
weist und letzteres in der Verriegelungsstellung eine Verriege
lungskante (42) des Verriegelungselements (30) hintergreift, da
durch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsglied (31) als ver
rastbares, gegen den Widerstand einer Rückstellfeder (36) in die
Entriegelungsstellung verschiebbares, an der Stulpschiene schieb
bar geführtes Verriegelungsglied ausgebildet ist und die Rück
stellfeder zwischen das Verriegelungsglied (31) und eine Kante,
Fläche od. dgl. am Flügel eingesetzt ist, daß außerdem die Treib
stange (28) mit dem Verriegelungsglied (31) zur Bildung einer
Totgangstrecke über eine Zapfen-Schlitz-Verbindung (39, 40) ge
kuppelt ist und die Totgangstrecke der Verschiebestrecke der
Treibstange (28) beim Übergang von der Verriegelungs- in eine
Kipp- oder Kippbereitschaftsstellung entspricht.
2. Beschlag nach Anspruch 1, bei welchem das Verriegelungsglied
(31) einen Druchbruch (34) der Stulpschiene (33) des Verschluß
gestänges durchsetzt, dessen Länge in Längsrichtung der Stulp
schiene gesehen etwa der Länge des Verriegelungsglieds (31) in
diesem Bereich zuzüglich der maximalen Verschiebestrecke des Ver
riegelungsglieds entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rückstellfeder (36) zwischen das Verriegelungsglied (31) und eine
Querkante des Durchbruchs (34) eingesetzt ist.
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
eine Ende der Rückstellfeder (36) des Verriegelungsglieds (31) in
eine Bohrung (38) des letzteren eingreift und das andere Ende ei
nen dornartigen Ansatz (37) an der Querkante des Durchbruchs (34)
der Stulpschiene (33) übergreift.
4. Beschlag nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Verriegelungselement (30) eine
Auflaufschräge (51) für einen Verriegelungsansatz (41) des Ver
riegelungsglieds (31) angebracht ist und die Auflaufschräge (51)
und der Verriegelungsansatz (41) beim Verschwenken des Flügels
(2) von der Parallelabstellstellung in die Kippstellung zusammen
wirken, und das Verriegelungsglied (31) in der Verriegelungsstel
lung mit dem Verriegelungsansatz (41) die Verriegelungskante (42)
des Verriegelungselements (30) hintergreift.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Verwendung für Rechts- und Linksanschlag das Verriegelungselement
(30) in einer zur Längsachse der Treibstange (28) senkrechten
Ebene und das Verriegelungsglied (31) in einer zur Flügelebene
parallelen, durch die Längsmittelachse (43) der Stulpschiene (33)
gelegten Ebene jeweils symmetrisch ausgebildet sind.
6. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die
Treibstange (28) mit dem Verriegelungsglied (31) über eine Eckum
lenkung (10) mit einer schließseitigen vertikalen Treibstange (9)
antriebsverbunden ist, die mit einem Dreistellungsgetriebe in An
triebsverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die
vertikale Treibstange und einen flügelseitigen Festanschlag, in
der Kippstellung des Beschlags, eine zusätzliche, beim Verschie
ben der Treibstange (9, 28) in die Parallelabstell-Stellung
spannbare Rückstellfeder (45) geschaltet ist.
7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusätzliche Rückstellfeder (45) zwischen zwei mit einer schließ
seitigen Stulpschiene (22) verbundene Stützglieder (46, 47) ein
gesetzt ist, daß an dem der Eckumlenkung (10) zugekehrten Stütz
glied bzw. dem unteren Stützglied der Eckumlenkung (10) ein Mit
nehmer (49) der vertikalen Treibstange (9) vorbeibewegbar ist,
daß sich das an diesem Stützglied (46) anliegende Federende im
Bewegungsbereich eines Mitnehmers (49) befindet und daß der Mit
nehmer etwa in der Kippstellung des Beschlags an diesem Federende
auftrifft.
8. Beschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die beiden Stützglieder (46, 47) für die zusätzliche Rückstell
feder (45) an dem der Eckumlenkung (10) zugeordneten vertikalen
Stulpschienenstück (22) befinden.
9. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rückstellfeder eine Schraubendruckfeder ist.
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Free format text: SPALTE 8, ZEILEN 16, 24, UND 29 "BESTEN" AENDERN IN "FESTEN" SPALTE 9, ZEILE 15 "25" IST ZU STREICHEN SPALTE 9, ZEILE 48 "SCHRAUBDRUCKFEDER" AENDERN IN "SCHRAUBENDRUCKFEDER |