DE3213995C2 - - Google Patents

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DE3213995C2 DE19823213995 DE3213995A DE3213995C2 DE 3213995 C2 DE3213995 C2 DE 3213995C2 DE 19823213995 DE19823213995 DE 19823213995 DE 3213995 A DE3213995 A DE 3213995A DE 3213995 C2 DE3213995 C2 DE 3213995C2
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    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64DEQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
    • B64D25/00Emergency apparatus or devices, not otherwise provided for
    • B64D25/08Ejecting or escaping means
    • B64D25/16Dinghy stowage

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  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Emergency Lowering Means (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Luftnotbergungssystem bestehend aus Schleudersitz mit Sitzbehälter und darin verpacktem Schlauchboot, kombiniertem Fallschirm-, Sitzverbindungs- und Anschnall-Gurtzeug mit wenigstens einem in einer Packhülle verpackten Fallschirm, und aus einem aufblasbaren Auftriebs­ körper, wobei eine selbsttätig aktivierbare Zentraleinheit vorgesehen ist, welche über Energieleitungen mit jeweils im Notfall zeitbestimmt zu aktivierenden Trennvorrichtungen für die vorgenannten Elemente verbunden ist.
Ein Luftnotbergungssystem mit den eingangs genannten Merkmalen ist in der DE-OS 21 00 205 beschrieben; bei dem bekannten System ist bereits vorgesehen, die einzelnen Bestandteile des Luftnotbergungssystems nacheinander auszulösen. Ein Problem besteht dabei darin, daß der Pilot beziehungsweise die Teile des Bergungssystems an verschiedenen Stellen mit den im Flugzeug befindlichen Ausrüstungen verbunden sind, so daß entsprechend auslösbare Trennvorrichtungen vorgesehen sein müssen. Hierzu ist bei dem bekannten Gegenstand ein zentraler Schalter vorgesehen, der einen elektrischen Impuls zu einzelnen dezentral angeordneten Trennvorrichtungen übermittelt, wobei die dezentralen Trennvorrichtungen jeweils ihnen dezentral zugeordnete pyrotechnische Auslöseeinheiten aufweisen, die durch den von dem Zentralschalter abgegebenen Impuls aktiviert werden und die Trennung der jeweils miteinander verbundenen Elemente voneinander bewirken.
Mit dem bekannten Luftnotbergungssystem ist der Nachteil verbunden, daß die relativ komplizierten pyrotechnischen Auslösevorrichtungen für die dezentralen Trennvorrichtungen jeweils mehrfach vorgesehen sein müssen, wodurch sich das Risiko einer Fehlauslösung beziehungsweise nicht in allen Teilen eingeleiteten Auslösung erhöht. Dabei will die bekannte Anordnung bei der dezentralen Anordnung der Trenn­ vorrichtungen mit zugeordneten Auslöseeinheiten den Sicher­ heitsstandard durch eine komplizierte Schaltung verbessern, jedoch liegt gerade hierin das mit dem bekannten Bergungs­ system verbundene Funktionsrisiko. Für eine vollständige Funktion des bekannten Bergungssystem ist nämlich Voraus­ setzung, daß alle dezentral angeordneten Trennvorrichtungen die ihnen zugewiesene Funktion sicher ausführen, um das Leben der rettenden Personen nicht zu gefährden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Bergungssystem sicherer zu machen und hinsichtlich seiner funktionellen Bestandteile zu vereinfachen, damit unter allen Umständen für einen sicheren Ablauf der Bergungsfunktionen gesorgt ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Hauptanspruch; vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung sieht im wesentlichen vor, zentral einen Gasdruck zu erzeugen und unter Zwischenschaltung eines zugeordneten Zeitwerkes den Gasdruck über im Körpergurtzeug angeordnete Rohrleitungen auf die einzelnen Trennvorrichtungen überzuleiten, wobei die Rohrleitungen leicht lösbare Trennkupplungen aufweisen, damit die einzelnen Elemente leicht und sicher voneinander trennbar sind. Wichtig dabei ist, daß alle erforderlichen Leitungen wie auch die gaserzeugende Zentraleinheit am Körpergurtzeug des Insassen untergebracht sind.
