-
Dehnschraube für Kieferdehnvorrichtungen
-
Die Erfindung betrifft eine Dehnschraube, insbesondere eine Mehrsektorenschraube,
für Kieferdehnvorrichtungen, mit einem Grundkörper, mit mindestens einer, einen
Kopfteil und mindestens einen Spindelteil aufweisenden drehbaren Spindel, deren
Kopfteil in einer Aussparung des Grundkörpers axial gesichert ist, mit mindestens
einem Dehnschraubenkörper mit einer mit dem Gewinde eines zugeordneten Spindelteils
zusammenwirkenden Gewindebohrung und mindestens einer mit einem vom Grundkörper
abstehenden Führungselement zusammenwirkenden Führungsöffnung.
-
Derartige Dehnschrauben sind bekannt, und zwar in Form von Zwei-Sektorendehnschrauben,
die eine einzige einfache Spindel aufweisen, welche auf einen Dehnschraubenkörper
einwirkt, der längs der beiden Schenkel einer U-förmigen Schlaufe verschiebbar ist,
die zusammen mit einem zweiten Element, welches üblicherweise wie ein Dehnschraubenkörper
ausgebildet ist, den Grundkörper dieser Zwei-Sektorendehnschraube bildet. Weiterhin
sind auch Drei-Sektorendehnschrauben bekannt, welche.
-
entweder eine Doppelspindel oder zwei einfache Spindeln mit fluchtenden
Achsen aufweisen, die dem Auseinanderspreizen zweier Plattenteile einer Kieferdehnvorrichtung
dienen
und welche außerdem eine weitere einfache Spindel besitzen, deren Achse senkrecht
zur gemeinsamen Drehachse der beiden anderen Spindeln bzw. zur Drehachse der Doppelspindel
verläuft und.mit deren Hilfe ein dritter Plattenteil der Kieferdehnvorrichtung bezüglich
der beiden anderen Plattenteile in Richtung der Trennfuge zwischen diesen beiden
Plattenteilen ausspreizbar ist. Bei diesen Drei-Sektorendehnschrauben ist der Grundkörper
ein massives Bauteil aus einem korrosionsbeständigen Material, insbesondere aus
Edelstahl, wobei in diesem Grundkörper Aussparungen vorgesehen sind, in denen die
Köpfe der Spindeln drehbar und in axialer Richtung gesichert gehaltert sind. In
diesem Grundkörper sind für die drei Dehnschraubenkörper, von denen jeder jeweils
einen der relativ zueinander beweglichen Teile bzw. Platten der Kieferdehnvorrichtung
zugeordnet ist, drei Paare von Führungsstiften eingesetzt, welche mit den Führungsöffnungen
der Dehnschraubenkörper zusammenwirken.
-
Nachteilig an den bekannten Sektorendehnschrauben, insbesondere den
Drei-Sektorendehnschrauben ist es, daß der Grundkörper ein relativ aufwendig herzustellendes
Bauteil ist, wobei das Einsetzen der sechs Führungsstifte bei den Drei-Sektorendehnschrauben
zusätzlich einen erheblichen fertigungstechnischen Aufwand und Montageaufwand mit
sich bringt.
-
Ausgehend vom Stande der Technik und der vorstehend aufgezeigten Problematik
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Dehnschraube der eingangs angegebenen
Art
dahingehend zu verbessern, daß der Grundkörper einschließlich der Führungselemente
einerseits einfach und damit billig und andererseits trotzdem mit engen Toleranzen
gefertigt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird bei einer Dehnschraube der eingangs beschriebenen
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Grundkörper aus mindestens einem
Blechteil bsteht und daß jedes Führungselement mindestens einen einstückig an das
Blechteil angeformten Führungsansatz aufweist.
-
Der entscheidende Vorteil der erfindundungsgemäßen Dehnschraube besteht
darin, daß der Grundkörper einschließlich der Führungselemente aus einem einzigen
Blechteil bestehen kann, welches auf einer Feinstanzmaschine oder mittels einer
Drahterrosionsmaschine preiswert und mit hoher Präzision gefertigt werden kann,
so daß sich nicht nur die Kosten für den Grundkörper verringern, sondern darüber
hinaus, was häufig noch stärker ins Gewicht fallen dürfte, die Kosten für die Fertigung
und Montage der Führungselemente.
