DE3306C - Nagelzieher - Google Patents

Description

1878.

Klasse 87.

C. F. KNAUER in URACH (Württemberg). Nagelzieher.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Mai 1878 ab.

Der vorliegende Nagelzieher hat den Zweck, Nägel aus Holzwerk ohne Beihülfe von Stemmeisen und Zange leicht und bequem herauszuheben, und ist so eingerichtet, dafs die bei Anwendung der letzteren fast unvermeidlichen Zerstörungen des Holzes und die starken Verbiegungen der Nägel vermieden werden.

Der Nagelzieher ist zusammengesetzt aus dem Gufskörper A, dem Stahlcylinder beziehentlich Hohlmeifsel B, dem Holzhebel C und der Fixirschraube D.

Der Gufskörper nimmt den Holzhebel C und fast rechtwinklig dagegen den Stahlcylinder B in sich auf. Er ist an seiner unteren Seite a b kreisförmig abgerundet und hat an der dem Stahlcylinder entgegengesetzten Seite einen Kopf c, auf welchen die Hammerschläge zum Eintreiben des Hohlmeifsels gerichtet werden.

Der Hohlmeifsel, der wichtigste Theil des Instrumentes , ist ein an beiden Enden d ^₁ abgeschrägter und gleichzeitig schräg ausgebohrter Stahlcylinder, welcher an den unteren längeren Enden durch Anschärfung je eine Schneide e ^₁ befestigt, die durch je einen eingefeilten konischen Schlitz//! in zwei scharfe Lippen gg_l getheilt ist. Durch derartige Formgebung ist an jedem Ende des Stahlcylinders (an dem einen für gröfsere, an dem anderen für kleinere Nägel) ein gegabelter Hohlmeifsel entstanden, welcher mitLeichtigkeit mit den beiden Lippen in das Holz einschneidet, hierbei wegen der feinen Schneide einen nur sehr geringen Eindruck im Holze hinterläfst, den Nagelschaft in den Schlitz drängt und den Kopf i bezw. den ganzen Nagel in dem Innern des Meifsels festhält. Ebenso ist durch diese Form bezw. durch Vertheilung des Materials eine grofse Widerstandsfähigkeit des Hohlmeifsels erzielt, indem das Material von dem jeweiligen Angriffspunkt der ziehenden Kraft, also von dem Schlitz // aus, stetig, sowohl in der Rundung des Hohlcylinders, als nach der Richtung des Hebelarmes, nach h hin, zunimmt.

Zum Herausziehen eines Nagels wird der Nagelzieher mit der einen Hand an dem Griff oder Hebel C angefafst und der Stahlcylinder mit seiner geschärften Hohlgabel e neben den Nagelkopf auf das Holz gesetzt; durch einige mit der anderen Hand geführte Hammerschläge auf den Kopf c wird die gegabelte Schneide in das Holz und unter den Nagelkopf getrieben, wobei, wie oben schon gesagt, zugleich der Schaft des Nagels zwischen die Lippen g g, und der Nagelkopf in die Höhlung des Cylinders B tritt.

Der Nagel liegt also mit seinem Kopf fest gegen die Lippen an, und wird durch die in der Richtung des Pfeiles ausgeübte Drehung des Holzhebels C aus dem Holze herausgehoben. Hierbei wird, vermöge der kreisförmigen Stützlinie α b, die nöthige gröfste Kraft im Beginne des Hebens oder Ziehens gegen den Nagel angewendet, indem der variable Stützpunkt h dem Angriffspunkt der Kraft am nächsten liegt; je mehr aber der Nagel durch den Hebel gehoben wird, desto mehr entfernen sich diese Stützpunkte von einander, bezw. werden die Hebelarme h i gröfser, so dafs der Nagel einer immer geringeren Biegung ausgesetzt wird, daher zu weiterem Gebrauche leicht wieder verwendet werden kann.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Ein Instrument oder Werkzeug der beschriebenen Art und Form, ohne bewegliche Theile, zum Ausziehen von Nägeln beliebiger Stärke und Gröfse.
2. 2. Der Stahlcylinder B, an beiden Enden für gröfsere und kleinere Nägel als Hohlmeifsel hergestellt, dessen Schneide durch einen konisch zulaufenden Schlitz getheilt, so dafs zwei geschärfte Lippen entstehen, welche bei dem Eintreiben in Holz den Nagel zwischen sich nehmen und festhalten.