Hierzu sind in der US 38 84 436 bereits für die einen Piloten mit Fallschirm und/oder Sitzbehälter verbindenden Gurtzeuge über Gasdruck auslösbare Schlösser vorgeschlagen, wobei die Schlösser über auch flexibel ausgeführte und teilweise am Körpergurtzeug verlaufende Leitungen mit einer zentralen, im Notfall auslösbaren Gasquelle derart verbunden sind, daß der im Notfall freigegebene Gasdruck auf die Schlösser einwirkt und deren Freigabe bewirkt. Es fehlt jedoch an einem Zeitwerk zur Steuerung der Trennvorgänge, ferner an über die lösbaren Schlösser hinaus in die Leitungen eingeschalteten Trennkupplungen und schließlich ist auch die zentrale Gasquelle nicht am Körpergurtzeug angeordnet. In gleicher Weise zeigt die US 40 28 948 ebenfalls am Gurtzeug eines Piloten angeordnete einen Gasdruck zu entsprechend lösbar eingerichteten Verbindungs­ schnallen überleitende Leitungen, wobei in dieser Druck­ schrift im einzelnen die Ausbildung des Zündmechanismus für die Gasquellen und der Gasquellen im einzelnen für die jeweiligen Leitungen angesprochen sind.
Mit der Erfindung ist unter anderem der Vorteil einer wesentlichen Steigerung des Sicherheitsgefühls der zu rettenden und zu bergenden Personen verbunden, weil Fehlhandlungen nach dem Ausschuß schon vom Ansatz her vermieden werden können, welche häufig das Unfallrisiko erhöhen, weil der Betreffende zwar aus dem Flugzeug zunächst gerettet wurde, aber anschließend durch falsches Verhalten neue und möglicherweise tödliche Schwierigkeiten verursacht hat. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Luftnotbergungssystems laufen die zur Bergung notwendigen Abläufe im ungünstigen Fall völlig selbsttätig ab, so daß bewußte Handlungen des Geretteten in dieser Beziehung überflüssig sind. Gleichwohl sieht die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel auch vor, zusätzlich Handauslösevor­ richtungen anzuordnen.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die in den Rohrleitungen angeordneten Trennkupplungen durch Zug in Leitungsrichtung leicht trennbar, so daß ein automatischer Ablauf der Trennung ermöglicht ist.
Es kann ferner vorgesehen sein, die durch den Gasdruck auslösbar eingerichteten Elemente wie Sitzbehälter, Auf­ triebskörper oder Gurtschloß mit in entsprechenden Zylindern geführten und von den über die Leitungen übergeleiteten Gasdruck beaufschlagten Betätigungskolben zu versehen, deren Abtriebsorgane die jeweils erforderliche Auslösung der Elemente bewirken. In vorteilhafter Weise können die der Zentraleinheit nachgeschalteten Elemente jeweils zusätzliche Handauslösevorrichtungen aufweisen.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht der Auftriebskörper aus einer Schwimmweste, wobei zwischen dem im Sitzbehälter untergebrachten Schlauchboot und der Schwimmweste eine Verbindungsleine angeordnet ist, so daß der mit der Schwimmweste ausgerüstete Pilot im Notfall ständig mit dem Schlauchboot verbunden ist.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind zwei Zentraleinheiten von im wesentlichen gleicher Ausbildung angeordnet und über getrennt zugeordnete Energieleitungen mit den nachgeschalteten Elementen verbunden, wobei die Ansprechempfindlichkeiten der beiden Zentraleinheiten auf verschiedene Auslösefaktoren, beispielsweise einerseits auf barometrischen Druck und andererseits auf Seewasser, eingestellt sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung das Bergungssystem mit seinen Elementen,
Fig. 2 das Schaltungsschema einer Zentraleinheit mit Primärbatterie und Seewasserschalter.
