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Deckenplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Deckenplatte für den Wohn-, Verwaltungs-
und Industriebau in Sandwichbauweise mit einer Betonunter- und einer Betonoberplatte,
sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Deckenplatten dieser Art sind beispielsweise durch die DE-OS 29 36
986 bekannt. Zwischen der Betonoberplatte, in die Bodenheizelemente intregriert
sein können, und der Betonunterplatte befindet sich ein Gasbetonkern, der von einer
der Betonober-und der Betonunterplatte gemeinsamen Armierung durchsetzt wird.
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Für die Verbindung mehrerer Elemente miteinander weisen diese Injektionsverbindungs-Oueröffnungen
auf, die neben einer Armierung auch die Funktion von Installationskanälen haben.
Installationsleitungen können auch im Zuge der Fertigstellung einer aus solchen
Deckenplatten hergestellten Decke in den hier relativ breit gehaltenen Fugen zwischen
zwei Deckenplatten untergebracht werden.
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Abgesehen davon, daß eine solche Decke nach Fertigstellung des Rohbaus
keine nachträgliche Verlegemöglichkeit für Installationsleitungen aufweist, wie
das im allgemeinen bei Verwaltungsbauten von Zeit zu Zeit immer wieder erforderlich
ist, weist eine solche Deckenplatte weder eine Wärmedämmung zur Unterseite hin auf,
noch erfüllt sie die laut Bauform geforderte Tritt-und Schalldämmung eines auf einem
geeigneten Dämmstoff schwimmenden Estrichs.
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Durch die während der Nutzungsdauer von Gebäuden sich oftmals ändernden
Anforderungen an die Rauminstallation ist es bei-
spielsweise durch
die DE-OS 30 08 594 bekannt, Decken als Doppelbodensysteme auszuführen, bei denen
der Fußboden aus einer Anordnung von meist abhebbaren Platten besteht, die in einem
vorgegebenen Abstand über der eigentlichen tragenden Decke auf Stelifüße aufgelegt
sind. Solche Doppelböden haben den großen Nachtei daß die Stellfüße mit Justierelementen
ausgerüstet sein müssen, die auf der unebenen Rohdecke ruhen und das Einnivelieren
der Platten recht schwierig gestalten. Diese Stellfüße haben außerdem den Nachteil,
daß sie eine Schallbrücke darstellen und daß sie die Kraft punktförmig in die Bodenplatte
einbringen. Zusätzlich besteht hier die Forderung, daß die einzelnen Platten mit
minimalen Fugen exakt aneinanderpassen müssen, um das Durchfallen von Staub zu unterbinden.
Durch alle diese Besonderheiten erfordert ein solcher Doppelboden hohe Kosten.
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Grundsätzlich besteht natürlich auch die Möglichkeit, für das Verlegen
der Installation in den Estrich geschlossene Kabelschächte einzugießen. Wie die
Praxis zeigt, haben solche Kabelschächte den Nachteil, daß durch die Schwächung
des Estrichs, vor allem wenn dieser als schwimmender Estrich ausgeführt ist, Risse
im Bereich der Kabelschächte auftreten. Außerdem muß bei Einbau von Kabelschächten
die Stärke des Estrichs erhöht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Deckenplatte der
einleitend beschriebenen Art eine Lösung anzugeben, die bei geringem fertigungstechnischen
und verlegetechnischen Aufwand auf der Baustelle über eine ausreichende Anzahl von
leicht zugänglichen Installationskanälen verfügt und darüber hinaus günstige Tritt-,
Luftschall- und Wärmedämmeigenschaften aufweist.
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Diese Aufgabe wird für eine solche Deckenplatte gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß die einen schwimmenden Betonestrich mit glatter Außenfläche
aufweisende Betonoberplatte mit der die
tragende Decke darstellenden
armierten, ebenfalls eine glatte Außenfläche aufweisenden Betonunterplatte über
eine zur Bildung von Installationskanälen in geeigneter Weise ausgesparte Tritt-Schalldämmschicht
verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die in der angegebenen
Sandwichbauweise gestaltete Deckenplatte durch die in geeigneter Weise unterbrochene
Tritt-Schalldämmschicht zwischen den beiden Betonplatten in außerordentlich einfacher
Weise einen für das Verlegen von Installationsleitungen in der Decke geeigneten
Freiraum schafft. Sie vermeidet die Nachteile, die bei der beschriebenen bekannten
Doppelbodenkonstruktion bestehen.
