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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Nageleisen bzw. einen so genannten Kuhfuß oder Geißfuß mit mindestens
einem gekröpften
Wirkabschnitt, der zum Angreifen an eingeschlagenen und zu entfernenden
Nägeln
oder dergleichen dient, und einem Griffabschnitt, der an den gekröpften Wirkabschnitt
anschließt.
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Es
sind verschiedene, als Handwerkzeuge dienende Nageleisen bekannt,
welche allesamt aus einem lang gestreckten Metallstab gebildet sind,
der zumindest an einem Ende einen gekrümmten oder gekröpften Abschnitt
aufweist. Dieser Abschnitt dient als eigentlicher Funktions- bzw.
Wirkabschnitt des Nageleisens, den ein Benutzer des Nageleisens
an einen zu entfernenden Nagel oder dergleichen anlegt. Der Benutzer
umfasst das derart angelegte Nageleisen an seinem stabförmigen Griffabschnitt
und schwenkt es über
die Abkröpfung
hinweg, wodurch der zu entfernende Nagel ausgehebelt wird.
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In
GB 2 303 572 A ist
eine Zeltpflockanhebevorrichtung beschrieben, die einen Hebel, einen Handgriff
und einen Arm aufweist, der schräg
von dem Hebel vorsteht und einen Pflockeingriffsabschnitt an seinem
freien Ende hat.
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In
DE 200 09 244 U1 ist
ein S-förmiges
Nageleisen beschrieben, das aus einem geraden Mittelteil und zwei
in gleicher Ebene gebogenen Endteilen besteht, die jeweils in eine
Schneide münden,
deren Schneidkante zu der senkrecht durch die S-Form beschriebenen
Ebene orientiert ist.
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Zugrundeliegende Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Nageleisen der oben genannten
Art zu schaffen, welches in gewohnter Weise bedient und verwendet werden
kann, zugleich aber für
den Benutzer leichter handhabbar und gefälliger in der Anwendung ist.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem
Nageleisen gemäß Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß der Erfindung
ist ein Nageleisen mit mindestens einem gekröpften Wirkabschnitt geschaffen,
der zum Angreifen an eingeschlagenen und zu entfernenden Nägeln oder
dergleichen dient, und einem Griffabschnitt, der an den gekröpften Wirkabschnitt
anschließt.
Der Wirkabschnitt ist aus einem metallischen Material und der Griffabschnitt
vollständig
aus einem nichtmetallischen Material gebildet. Der Griffabschnitt
des erfindungsgemäßen Nageleisens
weist in der Hauptbewegungsebene des gekröpften Wirkabschnitts betrachtet
und insbesondere in der Mitte seiner Längserstreckung insgesamt eine hochformatige
Querschnittsfläche
auf.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Nageleisen
ist, im Gegensatz zu bisher bekannten, derartigen Werkzeugen, das
Werkzeug nicht insgesamt aus einem einzigen metallischen Material
gefertigt, sondern es ist gezielt im Griffbereich zumindest abschnittsweise ein
nichtmetallisches Material vorgesehen. Mit dem nicht metallischen
Material ist es möglich
den Griffbereich an besondere Anforderungen anzupassen und ihm darüber hinaus
auf kostengünstige
Weise eine optisch besonders ansprechende sowie haptisch besonders
günstige
Griffgestalt zu verleihen.
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Die
Form der Querschnittsfläche
ist besonders im Hinblick auf die Biegesteifigkeit des erfindungsgemäßen Nageleisens
von Vorteil. Darüber
hinaus ist diese Form aber auch für die Hände eines Benutzes besonders
gut zu greifen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist als nichtmetallisches
Material ein Kunststoffmaterial vorgesehen. Mit einem Kunststoffmaterial
kann der erfindungsgemäß ausgestaltete
Griffbereich eines Nageleisens auf vielfältige Weise insbesondere mit
einer rutschfesten Oberfläche
gestaltet werden.
