DE328886C - Vielzylindermotor mit mehreren Zylinderlaengs- und Querreihen - Google Patents

Description

• Vielzylindermotor mit mehreren Zylinderlängs- und Querreihen. Die Erfindung betrifft einen schnellaufenden Verbrennungs- bzw. Explosionsfriotor mit vielen in Längsrichtung der Achse und in Querrichtung hierzu angeordneten Zylindern. Es ist bei derartigen Maschinen bereits bekannt, die Zylinder einer Querreihe zu einem Gußblock mit einem gemeinschaftlichen Verbrennungsraum zu vereinigen und die Kolben derselben Querreihe stets zusammen in derselben Richtung.sich bewegen zu lassen. Derartige Motoren besitzen den Nachteil, daß jede Zylinderquerreihe für sich eine Kurbelwelle braucht, die ihrerseits mit der gemeinsamen Kraftwelle durch ein Zahnradgetriebe gekuppelt sein muß. Durch die- _ große -Zahl-- der Kurbelwellen und Getriebe wird jedoch die durch die Anordnung der vielen kleinen Zylinder bezweckte Gewichtsersparnis gegenüber den bekannten Motoren mit in der Achsrichtung nebeneinanderhegenden großen Zylindern aufgehoben.
• Man hat auch bereits zur Verkürzung 'der Zylinder und damit zur Gewichtsersparnis die Anordnung von Kurbelschleifen vorgeschlagen, um die hin und her gehenden Bewegungen der Kolben in eine Kreisbewegung der Kurbel zu verwandeln. Erst durch die Vereinigung dieser beiden bekannten Einrichtungen wird die Vielzylindermaschine praktisch brauchbar und wertvoll, da unabhängig von der Zylinderzahl nur eine einzige Kurbelwelle vorhanden zu sein braucht und auch die Kurbelschleife erst durch ihre Verbindung mit einer größeren Zylinderzahl hinsichtlich der Gewichtsersparnis voll zur Geltung kommt.
• In den Ausführungsbeispielen der Zeichnung ist Fig. x der Querschnitt eines 2q.-Zylinder-und Fig. 2 der Längsschnitt eines 3o-Zylinder-Motors. Die Fig. 3 bis 5 zeigen im verklei= netten Maßstabe einen Längsschnitt, einen Schnitt parallel und einen Schnitt senkrecht zur Zylinderachse des 24-Zylinder-Motors.
• Die Maschine nach den Fig. _, 3, q. und 5 besitzt in jeder Querreihe vier Zylinder a und - Kolben b und sechs solcher Querreihen. Die sämtlichen 24 Zylinderräume. sind aus einem Gußblock ausgebohrt, wie sich aus Fig. 5 ergibt. Alle. Kolben derselben Querreihe greifen an derselben Kurbelschleife c an, die sich mit den Kolben senkrecht auf und ab bewegt, und in der sich der Schlitten d, der Kreisbewegung der Kurbel f entsprechend, wagerecht hin und her schiebt. Die Kolben sind durch einen Gewindebolzen u und Muttern v einstellbar an der Schleife c angebracht. Zur Führung der Kurbelschleife c dienen die. durch das Gehäuse i hindurchtretenden Säulen h.
• Da die Kolben der vier Zylinder einer Querreihe sich gleichzeitig aufwärts und abwärts bewegen, ist es naheliegend, für die Zylinder eitler Querreihe einen gemeinsamen Verbrennungsraum y mit den Zündkerzen l anzuordnen. Es ist ferner naheliegend, für diesen Verbrennungsraum genau so wie für jeden Verbrennungsraum der anderen Zylindergruppen ein Einlaß- und ein Auslaßventil anzuordnen. Da aber die Massenbeschleunigung eines umfangreichen gemeinsamen Ventils für gchnellaufende Maschinen zu groß wird, sind für jeden gemeinsamen Verbrennungsraum mehrere Einlaß- und Auslaßventile vorgesehen. Nach dem Ausführungsbeispiele ist die Gesamtzahl der Einlaßventile m und der Auslaßventile n zusammen größer als die Zylinderzahl, so daß, da die Bohrungen der Ventilsitze ebenso groß oder sogar noch etwas größer als die Zylinderbohrungen sind, auf den vier Zylindern "sich nicht nur vier Ventile befinden, sondern neben letzteren auf beiden Seiten noch weitere Ventile, die breiteste Stelle der Maschine bildend, sitzen. Die Steuerung erfolgt in der üblichen Weise durch die Steuerwellen s mit Nocken t.