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Die glatte Außenseite der den schwimmenden Betonestrich darstellenden
Betonoberplatte erspart außerdem das nachträgliche Glätten oder sogar Verspachteln
des auf der Baustelle hergestellten schwimmenden Estrichs, was für das Aufkleben
von Teppichböden Voraussetzung ist.
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Muß die aus Deckenplatten herzustellende vorgefertigte Gebäudedecke
eine hohe Tragfähigkeit aufweisen, so muß die für die Tragfähigkeit zuständige Betonunterplatte
eine entsprechende Stärke aufweisen, was das Transportgewicht solcher Platten in
unerwünschter Weise recht hoch werden läßt.
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Um hier Abhilfe zu schaffen, wird in einer ersten Weiterbildung der
Erfindung vorgeschlagen, daß die Betonunterplatte lediglich in einer Stärke von
wenigen Zentimetern mit einer Gitterträgerarmierung vorgefertigt und die Betonunterplatte
zur Abstützung gegen die Betonoberplatte über die Tritt-Schalldämmschicht mit der
Stärke der Betonunterplatte nach ihrer endgültigen Fertigstellung auf der Baustelle
in der Höhe angepaßten Aufsätzen in geeigneter Verteilung über die Plattenebene
versehen ist, die fußseitig mit dem Beton der Betonunterplatte und kopfseitig über
eine Betonauflage mit der Unterseite der Tritt-Schalldämmschicht verbunden sind.
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In einer Alternative zu dieser ersten Weiterbildung wird vorgeschlagen,
zur Abstützung der nur wenige Zentimeter starken vnrq(-fertigten Betonunterplatte
gegen die Betonoberplatte mit der daran befestigten Tritt-Schalldämmschicht auf
beiden Plattenanschlußseiten in Randnähe parallel zu den Rändern verlaufende dünne,
gegebenenfalls wellförmig gestaltete Abstandsstege, beispielsweise aus Welleternit,
vorzusehen, die in den Beton der Betonober- und der Betonunterplatte durchgehend
bis zur Außenseite eingelassen sind und daß hierbei die Höhe dieser Abstandsstege
gleich der Gesamtstärke der Deckenplatte bemessen ist.
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Um auch nachträglich jederzeit an die Installationskanäle im Bereich
der Tritt-Schalldämmschicht heranzukommen, wird zweckmäßig die Betonoberplatte im
Bereich der Installationskanäle mit durch einsetzbare Deckel verschließbare Montageöffnungen
versehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Deckenplatte sind in den
Patentansprüchen 2, 3, 5, 6 und 8 bis 13 angegeben.
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In einer zweiten Weiterbildung der Erfindung wird zur Herstellung
einer Deckenplatte zunächst auf einer ersten Schalung die eine der beiden gegebenenfalls
mit einer Armierung versehenen Betonplatten, z. B. die Betonoberplatte, mit darauf
abgesetzten, die Tritt-Schalldämmschicht bildenden Abstandselementen aus einem Leichtbaustoff
mit Dämmeigenschaften gegossen und ausgehärtet.
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Anschließend wird auf einer zweiten Schalung die andere der beiden
Betonplatten, z. B. die Betonunterplatte, gegossen, in die die an der ersten Schalung
fixierte um 1800 gewendete und gegen die zweite Schalung abgesenkte Betonplatte
mit den freien Enden ihrer Abstandselemente so tief vollflächig in den weichen Beton
der zweiten Schalung eintaucht, bis der durch die geforderte Gesamtstärke vorgegebene
Abstand zwischen den beiden Betonplatten erreicht wird, um dann in dieser Stellung
zu verbleiben, bis auch die Betonplatte in der zweiten Schalung ausgehärtet ist.
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In einer Alternative zu dieser zweiten Weiterbildung der Erfindung
zur Herstellung einer Deckenplatte werden zunächst jeweils in einer Schalung die
gegebenenfalls mit einer Armierung zu versehenden Betonober- und Betonunterplatte
gegossen und ausgehärtet.
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Anschließend wird eine der beiden Betonplatten, z. B. die Betonoberplatte,
an ihrer Schalung fixiert, um 1800 gedreht gegen die andere Betonplatte bis auf
den durch die geforderte Gesamtstärke vorgegebenen Abstand abgesenkt und dann die
Tritt-Schalldämmschicht durch Ausschäumen des nicht für Installationskanäle ausgesparten
Plattenzwischenraums mittels einer Sprühlanze herbeigeführt.
