Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen
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Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine regeltechnische Schaltungsanordnung bei einer Umformpresse, insbesondere :
;Schmiedepresse,
welche Schmiedepresse die Anzahl η von Arbeitszylinderkolbenanordnungen,
den Arbeitszylinderkolbenanordnungen zuge- ; ordneten Rückzugszylinderkolbenanordnungen, einen ange-
; schlossenen Stößel und zumindest eine Regelpumpe mit Hydraulikspeicher für die Zylinderkolbenanordnungen aufweist, -
mit programmierbarem Computer und Steuer- und Regeleinrichtung mit Regler für die Stößelbewegung, wobei einerseits in den Computer
als Istwert ein mittels Winkelkodierer gemessener Stößellweg einführbar ist, wobei andererseits in die Steuer- und Regel-,
einrichtung als Istwert der mittels Winkelkodierer gemessene '. Stößelweg sowie Computersignale einführbar sind. Die Umformpres-'
se kann eine Arbeitszylinderkolbenanordnung mit zugeordneten Aggregaten oder deren mehrere, vorzugsweise vier Arbeitszylinderkolbenanordnungen
aufweisen. Für die Anzahl η gilt also n=1,2, 3, 4, ....
Bei der (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Schaltungsanordnung
stellt der Computer vorgegebene, in den Computer einspeicherbare Umformprogramme und dazu z. B. bestimmte Arbeitsdrücke für die Hydraulik der Arbeitszylinderkolbenanordnungen
ein, wobei die Arbeitsdrücke ihrerseits in klassischer Weise über die Regeleinrichtung und den Regler geregelt werden. Insoweit
steuert die Regeleinrichtung die Stößelbewegung. Eine wegabhängige Genauigkeitsregelung der Stößelbewegung, insbesondere
des Gleichlaufs der verschiedenen Arbeitszylinderkolbenanordnungen nach Maßgabe eines vorgegebenen Umformprogrammes mit
vorgegebener Umformgeschwindigkeit, erfolgt dabei nicht. Auch kann der Endpunkt der Umformung nicht genau vorgegeben werden.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Schaltungsanordnung so weiter auszubilden, daß
eine wegabhängige Genauigkeitsregelung mit extrem hoher Genauigkeit durchgeführt werden kann und auch der Endpunkt der Umformarbeit
genau einstellbar ist. Beispielsweise soll eine Genauigkeitsregelung von 0,1 mm in einem Schmiedevorgang und im Endpunkt
des Schmiedens eine Genauigkeit von 0,05 mm einstellbar sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß an den Computer ein Zähler und an den Ausgang des Zählers für jede
Arbeitszylinderkolbenanordnung ein erster Addierer/Subtrahierer
angeschlossen sind, wobei am Zählerausgang eine elektrische Führungsgröße für die Stößelbewegung abnehmbar ist,
daß jeder Arbeitszylinderkolbenanordnung am Stößel ein Winkelkodierer
zugeordnet und ebenfalls an den ersten Addierer/Subtrahierer dieser Arbeitszylinderkolbenanordnung angeschlossen
ist, der den Istwert des Stößelweges in den ersten Addierer/ Subtrahierer einführt,
daß an den Ausgang des ersten Addierers/Subtrahierers ein
Digital/Analog-Wandler und an diesen ein ebenfalls dieser Arbeitszylinderkolbenanordnung
zugeordneter Regler angeschlossen sind und
daß der Regler auf ein Regelventil in der Leitung zwischen Regelpumpe und seiner Arbeitszylinderkolbenanordnung arbeitet,
wobei der Regler sein Regelventil nach Maßgabe der Differenz zwischen der elektrischen, vom Computer erzeugten
Führungsgröße und dem vom Winkelkodierer abgenommenen Istwert steuert,
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daß einerseits in der Leitung zwischen Regelpumpe und Arbeitszylinderkolbenanordnung