Wesentlicher Bestandteil des Systems ist eine zentrale Steuereinheit 10, nachfolgend Zentraleinheit oder auch Zentralsensor genannt. Hierbei handelt es sich um ein Organ, welches dazu eingerichtet ist, Energieimpulse abzugeben, beispielsweise elektrische Signale oder Gasdruckstöße. Die Auslösung der Zentraleinheit 10 kann in herkömmlicher Weise durch Berührung mit See­ wasser geschehen, beispielsweise über eine Seewasser­ batterie, einen Seewasserschalter mit Permanentbatterie oder einen Seewasserschalter mit Primärbatterie; die letztgenannte Möglichkeit ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Der Zentralsensor 10 kann auch ein mechanisches oder chemisch-physikalisches Zeitwerk enthalten. Er wird vorzugsweise am Körpergurtzeug der zu bergenden Person lösbar befestigt, kann aber auch im Sitzbehälter des Schleudersitzes untergebracht werden, wobei sich erstgenanntes für die Ausführung der Energieleitungen als Gasdruckleitungen, letztgenanntes für die Ausführung mit elektrischen Leitungen empfiehlt.
Der Zentralsensor 10 steuert eine Anzahl von System­ elementen, indem er aktivierend und auslösend auf diese einwirkt. Solche Elemente sind ein Sitzbehälter 11, ein Auftriebskörper bzw. eine sogenannte Schwimm­ weste 12 und ein zentrales Gurtschloß 13 des zuge­ ordneten kombinierten Gurtzeuges, welches in der Zeichnung nur durch vier Anschlußgurte 14 mit Einsteck­ zungen 15 angedeutet ist. Im Sitzbehälter 11 verpackt ist ein selbsttätig aufblasbares Einmann-Schlauchboot 16, das durch eine Verbindungsleine 17 an der Schwimm­ weste 12 lösbar befestigt ist. Die Schlauchboot- Verbindungsleine 17 enthält eine Trennkupplung 18, welche manuell betätigt werden kann.
Die Elemente 11, 12, 13 sind über die bereits erwähnten Energieleitungen zur Fortleitung von Gasdruck oder elektrischem Strom an den Zentralsensor 10 ange­ schlossen. Hierbei handelt es sich entweder um ent­ sprechend flexible Schlauchrohrleitungen oder elektrische Kabel. Der Gasdruck in den Schlauchrohr­ leitungen wird jeweils für eine verhältnismäßig längere Zeit zur Auslösung der verschiedenen aufeinanderfolgenden Funktionen benötigt, wogegen bei der elektrischen Aus­ führung nur ein einmaliger Impuls erforderlich ist, um alle weiteren Funktionen auszulösen. Deshalb kann der Zentralsensor 10 bei Ausbildung der Energie­ leitungen in Form von elektrischen Kabeln auch im Sitz­ behälter 11 untergebracht werden, da dessen Trennung vom Mann erst nach Abgabe des einmaligen elektrischen Impulses an die anderen Baugruppen geschieht. In konstruktiver Hinsicht ist die Unterbringung des Zentralsensors 10 im Sitzbehälter 11 gegenüber der Anbringung am Gurtzeug vorteilhaft.
Zwischen dem Zentralsensor 10 und dem Sitzbehälter 11 ist eine Leitung 19 vorgesehen, in welcher eine Trenn­ kupplung 20 eingeschaltet ist. Vom Sensor 10 zur Schwimmweste 12 verläuft eine Leitung 21 mit Trenn­ kupplung 22, und zum Zentralgurtschloß 13 erstreckt sich eine Leitung 23. Die Leitungen werden knick­ sicher und zweckmäßig gepolstert und geschützt, bei­ spielsweise in der nicht dargestellten Kombinations­ kleidung des Piloten oder am Körpergurtzeug, verlegt.
Die Trennkupplungen 20, 22 sind so ausgebildet, daß sie durch Zug in Längsrichtung der zugeordneten Leitung getrennt werden können.