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In einer dritten Weiterbildung der Erfindung zur Herstellung einer
lediglich vorgefertigten Deckenplatte, wie sie sich für den Transport zur Baustelle
besonders eignet, wird in der ersten Schalung eine Betonunterplatte mit Gitterträgerarmierung
in einer Plattenstärke von wenigen Zentimetern vorgefertigt und die Platte im noch
weichen Zustand des Betons mit Aufsätzen in geeigneter Anordnung über die Plattenfläche
verteilt bestückt. Weiterhin wird in der zweiten Schalung die Betonoberplatte mit
darauf abgesetzten, die Tritt-Schalldämmschicht darstellenden Abstandselementen
aus einem Dämmstoff gegossen und ausgehärtet. Anschließend werden die Aufsätze der
ausgehärteten Betonunterplatte mit einer Betonauflage versehen und die an der zweiten
Schalung fixierte um 1800 gewendete Betonoberplatte gegen die erste Schalung so
weit abgesenkt, bis sie mit ihren Abstandselementen in die Betonauflage auf den
Aufsätzen eingreifen und schließlich der durch die geforderte Gesamtstärke vorgegebene
Abstand zwischen beiden Betonplatten erreicht wird, um dann in dieser Stellung zu
verbleiben, bis die Betonauflage ausgehärtet ist.
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Weitere vorteilhafte die genannten Herstellverfahren betreffenden
Ausgestaltungen sind in den Patentansprüchen 15, 18 und 19, vorteilhafte Anordnungen
zur Durchführung dieser Verfahren in den Patentansprüchen 20 und 21, angegeben.
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Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen soll
die Erfindung im folgenden noch näher erläutert werden. In der Zeichnung bedeuten:
Fig. 1 eine erste Schalung mit einer Betonoberplatte Figur. 2 die erste Schalung
mit der Betonoberplatte beim Wendevorgang Fig. 3 die um 1800 gewendete erste Schalung
mit der Betonoberplatte beim Absenken auf die Betonunterplatte in der zweiten Schalung
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung im Zusammenhang mit der Herstellung
einer Deckenplatte mit vorgefertigter Betonunterplatte Fig. 5 eine schematische
Darstellung der Herstellung einer Deckenplatte, bei der die Tritt-Schalldämmschicht
durch Ausschäumen des Zwischenraums zwischen der Betonunter-und der Betonoberplatte
erzeugt wird Fig. 6 eine den Fig. 3 und 4 entsprechende weitere Darstellung im Zusammenhang
mit der Herstellung einer Deckenplatte mit einer vorgefertigten Betonunterplatte
Fig. 7 Darstellung einer aus Deckenplatten und Fig. 6 gebildeten Geschoßdecke im
Schnitt Fig. 8 ein Ausschnitt der Randleiste einer Schalung mit Scharnier in Ansicht
und Schnitt Fig. 9 eine Variante der Randleiste mit Scharnier nach Fig. 8 im Schnitt
Fig.
10 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Deckenplatte
mit vorgefertigter Betonunterplatte Fig. 11 Aufsicht und Schnitt einer aus Deckenplatten
gefertigten Geschoßdecke Fig. 12 Ausschnitt einer Geschoßdecke nach Fig. 11 im Fugenbereich
Fig. 13 perspektivische Teilansicht einer Deckenplatte mit Abstandsstücken Fig.
14 aus Deckenplatten hergestellte Geschoßdecke mit einem Wandaufbau einer ersten
Art im Schnitt Fig. 15 aus Deckenplatten hergestellte Geschoßdecke mit einem Wandaufbau
einer zweiten Art im Schnitt Fig. 1 zeigt auf einer ersten Schalung 1 eine bereits
gegossene und ausgehärtete Betonoberplatte 2 mit darin eingelegten Bodenheizelementen
3 in Form von Rohren. Die darauf abgesetzten Abstandselemente 4 sind in diesem Falle
Dämmplatten in quadratischer oder rechteckiger Form, die so über die Länge der Betonoberplatte
2 verteilt angeordnet sind, daß zwischen ihnen in zueinander senkrechten Richtungen
durchgehende Installationskanäle 5 entstehen. Wie Fig. 1 ferner erkennen läßt, sind
in zur Plattenebene senkrechter Anordnung auf beiden Seiten der Betonunterplatte
2 in den Beton Abstandsstützen 6 eingelassen, deren Gesamtlänge der Stärke der fertigen
Deckenplatte entspricht.