vor dem Regelventil und andererseits vor der zugeordneten ArbeitszylinderkolbenanOrdnung jeweils
eine Druckmeßeinrichtung für die Hydraulikflüssigkeit angeordist,
die dem Pumpenregelkreis für die Regelpumpe angehören, und daß endlich durch den Pumpenregelkreis zwischen Eingang und
Ausgang des Regelventils eine Arbeitsdruckdifferenz aufrechterhalten
ist. Ist im Rahmen der Erfindung die Anzahl η der Arbeitszylinder
kolbenanOrdnungen von 1 verschieden, so erreicht man mit der Lehre der Erfindung eine Gleichlaufsteuerung von
hoher Gleichlaufgenauigkeit. Es versteht sich, daß man die Arbeitszylinderkolbenanordnungen
in üblicher Weise anordnet, bei η = 4 ζ. B. an den Ecken, wobei dann an den Ecken auch die Winkelcodierer
anzuordnen sind. Ist η = 1, so vereinfacht sich die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung, zwar findet keine wegabhängige
Gleichlaufsteuerung verschiedener Arbeits zylinderkolben-j
anordnungen mehr statt, die einzige Arbeitszylinderkolbenanordnung
kann jedoch bezüglich des Stößelweges nach Maßgabe der vom1
Computer erzeugten Führungsgröße sehr genau gesteuert werden. ι Handelt es sich um eine Ausfuhrungsform mit mehreren Arbeitszylinderkolbenan
Ordnungen, so empfiehlt die Erfindung, daß jede Arbeitszylinderkolbenanordnung eine Regelpumpe mit entsprechendem
Regelkreis aufweist. Insbesondere bei der Ausführungsform
mit mehreren Arbeitszylinderkolbenanordnungen besteht auch die
! Möglichkeit, in die Gleichlaufregelung korrigierend derart einzugreifen,
daß der Stößel eine definierte, selbstverständlich geringe, Schrägstellung erfährt, wie es bei verschiedenen Um-
! formvorgangen, insbesondere Schmiedevorgängen, häufig er-
; wünscht wird. Dazu lehrt die Erfindung, daß zwischen dem Zähler und dem ersten Addierer/Subtrahierer jeder Arbeitszylinderkolbenanordnung
ein zweiter Addierer/Subtrahierer angeordnet ist,
; in den über einen Speicher eine Korrekturgröße aus dem Computer
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und außerdem die Führungsgröße einführbar sind, und daß der Ausgang dieses zweiten Addierers/Subtrahierers anstelle der
Führungsgröße in den ersten Addierer/Subtrahierer einführbar
ist.
Im folgenden werden die beschriebenen Merkmale der Erfindung und die funktioneilen Zusammenhänge anhand von Zeichnungen,
die nur ein Ausführungsbeispiel darstellen, erläutert. Es zeigen
in schematischer Darstellung
Fig. 1 das Schema einer erfindungsgemäßen, regeltechnischen
Schaltungsanordnung,
Fig. 2 das Hydraulikschema der zur Schaltungsanordnung nach Fig. 1 gehörenden Presse und
Fig. 3 ein Schmiedediagramm, wie es mit einer erfindungsgemäßen
Schmiedepresse nachfahrbar ist.
Die in der Fig. 1 erläuterte regeltechnische Schaltungsanordnung gehört zu einer Umformpresse, die beispielsweise als
Schmiedepresse ausgeführt und so aufgebaut ist, wie es in der Fig. 2 angedeutet wurde. Man erkennt in Fig. 2, daß die
Umformpresse vier Arbeitszylinderkolbenanordnungen 1 und entsprechend
auch vier einzeln den einzelnen Arbeitszylinderkolbenanordnungen
1 zugeordnete Rückzugszylinderkolbenanordnungen 2 aufweist. Angeschlossen an diese Arbeitszylinderkolbenanordnungen
1 und an die Rückzugszylinderkolbenanordnung 2 ist der
nur schematisch dargestellte Stößel 3. Im übrigen ist jeder Arbeitszylinderkolbenanordnung 1 im Ausführungsbeispiel eine
Regelpumpe 4 mit Hydraulikspeicher 5 zugeordnet, die selbstverständlich die üblichen Zusatzaggregate, wie Antriebsmotor 6 etc.
aufweist.