Der Sitzbehälter 11, welcher das verpackte Schlauch­ boot 16 und dessen Inhalt an Überlebensmitteln auf­ nimmt, ist auch mit einer Gasflasche 24 und zuge­ ordnetem Ventil 25 zum Aufblasen des Schlauchbootes 16 ausgestattet. Die Aktivierung des Ventils 25 ge­ schieht mittels einer elektrischen, pneumatischen oder pyrotechnischen Einheit 26, welche von dem die Leitung 19 durchschreitenden Energieimpuls gesteuert wird und über zwei Seilzüge einerseits den nicht dar­ gestellten Kegelverschluß des Behälters 11 durch Ziehen eines Stiftes öffnet und andererseits das nicht dargestellte Auslöseseil aus dem Auslösekopf des Ventils 25 herauszieht, wodurch der Stößel zum Durch­ schlagen der Membrane freigegeben wird. Hierbei kann ein elementeigenes Zeitwerk 27 eingeschaltet sein, beispielsweise eine Kartusche 27. Außerdem ist der Sitzbehälter 11 noch mit einer manuellen Auslöse­ vorrichtung versehen, die in Fig. 1 durch zwei Hand­ griffe 28 angedeutet ist. Der Pfeil 29 versinnbild­ licht das Aufblasen und die Freigabe des Schlauch­ bootes 16.
Der als Schwimmhilfe oder -weste 12 dienende Auftriebs­ körper enthält ebenfalls in herkömmlicher Weise eine Gasflasche 30, ein zugeordnetes Ventil 31 und eine manuelle Auslösevorrichtung 32. Das Ventil 31 ist so eingerichtet, daß es auch durch einen Energieimpuls aus der Leitung 21 aktiviert werden kann, so daß die Schwimmweste 12 durch den Zentralsensor 10 steuerbar ist. An einem zweckmäßig verstärkten Fixpunkt 33 der Schwimmweste 12 ist die Schlauchboot-Verbindungs­ leine 17 angeschlagen.
Das zentrale Gurtschloß 13 des Körpergurtzeuges mit seinen Anschlußgurten 14, 15 ist ebenfalls zur selbsttätigen Auslösung aufgrund eines Energie­ impulses, der die Leitung 23 durchschreitet, ausge­ bildet und eingerichtet. Hierzu enthält das Schloß beispielsweise einen nicht dargestellten mittigen Haupt­ zapfen, der eine Rastscheibe bewegt, in die die Gurt­ zungen 15 eingehakt sind. Der Haupfzapfen kann sowohl durch manuelles Drehen und Drücken an der Griffscheibe 34 des Schlosses 13 zwecks Öffnung des Schlosses als auch selbsttätig durch Federkraft oder Gasdruck bewegt werden. Der Hauptzapfen kann mit einem Kolben ausge­ bildet sein, wobei die Zapfenführung als Zylinder vor­ gesehen ist. Der Gasdruck wird mittels des Kolbens in Bewegungsenergie verwandelt, welche die Rastscheibe löst.
Nicht dargestellte Hubwerke mit Kolben und Zylinder können auch in den Elementen 11 und 12 vorgesehen sein, um die betreffenden Funktionen auszulösen.
Fig. 2 verdeutlicht die Ausführung der Zentraleinheit 10 mit Primärbatterie 35 und Seewasserschalter 36, wobei zwischen diese und parallel zur Primärbatterie 35 noch ein Kondensator 37 als Verzögerungsglied gelegt ist. Mittels der von der Primärbatterie 35 im Bedarfsfall beigestellten elektrischen Energie werden über elektrische Leitungen 38, 39 drei Kartuschen 40 gezündet, welche wiederum zugeordnete Auslöseautomaten 41 aktivieren, die beispielsweise den Bauteilen 26, 31, 34 in Fig. 1 entsprechen.
Die Primärbatterie 35 hat den Vorteil, daß sie erst dann Leistung abgibt, wenn sie aktiviert worden ist. Es handelt sich um eine Füllbatterie, deren Elektro­ lyt außerhalb der Batteriezellen gelagert wird. Im Bedarfsfall wird der Elektrolyt äußerst schnell in die vorgeladenen Zellen gefüllt, wodurch die Batterie für die Entladung aktiviert wird. Es ist nur eine einmalige Entladung vorgesehen, wobei die Stromentnahme vergleichsweise hoch sein kann. Die Elektrolytfüllung wird in einem Kissen neben den Batteriezellen auf­ bewahrt. Das Kissen kann durch Druck zum Platzen ge­ bracht und die Füllung in die Zellen gepreßt werden. Dies geschieht innerhalb etwa 50 ms, woraufhin die Primärbatterie imstande ist, ungefähr 5 s lang 30 V abzugeben.
