DE3304536C2 - Melkvorrichtung mit einem Sammelstück - Google Patents
Melkvorrichtung mit einem SammelstückInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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- A01J5/041—Milk claw
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Description
Die Erfindung betrifft eine Melkvorrichtung mit den Merkmalen des
Gattungsteils des Patentanspruchs 1.
Bei hochverlegten Melkleitungen entsteht bei konven
tionellen Melkanlagen durch den hydrostatischen Druck
verlust eine Vakuumabsenkung unterhalb der Kuhzitzen
in den Zitzenbechern. Dieser hydrostatische Druckver
lust kann in der Größenordnung bis zu 20 kPa betragen
und dadurch entsteht die sogenannte zyklische Schwan
kung durch den Vakuumabfall (Vakuumverlust).
Dieser Vakuumverlust wird dadurch hervorgerufen, daß die
Milch nicht nur durch das Vakuum vom Euter entzogen
wird, sondern auch vom Milchsammelstück bis zur hochver
legten Leitung transportiert werden muß. Neben dem
hydrostatischen Druckverlust entstehen beim Transport
außerdem noch Vakuumverluste durch Reibung im Milch
schlauch. Diese Vakuumschwankung an der Zitze wird vom
Fachmann als zyklische Schwankung bezeichnet. Verschiedene
Faktoren spielen hier außerdem noch eine Rolle, so
unterschiedliche Pulsierung oder unterschiedlicher Milch
transport. Bei großem Milchfluß kann der Vakuumverlust
so groß werden, daß das Melkzeug sich nicht mehr am Euter
halten kann und abfällt.
Die Probleme des Vakuumverlustes bzw. der zyklischen
Schwankung liegen jedoch nicht nur allein in der
Leitungshöhe, sondern werden von dem gesamten
Konstruktionsprinzip der Melkeinheit beeinflußt.
Eine Melkeinheit soll einen möglichst geringen Vakuum
verlust ausweisen. Ist das der Fall, kann man mit
dem Nennvakuum unterhalb der Zitzen heruntergehen, so
daß mit dieser Ausführung dann schonender gemolken
werden kann. Die Förderhöhe und die Querschnitte des
Transportschlauches sind ein entscheidender Faktor für
den hydrostatischen Druckverlust. Als Folge des
hydrostatischen Druckverlustes tritt eine unterschied
liche Senkung des Vakuums am Euter gegenüber dem
Vakuum in der Melkleitung auf.
Die Höhe der Vakuumschwankungen ist abhängig vom Milch
fluß. Der Abfall des Vakuums ist am kleinsten bei nie
drigem Milchfluß und am größten beim höchsten Minuten
gemelk. Es wäre wünschenswert, wenn bei geringem Milch
fluß ein kleineres und bei hohem Milchfluß ein höheres Vakuum
in der Melkleitung wäre, das würde den idealen Melk
bedingungen gerecht werden. Der hydrostatische Druckver
lust senkt also das Betriebsvakuum am Euter. Allgemein
ist es üblich, mit dem Melk-Unterdruck auch die Milch
zu transportieren. Deshalb sinkt insbesondere bei hoch
verlegten Melkleitungen auch das Melkvakuum an der Zitze
erheblich ab.
Um diese negativen Erscheinungen einer Rohrmelkanlage
zu vermeiden, sind Melkanlagen bekannt, die z. B. mit
einem höheren Transportvakuum die Milch vom Sammelstück
in die Melkleitung transportieren und die mit einem
zweiten Melkvakuum und einem separaten Rohrsystem die
Vakuumkonstanz im Sammelstück und damit unter der Zitzen
spitze konstant halten sollen.
Derartige Melkanlagen sind beispielsweise aus der
US 4,313,396 und aus der DE-Z.: Milchwissenschaft 34 (9)
1979, S. 543 Fig. 5 bekannt.
