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Langbügelschloß, insbesondere für Zweiradfahrzeuge
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Die Erfindung betrifft ein Langbügelschloß, insbesondere für Zweiradfahrzeuge,
mit einem Schloßkörper und einem vom Schloßkörper vollständig trennbaren Langbügel
mit Kreisquerschnitt, dessen beide Enden in Aufnahmen des Schloßkörpers einsteckbar
und dort in einer Sperrposition des Langbügels gegen ein Herausziehen sperrend festlegbar
sind mittels eines Schloßriegels des Schloßkörpers im Bereich wenigstens einer der
beiden Aufnahmen, welcher in eine Riegel-Eingriffsausnehmung des entsprechenden
Bügelendabschnittes eingreift, wobei in der Sperrposition wenigstens einer der beiden
Endabschnitte gegen Verdrehen um seine Längsachse dadurch gesichert ist, daß ein
unrunder axialer Bereich des Endabschnittes von einem entsprechend im Querschnitt
komplementär ausgebildeten Bereich der Aufnahme formschlüssig umgriffen wird.
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Ein Langbügelschloß dieser Art ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
80 18 103 bekannt. Aufgrund der Drehsicherung der Endabschnitte kann das Langbügelschloß
nicht mehr in einfacher Weise dadurch unbefugt geöffnet werden, daß man den Langbügel
derart gegenüber dem Schloßkörper verwindet,
daß sich die Riegel-Eingriffsausnehmungen
von den fallenartig ausgebildeten Schloßriegeln weg drehen und dadurch die Schloßriegel
außer Eingriff mit den Riegel-Eingriffsausnehmungen kommen. Bei dieser bekannten
Lösung sind die beiden Aufnahmen 25 und 27 im Bereich der Einstecköffnung kreuzschlitzartig
ausgebildet. Dementsprechend sind an den beiden Einsteckabschnitten radial abstehende
Stege 46 angepreßt, die, in die Kreuzschlitzführung eingesteckt, eine Verdrehung
der Bügelendabschnitte um deren Längsachse verhindern. Nachteilig an dieser Anordnung
ist, daß der Herstellungsaufwand für die Kreuzschlitzöffnung relativ groß ist. Auch
besteht bei größerer Drehbelastung die Gefahr eines Abbrechens der geprägten Stege.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein Langbügelschloß der
eingangs genannten Art bereitzustellen, welches bei niedrigen Fertigungskosten eine
hohe Standfestigkeit gegenüber Einbruchsversuchen bietet.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Bildung des unrunden Bereichs
der Endabschnitt mit einer sich längs des Endabschnittes bis zum Bügelende erstreckenden
Umfangsausnehmung versehen ist, und daß zur Bildung des komplementär ausgebildeten
Bereichs der entsprechenden Aufnahme im Schloßkörper wenigstens ein in die zylindrische
Aufnahme ragendes, gesondertes, vorzugsweise stiftförmiges Einsatzstück vorgesehen
ist. Die Umfangsausnehmung läßt sich z.B.
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durch entsprechendes Abfräsen schnell und einfach herstellen ebenso
wie die zylindrische Aufnahme, die z.B. durch entsprechendes Anbohren des Schloßkörpers
erhältlich ist.
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Zur Schaffung des unrunden Bereichs der Aufnahme ist lediglich das
eine Einsatzstück in den Schloßkörper einzusetzen.
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Von Vorteil ist, daß der Langbügel im Bereich außerhalb des Schloßkörpers
über seine gesamte Länge Kreisquerschnitt aufweist, so daß sich keine günstigen
Angriffsflächen für Einbruchswerkzeuge ergeben. Die kreisförmigen Einsteck-
mündungen
der Aufnahmen umschließen die Bügel schenkel mit geringem Abstand, so daß auch in
diesem Bereich keine besonderen Angriffsflächen für Einbruchswerkzeuge geboten werden.
Schließlich wird auch das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in den Schloßkörper
bei eingestecktem Langbügel stark reduziert. Schließlich ergibt sich ein ansprechendes
Äußeres des Langbügelschlosses.