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Bei der Beschreibung der regeltechnischen Schaltungsanordnung
werden aus Gründen der Deutlichkeit auch Buchstaben und Buchstabenkombinationen verwandt, die die Funktion des betreffenden
Aggregates erkennen lassen.
Zu der regeltechnischen Schaltungsanordnung gehören ein Computer CPU und eine Steuer- und Regeleinrichtung mit einer Vielzahl
von Aggregaten und insbesondere einem Regler R für die Stößelbewegung. In den Computer CPU ist als Istwert ein mittels
Winkelkodierer 7 gemessener Stößelweg B einführbar, wobei andererseits
in die Steuer- und Regeleinrichtung als Istwert der mittels Winkelkodierer 7 gemessene Stößelweg B sowie außerdem
Computersignale einführbar sind. - Winkelkodierer sind bekannte Aggregate, die einen Weg aufnehmen. Sie sind zwischen Stößel 3
und Pressentisch 8 angeordnet und liefern für den Stößelweg B in Form von elektrischen Größen.
in der Fig. 1 erkennt man zunächst den Computer CPU. In den
Computer CPU ist einerseits das Programm PGR einführbar. Andererseits sind die schon erwähnten und weiter unten ausführlicher
erläuterten Istwerte B einführbar. Die Anordnung ist so getroffen, daß an den Computer CPU ein Zähler Z und an den Ausgang
des Zählers Z für jede Arbeitszylinderkolbenanordnung 1 ein erster Addierer/Subtrahierer (A-B=C) angeschlossen sind.
Der mittels Winkelkodierer 7 gemessene Stößelweg B wird auf besondere Weise erfaßt und verarbeitet. Ein Winkelkodierer ist
nicht beliebig an den Stößel 3 angeschlossen, vielmehr ist die Anordnung so getroffen, daß jeder Arbeitszylinderkolbenanord- !
nung 1 am Stößel 3 ein Winkelkodierer 7 zugeordnet und ebenfalls an den ersten Addierer/Subtrahierer (A-B=C) dieser Arbeitszy- \
linderkolbenanordnung 1 angeschlossen ist. Bei vier Arbeitszy linderkolbenanordnungen 1 sind also auch vier Winkelkodierer
vorgesehen. Am Zählerausgang ist eine elektrische Führungs-
ό ζ j υ y j υ
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größe A für die Stößelbewegung abnehmbar, die der Computer CPU aus dem Programm abgeleitet hat, welches dem Computer CPU aufgegeben
wurde. Diese Führungsgröße wird also in den ersten Addierer/Subtrahierer A-B=C eingeführt. Außerdem ist aber der
von dem Winkelkodierer 7 abgenommene Wert als Istwert B des
Stößelweges in den ersten Addierer/Subtrahierer A+B=C eingeführt.
An den Ausgang des ersten Addierers/Subtrahierers A-B=C ist ein Digital/Analog-Wandler D/A angeschlossen. An
diesem ist ein ebenfalls nur der speziellen Arbeitszylinderkolbenanordnung
1 zugeordneter Regler R angeschlossen. Der Regler U
arbeitet auf ein Regelventil 9 in der Leitung 1+ zwischen Regelpumpe 4 und Arbeitszylinderkolbenanordnung 1, und zwar über
einen Verstärker 11.· Man entimmt aus dem Schema der Fig. 1,
daß der Regler R sein Regelventil 9 nach Maßgabe der Differenz C zwischen der elektrischen, vom Computer CPU erzeugten Führungsgröße
A und dem von dem Winkelkodierer 7 abgenommenen Istwert B steuert. An dieser Stelle muß bemerkt werden, daß bei
der insoweit beschriebenen Schaltungsanordnung der Addierer/ Subtrahierer D+A=A' fehlt, der in Fig. 1 erscheint. Es ist
vielmehr der Ausgang des Zählers Z unmittelbar an den Addierer/j Subtrahierer A^B=C angeschlossen. In der Leitung 10 zwischen
Regelpumpe 4 und Arbeitszylinderkolbenanordnung 1 einerseits vor dem Regelventil 9 und andererseits vor der zugeordneten
Arbeitszylinderkolbenanordnung 1 befindet sich jeweils eine Druckmeßeinrichtung 12 bzw. 13 für die Hydraulikflüssigkeit.