Nach diesem Melksystem wird z. B. bei einer bekannten
Anlage ein Unterdruck von 47 kPa als Nennvakuum ver
wendet. Im Milchschlauch und in der Melkleitung ist
dagegen ein aus 64 kPa erhöhtes Transportvakuum vor
handen. Diese Einrichtung beinhaltet ein kompliziertes
Membranstabilationsprinzip, das auch nur bei geringem
Milchfluß in etwa konstante Vakuumbedingungen (Vakuum
applikation) gibt. Bei hohem Milchfluß (mehr als 2 l/min),
sinkt das Betriebsvakuum am Euter jedoch stark ab.
Weiterhin ist ein System bekannt, bei dem in einer
sogenannten Trennkammer zwischen dem Sammelstück und
der Melkleitung Milch und Luft getrennt werden, so daß
im Sammelstück ein annähernd konstantes Vakuum zur Ver
fügung steht.
Diese Einrichtung ist jedoch aufgrund der Ventile und
Steuereinrichtungen recht kompliziert und unhandlich,
außerdem werden für dieses System zwei unterschiedliche
Vakuua (47 kPa für das Melkvakuum und 64 kPa für das
Transportvakuum) benötigt. Die Unterdruck-Differenz
zwischen dem Transportvakuum und dem Melkvakuum ist für
die Absaugung der Milch notwendig.
Bei einem anderen System wird mittels periodischem
Lufteinlaß in den Zitzenbecher die Milch nach dem Melken
aus der Zitze durch den Einlaß von atmosphärischer Luft
im Transport beschleunigt. Aber auch bei diesem System
mit periodischem Lufteinlaß ist das Melkvakuum unterhalb
der Zitze nicht konstant, bei höherem Minutengemelk gibt
es ebenfalls einen ungünstigen Vakuumverlauf im Melkzeug,
da auch hier der Milchtransport vom Sammelstück zur
Milchtransportleitung und die Versorgung des Sammelstückes
mit Melkvakuum über den gleichen Schlauch erfolgt.
Es ist außerdem ein System bekannt, bei dem die
Trennung von Milch und Luft im Sammelstück direkt an
der Kuh erfolgt. Dadurch soll ein vom Milchfluß unab
hängiges konstantes Vakuum am Euter erreichen. In
diesem Sammelstück befindet sich ein Schwimmer, der
den Milchtransportweg dann freigibt, wenn eine aus
reichende Milchmenge im Milchsammelstück ermolken ist.
Dieses System arbeitet jedoch auch mit zwei unter
schiedlichen Vakuua, einmal für die Versorgung des
Vakuums zum Melken und einmal mit höherem Vakuum für
den Milchtransport im Milchschlauch und in der Melk
leitung. Aufgrund der Konstruktion ist das Sammelstück
groß und unhandlich, was zu erheblichen Schwierigkeiten
beim Melken von Tieren mit tiefen Eutern führt.
Außerdem ist es erforderlich, mit drei Leitungen zu
arbeiten, eine für die Pulsatoren, eine für das Melk
vakuum und eine Leitung für den Milchtransport.
Die Aufgabe der Erfindung ist, diese bekannten Nachteile
zu vermeiden und eine Melkvorrichtung zu offenbaren,
bei der zyklische Vakuumschwankungen im Sammelstück und
damit auch an den Zitzen der Kuh - insbesondere auch bei
hochverlegten Rohrleitungen - sicher vermieden werden.
Dabei soll aus rationellen Gründen nur mit einer Vakuum
höhe gearbeitet werden; das heißt, Melk-Vakuum und Milch
transport-Vakuum sollen gleich sein.
Zu diesem Zweck ist die Erfindung durch die im Hauptan
spruch genannten Merkmale gekennzeichnet.
Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind aus
den Unteransprüchen ersichtlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung schematisch dargestellt.
Die Zeichnung zeigt:
eine Melkvorrichtung mit einem Melkzeug.
Das Melkzeug 1 besteht aus den Zitzenbechern 2 und
dem Sammelstück 3. Das Sammelstück 3 ist über den
Milchschlauch 4 mit der Milchtransportleitung 5 ver
bunden.