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Aus der DE-OS 27 06 302 ist ein Langbügelschloß bekannt mit einem
Langbügel, dessen über die gesamte Bügellänge konstanter Querschnitt entweder polygonal
ist oder kreisförmig mit einer Abflachung an der Bügelinnenseite. Die beiden Aufnahmen
für die Endabschnitte sind über ihre gesamte Länge entsprechend komplementär ausgebildet.
Nachteilig an dieser Anordnung ist, daß der unrunde Querschnitt des Langbügels das
Ansetzen eines Einbruchswerkzeuges z.B.
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einer Zange oder eines Gabelschlüssels erleichtert, so daß die Gefahr
einer gewaltsamen Öffnung des Schlosses unter Zerstörung des Schlosses besteht.
Nachteilig ist ferner bei der Ausführungsform mit kreisförmigem, mit einer Abflachung
an der Bügelinnenseite versehenen Querschnitt, daß die Riegel-Eingriffsausnehmung
ebenfalls von der Bügelinnenseite her in den Bügel eingefräst ist. Hierbei besteht
die Gefahr, daß man bei einer für einen sicheren Schloßriegeleingriff erforderlichen
Tiefe der Riegel-Eingriffsausnehmung den Materialquerschnitt in diesem Bereich so
stark reduziert, daß ein gewaltsames Abbrechen oder Abscheren des Bügelendabschnitts
in diesem Bereich nicht ausgeschlossen ist.
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Die Umfangsausnehmung bzw. die beiden Umfangsausnehmungen an beiden
Bügelendabschnitten erstrecken sich vorzugsweise quer zur Ebene des Bügels, was
ein gleichzeitiges Ausformen, insbesondere Einschneiden oder Abfräsen, ggf. auch
Einprägen der Umfangsausnehmungen, ermöglicht.
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Die Umfangsabflachung sowie die Riegel-Eingriffsausnehmung an einem
Bügelendabschnitt können in einem Arbeitsgang hergestellt werden, wenn, wie erfindungsgemäß
vorgeschlagen, die Umfangsabflachung auf derselben Seite des Bügelendabschnittes
wie die Riegel-Eingriffsausnehmunq angeordnet ist.
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In einer weiteren AusführungsfOrm der Erfindung ist die Umfangsabflachung
in Umfangsrichtung des Bügelendabschnitts um etwa 900 gegenüber der Riegel-Eingriffsausnehmung
versetzt. Dies ermöglicht es, den Einsatz in axialer Richtung der Aufnahme zwischen
der Einsteckmündung der Aufnahme und dem Schloßriegel anzuordnen. Der besondere
Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß der Einsatz ggf. auftretende Torsionskräfte
in den Schloßkörper ableitet, ehe diese in den aufgrund der Riegel-Eingriffsausnehmung
geschwächten Bereich des Bügelendabschnitts gelangen.
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Der Einsatz stift kann senkrecht zur Längsachse des Endabschnitts
verlaufen, insbesondere senkrecht oder parallel zur Abstandsrichtung zwischen beiden
Endabschnitten. In beiden Fällen wird die Umfangsabflachung von einer entsprechend
orientierten ebenen Abflachung gebildet.
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Der Einsatz stift kann sich jedoch auch parallel zur Längsachse des
Endabschnitts erstrecken, wobei dann die Umfangsabflachung, vorzugsweise entsprechend
teilzylinderförmig, parallel zur Längsachse ausgeformt ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, daß die unrunden Bereiche der beiden Endabschnitte
unterschiedlichen Abstand zu dem die Bügelschenkel verbindenden Bügelmittelteil
aufweisen. Hierdurch erreicht man, daß die Torsionskräfte an voneinander weiter
entfernten Stellen des Schloßkörpers in diesen eingeleitet werden, was eine bessere
Kräfteverteilung und damit höhere mechanische Belastbarkeit zur Folge hat. Diese
Lösung kann insbesondere bei ungleich langen Bügelschenkeln
des
Langbügels eingesetzt werden. Derartige Langbügel erleichtern das rasche Einschieben
des Langbügels in den Schloßkörper, da momentan jeweils nur ein Bügelende einzufädeln
ist.