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Der
Griffabschnitt kann mit einem metallischen Kern gestaltet sein,
welcher insbesondere in der Hauptbewegungsebene des gekröpften Wirkabschnitts
betrachtet eine hochformatige Querschnittsfläche aufweist. Mit dem metallischen
Kern kann die für
das Aushebeln von Nägeln
oder dergleichen erforderliche Biegesteifigkeit des erfindungsgemäßen Nageleisens
bereitgestellt werden. Zugleich kann der Griffabschnitt beispielsweise
durch ein Umspritzen des Kerns mit einem Kunststoffmaterial auf
verschiedenste Griffformen und Grifffarben angepasst werden. Dadurch
kann mit ein und demselben Grundmodell von metallischem Kern eine
Vielzahl verschiedenster Modelle und Ausführungsformen geschaffen werden.
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Der
Griffabschnitt kann beispielsweise aus einem Hohlprofil gestaltet
sein, welches bei entsprechender Ausgestaltung einen besonders wertigen Eindruck
vermitteln und zugleich hohe Biegesteifigkeit aufweisen kann. Das
derart gestaltete Nageleisen kann ferner besonders leicht ausgebildet
werden, was insbesondere für
professionell mit dem Nageleisen Arbeitende ein wichtiges Verkaufsargument darstellen
kann.
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Ferner
ist bei dem erfindungsgemäßen Nageleisen
bevorzugt das nichtmetallische Material mit dem metallischen Material
durch eine kraftschlüssige Verbindung,
insbesondere eine Schraub- und/oder Nietverbindung gekoppelt. Derartige
Verbindungen können
kostengünstig
hergestellt werden und weisen bei entsprechender Ausgestaltung des
Kopplungsabschnitts zur Übertragung
der Biegekräfte
außerhalb der
Schraub- und/oder Nietverbindung selbst bei extremer Belastung eine
hohe Lebensdauer auf.
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Erfindungsgemäße Nageleisen
werden insbesondere im professionellen Einsatz extremen Belastungen
ausgesetzt. Diesen Belastungen kann ein Nageleisen, welches gemäß der Erfindung
ausgebildet ist, insbesondere dann standhalten, wenn das nichtmetallische
Material ein faserverstärktes
Kunststoffmaterial umfasst.
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Der
Griffabschnitt kann auch an seiner Außenseite zumindest abschnittsweise
aus einem nichtmetallischen Material gestaltet sein. Das nichtmetallische
Material kann dann mit dem metallischen Material, insbesondere dem
metallischen Kern durch einen Umspritzvorgang gekoppelt sein. Spritztechnik ist
eine seit vielen Jahren erprobte und bewährte Technik, mit der Werkstücke in hohen
Stückzahlen hergestellt
werden können.
Zugleich kann eine hohe Varianz geliefert werden. Auf geänderte Marktanforderungen
kann schnell reagiert und es können
auch mehrfarbige und aus mehreren Kunststoffen bestehende Umspritzungen
kostengünstig
hergestellt werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Nageleisen
anhand der beigefügten
schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Es
zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Nageleisens,
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2 den
Schnitt II-II in 1,
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3 eine
perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Nageleisens,
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4 den
Schnitt IV-IV in 3,
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5 eine
perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Nageleisens
und
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6 den
Schnitt VI-VI in 5.
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Detaillierte Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In
den 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel
eines Nageleisens 10 bzw. eines so genannten Kuhfußes oder
Geißfußes veranschaulicht,
welches sich im Wesentlichen längs
einer Achse 12 erstreckt. Das Nageleisen 10 ist
an einem seiner beiden Endbereiche mit einem ersten gekröpften Wirkabschnitt 14 aus
geschmiedetem Stahl versehen, an dessen Ende sich eine Klaue 16 befindet.
Am anderen Endbereich des Nageleisens 10 ist ein zweiter gekröpfter Wirkabschnitt 18 aus
geschmiedetem Stahl mit einem Flachstück 20 an dessen Ende.