Außerdem ist das Sammelstück 3 zusätzlich mit einem
Verbindungsschlauch 6 mit der Milchtransportleitung 5,
mit der Luftleitung 7 oder mit der Spülleitung 8 ver
bunden. In dem Verbindungsschlauch 6 ist ein Ventil
angeordnet, das vorzugsweise als Dreiwege-Membranventil 9
ausgebildet ist. Dieses Dreiwege-Membranventil 9 wird
von dem Melkpulsator 10 gesteuert.
Die Zitzenbecher 2 sind mit dem Sammelstück 3 über die
kurzen Milchschläuche 11 und über die Pulsschläuche 12
verbunden.
An den Einmündungen der kurzen Milchschläuche 11 in das
Sammelstück 3 ist jeweils ein Rückschlagventil 13 im
Sammelstück 3 angeordnet.
In der Melkphase steuert der Melkpulsator 10 über die
Abzweigleitung 14 das Dreiwege-Membranventil 9 in dem
Verbindungsschlauch 6 auf Vakuumdurchgang. Dadurch wird
das Sammelstück 3 mit Vakuum versorgt. Da mit dem Ver
bindungsschlauch 6 keine Milch transportiert werden muß,
wird der volle Unterdruck über den Verbindungsschlauch 6
in das Sammelstück 3 geleitet und über die kurzen Milch
schläuche 11 voll im Zitzenbecher 2 wirksam. Da der
Verbindungsschlauch 6 immer milchfrei bleibt, ist
die Höhe des Unterdrucks im Sammelstück 3 völlig
unabhängig von der Milchmenge im Milchschlauch 4.
Im Entlastungstakt schaltet der Melkpulsator 10 das
Dreiwege-Membranventil 9 in die Belüftungsstellung.
Dadurch kann über den Belüftungsstutzen 15 atmos
phärische Luft über den unteren Teil des Verbindungs
schlauches 6 in das Sammelstück 3 eindringen.
Dabei schließen sich die Rückschlagventile 13 und ein
Haftvakuum bleibt in den kurzen Milchschläuchen 11 er
halten, so daß die Zitzenbecher 2 sicher an den Zitzen
hängen bleiben und auch die für die Entlastungsphase
notwendige Druckdifferenz in den nicht gezeichneten
Innen- und Außenräumen der Zitzenbecher 2 erhalten
bleibt.
Gleichzeitig wird die Milch von der einströmenden
atmosphärischen Luft aus dem Sammelstück 3 durch den
Milchschlauch 4 in die Milchtransportleitung 5 ge
drückt. Praktisch die gesamte Milchmenge aus dem Sammel
stück 3 wird wie ein geschlossener Flüssigkeitspfropfen
durch den Milchschlauch 4 in die Milchtransportleitung 5
gedrückt. Da hinter der zur Milchtransportleitung 5
abströmenden Milch atmosphärische Luft nachströmt, kann
sich hinter dem abströmenden Milchpropfen auch kein
sogenanntes Zusatzvakuum aufbauen, so daß es auch nicht
zu einem Zurückströmen des Milchpropfens kommen kann.
Da dieses Pendeln der Milch im Milchschlauch 4 nicht mehr
austritt, kann eine Erhöhung der freien Fettsäure nicht
mehr austreten. Dadurch wird die Qualität der Milch
verbessert.
Der Verbindungsschlauch 6 kann wahlweise entweder
mit der Milchtransportleitung 5, der Luftleitung 7
oder - falls vorhanden - mit der Spülleitung 8 ver
bunden sein. Wenn in den Milchtransportleitungen 5
Steigungen über Türdurchbrüchen oder dergleichen
vorhanden sind, ist es nicht sinnvoll, den Verbindungs
schlauch 6 mit der Milchtransportleitung 5 zu ver
binden. In diesem Fall werden bessere Melkergebnisse
erzielt, wenn der Verbindungsschlauch 6 an die Luft
leitung 7 oder an die Spülleitung 8 angeschlossen wird.