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Der Schloßkörper des eingangs genannten bekannten Langbügels kann
ein Schloßgehäuse umfassen aus einer Vielzahl von übereinander angeordneten, miteinander
verbundenen Platten mit miteinander fluchtenden, die beiden Aufnahmen einschließlich
der komplementär ausgebildeten Bereiche bildenden Plattenlöchern. Zur Bildung des
zylindrischen Teils der Aufnahmen sind erfindungsgemäß ein Teil der Plattenlöcher
Kreis löcher.
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Im Falle einer Verbindung des Langbügels werden die einzelnen Platten
lediglich im Bereich eines Plattenloches entsprechend beansprucht, wenn, wie erfindungsgemäß
vorgeschlagen, diese Platten mit lediglich einem an den unrunden Bereich eines Endabschnittes
angepaßten, unrunden Plattenloch ausgebildet sind.
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Die Erfindung wird im folgenden an mehreren Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine vereinfachte Schemaansicht
einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Langbügelschlosses; Fig. 2 eine
Ansicht des Langbügels des Schlosses gemäß Fig. 1: Fig. 3 eine Ansicht auf den Schloßkörper
des Schlosses gemäß Fig. 1 in Richtung des Pfeils III; Fig. 4 eine Ansicht einer
weiteren Ausführungsform des Langbügelschlosses;
Fig. 5 eine Ansicht
einer weiteren Ausführungsform; Fig. 6 eine abgebrochen dargestellte Detailansicht
in Richtung des Pfeils VI auf das kürzere Langbügelende im Schloß gemäß Fig. 5;
Fig. 7 eine Ansicht auf eine weitere Ausführungsform des Langbügelschlosses und
Fig. 8 bis 10 Draufsichten auf einzelne Schloßkörperplatten des Schloßkörpers gemäß
Fig. 7.
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Das in Fig. 1 vereinfacht schemaartig dargestellte Langbügelschloß
10 besteht aus einem U-förmig gebogenen Langbügel 12 mit kreisförmigem Bügelquerschnitt
und einem Schloßkörper 14, in welchen der Langbügel 12 mit seinen beiden Enden einsteckbar
und in der in Fig. 1 dargestellten Sperrposition innerhalb des Schloßkörpers 14
sperrend verriegelbar ist. Der Schloßkörper 14 weist hierzu ein nicht näher dargestelltes
Zylinderschloß 16 auf, dessen Schließzylinder 17 durch einen Schlüssel 18 betätigbar
ist. Mit dem Schließzylinder 17 sind in nicht dargestellter Art und Weise zwei Schloßriegel
20 verkoppelt, wie im folgenden noch erläutert werden wird.
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Zum Einstecken der beiden Endabschnitte 22 und 24 des Langbügels 12
ist der Schloßkörper 14 mit zwei zylindrischen, zueinander parallelen und mit Abstand
voneinander angeordneten Aufnahmen versehen, von denen die in den Fig.
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1 und 3 linke mit 26 bezeichnet ist und von denen die andere mit 28
bezeichnet ist. Die Aufnahme 26 nimmt den längeren Endabschnitt 22 des Langbügels
12 auf und ist dementsprechend mit einer größeren axialen Länge ausgeformt, vorzugsweise
ausgebohrt, als die der Aufnahme des kürzeren Endabschnitts 24 dienende Aufnahme
28. Der Hohlzylinderdurchmesser der Aufnahmen 26 und 28 entspricht dem Kreisquer-
schnittsdurchmesser
d des Langbügels 12.
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In der Nähe der in Fig. 1 oben gelegenen Einsteckmündungen der Aufnahmen
26 und 28 erstreckt sich ein Quergang 30 in Richtung des Abstands zwischen den Aufnahmen
26 und 28.
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Dieser Quergang 30 nimmt die bereits erwähnten Schloßriegel 20 auf.
In Fig. 3 ist einer der beiden Schloßriegel 20 angedeutet; insbesondere erkennt
man, daß der gemäß Fig. 1 nach unten außen abgeschrägte Riegelkopf 20a in die zylindrische
Aufnahme 26 bis etwa zur zylindrischen Raumachse hin vorragt. In diese Stellung
ist der Schloßriegel nach Art einer Riegelfalle mittels einer nicht dargestellten
Feder vorgespannt. In gleicher Weise ist auch der in Fig.