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Die in dieser Weise gestaltete Betonoberplatte wird nach ihrer Fixierung
an der Schalung mittels Spannjochen 7 entsprechend Fig. 2 oder nach Fixierung durch
Vakuum um 1800 in der angege-
benen Pfeilrichtung gewendet und
nach ihrer Ausrichtung über der in Fig. 3 dargestellten, mit weichem Beton für die
Fertigung der Betonunterplatte 8 angefüllten zweiten Schalung 9 auf diese in d angegebenen
Pfeilrichtung solange abgesenkt, bis die freien Enden der Abstandsstützen 6 durch
den weichen Beton hindurch sich am Boden der zweiten Schalung 9 abstützen. In dieser
Stellung tauchen die Dämmplatten leicht vollflächig in den weichen Beton in der
Schalung 9 ein. Der dabei verdrängte Beton kann in den Raum der Installationskanäle
5 ausweichen. Die Betonunterplatte 8 in der Schalung 9 enthält die gemäß Statik
ermittelte Tragarmierung 10 Die über ihre Abstandsstücke 6 sich auf dem Boden der
zweiten Schalung 9 abstützende Betonoberplatte 2 verbleibt in dieser Stellung bis
der Beton der Betonunterplatte 8 ausgehärtet ist. Sobald die Betonoberplatte auf
den Abstandstücken 6 ruht, kann, ohne auf das Aushärten des Betons warten zu müssen,
die Fixierung der Betonoberplatte 2 an der ersten Schalung durch Lösen der Spannjoche
7 aufgehoben und die erste Schalung in ihre ursprüngliche Stellung entsprechend
Fig. 1 zur Herstellung einer weiteren Betonoberplatte zurückgewendet werden.
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Die Abstandsstützen 6 übernehmen beim horizontalen Transport der Deckenpiatten
die Last der oben liegenden Platten. Sie stellen in der Deckenplatte für die einen
schwimmenden Estrich darstellende Betonoberplatte 2 jedoch eine unerwünschte Schallbrücke
dar. Zweckmäßig werden sie erst nach dem Transport der Deckenplatten zur Baustelle
beim Verlegen oder aber im Anschluß an das Verlegen auf der Baustelle durchgeschlagen
oder weggesprengt.
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Müssen die mit den Deckenplatten herzustellenden Gebäudedecken eine
hohe Tragkraft aufweisen, so daß sich für die Betonunterplatten relativ große Stärken
ergeben, soll Transportgewicht eingespart werden oder ist die Tragkraft des Kranes
zum Versetzen der Elemente nicht ausreichend, so kann es sinnvoll sein, die Betonunterplatte
lediglich vorzufertigen und auf der Bau-
stelle nach dem Verlegen
mittels eines Betonaufgusses auf die gewünschte Stärke zu bringen. Entsprechend
Fig. 3 zeigt Fig. 4 die Herstellung einer solchen Deckenplatte mit einer vorgefertigten
Betonunterplatte 8'. Hierbei wird auf der ersten Schalung 1 nunmehr die Betonunterplatte
zuerst hergestellt. Sie hat neben der üblichen bodenseitigen Tragarmierung 10 eine
Gitterarmierung 11 und ist nur wenige Zentimeter dick. Zur Berücksichtigung der
Differenz auf die Endstärke der vorgefertigten Betonunterplatte 8' bestehen hier
die Abstandshalter aus auf die Betonunterplatte 8' aufgesetzten Ouadern 12 aus einem
Leichtbaustoff mit darauf aufgeklebten, Dämmstoffplatten darstellenden Abstandselementen
4.
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Die Abstandsstützen 6 greifen hier, da die Betonoberplatte 2 in ihren
Abmessungen gegenüber der Betonunterplatte etwas verkürzt ist, nicht in den auch
hier zunächst noch weichen Beton ein, sondern stützen sich unmittelbar auf beiden
Seiten auf dem Boden der zweiten Schalung 9 ab. Nach dem Aushärten der Betonoberplatte
2 wird die so hergestellte Deckenplatte als Ganzes gewendet. Nach ihrem Transport
zur Baustelle und nach dem Verlegen auf der Baustelle wird die endgültige Stärke
der vorgefertigten Betonunterplatte 8' durch einen Betonaufguß bis in Höhe der Dämmplatten
auf ihre endgültige Stärke gebracht.
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Eine Variante für die Herstellung einer Deckenplatte mit vorgefertigter
Betonunterplatte entsprechend Fig. 4 zeigt Fig. 5.