-
Im einzelnen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn bei einer
erfindungsgemäßen Zwei-Sektorendehnschraube mit einer einzigen Spindel, die einen
Kopfteil und einen Spindelteil besitzt, welcher mit einer Gewindebohrung eines zwei
Führungsöffnungen aufweisenden Dehnschraubenkörpers zusammenwirkt, das den Grundkörper
bildende Blechteil als U-förmiges Bauteil mit einer Basis und zwei Schenkeln derart
ausgebildet
wird, daß die Schenkel zwei Führungsansätze bilden, die als Führungselemente mit
den beiden Führungsöffnungen des Dehnschraubenkörpers zusammen wirken und angrenzend
an die Basis nach innen gerichtete Vorsprünge zum axialen Begrei£zen der auf der
einen Seite durch die Basis begrenzten Aussparung zum Aufnehmen des Kopfteils der
Spindel besitzen.
-
Bei dieser Konstruktion wird also der Dehnschraubenkörper durch die
zwei Schenkel des U-förmigen Bauteils geführt, während der Spindelkopf zwischen
dem Basisteil und den Vorsprüngen an den einander zugewandten Innenseiten der Schenkel
derart angeordnet ist, daß er zwar gedreht werden kann, aber in axialer Richtung
von der so gebildeten Aussparung mit geringem Spiel umschlossen wird. Dabei ergibt
sich ferner die vorteilhafte Möglichkeit, im Basisteil selbst ein oder mehrere Öffnungen
vorzusehen, durch die der Kunststoff beim Eingießen der Dehnschrallbe in die eine
Platte einer Kieferdehnvorrichtung hindurchtreten kann, um die Basis der Dehnschraube
bezüglich dieser Platte besonders sicher festzulegen.
-
In entsprechender Weise wird in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
bei der Herstellung von Drei-Sektorendehnschrauben ein -einziges Blechteil mit drei
Paaren von Schenkeln verwendet,um den bisher üblichen Grundkörper einschließlich
der Führungselemente in der in Anspruch 3 beanspruchten Weise zu ersetzen oder -
in der in Anspruch 4 beanspruchten Weise -eine
Konstruktion mit
zwei völlig identischen Blechteilen, die ebenfalls jeweils drei Paare von Schenkeln
besitzen und mittels gewölbter Querspangen .Führungsbuchsen für die Spindelteile
einer Doppelspindel definieren.
-
Dabei hat es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als besonders
vorteilhaft erwiesen, wenn die einzelnen Blechteile mittels einer Drahterosionsmaschine
vorzugsweise aus einem mehrlagigen Blechpaket hergestellt werden, da auf diese Weise
gute Fertigungstoleranzen und ein insgesamt günstiger Herstellungspreis für die
Dehnschrauben erreichbar sind.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend
anhand von Zeichnungen noch näher erläutert und/oder sind Gegenstand von Unteransprüchen.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf die Innenseite einer Kieferdehnvorrichtung
mit einer ersten bevorzugten Ausführungsform einer Drei-Sektorendehnschraube gemäß
der Erfindung; Fig. 2 eine vergrößerte Draufsicht auf die Dehnschraube der Kieferdehnvorrichtung
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Dehnschraube gemäß
Fig. 2, gesehen in Richtung des Pfeils A in dieser Figur; Fig. 4 eine Draufsicht
auf ein den Grundkörper und die Führungselemente der Dehnschraube gemäß Fig. 2 und
3 bildendes Blechteil; Fig. 5 eine vergrößerte Draufsicht auf eine abgewandelte
Ausführungsform einer Drei-Sektorendehnschraube gemäß der Erfindung; Fig. 6 einen
Querschnitt durch die Dehnschraube gemäß Fig. 5 längs der Linie 6-6 in dieser Figur
und Fig. 7 eine perspektivische Darstellung eines Blechteils, welches zusammen mit
einem zweiten, identischen Blechteil den Grundkörper und die Führungselemente der
Dehnschraube gemäß Fig. 5 und 6 bildet.
-
Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Oberkieferdehnvorrichtung mit einer
Dehnschraube 10, die beim betrachteten Ausführungsbeispiel als Drei-Sektorendehnschraube
dargestellt ist. Die Dehnschraube 10
dient dazu, drei plattenförmige
Bauteile a, b und c auseinanderzuspreizen. Die drei plattenförmigen Bauteile a,
b und c bilden zunächst eine geschlossene Platte mit einer ersten Fuge d, die beim
Einsatz der Kieferdehnvorrichtung im wesentlichen mit der Oberkiefernaht fluchtet,
sowie mit zwei weiteren Dehnfugen e, die ausgehend von der Dehnfuge d schräg nach
außen verlaufen, so daß die drei Dehnfugen d,e zusammen etwa ein Y bilden. An ihren
äußeren Rändern sind die Plattenteile a, b und c der inneren Kontur der Zähne f
des Oberkiefers angepasst, die in Fig. 1 ebenfalls dargestellt sind und die beim
Sprengen der Oberkiefernaht als Widerlager für die von der Dehnschraube 10 ausgeübten
Kräfte dienen.