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1 rechte Schloßriegel 20 in das Innere der rechten Aufnahme 28 vorgespannt,
also in Richtung weg vom anderen Riegel 20. Durch Drehen des Schloßzylinders 17
mit Hilfe des passenden Schlüssels 18 lassen sich beide Schloßriegel 20 gleichzeitig
nach innen ziehen (Pfeile A und B in Fig.
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1) bis schließlich beide Riegelköpfe 20a nicht mehr in die zylindrischen
Aufnahmen 26 und 28 hineinragen. Bei abgezogenem Schlüssel 18 dagegen ragen die
beiden Schloßriegel 20 unter Federvorspannung stehend in die beiden Aufnahmen 26
und 28 hinein.
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Wird demzufolge der Langbügel 12 mit seinen beiden Endabschnitten
22 und 24 in die Aufnahmen 26 und 28 des Schloßkörpers 14 eingeschoben, so weichen
die beiden Schloßriegel 20 nach einwärts zurück, bis sie schließlich in entsprechende
Riegel-Eingriffsausnehmungen 32 der Endabschnitte 22 und 24 eingreifen. Wird in
dieser Sperrposition des Langbügels 12 gegenüber dem Schloßkörper 14 versucht den
Langbügel 12 vom Schloßkörper 14 weg zu ziehen, so drückt eine in bezug auf die
zueinander parallelen Längsachsen 34 und 36 der beiden Endabschnitte 22 und 24 jeweils
radiale Sperrfläche 32a der jeweiligen Riegel-Eingriffsaus-
nehmung
32 an eine ebenfalls radiale Sperrfläche 20b an der Unterseite des jeweiligen Riegelkopfes
20a an. Es treten folglich keine Reaktionskräfte auf, die die Schloßriegel 20 nach
innen zu bewegen versuchen. Ein reguläres Lösen des Langbügels 12 vom Schloßkörper
14 ist demnach nur durch entsprechende Betätigung des Zylinderschlosses 16 mittels
des geeigneten Schlüssels 18 möglich.
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Im folgenden wird die erfindungsgemäße Sicherung der beiden Endabschnitte
22 und 24 gegen eine Verdrehung um deren Längsachsen 34 und 36 beschrieben. Eine
derartige Sicherung erweist sich deshalb als notwendig, weil es ansonsten möglich
ist, lediglich durch Verdrehen des in den Fig. 1 und 2 oben gelegenen, die beiden
Seitenschenkel 12a und 12b verbindenden Mittelschenkels 12c um die in Fig. 1 dargestellte
Schloßlängsachse 38 gegenüber dem Schloßkörper 14 die Schloßriegel 20 außer Eingriff
mit den Riegelausnehmungen 32 zu bringen. Dies ist deshalb möglich, weil die beiden
Riegel-Eingriffsausnehmungen 32 lediglich an der Innenseite der U-Form des Langbügels
12 aus dem Bügel-Folienmaterial herausgefräst sind, da eine dementsprechende Umfangsnut
eine zu starke Reduzierung des Materialquerschnitts in diesem Bereich zur Folge
hätte.
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Jeweils ein jede Aufnahme 26 und 28 schneidender Stift 40 sorgt für
die gewünschte Sicherung der Endabschnitte 22 und 24 gegen Verdrehung. Die beiden
Stifte 40 sind jeweils in eine in Fig. 3 erkennbare sacklochartige Stiftbohrung
40a eingesetzt, welche von der in Fig. 3 oberen, im Umriß quadratischen, leicht
gewolbten Seitenflächen 42 eines die Aufnahmen 26 und 28 sowie die Schloßmechanik
einschließlich Zylinderschloß 16 und Schloßriegeln 20 beherbergenden flachen Schloßgehäuses
44 ausgehen. Das Schloßgehäuse 44 kann mit einer die Mündungen der Stiftbohrungen
40a abdeckenden Kunststoffumhüllung 46 versehen sein.