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Diese Variante hat den Vorteil, daß hier die Betonoberplatte 2 in
der ersten Schalung 1 entsprechend Fig. 3 auf die vorgefertigte Betonunterplatte
8' in der zweiten Schalung 9 abgesenkt werden kann, so daß ein nachträgliches Wenden
der Deckenplatte entfällt. In den noch weichen Beton der Betonunterplatte 8' sind
in geeigneter Verteilung Aufsätze in Form gewichtsparender Verdrängungskörper 12'
aus Beton (links) beziehungsweise Gitterträger 12" mit wannenförmigem Obergurt (rechts)
eingebracht, die die Differenz der Stärke der vorgefertigten Betonunterplatte 8'
zur Stärke nach ihrer endgültigen Fertigstellung auf der Baustelle ausgleichen.
Kopfseitig werden die Aufsätze mit einer Betonauflage 12a versehen, die im abgesenkten
Zustand der Betonober-
platte auf die vorgefertigte ausgehärtete
Betonunterplatte 8' die Funktion eines Druckgurtes hat und für eine Verklebung der
vorgefertigten Betonunterplatte mit den Abstand.selementen 4 sorgt. Der Druckgurt
verleiht im übrigen der Deckenplatte eine ausreichende Steifigkeit durch die sie
ohne Unterstellung auf der Baustelle versetzt werden kann.
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Lediglich zur Demonstation wurden in der Fig. 6 auf der zweiten Schalung
9 angebrachte Distanzstücke D angedeutet, welche in diesem Fall an Stelle der Abstandsstücke
6 die Distanzierung der beiden Betonplatten übernehmen. Bei diesem Verfahren muß
jedoch die erste Schalung 1 mit der Betonoberplatte 2 so lange auf den Distanzen
liegen und die Fixierung der Betonoberplatte 2 aufrechterhalten bleiben, bis der
Beton der Betonunterplatte 8' abgebunden hat, was wie beschrieben, den Nachteil
eines doppelt so hohen Schalungsbedarfs mit sich bringt.
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Eine weitere Möglichkeit für die Herstellung einer Deckenplatte zeigt
Fig. 5. Bei diesem Verfahren wird zunächst in der ersten Schalung 1 die Betonoberplatte
2 und in der zweiten Schalung 9 die Betonunterplatte 8, versehen mit Streifen 4a
aus weichem Mat-erial zur Vorbildung der Installationskanäle 5, gegossen und ausgehärtet.
Anschließend wird die Betonoberplatte 2 an der ersten Schalung 1 in den Haltern
7' oder mittels Vakuum fixiert und nach ihrem Wenden um 1800 in vorgeschriebener
Höhe über der Betonunterplatte 8 festgehalten. Anschließend wird mit einer Sprühlanze
13, die über den Schlauch 14 an einen Kunststoffschaumbehälter 15 angeschlossen
ist, durch Ausschäumen des Zwischenraumes 16 zwischen der Betonoberplatte 2 und
der Betonunterplatte 8 mit Ausnahme der durch die Streifen 4a vorgebildeten Installationskanäle
5 die Tritt-Schalldämmschicht hergestellt.
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Die Fig. 7 zeigt eine aus vorgefertigten Deckenplatten nach Fig. 6
gebildete Geschoßdecke im Schnitt, die den hier noch
vorzunehmenden
Betonaufguß auf die Betonunterplatte 8' mit den Verdrängungshohlkörpern 12' veranschaulicht.
Der Betonaufguß BA wird über das Rohr RO einer Betonpumpe im Bereich der Anschlußstellen
zwischen zwei Deckenplatten sowie über in der Betonoberplatte 2 mit Deckeln verschließbare
Montageöffnungen 27 in den Zwischenraum zwischen der Betonoberplatte 2 und der Betonunterplatte
8' eingefüllt und anschließend mit einem Rüttler RÜ glatt gerüttelt. Die Füllmenge
des Betonaufgußes BA ist hierbei so bemessen, daß die Installationskanäle 5 zwischen
den Abstandselementen 4 aus Dämmstoff für das Einlegen von Installationsleitungen
gewährleistet bleiben. Die im Bereich der Anschlußstellen zweier Deckenplatten vorhandenen
Kanäle können ebenfalls für Installationszwecke ausgenutzt werden, und zwar insbesondere
für das Verlegen von starren Rohren. Bevor dann im Bereich der Betonoberplatte die
Anschlußstellen mit einem weiteren Betonaufguß verschlossen werden, wird der darunterliegende
Raum, soweit er nicht mit Installationsrohren ausgelegt ist, mit einem Dämmstoff,
vorzugsweise in Schüttform aufgefüllt.