-
Gemäß der Erfindung besitzt die Dehnschraube 10 keinen massiven Grundkörper
mit in diesen eingesetzten Führungsstiften; vielmehr ist, wie dies aus Fig. 2 bis
4 deutlich wird, bei der erfindungsgemåBen Dehnschraube 10 als Kernstück ein Blechteil
12 vorgesehen, welches als Grundkörper mit einstückig angeformten Führungselementen
dient.
-
Wie speziell aus Fig. 4 deutlich wird, besitzt das Blechteil eine
im wesentlichen T-förmige Gestalt und weist einen im wesentlichen ebenfalls T-förmigen
Basisteil 14 auf, von welchem drei Paare von paarweise zueinander parallelen Schenkeln
16 ausgehen, wobei die oberen Schenkel 16 und die unteren Schenkeln 16 der beiden
rechts und links der Symmetrieachse
S des Blechteils 12 liegenden
Schenkelpaare paarweise in Längsrichtung miteinander fluchten.
-
Weiterhin ist auf der Innenseite jedes Schenkels 16 in der Nähe der
Basis 14 jeweils ein Vorsprung 18 vorgesehen, so daß die einander paarweise gegenüberliegenden
Vorsprünge 18 einerseits und das benachbarte Teilstück der Basis 14 andererseits
insgesamt drei Aussparungen 20 definieren.
-
Wie aus Fig. 2 deutlich wird, sind die Abmessungen der Aussparungen
20 dabei so gewählt, daß diese Aussparungen 20 geeignet sind, jeweils den Kopf 22a
einer Spindel 22 aufzunehmen, deren Spindelteil 22b in die Gewindebohrung eines
zugehörigen Dehnschraubenkörpers 24 eingeschraubt ist. Wie speziell aus Fig. 3 deutlich
wird, besitzt ein solcher Dehnschraubenkörper 24 außer der Gewindebohrung 24a zwei
einander diametral gegenüberliegende Führungsöffnungen 24D, die beim Ausführungsbeispiel
nach außen offene Führungsschlitze sind, in welche jeweils einer der Schenkel 16
des zugeordneten Paares von Schenkeln eingreift.
-
Aus Fig 2 wird deutlich, daß jeder der drei einfachen Spindeln 22
auf die beschriebene Weise jeweils ein Dehnschraubenkörper zugeordnet ist, dem seinerseits
wiederum eines der drei Paare von Schenkeln 16 zugeordnet ist. Die Spindeln 22 sind
somit in den Gewindebohrungen 24a der zugeordneten Dehnschraubenkörper 24 gehaltert
und zwischen ihren zugeordneten Schenkeln 16 durch die Vorsprünge 18 mit ihren Spindel
köpfen
22a in den Aussparungen 20 axial gesichert.
-
Wenn nun die Dehnschraubenkörper 24 in die imallgemeinen aus Kunststoff
bestehenden Plattenteile a, b und c eingegossen sind-- beim Eingießen ist der innere
T-förmige Teil der Dehnschraube 10, welcher zwischen den Dehnschraubenkörpern 24
liegt, in ein Wachs eingebettet oder von einer teilbaren Kunststofffassung umschlossen
- dann können die Plattenteile a, b und c durch Verdrehen der Spindeln 22, deren
Kopfteile 22a zu diesem Zweck mit radialen Bohrungen 22c zum Ansetzen eines Dorns
versehen sind, auseinandergespreizt werden wobei sich die äußeren Enden der Spindelteile
22b in dem sie umgebenden Kunststoffmaterial drehen und wobei die Schenkel 16 aus
dem sie umschließenden Kunststoffmaterial allmählich zurückgezogen werden, wie dies
auch bei den bekannten Dehnschrauben der Fall ist.
-
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß bei der als Ausführungsbeispiel
betrachteten Drei-Sektorendehnschraube der bisher verwendete, massive Grundkörper
mit den drei Aussparungen zur Aufnahme der Kopfteile der drei Spindeln und mit den
separat hergestellten und bei der Montage in vorbereitete Bohrungen des Grundkörpers
eingesetzten Führungselemente vollständig durch-das Blechteil 12 ersetzt wird, welches
natürlich wesentlich einfacher und billiger hergestellt werden kann.