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In Fig. 3 rechts erkennt man, daß der Stift 40 einen verminderten
Durchgangsquerschnitt der Aufnahme 28 definiert in Form eines vollen Kreises abzüglich
eines Segments oder Kreisabschnitts. Beide Endabschnitte 22 und 24 sind nun anschließend
an ihre stumpfkegelig zugespitzten Enden jeweils mit einem unrunden axialen Bereich
48 versehen, dessen in Fig. 2 punktiert angedeuteter Materialquerschnitt gerade
diesem verminderten Durchgangsquerschnitt der Aufnahmen 26 und 28 entspricht. Man
erhält die Bereiche 48 z.B. durch Abfräsen der Innenseiten der Bügelenden unter
Bildung zweier zu den Achsen 34 und 36 sowie zueinander paralleler Flächen 50 der
Bereiche 48. Die Flächen 50 können nach oben hin jeweils in einem Radius 5Oa auslaufen,
derart, daß ein vollzylindrischer Zwischenbereich 52 jeweils zwischen dem unrunden
Bereich 48 und der Eingriffsausnehmung 32 des gleichen Endabschnitts 22 bzw. 24
ausgebildet ist. Für die beiden Riegel-Eingriffsausnehmungen 32 steht demnach der
volle kreisförmige Materialquerschnitt zur Verfügung, so daß die Eingriffsausnehmungen
32 mit relativ großer Tiefe ausgefräst werden können, ohne daß hierbei der Materialquerschnitt
in diesem Bereich zu stark geschwächt wird.
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Beim Zusammensetzen des Langbügelschlosses 10 wird zuerst der längere
Seitenschenkel 12a gemäß Fig. 2 in die entsprechende Aufnahme 26 eingesteckt, wobei
nicht darauf geachtet werden muß, daß der Langbügel 12 bereits die richtige Winkellage
einnimmt, in der der kürzere Seitenschenkel 12b in Flucht mit der entsprechenden
Aufnahme 28 liegt, dies deshalb, weil der Stift 40 der Aufnahme 26 soweit von der
Einsteckmündung der Aufnahme entfernt ist, daß er erst dann mit dem unrunden Bereich
48, genauer gesagt mit der Fläche 50, zusammenwirkt, wenn das andere Bügelende bereits
in die entsprechende Aufnahme 28 eingefädelt worden ist. Der in Fig. 1 eingezeichnete
Abstand a des Stifts 40 von der Einsteckmündung ist folglich größer
als
die Längendifferenz b der Seitenschenkel 12a und 12b.
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Dies erleichtert die Bedienung des Langbügelschlosses 10, da zu Beginn
des Zusammensteckvorgangs lediglich das Ende des längeren Seitenschenkels (12a)
unabhängig von der genauen Bügelorientierung einzustecken ist; die anschließende
Dreh-Orientierung des Bügels 12 bereitet keine Schwierigkeiten, da der inzwischen
teilweise eingesteckte Endabschnitt 22 zusammen mit der Aufnahme 26 ein Schwenklager
bildet. Nach Einfädeln auch des kürzeren Bügelendes gleiten die unrunden Bereiche
48 mit ihren Flächen 50 entlang der beiden Stifte 40 in Fig. 1 nach unten, bis schließlich
der Langbügel 12 seine Sperrposition einnimmt, in der die Schloßriegel 20 in die
Riegel-Eingriffsausnehmungen 32 einrasten. In dieser Sperrposition schlagen die
Stifte 40 an den erwähnten Auslaufradius 50a der Flächen 50 an.
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Der Bereich des Langbügels 12 außerhalb des Schloßkörpers 14 hat folglich
durchgehend kreisrunden Querschnitt, so daß Werkzeuge zur Verdrehung des einen oder
anderen Schenkels 12a, 12b, keinen Halt finden. Die kreisförmigen Einsteckmündungen
der Aufnahmen 26 und 28 umschließen die Seitenschenkel 12a und 12b lediglich mit
geringem Abstand, so daß auch in diesem Bereich keine besonderen Angriffsflächen
für Einbruchswerkzeuge geboten werden; schließlich wird auch das Eindringen von
Feuchtigkeit oder Schmutz in den Schloßkörper bei eingestecktem Langbügel verhindert.