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Wie die Figuren 3, 5, 6 und 7 erkennen lassen, wird die Betonunterplatte
8 bzw. 8' randseitig auf seiten ihrer Anschlüsse zu benachbarten dicken Platten
mit einer Abschrägung 8" versehen, die, wie Fig. 7.verdeutlicht, im Anschlußbereich
zwischen zwei benachbarten Deckenplatten eine V-förmige Vergußfuge ergibt. Dies
bedingt, daß die betreffenden Randleisten der Schalung für das Herstellen der Betonunterplatte
8, bzw.
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8', nach innen geneigt sein müssen. Dies erschwert das'spätere Ausschalen
der ausgehärteten Betonunterplatten. Eine geeignete Lösung für eine solche Randleiste
zeigt die Figur 8.
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Die Randleiste 29, die für das Durchstecken von in den Fig.
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12 und 13 dargestellten ArmierungsstäbenlO' mit senkrecht zu ihrer
Erstreckung angeordneten Durchlaßschlitzen 30 versehen ist, weist fußseitig eine
Scharnierleiste 31 auf. Die Ösen 31' dieser Scharnierleiste 31 sind mit beispielsweise
um 450 versetzten Abflachungen 31" versehen, auf den sich der Feder-
stahl
32 abstützt. Auf diese Weise wird einer Arretierung der Randleisten 29 z. 8. in
einem Winkel von 45 ° zum Gießen des Betons und in einem Winkel von 900 zum Wegklappen
der Randleiste in Pfeilrichtung für das Ausschalen geschaffen.
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Figur 9 zeigt im Schnitt eine Variante der Randleiste 29 nach Figur
8. Hierbei ist an Stelle des Scharniers ein Gelenk 33 aus elastischem Werkstoff
vorgesehen. Dieser elastische Werkstoff ist so gebildet, daß er in der Winkelstellung
für das Gießen des Betons eine federnde Ruhelage besitzt.
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Die in Figur 40 in perspektivischer Ansicht dargestellte vorgefertigte
Deckenplatte löst das Problem der gegenseitigen Fixierung der Betonoberplatte mit
der Montageöffnung 27 mit den an ihrer Unterseite befestigten Abstandselementen
4 aus Dämmstoff und der nur wenige Zentimeter starken vorgefertigten Betonunterplatte
8' auf eine besonders elegante Weise. Die Fixierung erfolgt hier ausschließlich
durch dünne, wellförmig gestaltete Abstandsstege 6', deren Höhe durch die Gesamtstärke
der vorgefertigten Deckenplatte bestimmt ist. Diese Abstandsstege sind in Randnähe
der Plattenanschlußseiten und parallel zu den Rändern angeordnet. Hierbei wird zunächst
in der ersten Schalung 1 die Betonoberplatte 2 hergestellt und die Abstandsstege
6' so in den noch weichen Beton eingebracht, daß sie sich auf dem Boden der Schalung
abstützen. Gleichzeitig werden auch die Abstandselemente 4 aus Dämmstoff in geeigneter
Anordnung auf den noch weichen Beton aufgelegt. Nach dem Aushärten der Betonoberplatte
2 wird dann in der zweiten Schalung 9 die Betonunterplatte 8 gegossen und nach dem
Fixieren der Betonoberplatte 2 in der ersten Schalung 1 und deren Wenden auf die
Betonunterplat te abgesenkt, wobei die freien Enden der Abstandsstege 6' soweit
in
den weichen Beton der Betonunterplatte 8' eingreifen, bis sie sich auf dem Boden
der zweiten Schalung 9 abstützen. Sobald dies geschehen ist, kann nach Lösen der
Fixierung der Betonoberplatte 2 an der er-sten Schalung 1 diese Schalung sofort
wiederum für die Herstellung einer weiteren Betonoberplatte verwendet werden. Da
die Abstandsstege 6' Schallbrücken darstellen, müssen sie während der Fertigstellung
der aus solchen Plattenelementen hergestellten Geschoßdecken auf der Baustelle teilweise
zerstört werden. Dies geschieht am besten dadurch, daß, wie Figur 10 zeigt, die
Abstandsstege 6' in Höhe der Abstandselemente 4 mit einer Sprengschnur versehen
sind, durch deren Zünden die Schallbrücke mit Sicherheit aufgehoben wird.