Der erforderliche Druck (Pfeil 42) zum Platzen des Elektrolytkissens kann mechanisch eingeleitet werden, und zwar durch die Kräfte bei der Sitz/Flugzeug-Trennung, Sitz/Mann-Trennung, durch das Zeitwerk für die Mann/Sitz­ behälter-Trennung oder durch den Abbremsstoß des Sitz­ behälters 11 beim Fallen in die Schlauchboot-Verbindungs­ leine 17.
Im Einsatzfall funktioniert das in Fig. 1 dargestellte Luftnotbergungssystem wie folgt: Das Flugzeug droht abzustürzen, und der Pilot rettet sich mit dem Schleuder­ sitz. Nach dem Ausschuß erfolgt die Sitz/Mann-Trennung, und der Fallschirm entfaltet sich. Aus irgendwelchen Gründen ist der Pilot nicht in der Lage, nun die Mann/ Sitzbehälter-Trennung manuell einzuleiten, oder die automatische Einleitung dieses Trennvorganges ver­ sagt. Der Mann steigt am Fallschirm über See her­ nieder und wassert, ohne sich vom Sitzbehälter ge­ trennt haben zu können. Nun wird der Zentralsensor 10 vom Seewasser aktiviert und löst als erstes die Mann/Sitzbehälter-Trennung aus, d. h. der Sitzbe­ hälter 11 wird vom Körpergurtzeug abgekuppelt, bleibt jedoch durch die Schlauchboot-Verbindungsleine 11 über die Schwimmweste 12 mit der Person verbunden. Mit geringer zeitlicher Verzögerung gegenüber der Auslösung des Sitzbehälters 11 wird über die Leitung 21 die Schwemmweste 12 aktiviert und aufgeblasen, so daß der Pilot in der vorgeschriebenen Rückenlage schwimmt und sicher atmen kann. Mit weiterer zeit­ licher Verzögerung erfolgt nun, ebenfalls ausgehend vom Zentralsensor 10, die Aktivierung des Gurt­ schlosses 13 und dessen selbsttätige Öffnung, so daß die Anschlußgurte 14 frei sind und das Körpergurt­ zeug mit dem daran befestigten Fallschirm von der Person abfällt und sich von ihr entfernt. Gleich­ zeitig damit oder geringfügig zeitlich verzögert geschieht als letztes das Öffnen des Sitzbehälters 11 und das Aufblasen des Schlauchbootes 16, welches sich durch den Aufblasevorgang aus dem Sitzbehälter 11 herausbewegt. Dieser Schritt der Bergungsmaßnahmen wird durch die Einheit 26 im Sitzbehälter 11 hervor­ gerufen, welche hierzu ein weiteres Zeitwerk (nicht dargestellt) enthält, dessen Aktivierung ebenfalls über die Energieleitung 19 erfolgt ist. Der Pilot kann nun das Schlauchboot 16 mittels der Leine 17 zu sich heranholen und einsteigen. Damit ist die Bergung, soweit sie durch das System bewerkstelligt werden kann, beendet. Der Geborgene muß nun darauf warten, daß er in seinem Schlauchboot gefunden wird. Zur Unterstützung der Suche nach ihm findet er im Schlauchboot Rauchpatronen, Farbklecksgeräte usw. vor.
Die vorgesehenen zeitlichen Verzögerungen beim Aus­ lösen der Elemente 11, 12, 13 werden bevorzugt durch entsprechend ausgelegte Treibladungen in Kartuschen von pyrotechnischen Einheiten hervorgerufen, die durch elektrische Stromimpulse, ausgehend vom Zentralsensor 10, gezündet werden. Dabei können Variationsmöglichkeiten vorgesehen sein, indem nicht sämtliche Vorgänge des Bergungsprogrammes selbst­ tätig ablaufen, indem sie vom Zentralsensor 10 gesteuert werden, sondern es ist auch möglich, nur einen Teil der Funktionen zentral zu steuern und die verbleibenden Funktionen manuell oder getrennt automatisch zu aktivieren. Wesentlich ist, daß die Systemauslegung dem geretteten Menschen jede Mög­ lichkeit bietet, seine Bergung bis zum Entern des Schlauchbootes 16 erfolgreich zu vollziehen, wozu er alle erforderlichen Maßnahmen bewußt oder unbe­ wußt und auch bei Ausfall einzelner Teile wegen Beschädigung zur Verfügung haben soll.