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Der Langbügel 12 läßt sich schnell und einfach aus einem Stahlstab
mit kreisrundem Querschnitt herstellen; hierzu muß lediglich vor oder nach dem Abbiegen
zur dargestellten U-Form der Stab auf der gleichen Seite und somit ggf. in einem
Arbeitsgang zur Bildung der beiden Riegel-Eingriffsausnehmungen 32 sowie der beiden
Umfangsabflachungen (Flächen 48) abgefräst werden. Aufgrund ihrer Kreiszylinderform
sind die beiden Aufnahmen 26 und 28 ebenfalls einfach herzustellen, insbesondere
durch entsprechendes Anbohren des Schloß-
gehäuses 44. Für die
beiden Stifte 40 müssen lediglich entsprechende Sacklöcher 40a gebohrt werden.
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In Fig. 4 ist eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform eines
Langbügelschlosses dargestellt. Bauelemente dieses Schlosses 110, die Bauelementen
des Schlosses 10 gemäß Fig. 1 bis 3 entsprechen, sind mit denselben Bezugsziffern,
jeweils vermehrt um die Zahl 100, versehen.
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Das Schloß 110 unterscheidet sich vom Schloß 10 lediglich darin, daß
die beiden Stifte 140 nunmehr parallel zu den Längsachsen 134 bzw. 136 der beiden
Seitenschenkel 112a und 112b wiederum an der Innenseite der U-Form des Bügels 112
verlaufen. Hierzu ist in das Schloßgehäuse 144 eine Stiftbohrung 140a' von der unteren
Gehäuseschmalseite her eingebohrt, welche die in Fig. 4 linke, vergleichsweise längere
Aufnahme 126 im Umfangsbereich anschneidet. Dementsprechend ist für den anderen
Stift 140 eine weitere Stiftbohrung 140a" eingebohrt, welche parallel zur Aufnahme
128 verläuft und diese anschneidet. Diese Stiftbohrung 140a" könnte ebenfalls von
der unteren großen Schmalseite her in das Gehäuse 144 eingebohrt sein; da sich in
diesem Bereich nicht dargestellte Teile der Schloßmechanik befinden, ist im dargestellten
Beispiel die Bohrung 140a" von oben her in das Gehäuse 144 eingebohrt.
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Der mit den Stiften 140 jeweils zusammenwirkende unrunde Abschnitt
148 der beiden Endabschnitte 122 und 124 könnte, wie bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 bis 3, von einer ebenen Umfangsabflachung gebildet sein, was zumindest größere
Verdrehungen des jeweiligen Endabschnitts innerhalb der jeweiligen Aufnahme verhindern
würde. Bevorzugt besteht die jeweilige Umfangsabflachung der beiden unrunden Bereiche
148 jedoch aus einer teilzylinderförmigen Längsnut 141, welche an die Form des jeweiligen
Stiftes 140 angepaßt ist, d.h. den gleichen Zylinderradius aufweist. Der Vor-
teil
dieser Anordnung-liegt insbesondere darin, daß die Achsen der vorzunehmenden Bohrungen
(Aufnahmen 126, 128, Stiftbohrungen 140a' und 140") zueinander parallel liegen,
was die Einspannarbeiten beim Bohren vereinfacht. Die Längsnut 141 kann eingefräst
sein; bevorzugt ist die Längsnut jedoch in die Endabschnitte 122 bzw. 124 eingeprägt.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen eine weitere mit 210 bezeichnete Ausführungsform
eines Langbügelschlosses; Teile dieser Ausführungsform, die Teilen der Ausführungsform
gemäß Fig.
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1 bis 3 entsprechen, sind mit denselben Bezugsziffern, jeweils vermehrt
um die Zahl 200, bezeichnet. Die beiden Stifte 240 verlaufen nunmehr parallel zur
Abstandsrichtung zwischen den Seitenschenkeln 212a und 212b (also parallel zu dem
die Schloßriegel 220 aufnehmenden Quergang 230). Die beiden Stifte 240 befinden
sich, abweichend von den bisher beschriebenen Ausführungsformen, auf gleicher Höhe
(in bezug auf die Langbügelschloßachse 238) oberhalb der beiden Schloßriegel 220.