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Neben der Funktion, die Betonoberplatte 2 in vorgegebenem Abstand
gegen die vorgefertigte Betonunterplatte 8' zu fixieren, erfüllen die Abstandsstege
6' darüber hinaus die wichtige Funktion einer schub festen Verbindung zwischen der
Betonoberplatte und der Betonunterplatte. Mit anderen Worten ermöglichen es die
Abstandsstege 6', wirksame Schubkräfte zwischen beiden Platten zu übertragen und
dadurch die Betonoberplatte 2 für die auf die Betonunterplatte 8' einwirkende Traglast
heranzuziehen. Durch die Abstandsstege wird somit ein in sich steifes Leichtplattenelement
geschaffen, bei dessen Verlegung auf der Baustelle auf die ansonsten erforderlichen
Montageunterstellungen auch bei großen Deckenspannweiten in außerordentlich vorteilhafter
Weise verzichtet werden kann. Auch die Armierung in Form von Gitterträgern kann
je nach Anwendungsfall ganz entfallen oder auf Gitterträger-Abfallstücke beschränkt
werden, da die Gitterträger lediglich die Übertragung der Schubkräfte von der im
Fertigteilwerk gegossenen
vorgefertigten Betonunterplatte 8' auf
den auf der Baustelle auf die Betonunterplatte aufgebrachten Betonaufguß zu übernehmen
haben (Verbundarmierung). Im Montagezustand der so gestalteten vorgefertigten Deckenplatte
werden die Druckkräfte lediglich über die Abstandsstege 6' und nicht über die hiergegen
viel schwächeren Obergurte der Gitterträger 11 übertragen.
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Die Figur 11 zeigt in teilweise aufgerissen dargestellter Form die
Draufsicht auf eine fertig verlegte Geschoßdecke und den Schnitt AB durch diese
Geschoßdecke. Im unteren Teil der Draufsicht ist die noch nicht vergossene Fuge
V mit den eine Stoßbewehrung darstellenden Armierungsstäben 10' und den Heizungsrohren
3 der Fußbodenheizung erkennbar. Die bereits im Fertigteilwerk eingelegten Heizungsrohrsysteme
zweier benachbarter Platten werden auf der Baustelle im Bereich der Fuge miteinander
verbunden. Die Fuge V' im oberen Bildteil ist bereits mit Beton ausgefüllt. Die
Installationskanäle 5 verlaufen zueinander rechtwinklig und weisen im Bereich der
Kreuzungspunkte und auch im Bereich des Wandabschlusses mit Deckeln verschließbare
Montageöffnungen 27 auf. Bei der Herstellung der Betonoberplatten 2 werden hierfür
die Deckelrahmen einfach auf die Schalung aufgelegt, so daß später beim Einsetzen
der Deckel diese sicher mitder Oberseite der Betonoberplatte fluchten.
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Die mit 22 bezeichneten Randbereiche der Betonoberplatte 2 im Bereich
des Wandabschlusses markieren nachträglich vergossene Bereiche der Betonoberplatte,
die es ermöglichen, starre Rohre 24, aber auch Abwasserleitungen, in die Decke einzulegen.
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Dies hat den Vorteil, daß sämtliche Stämmarbeiten bei der Sanitärinstallation
entfallen können. Um das Durchlaufen der Installationskanäle 5 senkrecht zu den
Fugen V von einer Deckenplatte zur nächsten sicherzustellen, werden vor dem Vergießen
der Fuge V in der Betonoberplatte Formstücke 28 eingelegt.
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Wie der Schnitt AB noch erkennen läßt, ist die auf die Wand 20 randseitig
aufgelegte Betonunterplatte 8 mit ihrem Ringanker 19 in der Wand vergossen. Weiterhin
ist unterhalb der Montageöffnung 27 im Wandbereich eine Verteildose 29 für Installationsleitungen
vorgesehen, von der aus flexible Leerrohre 23 zum Plattenrand geführt und dort in
der Wand 20 hochgezogen sind. Von der Verteildose 29 aus können in den Installationskanälen
die Installationsleitungen rohrlos verlegt werden.
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Figur 12 zeigt im Schnitt nähere Einzelheiten einer fertiggestellten
Geschoßdecke im Bereich zweier aneinandergrenzender Deckenplatten. Hierbei ist lediglich
zur Veranschaulichung gezeigt, daß die rechte Deckenplatte hinsichtlich ihrer Betonunterplatte
8 zur Gewichtsersparnis auch mit Hohlräumen 25 ausgeführt sein kann.
