DE3229254C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anbringen mindestens eines Rasierklingen­ gliedes an einem Stützglied gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 3.

Ein derartiges Verfahren und eine derartige Vorrichtung sind aus der EP-A1-00 11 452 bekannt. Dort wird ein metallisches oder aus Kunststoffmaterial bestehendes Stützglied in Anlage an ein unperforiertes Klingenglied aus rostfreiem Stahl gebracht, wobei sich das Klingen­ glied an einer Matrize abstützt, die mit Durchgangslöchern versehen ist. Ein Stempel wird gegen das Stützglied ge­ stoßen und vollzieht eine plastische Verformung, wobei die Klinge lokal vollständig durchstoßen und dabei Material des Stütz­ gliedes durch die Klinge in die Matrizenlöcher extrudiert wird, um dort Vorsprünge auszubilden, die im wesentlichen zu einem Nietkopf umgeformt werden, um die Anordnung in einen bleibenden Verbindungs­ zustand zu bringen.

Beim Durchführen des obengenannten Verfahrens wird ein Stück aus rostfreiem Stahl vom Klingenmaterial abgetrennt und durch das entsprechende Matrizenloch ausgestoßen. Bei diesem Verfahren traten gelegentlich jedoch in der Praxis Schwierigkeiten dahingehend auf, das durchstoßene Stück vom Loch frei zu bekommen.

Weiterhin ist es bei dem bekannten Verfahren notwendig, daß die Anordnung vom Werkzeug entfernt wird, bevor der Vorsprung des Stütz­ materials zum Nietkopf umgeformt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer aus mindestens einem Klingenglied und einem Stützglied bestehenden Einheit zu schaffen, welche nicht nur auf einfache Weise herzustellen ist, sondern darüber hinaus ohne Schwierigkeiten der Beseitigung von Teilen eine feste Verbindung gewährleistet.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.

Bei dieser Lösung verbleibt das aus dem Klingen­ glied herausgestoßene Stück aus Klingenmaterial mit dem restlichen Klingenmaterial über einen schmalen Abschnitt des Umfangs in Verbindung. Das teilweise versetzte Stück wird dann einer Stoßbelastung gegen den extrudierten Vor­ sprung des Stützmaterials unterworfen, um den Nietkopf auszubilden. Dies ist möglich, bevor die gesamte Anordnung dem Werkzeug entnommen wird. Der gesamte Vorgang erfolgt daher in ein- und demselben Preßwerkzeug.

Die Erfindung wird anhand der Ausführungs­ beispiele näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 bis 7 die aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte in Schnittansichten,

Fig. 8 eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Matrizenloches und

Fig. 9 eine Schnittansicht einer modifizierten Form des Verfahrens und des Werkzeugs.

Ein Preßwerkzeug umfaßt eine untere Matrize 1 mit zumindest einem Durchgangsloch 10, in dem ein Stempel 2 gut passend eingesetzt ist. Weiterhin umfaßt das Preßwerkzeug ein oberes Gegenstück 3 mit einem Durchgangsloch zur Aufnahme eines Stempels 4.

Die Oberseite der Matrize 1 umfaßt nicht dargestellte An­ ordnungsmittel zum Anlegen eines geschärften, aus rost­ freiem Stahl bestehenden Klingengliedes 5 und eines über­ lagerten Stützgliedes 6 aus kaltverformbarem Material, welches ein relativ weiches Metall oder Metallegierung oder ein Kunststoffmaterial ist.

Fig. 1 zeigt das offene Werkzeug mit einem auf das Durchgangs­ loch 10 und den Stempel 2 aufgelegten Klingenglied und Stützglied.

In Fig. 2 sind das nach unten bewegte Gegenstück 3 und die Matrize 1 in einem geschlossenen Zustand dargestellt, um das Klingenglied 5 und das Stützglied 6 in eine Sandwichlage zu bringen. Der Stempel 4 wirkt dann gegen das Stützglied 6 (Fig. 3), wodurch dieses lokal verformt wird.

Dabei erfolgt ein Abtrennen eines Stückes 7 des Klingen­ gliedes 5 mit Ausnahme eines lokalen Abschnittes 8, an dem eine Zunge des Klingenmaterials verbleibt, um das Stück 7 mit dem restlichen Teil des Klingengliedes 5 verbunden zu halten. Somit ragt ein Vorsprung des Stützgliedmaterials durch das Loch, welches in das Klingenglied 5 gestoßen wurde. Bei diesem Vogang wird durch den Stoßvorgang des Stempels 4 der Stempel 2, welcher leicht gegen das Klingenglied be­ lastet ist, nach unten versetzt. In Fig. 4 ist der Stempel 4 im unteren Zustand seines Hubes gezeigt, an welcher Stelle der Druck auf das Gegenstück 3 und den Stempel 4 nach unten gelöst ist und der Stempel 4 die Bewegung nach oben beginnt. In der dargestellten Lage gemäß Fig. 5 sind das Gegenstück 3 und der Stempel 4 gemeinsam angehoben und der Stempel 2 wird gegen das versetzte Stück 7 nach oben gedrückt, um auf den extrudierten Teil des Stützmaterials einen Druck aufzubringen. Dieser Druck verursacht ein seitliches Spreizen zwischen dem Stück 7 und dem Klingenglied, wodurch das Klingenglied 5 wie beim Nieten an dem Stützglied 6 be­ festigt wird.