Die Herstellung der Rückschlagventile 13 ist besonders
einfach und preiswert, wenn sie als Klappenventile
ausgebildet sind.
Mit der erfindungsgemäßen Melkvorrichtung werden Vakuum
schwankungen sicher vermieden. Es kann deshalb mit einem
relativ niedrigen Vakuum sehr schonend gemolken werden.
Unterschiedliche hohe Minutengemelke beeinflussen das in
den Zitzenbechern wirkende Melk-Vakuum nicht mehr. Es
bleibt in allen Fällen konstant.
Durch die in dem Sammelstück 3 angeordneten Rückschlag
ventile 13 wird ein Zurückspritzen der Milch gegen die
Zitzenspitzen (Rückspray) in den Entlastungsphasen sicher
vermieden. Außerdem wird trotz Einströmen von atmos
phärischer Luft in das Sammelstück 3 ein sicheres Haft
vakuum in den Zitzenbechern 2 erreicht.
Das Vakuum an der Zitze stimmt mit dem Nennvakuum der
Melkanlage überein.
Ein weiterer Vorteil dieses Melksystems ist, daß nur
noch mit einer einzigen Vakuumhöhe gearbeitet werden
muß und daß auch Steigungen der Milchtransportlei
tungen 5 keinen negativen Einfluß mehr auf das effektive
Melkvakuum im Sammelstück 3 mehr haben.
Claims (5)
1. Melkvorrichtung mit einem aus Zitzenbechern und einem Sammelstück
bestehenden Melkzeug, das einerseits über einen langen Luftschlauch im Rhythmus
der Melk- und Entlastungsphasen durch einen Melkpulsator mit Melkvakuum oder
mit atmosphärischer Außenluft beaufschlagt und andererseits über einen langen
Milchschlauch mit einer Milchtransportleitung verbunden ist, dadurch gekenn
zeichnet,
daß das Sammelstück (3) zusätzlich zum langen Milchschlauch (4) und zum lan
gen Luftschlauch über einen Verbindungsschlauch (6) mit der Milchtransportlei
tung (5), der Luftleitung (7) oder der Spülleitung (8) verbunden ist,
daß in dem Verbindungsschlauch (6) ein vom Melkpulsator (10) über eine Abzweig
leitung (14) im Rhythmus der Saug- und Entlastungsphasen gesteuertes
Dreiwegeventil (9) angeordnet ist, welches das Sammelstück (3) in der Melkphase
mit dem Unterdruck der Milchtransportleitung (5), der Luftleitung (7) oder der
Spülleitung (8) und in der Entlastungsphase mit atmosphärischer Luft verbindet,
daß die Zitzenbecher (2) und das Sammelstück (3) über im Entlastungstakt sper
rende Rückschlagventile (13) miteinander verbunden sind.
2. Melkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dreiwegeventil als Dreiwege-Membranventil (9) aus
gebildet ist.
3. Melkvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückschlagventile (13) als Kugel- oder
als Klappenventile ausgebildet sind.
4. Melkvorrichtung nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dreiwege-Membranventil (9) im oberen Teil
des Verbindungsschlauches (6) angeordnet ist.
5. Melkvorrichtung nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Dreiwege-Membranventil (9) aus dem Sammel
stück (3) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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DE19833304536 DE3304536C2 (de) | 1983-02-10 | 1983-02-10 | Melkvorrichtung mit einem Sammelstück |
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DE3304536A1 DE3304536A1 (de) | 1984-08-16 |
DE3304536C2 true DE3304536C2 (de) | 1993-12-16 |
Family
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Family Applications (1)
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DE19833304536 Expired - Fee Related DE3304536C2 (de) | 1983-02-10 | 1983-02-10 | Melkvorrichtung mit einem Sammelstück |
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- 1983-02-10 DE DE19833304536 patent/DE3304536C2/de not_active Expired - Fee Related
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