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In die durch die randseitigen Abschrägungen 8" der Betonunterplatten8
gebildete FugeV ragen die Enden der Armierungsstäbe 10' der Betonunterplatten8 hinein.
Eine weitere Armierung 10" kann in die FugeV eingelegt werden. Anschließend wird
die FugeV mit Ortsbeton 26 aufgefüllt. Auf diese Weise wird erreicht, daß die schwächste,
bruchgefährdete Stelle der Konstruktion durch einen relativ breiten Ortsbetonstreifen
optimal abgesichert ist.
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Im Bereich der durch die Abstandselemente 4 aus Dämmstoff realisierte
Tritt-Schalldämmschicht wird oberhalb der Fuge'V Dämmmaterial 27, z. B. in Form
von Schüttgut, aufgebracht. Der relativ breite Kanal zwischen den aneinander grenzenden
Betonoberplatten 2 der Deckenplatten kann auch hier in vorteilhafter Weise wieder
zum Verlegen von in sich starren Rohren 3', beispielsweise Heizungssammelrohre oder
Wasserrohre, verwendet werden. Anschließend wird eine Stoß- bzw. Verbundarmierung
18, z. B. aus Mattenstreifen, auf der Baustelle eingelegt und darüber ein Glattstrich
hergestellt.
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Die in Fig. 13 perspektivisch dargestellte Teilansicht einer Deckenplatte,
bei der die Betonunterplatte 8 mit Hohlräumen 25
versehen ist,
verdeutlicht noch einmal die Funktion der Abstandsstücke 6, wie sie bei der Herstellung,
beispielsweise entsprechend Fig. 3, zum Einsatz kommen. Die Abstandsstücke 6 bestehen
aus Welleternit und sorgen auch während des Transports der Deckenplatten für eine
wünschenswerte Versteifung zwischen der Betonunterplatte 8 und der Betonoberplatte
2. Da sie Schallbrücken darstellen, müssen sie auf der Baustelle zweckmäßig nach
dem Verlegen der Deckenplatten teilweise zerstört werden, um diese unerwünschten
Schallbrücken zu beseitigen. Dies kann mit einem Hammerschlag geschehen. Eleganter
ist es jedoch, wie schon im Zusammenhang mit Fig. 10 erwähnt, an den Abstandsstücken
6 in Höhe der Abstandselemente 4 aus Dämmstoff Sprengschnüre 6" anzubringen, und
durch Zünden im Bereich dieser Sprengschnüre die Abstandsstücke zu zerstören.
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Die Figuren 14 und 15 zeigen im Schnitt eine Deckenplatte entsprechend
Fig. 13, die sich für einen Wandaufbau eignet. Figur 14 zeigt zunächst eine Ausführungsform,
bei der im Bereich, in dem die Wand 34 sich auf der tragenden Betonunterplatte 8
erheben soll, die Betonoberplatte 2 eine nutförmige Aussparung aufweist, in die
ein der Breite der Wand 34 angepaßter Formkörper 35 aus Dämmstoff eingelegt ist.
Die Randbereiche 22 der Betonoberplatte 2 auf beiden Seiten der Wand 34 sind in
Verbindung mit einer geeigneten Bewehrung auf der Baustelle vergossen.
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Bei der Variante in Fig. 15 ist im Bereich der auf der tragenden Betonunterplatte
8 zu errichtenden Wand ein Wandsockel 2' vorgesehen, der sich von der Oberseite
der Betonunterplatte 8 bis in Höhe der Oberseite der Betonoberplatte 2 erstreckt
und gegen die Betonoberplatte 2 durch Dämmstoffstreifen 36 getrennt ist.
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Zweckmäßig wird dieser Wandsockel 2' zusammen mit der Betonoberplatte
2 dadurch hergestellt, daß in der Schalung für dießetdnberplatte zunächst die beiden
Dämmstoffstreifen 36 eingelegt werden und dann der Beton in der Betonoberplatte
zwischen den beiden Dämmstoffstreifen bis in Höhe der Dämmstoffstreifen 36 höher
gegassen
wird. Nach dem Aushärten und Wenden der Betonoberplatte
tritt der Wandsockel 2' in gleicher Weise wie die Abstandselemente 4 beim Ab senken
der Betonoberplatte in den weichen Beton der Betonunterplatte 8 ein und wird von
diesem Beton vollflächig umflossen.
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21 Patentansprüche 15 Figuren