Dementsprechend verläuft die die ebene Fläche 250 bildende Umfangsabflachung des
jeweiligen unrunden Bereichs 248 bis in einem Bereich knapp oberhalb der jeweiligen
Eingriffsausnehmung 220. In Fig. 6 ist deren zur Achse 236 parallele Rückfläche
mit 220c bezeichnet.
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Man erkennt, daß die Flächen 250 und 220c aufeinander senkrecht stehen.
Wie Fig. 5 deutlich macht, wird durch die seitliche Umfangsabflachung (Fläche 250)
die radiale Tiefe der Sperrfläche 220b der Eingriffsausnehmung 220 nicht reduziert,
was für eine hohe Auszugsfestigkeit des Langbügels 212 im Schloßkörper 214 sorgt.
Von Vorteil ist ferner, daß die beiden oberhalb der Sperriegel 220 gelegenen Stifte
240 ggf. auftretenden Drehmomente beim Verdrehen der Seitenschenkel 212a und 212b
unmittelbar in den Schloßkörper 214a ableiten, ehe diese Kräfte in den Bereich der
Eingriffsausnehmungen 220 mit verringertem Materialquerschnitt und damit mit verringerter
Festigkeit gelangen.
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Dennoch hat der Langbügel 212 außerhalb des Schloßkörpers
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durchgehend kreisförmigen Querschnitt; auch können die Einstecköffnungen der Aufnahmen
226 und 228 weiterhin kreisförmig sein, da der Auslaufradius 250a (siehe Fig. 6)
der unrunden Bereiche 248 noch innerhalb der Aufnahmen liegt.
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In den Fig. 7 bis 10 ist eine weitere mit 310 bezeichnete Ausführungsform
eines Langbügelschlosses dargestellt. Bauelemente, die solchen in den Fig. 1 bis
3 entsprechen, sind mit denselben Bezugsziffern, jeweils vermehrt um die Zahl 300,
versehen.
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Im Unterschied zu den anhand der Fig. 1 bis 6 beschriebenen Ausführungsformen
mit einem einstückigen Schlosses gehäuse besteht bei der Ausführungsform gemäß Fig.
7 bis 10 das Schlossgehäuse 544 aus einer Vielzahl von übereinander in Richtung
der Langbügelschlossachse 338 angeordneten gesonderten Platten 560, welche z.B.
durch in Fig.
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7 angedeutete, zur Achse 338 parallele Zuganker 362 mit Nietköpfen
364 miteinander unlösbar verbunden sind. Im Bedarfsfalle kann auch hier eine Kunststoffschicht
3l'G um das Schlossgehäuse 544 gelegt sein. Die einzelnen Platten 360 sind, wie
Fig. 8 bis 10 zeigen, mit z.B. 8 Löchern 366 längs des Uclranges versehen, durch
welche die Zuganker 562 gesteckt werden können. Die Platten 360 weisen ferner eine
zentrale rechteckige Öffnung 368 auf, in welche eine nicht dargestellte Schlossmechanik
mit Schließzylinder ähnlich Fig4 1 eingesetzt werden kann. Schließlich sind die
Platten 560 noch mit Plattenlöchern 370 versehen, welche in zusamengebautem Zustand
(ebenso wie die angesprochenen Löcher 366 und >68) miteinander fluchten und.
die beiden Aufnahmen ,20 und 328 bilden. Wie bei den Schlosskörpern gemäß Fig. 1
bis 5 ist auch bei dem Schlosskörper 344 im oberen 3ereich ein Querkanal 330 zur
Aufnahme der beiden Schlossriegel 320 ausgeformt, wozu die entsprechenden P1ten
360
eine dementsprechend bis zu den Plattenlöchern 370 vergrößerte Öffnung 368' aufweisen.
Fig. 8 zeigt die oberste mit 360a bezeichnete Platte mit zwei kreisrunden Plat'enlöchern
370 und der zentralen rechteckigen Öffnung 368. In Fig. 8 ist mit unterbrochener
Linie die Form der bis zu den Löchern 370 vergrößerten Ausnehmung 368' einer Platte
560 im Bereich der Schlossriegel 320 angedeutet.