• In dem Ausführungsbeispiele der Fig. 2 sind die gleichen Teile mit dem gleichen Bezugszeichen wie bei der Maschine der Fig. i bezechnet. Es ist 'ersichtlich, daß jede Kurbel nicht nur mit einer Kolbenquerreihe, sondern auch mit mehreren verbunden sein kann, und zwar zweckmäßig mit zwei Reihen, die um 36o° gegeneinander versetzt sind. Hierdurch -in Verbindung mit der Vereinigung sämtlicher Zylinder zu einem einzigen Gußblocke wird im Bau der Maschine in der Längsrichtung viel Raum und Gewicht erspart, was besonders für Flugzeugmotoren wichtig ist. Da sechs Zylinderreihen angenommen sind, sind die Kurbeln der drei Reihenpaare gegeneinander um =2o ° verstellt.' In gleicher Weise wie nach dem Ausführungsbeispiele zwei ZyIinderreihen an der Kurbelschleife von oben angreifen, könnten auch noch zwei Reihen von unten an -ihr angreifen. Im ersteren Falle treten beim Viertaktmotor die Arbeitsphasen so ein, daß die nach abwärts sich drehenden Kurbeln immer abwechselnd Arbeit aufnehmen; sind dagegen zwei Reihenpaare einander gegenüberstehend oder liegend angeordnet, so erfolgen die Antriebe stetig auf die Kurbel.
• Man hat es bei Vielzylindermaschineri in der Hand, durch entsprechende Anzahl der Zylinderlängs- bzw. -querreihen bei einer bestimmten Kraftleistung die gegebenen Raumverhältnisse möglichst günstig auszunutzen. Man kann ferner, wie sich besonders aus Fig. = ergibt, zahlreiche Ventile von , großem Durchgangsquerschnitt anordnen und dadurch die Gemischzufuhr verbessern. Die Verwendung der Kurbelschleife.erzielt nicht nur eine Gewichtsverminderung, sondern auch eine bedeutende Verringerung der schwingenden Massen, besonders wenn mehrere Reihen von Kolben an derselben Schleife angreifen, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Die neue Maschine, welche die Vielzylinderanordnung mit der Kurbelschleife vereinigt, besitzt durch die Vereinigung der verbesserten Gemischzufuhr mit der Verringerung der schwingenden Massen den Hauptvorzug, daß ihre Umdrehungszahl gegenüber den bisher ausgeführten Kolbenmaschinen zum wenigsten verdoppelt werden kann, wodurch sich wiederum eine ganz bedeutende Gewichtsverminderung und eine besondere Eignung für die Zwecke des Flugzeugbaues ergibt.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vielzylindermotor mit mehreren Zylinderlängs- und Quexreihen und einem gemeinsamen Kompressionsraum für sämtliche Zylinder einer Querreihe, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben zweier benachbarten Zylinderquerreihen, deren Zündungen um 36o° nacheinander erfolgen, an einer gemeinsamen Kurbelschleife angreifen. .
2. 2. Motor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche zu beiden Seiten der gemeinsamen Kurbelwelle stehenden oder liegenden Zylinder der Längs= und Querreihen in einem Stück gegossen sind.
3. 3. Motor nach Anspruch i, dadurchgekennzeichnet, daß für jeden gemeinsamen Kompressionsraum mehrere, ; gleich den Zylindern in Reihe - angeordnete Einlaß- und Auspuffventile vorgesehen sind, und daß die Gesamtzahl der Ein-und Auslaßventile einer Zylinderquerreihe größer als die Zylinderzahl ist.