DE3303418A1

DE3303418A1 - Sprechhilfe fuer stotterer

Info

Publication number: DE3303418A1
Application number: DE19833303418
Authority: DE
Inventors: Bert Prof. Dr.-Ing. 5106 Roetgen Küppers
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-02-02
Filing date: 1983-02-02
Publication date: 1984-08-02

Description

Sprechhilfe für Stotterer Es ist bekannt , daß Stottern durch eine fehlerhafte akustische Kopplung zwischen Ohr , Sprechzentrum und Sprechorgan ausgelöst wird , wobei u.a. die von den Stimmbändern ausgehende Körperschallübertragung zum Gehörorgan wirksam ist . Es ist ferner bekannt , daß die fehlerhafte Unterbrechung des Redeflusses durch ein Maskierungsgeräusch unterbunden wird , das z.B. über Kopfhörer dem Ohr des Stotterers zugeführt wird . Es sind ferner Geräte bekannt , die Stotterern ein fehlerfreies Reden im Dialog dadurch ermöglichen , daß mit Hilfe eines Körperschallaufnehmers das Maskierungsgeräusch immer dann ausgelöst wird , wenn der Betreffende selbst spricht.
Dieser Kö rperschallaufnehmer muß unmittelbar am Kehlkopf liegen und wird z.B. durch Band oder Haltevorrichtung am Hals getragen . Eine dementsprechende Haltevorrichtung wird aber von dem betroffenen Personenkreis in der Regel nicht akzeptiert. Bringt man dagegen den Körperschallaufnehmer an anderer Stelle des Körpers an, so muß die Empfindlichkeit wesentlich erhöht werden Dies führt schon aufgrund von Körperbewegungen zu Fehleinsätzen und macht das Gerät völlig unbrauchbar Bekannte Geräte verwenden als Maskierungsgeräusch ein sogn. weißes Rauschen , ein Sinus-,Dreieck oder Recht-.
ecksignal. Diese Art von Naskierungsgeräuschen haben den Nachteil , daß sie nur bei einem Schallpegel über 90 dB sicher wirksam sind , weil der Stotterer seinerseits unter dem Eindruck des Maskierungsgeräusches den eigenen Sprechpegel anhebt . Diese Erscheinung ist in der Foniatrie als Lombardeffekt bekannt . Zum anderen enthält das o.a. Maskierungsgeräusch Spektralanteile, die für die Maskierung völlig unwirksam sind , aber das Ohr belasten und durch den hohen erforderlochen Schailpegel auf Dauer zu einer Vertäubung führen Die vorliegende Erfindung ist ein solches Gerät , das aber im Unterschied zu dem oben beschriebenen die Kennung Eigen- oder Fremdschall nicht aus der Körpersschallübertragung sondern aus dem umgebenden Schallfeld der Luft durch einen Luftschallaufnehmer (Mikrofon) gewinnt. Dabei ist physikalisch die Eigen-Fremdkennung eine Nah- Fernkennung und wird durch folgende Maßnahmen erreicht 1. Das das Maskierungsgeräusch auslösende Mikrofon wird vor dem Mund des Stotterers angebracht. Dadurch - erreicht man eine Schallpegeldifferenz (Kennungnsignifikanz) zu einer in etwa im Entfernung gleich laut sprechenden Person von etwa 18 - 24 dB.
2. Eine weitere Verbesserung der Kennungssignifikanz wird erfindungsgemäß in an sich bekannter Weise durch ein Mikrofon mit Richtwirkung erzielt ,~das entsprechend ausgerichtet ist.
3. Durch Verwendung eines Tiefpasses oder eines ent -sprechend tief abgestimmtes Mikrofons. Dadurch werden nur die im Nahbereich der Schallquelle , durch die als Masse mitschwingende Luft , stark anghobenen niederfrequenteq Spektralanteile - Spektrale Dispersion - zur Nah- Fernkennung verwendet. Dieses bewirkt eine weitere Verbesserung der Kennungssignifikanz um etwa 10 dB.
Um eine befriedigende Funktion des Gerätes zu erreichen, ist eine sehr hohe Kennungssignifikanz erforderlich.
Deshalb werden die drei beschriebenen Maßnahmen erfin dungsgemäß vornehmlich in Kombination genutzt Ein weiterer Nachteil bekannter Geräte ist der für eine wirksame Maskierung erforderliche hohe Maskierungsschall pegel . Damit der Stotterer nicht unter dem Eindruck des hohen Maskierungsgeräuschpegels den eigenen Sprechpegel anhebt und dadurch den Maskierungseffekt teilweise kompensiert , werden erfindungsgemäß zwei Maßnahme#- getroffen.
1. Dem Stotterer wird eine Sprechpegelüberschreitung dadurch signalisiert , daß dem Maskierungsgeräusch ein selektiv wahrnehmbares Signal überlagert wird , dessen Frequenz z.B. außerhalb des Maskierungsspektrums liegt und das Je nach Höhe und Dauer der Schallpegelüberschreitung eine wahrnehmbare Veränderung erfährt , z. B. dadurch daß analog zur Höhe und Dauer der Sprechpegelüberschrei tung die Frequenz des Signals oder die Signalfolgefrequenz geändert wird 2. Eine weitere Maßnahme gegen den bei bekannten Konstruktionen zur Vertäubung führenden hohen Maskierungsgerauschpegel besteht erfindungsgemäß darin , das Spektrum des Maskierungsgeräusches auf den für die Maskierung wirksamen Teil zu beschränken . Deshalb..-wird erfindungsgemäß bei Verwendung eines sogn. weißen Rauschens dieses im Spektrum ab etwa 300 Hz beschnitten Einen besseren Maskierungseffekt bringt dagegen ein periodisches Signal , das alle gerad- und ungeradzahligen Oberwellen enthält und dessen Grundfrequenz erfindungsgemäß der Grundfrequenz im Spektrum der Stimme des Stotterers in etwa entspricht , dessen Spektralbereich bei etwa 300 Hz begrenzt ist. und dessen Spektrum periodisch um etwa eine halbe Oktave geshiftet wird Diese Sprechhilfe für Stotterer wird zweckmäßigerweise mit einem geschlossenem Kopfhörer ausgeführt , weil auf diese Weise die Stimme des Stotterers nur stark gedämmt von außen an das Ohr gelangen kann . Es ist jedoch auch eine Ausführung mit offenem Kopfhörer denkbar , wobei der umgebende Luftschall ohne Verstärker unmittelbar an das Ohr gelangen kann . Bei der geschlossenen Ausfüh -rung werden ein oder mehrere Mikrofone im Bereich der Kopfhörer angebracht . Dadurch ist eine mono- oder stereofone Schallübertragung möglich . Erfindungs -mäß wir ein solches Gerät mit einem Telefonadapter ausgerAstet .
r - Leerseite -