-
Außerdem wird speziell aus Fig. 2 deutlich, daß jede der drei Unteranordnungen
mit jeweils einem Schenkelpaar, einer Spindel und einem Dehnschraubenkörper praktisch
als Zwei-Sektorendehnschraube eingesetzt werden kann. Eine derartige Zwei-Sektorendehnschraube
erhält man beispielsweise, wenn man die obere Unteranordnung in Fig. 2 längs der
gestrichelt eingezeichneten Linie 26 von den beiden übrigen Unteranordnungen trennt.
-
In Fig. 5 bis 7 der Zeichnung ist ein zweites Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Dehnschraube 10' dargestellt, die sich von der Dehnschraube
gemäß Fig. 1 bis 4 zunächst einmal dadurch unterscheidet, daß anstelle der beiden
unteren auf einer gemeinsamen Achse liegenden Spindeln 22 eine einzige durchgehende
Doppelspindel 22' mit einem in der Mitte liegenden Kopfteil 22a und zwei mit gegenläufigen
Außengewinden versehenen Gewindeteilen 22b vorgesehen ist.
-
Während bei der Dehnschraube gemäß Fig. 1 bis 4 eine asymmetrische
Verschiebung der Plattenteile a und b bezüglich der hinter der Trennfuge d liegenden
Oberkiefernaht möglich ist, werden bei der Dehnschraube gemäß Fig. 5 bis 7 die beiden
Plattenteile a und b symmetrisch nach außen bewegt, wenn die Doppelspindel 22' verdreht
wird.
-
Bei der Dehnschraube 10' gemäß Fig. 5 bis 7 besteht der Grundkörper
einschließlich der Führungselemente aus zwei Blechteilenl2a,12b,deren spezielle
Form aus der perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 7 deutlich wird. Man erkennt,
daß wieder drei Paare von Schenkeln 16 vorgesehen sind, von denen die der einzelnen
Spindel zugeordneten Schenkel ebenso ausgebildet sind wie die in Fig. 4 oberen Schenkel.
Bei den beiden anderen Schenkelpaaren, die sich parallel zur Drehachse der Doppelspindel
22' erstrecken, ist jedoch anstelle des breiten mittleren Steges des Basisteils
14 zu beiden Seiten der Symmetrieachse S jeweils ein Quersteg bzw. eine gewölbte
Querspange 28 vorgesehen.
-
Wenn man nun gemäß Fig. 7 zwei an sich völlig identische Blechteile
12a und 12b fluchtend so aufeinanderlegt, daß die Querspangen 28 nach entgegengesetzten
Seiten ausgewölbt sind, dann bilden die vier Querspangen 28 Halbschalen zweier Führungsbuchsen,
welche von dem Dewei-ls-zageordneten Spindelteil 22b der Doppelspindel 22' durchgriffen
werden und zwischen denen der Kopfteil 22a der Doppelspindel 22' drehbar und in
axialer Richtung gesichert angeordnet ist.
-
Ein weiterer Unterschied zwischen dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1 bis 4 einerseits und dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 bis 7 besteht darin,
daß die Schenkel 16 beim ersten Ausführungsbeispiel bereits die fertigen Führungselemente
bilden,
während die Schenkel 16 beim zweiten Ausführungsbeispiel
aufgrund der Tatsache, daß zwei Blechteile 12a und 12b übereinandergelegt werden,
jeweils nur einen Führungsansatz bilden, der zusammen mit dem zugehörigen Führungsansatz
dann ein zweilagiges Führungselement bildet, welches von der zugeordneten Führungsöffnung
des zugehörigen Dehnschraubenkörpers 24 aufgenommen wird, so daß die drei Dehnschraubenkörper
24 beim zweiten Ausführungsbeispiel gleichzeitig die Funktion haben, die beiden
Blechteile 12a und 12b in der gewünschten deckungsgleichen Ausrichtung festzuhalten,
wobei zur gegenseitigen Ausrichtung auch die Kopfteile 22a der einzelnen Spindel
22 und der Doppelspindel 22' beitragen.
-
Man erkennt, daß auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel die Anzahl
der Teile und der fertigungstechnische Aufwand gering bleiben, da die Blechteile
in der Praxis aus mehreren Blechlagen gleichzeitig hergestellt werden können, insbesondere,
wenn man zum Herstellen der Blechteile eine Drahterosionsmaschine einsetzt, welche
die Blechteile aus einem Stapel von beispielsweise 20 Blechen mit hoher Präzision
ausschneiden kann.
-
Leerseite