Diese gehört einem Pumpenregelkreis 14 mit Pumpenregler 15 für die Regelpumpe 4 an. Durch den Pumpenregelkreis 14 ist zwischen
Eingang und Ausgang des Regelventils 9 eine Arbeitsdruckdifferenz
aufrechtzuerhalten. Arbeitsdruckdifferenz meint, daß vor
und hinter dem Regelventil 9 Drücke anstehen, die das Regelventil bei kleinen Stellwegen extrem genau arbeiten lassen. Die
Druckdifferenz liegt beispielsweise im Bereich zwischen 10 bis
40 bar, vorzugsweise bei etwa 25 bar.
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Das Schema der Fig. 1 zeigt die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei der in die Gleichlaufbewegung korrigierend eingegriffen
werden kann, um beispielsweise eine gewollte Schrägstellung
des Stößels 3 einzustellen. Dazu ist zwischen dem ersten Addierer/Subtrahierer A-B=C und dem Zähler Z jeder Arbeit
szylinderkolbenanordnung 1 ein zweiter Addierer/Subtrahieret
D+A=A" angeordnet, in den über einen Speicher SP eine Korrekturgröße
D aus dem Computer und außerdem die Führungsgröße A einführbar sind, wobei der Ausgang A1 dieses zweiten Addierers/
Subtrahierers D+A=A' anstelle der Führungsgröße A in den ersten
Addierer/Subtrahierer A-B=C einführbar ist.
Einzelheiten der Funktionsweise werden im folgenden ausführlicher erläutert, und zwar unter Bezugnahme auf das Diagramm
der Fig. 3. im Diagramm der Fig. 3 soll der Stößel 3 sich beij spielsweise in drei Senkvorgängen auf ein Schmiedeteil absenken
mit einer Senkgeschwindigkeit bis zu 2.400 mm/min. Alsdann soll der Stößel 3 in den Schmiedevorgang übergehen, wobei im Schmiede
Vorgang eine Gleichlaufgenauigkeit verlangt wird von + 0,1 mm, des weiteren im Endpunkt des Schmiedens eine Genauigkeit von
+0,05 rom. Der Schmiedevorgang soll nach einer Geschwindigkeitsformel ablaufen, die sich aus einer in den Computer CPU eingegebenen
konstanten Winkelgeschwindigkeit u und der offenen Höhe h zwischen Stößel 3 und Pressentisch 8 zu V=u«h ergibt.
An den vier Ecken der Presse mögen vier Arbeitszylinderkolbenanordnungen
1 angeordnet sein. Die elektronische Führungsgröße I für Gleichlauf und Geschwindigkeitsänderungen bildet dazu gleicl·
sam eine elektronische Achse. Nach dem Diagramm der Fig. 3 wird von der oberen Hubstellung h« aus die Presse im Eilsenken mit
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einer Geschwindigkeit von 2.400 nun/min bis zu einem bestimmten Punkt h,j abgesenkt und dort über eine Zeit t-j.-tj, einstellbar
von O bis 20 Min. angehalten. Die elektronische Achse erkennt den Weg der Presse und vergleicht diesen mit den Istwerten B j
der Winkelkodierer 7. Das Eilsenken des Stößels 3 erfolgt ohne ; Gleichlaufreglung. Das Führungsspiel des Stößels 3 bestimmt hier
eine mögliche Schräglage. Nach dem Diagramm handelt es sich in ;
diesem Falle um ein erstes Teilstück h^-h^ des Absenkvorganges.',
Nach Ablauf der Zeit t.. -t- wird der erste Biegevorgang eingeleitet,
der wieder durch Schnellsenken mit einer Geschwindigkeit von ca. 2.400 mm/min erfolgen kann. Die Presse wird ebenfalls
ohne Gleichlaufregelung abgesenkt, bis auf Zeitpunkt t3.