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Zwischen
den beiden Wirkabschnitten 14 und 18 erstreckt
sich bei dem Nageleisen 10 längs von dessen Achse 12 ein
stabförmiger
Griffabschnitt 22. Dieser Griffabschnitt 22 ist
bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 1 und 2 als
ein Hohlzylinder bzw. Rohr aus einem nichtmetallischen Material, nämlich faserverstärktem Kunststoff
gestaltet. Der Griffabschnitt 22 ist an seinen Endbereichen
mit den gekröpften
Wirkabschnitten 14 und 18 jeweils mittels einer
Verbindung 24 gekoppelt, die als eine kraftschlüssige Presspassung
gestaltet ist. Zusätzlich sind
die Verbindungen 24 mittels je einer sich quer durch den
jeweiligen Wirkabschnitt 14 bzw. 18 sowie den
Griffabschnitt 22 erstreckenden Niet 26 gesichert.
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In
den 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel
eines Nageleisens 10 veranschaulicht, welches hinsichtlich
der Wirkabschnitte 14 und 18 wie das in den 1 und 2 dargestellte
Ausführungsbeispiel
gestaltet ist. Bei dem Nageleisen gemäß 3 und 4 ist
jedoch der Griffabschnitt 22 nicht hohl sondern mit einem
metallischen Kern 28 gestaltet, welcher die beiden Wirkabschnitte 14 und 18 miteinander
verbindet und zusammen mit diesen in einem einzigen Schmiedevorgang
gestaltet worden ist. Der Kern 28 ist im Griffabschnitt 22 an
seinem gesamten Umfang mit einer Ummantelung 30 aus einem
ersten, vergleichsweise festen Kunststoff versehen, in die einzelne
Schalen 32 bzw. Griffmulden aus einem vergleichsweise weichen
Kunststoff eingearbeitet sind. Die Ummantelung 30 und die
Schalen 32 sind dabei bei einem einzigen Kunststoffspritzvorgang
um den Kern 28 gespritzt worden.
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In
den 5 und 6 ist schließlich ein Ausführungsbeispiel
eines Nageleisens 10 veranschaulicht, welches hinsichtlich
der Wirkabschnitte 14 und 18 wiederum wie das
in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
gestaltet ist. Bei dem Nageleisen gemäß 5 und 6 ist
der Griffabschnitt 22 ferner ebenfalls mit einem metallischen Kern 28 gestaltet.
Dieser Kern 28 erstreckt sich an einer bezogen auf die
mit der Achse 12 sowie den Abkröpfbögen der Wirkabschnitte 14 und 18 gebildeten Hauptbewegungsebene 34 der
Wirkabschnitte 14 und 18 bis an die Oberfläche des
Griffabschnitts 22 (siehe Ober- und Unterseite des Kerns 28 in
dem in 6 dargestellten Querschnitt des Griffabschnitts 22).
An den bezogen auf 6 seitlichen Flächen des
Griffabschnitts 22 ist dieser mit Schalen 32 aus einem
Kunststoffmaterial umspritzt. Auf diese Wiese sind der Griffabschnitt 22 in
der Hauptbewegungsebene 34 betrachtet insgesamt mit einer
hochformatigen Querschnittsfläche 36 und
ferner auch der metallische Kern 28 innerhalb des Griffabschnitts 22 mit
einer hochformatigen Querschnittsfläche 38 gestaltet.
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Abschließend sei
angemerkt, dass sämtlichen
Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen und insbesondere in den
abhängigen
Ansprüchen genannt
sind, trotz des vorgenommenen formalen Rückbezugs auf einen oder mehrere
bestimmte Ansprüche,
auch einzeln oder in beliebiger Kombination eigenständiger Schutz
zukommen soll.
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- 10
- Nageleisen
- 12
- Achse
- 14
- Wirkabschnitt
- 16
- Klaue
- 18
- Wirkabschnitt
- 20
- Flachstück
- 22
- Griffabschnitt
- 24
- Verbindung
- 26
- Niet
- 28
- Kern
- 30
- Ummantelung
- 32
- Schale
- 34
- Hauptbewegungsebene
- 36
- Querschnittsfläche
- 38
- Querschnittsfläche des
Kerns