Claims

Patentanspruch W Sprechhilfe für Stotterer , die ein fehlerfreies Sprechen im Dialog ermöglicht , dadurch , daß dem Ohr des Stotterers beim Sprechen ein Maskierungsgeräusch zugeführt wird , das in der Lage ist , die das Stottern auslösende fehlerhafte Kopplung zwischen Sprechzentrum und Stimmbändern zu unterbinden , dadurch gekennzeichnet , daß das Maskierungsgeräusch von einem in der Nähe des Mundes befindlichen Buftschallaufnehmer ausgelöst wird , der zur Nah- Fernkennung folgende physikalische Effekte vornehmlich in Kombination nutzt.

1. Abnahme des Schallpegels mit dem Abstand von der Schallquelle 2. Richtwirkung des Luftschallaufnehmers 3. Spektrale Dispersion

2. Sprechhilfe für Stotterer nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß zur Kontrolle des Sprechpegels dem Maskierungsgeräusch ein selektiv wahrnehmbares Signal überlagert wird , dessen Frequenz z. B. außerhalb des Maskierungsspektrums liegt und das vornehmlich analog zur Höhe und Dauer der Pegelüberschreitung in der Frequenz oder Signal folgefrequenz geändert wird.

3. Sprechilfe für Stotterer nach Anspruch 1 u. 2 dadurch gekennzeichnet , daß als Maskierungsgeräusch ein weißes Rauschen verwendet wird , dessen Spektrum auf den niederfrequenten Anteil begrenzt wird und oder ein Maskierungsgeräusch , das alle gerad-und ungeradzahligen Oberwellen enthält , dessen Grundfrequenz der Grundfrequenz in der Stimme des Stotterers ungefähr entspricht , dessin Spektralbereich begrenzt ist , und dessen gesamtes Spektrum periodisch verändert wird

4. Sprechhilfe für Stotterer nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet , daß sowohl offene wie geschlossene Kopfhörer verwendet werden , und daß bei geschlossenen Kopfhörern in deren unmittelbarer Nähe ein oder mehrere Mikrofone angeordnet sind , die eine mono- oder stereofone Übertragung des ambienten Ituftschalles ermöglichen.

5. Sprechhilfe für Stotterer nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß das Gerät mit einem Telefonadapter ausgerüstet ist