Eine weitere Haltezeit t--t«, einstellbar z. B. von 0 bis 20
Min., kann eingestellt werden. Während dieser Haltezeit t3~t4
arbeitet die Regelpumpe 4 auf die Rückzugszylinderkolbenanordnungen 2. Die Füllventile 16 der Arbeitszylinderkolbenanordnungen
1 werden geschlossen und die Regelventile 9 halten die erreichte Position des Stößels 3. Der Stößel 3 wird in dieser La—
ge gerade geregelt und behält während der gesamten Haltezeit t3~t4 se^ne Position, in diesem Senkvorgang ist eine
Stößelkraft max. bis zum Eigengewicht des Stößels, z. B. ca. 100 t möglich. Nach Erreichen von Zeitpunkt t. wird
der Stößel entlastet, d. h. der Stößel 3 steht mit einem Teil seines Eigengewichtes auf dem Schmiedeteil. Dieses
wird erreicht durch Einstellen der schon erwähnten Regelpumpe
4 für die Rückzugszylinderkolbenanordnungen 2 und Einstellen eines ProportionaLventils 17 auf einen bestimmten Druck,
der ein Teil des Stößelgewichtes aufhebt. Dabei werden die Füllventile 16 an den Arbeitszylinderkolbenanordnungen 1 geöffnet
und folglich der Zylinderraum über den Kolben 18 der Arbeits- :
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zylinderkolbenanordnungen 1 entlastet. Dieser Zustand bleibt
während der Haltezeit t^-tg, die eingestellt werden kann von
0 bis 20 Min. Bei Erreichen des Zeitpunktes t,, d. h. nach Ablauf der Haltezeit t5~tg, fährt der Stößel 3 weiter zu Punkt h?
in den Biegevorgang. Auch dieses erfolgt mit dem Eigengewicht des Stößels, d. h, bei der hier noch vorhandenen Geschwindigkeit
von 2.400 nun/min kann nur das Eigengewicht des Stößels genutzt werden. Zwischen Zeitpunkt t? und t„ kann eine weitere
Haltezeit t^-tg, einstellbar z. B. von 0 bis 20 Min., ablaufen.
Während dieser Haltezeit t_-to werden die Rückzugszylinderkolbenanordnungen
2 wiederum mit einer bestimmten Kraft beaufschlagt, um nur mit einem Teilgewicht des Stößels 3 auf das Schmiedestück
aufzulegen. Eine weitere Entlastung durch Druckbeaufschlagung der Rückzugszylinderkolbenanordnungen 2 erfolgt bis Zeitpunkt
tq. In diesem Zeitpunkt tq ist wiederum eine Zeit von 0 bis 20
Min. einstellbar, bevor die Presse weiter vortreibt, und zwarab Zeitpunkt t1 Q bis zum Zeitpunkt t^, wo der Schmiedevorgang beginnt.
Der Schmiedevorgang ab Zeitpunkt t.^ wird wie folgt gesteuert:
Der Computer CPU errechnet laufend die Schmiedegeschwindigkeit V nach der Formel V=U h und entwickelt aus diesem
Ergebnis für V eine Führungsgröße A, die sich analog zur gewünschten Schmiedegeschwindigkeit verändert. Je mehr der Stößel 3
sich dem unteren Haltepunkt h..~ nähert, umso kleiner wird nach
obiger Formel diese Größe, die der Zähler Z durch Zählung, genauer durch zeitliche Integration, zu der Führungsgröße A macht.
Die vier Arbeitszylinderkolbenanordnungen 1 richten ihr Fahrverhalten nach dieser Führungsgröße A, die der Zähler Z erzeugt.
Sie wird mit den Istwerten B der Winkelkodierer 7 verglichen. Die Steuerung der Regelventile 9 geschieht wie folgt:
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Die Regelpumpe 4 lädt ihren Hydraulikspeicher 5, der z. B. mit
ca. 75 bar Gas vorgespannt ist, bis ca. 80 bar auf. Der Druck wird geraessen über eine 12 der Druckmeßeinrichtungen 12, 13.