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Fig. 9 zeigt eine Platte 560b im mittleren Bereich des Schlosskörpers
344. Man erkennt, daß das linke Plattenloch 370, welches der Aufnahme 326 zugeordnet
ist, nach wie vor kreisrund ist, während das rechte Plattenloch D70' reduzierte
Größe aufweist, nämlich einen Lochumriß entsprechend dem Querschnitt des auf Grund
der inneren Umfangsabflachung (Fläche 350) unrunden Bereichs 348 am Bügelende. Somit
entspricht der Umriß des Loches 370' dem auf Grund des Stiftes 40 in der Aufnahme
28 gemäß Fig. 3 reduzierten Öffnungsquerschnitt der Aufnahme 28.
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Die in Fi. 10 dargestellte Platte 360c besitzt lediglich eines der
beiden Plattenlöcher nämlich das in Fig. 10 linlce, welches der Aufnahme 326 zugeordnet
ist. Dieses ebenfalls mit 370' bezeichnete Plattenloch ist in Anpassung an den unrunden
Bereich 348 des linken Bügelschenkels 512a entsprechend unrund ausgebildet. Entsprechend
der Orientierung der beiden Flächen 350 an beiden Bügel enden liegt der eine Sekante
bildende gerade Umfangsrandabschnitt 372 der unrunden Plattenlöcher 370' jeweils
auf der zur den tralen Öffnung 363 nächst gelegenen Lochseite.
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Das La£-igbügelschloss gemäß Fig. 7 bis 10 ist einfach herzustellen.
Wie bereits anhand von Fig. 2 beschrieben worden ist, können die Flächen 350 sowie
e die Eingriffsausformungen 332 des Bügels 512 in einem Arbeitsgang ausgeformt,
insbesondere gefräst werden, da diese aus ler-
selben Seite liegen.
Das Schlossgehäuse 344 mit seinen abgestuften Aufnahmen 326 und 328 ist ebenfalls
kostengünstig herstellbar, da die Abstufungen der unterschiedlich langen Aufnahmen
durch entsprechende Ausbildung, insbesond.ers durch entsprechendes Ausstanzen der
Plattenlöcher 370 bzw. 370' erzielt werden können. Da in einer Platte (Platte 360b
gemäß Fig. 9) höchstens ein einziges Plattenloch 370'mit unrundem Umfang vorgesehen
ist, kommt es bei einem gewaltsamen Öffnungsversuch des Langbügelschlosses 310 nur
zur mechanischen Belastung dieses einen Lochs 370' dieser Platte, was die Gefahr
der Verformung dieser Platte veringert-. Die auftretenden Drehmomente werd.en so
über eine größere Anzahl von Platten 360 verteilt, was die mechanische Stabilität
der Anordnung erhöht. Nach wie vor gilt, daß der aus d.em Schlossgehäuse 344 herausragende
geschlossene Teil des Bügels 312 auf Grund seines kreisrunden Querschnitts keine
Angriffsflächen für Einbruchswerkzeuge liefert und. daß auch die Einstecköffnung
der Aufnahmen 326 und 528 (Plattenlöcher 370 der Platte 360a gemäß Fig. 8)die Seitenschenkel
312a und b dicht umschließen, so daß auch hier Einbruchswerkzeuge keinen Halt finden
und ferner das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in d.as Schlossgehäuse 344
verhind.ert wird. In einer nicht dargestellten Ausführungsform, bei der sich die
unrunden Bereiche der beiden Aufnahmen in Richtung der Bügelschlossachse überschneiden,
sind einzelne Platten mit jeweils zwei unrund.en Löchern 370' vorgesehen.
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In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung
sind sämtliche, d.ie beiden Aufnahmen bildenden Plattenlöcher der Platten kreisförmig;
die Drehsicherung wird hierbei d.urch Stifte erzielt, die gemäß den Ausführungsformen
nach den Fig. 1 bis 6 die Aufnahmen schneidend in das Schlossgehäuse (hier in entsprechende
Öffnungen der Platten) eingesetzt sind.
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