Eine fortgesetzte Nach-Oben-Bewegung des Gegenstücks 3, sowie der Stempel 2 und 4, hebt den genieteten extrudierten Teil des Stützmaterials und das Stück 7 des Klingengliedes frei von der Oberseite der Matrize (Fig. 6).

Schließlich werden entsprechend der Darstellung in Fig. 7 der Stempel 4 und das Gegenstück 3 in die ursprüngliche Offenlage angehoben und der Stempel 2 wird angehoben und in eine fluchtende Lage mit der Oberseite der Matrize 1 gebracht, woraufhin die Rasierklingen­ einheit seitlich aus dem Raum zwischen den Preßwerkzeug­ teilen ausgeworfen wird, welche dann bereit sind für das Einleiten eines neuen Herstellungszyklus.

Fig. 8 ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht des Durchgangsloches 10 der Matrize 1, welches über den Großteil seines Umfanges scharfkantig ist. Lokal ist das Loch 10 am Umfang mit einer schmalen Radialnut 11 versehen, deren Bodenwand 12 von der Oberseite der Matrize in Richtung auf das Durchgangsloch 10 nach unten und nach innen geneigt verläuft. Diese Radialnut 11 sichert die Verbindung des Stücks 7 mit dem Klingenglied 5 durch eine schmale radiale Zunge 8.

Das Verfahren wurde soweit unter Bezugnahme auf die Aus­ bildung eines einzelnen versetzten Stückes und eines zugehörigen Niets beschrieben. Jedoch in der Praxis würde das Werkzeug normalerweise die Ausbildung von vier der­ artigen Stücken 7 und Nieten vorsehen, die im Abstand von­ einander über die Länge der Klingen- und Stützglieder angeordnet sind.

Fig. 9 zeigt schematisch ein entsprechendes Verfahren, gemäß dem zwei Klingen 5A, 5B an entgegengesetzten Flächen eines gemeinsamen Stützgliedes oder Abstandhalters 6 be­ festigt sind, um eine Tandemklingenanordnung vorzusehen. In diesem Fall ist das Preßwerkzeug bevorzugt dazu ge­ eignet, die jeweiligen Nieten an beiden Seiten des Stütz­ gliedes 6 gleichzeitig auszubilden, obwohl das Verfahren des Festnietens der beiden Klingen am Abstandhalter sequentiell und durch getrennte Preßwerkzeuge durchgeführt werden könnte, wenn dies gewünscht wird. Freilöcher 13 sind in den Klingengliedern 5 ausgebildet, um eine freie Passage der jeweiligen Stempel 2 zu erlauben.

In jedem Fall können die Klingenglieder 5 und das Stützglied 6 als lange, übereinanderliegende Streifen ausgebildet werden, die sequentiell durch die Preßwerkzeuge bewegt und dann seitlich abgetrennt werden, um individuelle Rasierklingeneinheiten zu bilden.

Claims (5)

1. Verfahren zum Anbringen mindestens eines Rasierklingengliedes an einem Stützglied aus kaltverformbarem Material, durch

• - Anlegen des Stützgliedes an ein unperforiertes Klingenglied aus rostfreiem Stahl, welches seinerseits mit seiner Rückseite an eine zumindest ein Durchgangsloch aufweisende Matrize angelegt wird,
• - Stoßen eines Stempels auf der dem Durchgangsloch gegenüberliegenden Seite gegen das Stützglied und plastisches Verformen des Stützgliedes zur Ausbildung eines Vorsprungs und gleichzeitiges Durchstoßen des Klingengliedes und
• - plastisches Verformen des Vorsprunges zu einem Nietkopf durch eine Stoßbelastung,

dadurch gekennzeichnet, daß das Klingenglied nur teilweise durchstoßen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Klingenglied auf entgegengesetzten Seitenflächen des Stützgliedes angelegt und Nietköpfe gleichzeitig an beiden Seiten des Stützgliedes ausgebildet werden.

3. Vorrichtung zum Anbringen mindestens eines Rasierklingengliedes an einem Stützglied mit

• - einer mindestens ein Durchgangsloch aufweisenden Matrize,
• - einem Gegenstück zur Matrize,
• - einem im Gegenstück geführt bewegbaren Stempel,

dadurch gekennzeichnet, daß

• - im Durchgangsloch (10) der Matrize (1) ein weiterer bewegbarer Stempel (2) angeordnet ist,
• - das Gegenstück (3) von der Matrize (1) abhebbar ist und
• - das Durchgangsloch (10) am Rand lokal mit einer Radialnut (11) versehen ist, deren Bodenwand (12) von der Anlagefläche der Matrize (1) für das Klingenglied (5) nach unten und nach innen verläuft.