Dabei schwenkt die Regelpumpe 4 bis fast in die Nullage zurück, und zwar über den Pumpenregler 15. Wird nunmehr durch das Regelventil
9 Öl aus dem Hydraulikspeicher 5 in Verbindung mit der Regelpumpe 4 entnommen und der Arbeitszylinderkolbenanordnung
zugeführt, deren Füllventil 16 geschlossen ist, dann schwenkt die Regelpumpe 4 aus und ist bestrebt, den Druckverlust sofort
zu ersetzen, wobei bei weiterem Vortreiben des Stößels 3 und der damit in der Arbeitszylinderkolbenanordnung 1 erfolgten Druckerhöhung sich der Druck im Hydraulikspeicher 5 automatisch über
eine Differenzmessung zwischen der erstgenannten 12 und einer weiteren Druckmeßeinrichtung 13 so einstellt, daß der Hydraulikspeicherdruck
immer 2 0 bis 30 bar über dem Druck in der Arbeitszylinderkolbenanordnung 1 bleibt. Das heißt, bei Erhöhung des
Druckes in der Arbeitszylinderkolbenanordnung 1 erhöht sich auch der Druck im Hydraulikspeicher 5, und zwar so, daß die Druckdifferenz
am Regelventil 9 immer gleichbleibt. - So wird für alle Arbeitszylinderkolbenanordnungen 1 und alle zugeordneten
Regelventile 9 verfahren. Mit dieser Methode gelingt es, die Arbeitszylinderkolbenanordnungen
1 sehr feinfühlig und auf kleinste Toleranz zu fahren. Im übrigen paßt sich die Geschwindigkeit,
wie erläutert, automatisch dem Zähler Z und der dort erzeugten Führungsgröße A an.
Da alle Arbeitszylinderkolbenanordnungen 1 in gleicher Weise gesteuert bzw. geregelt werden, ist mit einer guten Gleichlaufgenauigkeit
zu rechnen. Die rein weggesteuerte Umformpresse wird auch diese Wege fahren, wenn durch exzentrische Lasten in
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den Arbeitszylinderkolbenanordnungen 1 unterschiedliche Drücke auftreten. Das Stößelgewicht wird während des Vortreibens der
Umformpresse laufend ausgeglichen durch die Regelpumpe 4, die
konstant in die Rückzugszylinderkolbenanordnungen 2 fährt, so daß das aus den Rückzugszylinderkolbenanordnungen 2 kommende öl
verdrängt werden muß.
Sollte das zu schmiedende Produkt in einem Bereich, der zwischen 0 bis 360 ° von einem bestimmten Punkt des Tisches bestimmt
werden kann, trotz guter Gleichlaufeigenschaft der Umformpresse unterschiedliche Abmessungen zeigen, so ist es möglich, durch
eine gewollte Schrägstellung des STößels 3 die Toleranzen am Schmiedestück auszugleichen. Das geschieht durch Eingabe von
Gradzahl und gewünschter Schräglage in den Computer CPU. Der Computer CPU errechnet sofort die bei einer bestimmten Schräglage
auftretenden Maßdifferenzen zu den Istwerten der Winkelkodierer 7 und speichert diese in seinem Speicher S . Wird die Umformpresse
nunmehr gefahren, so wird die Gleichlaufeinrichtung mit einer gewünschten oder geforderten Schräglage (natürlich nur im
Rahmen der für die Presse zugelassenen Schräglage) das Stück schmie den. Der Computer CPU errechnet alle Daten in der Weise, daß die
vier Winkelkodierer 7 immer so eingestellt sind, daß die Stößel fläche als gerade Fläche in einer gewissen Schräglage erhalten
bleibt. Ist das Schmiedestück im unteren Schmiedepunkt h1„ fertig
geschmiedet, so wird die Umformpresse druckentlastet, die Füllventil
16 werden geöffnet. Es wird nun eine Rückzugkraft erzeugt/ die dafür sorgt, daß das Stößelgewicht aufgehoben werden
kann. Nach Ablauf der Zeit t^ 3—ti4 9eht die Presse in den Eilrücklauf.
Die Regelpumpen 4 schwenken dabei aus, so daß die Umformpresse druckfrei in den Rücklauf übergeht, der vor dem Zeitpunkt
t^c/ d.. h. vor dem oberen Totpunkt, noch kurz in der Geschwindigkeit
reduziert wird, um im oberen Totpunkt bei hQ anzuhalten.