Eine weitere Steigerung der Sicherheit kann noch da­ durch erzielt werden, daß zwei Zentraleinheiten 10 von im wesentlichen gleicher Ausbildung angeordnet und durch getrennt zugeordnete Energieleitungen mit den nachgeschalteten Elementen - Sitzbehälter 11, Auftriebskörper 12, Gurtschloß 13 - verbunden sind, wobei die Ansprechempfindlichkeiten der beiden Zentral­ einheiten redundant oder auf verschiedene Auslösefaktoren, beispielsweise einerseits auf barometrischen Druck und andererseits auf Seewasser eingestellt sind.
Wenn die Zentraleinheit 10 gemäß Fig. 2 aus Primär­ batterie 35 und Seewasserschalter 36 besteht und die Druckbeaufschlagung des Elektrolytkissens in der Primärbatterie gemäß Pfeil 42 mechanisch bei­ spielsweise durch die bei der Sitz/Mann-Trennung auf­ tretenden Kräfte ausgelöst wird, so daß es zu diesem Zeitpunkt zur Aktivierung der Primärbatterie 35 kommt, wäre die Dauer der nun einsetzenden Stromentwicklung in der Batterie zu kurz, um die oben erläuterten Aus­ lösevorgänge nach der Wasserung des Piloten noch einleiten zu können. Zur Abhilfe dient hier der Kondensator 37, der durch die aktivierte Primär­ batterie aufgeladen und erst nach der Wasserung mittels des Seewasserschalters 36 entladen wird, wodurch die Kartuschen 40 gezündet und die Automaten 41 in Be­ trieb gesetzt werden, um die beschriebenen Funktionen in der richtigen Reihenfolge in Gang zu setzen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan­ sprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen­ barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombi­ nationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims (5)

1. Luftnotbergungssystem bestehend aus Schleudersitz mit Sitzbehälter und darin verpacktem Schlauchboot, kombiniertem Fallschirm-, Sitzverbindungs- und Anschnall-Gurtzeug mit wenigstens einem in einer Packhülle verpacktem Fallschirm, und aus einem aufblasbaren Auftriebskörper, wobei eine selbsttätig aktivierbare Zentraleinheit vorgesehen ist, welche über Energieleitungen mit jeweils im Notfall zeit­ bestimmt zu aktivierenden Trennvorrichtungen für die vorge­ nannten Elemente verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentraleinheit (10) als eine einen hinreichenden Gasdruck erzeugende pyrotechnische Einheit mit einem zuge­ ordneten Zeitwerk und die Energieleitungen als gasleitende Rohrleitungen (19, 21, 23) ausgebildet und beide am Körper­ gurtzeug (14) befestigt sind und daß die der Zentraleinheit (10) nachgeschalteten Elemente - Sitzbehälter (11), Auf­ triebskörper (12), Gurtschloß (13) - mittels der auf sie geleiteten Gaskräfte auslösbar eingerichtet sind, wobei in den Rohrleitungen (19, 21, 23) zwischen der Zentraleinheit (10) und den betreffenden Elementen (11, 12, 13) leicht lösbare Trennkupplungen (20, 22) eingeschaltet sind. 2. Luftnotbergungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Trennkupplungen (20) durch Zug in Leitungs­ richtung trennbar ausgebildet sind.
3. Luftnotbergungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (11, 12, 13) in entsprechenden Zylindern geführte und von den durch die Leitungen (19, 21, 23) aufgebrachten Gasdruck beaufschlagte Betätigungskolben aufweisen, deren Abtriebsorgane die jeweils erforderliche Auslösung bewirken.
4. Luftnotbergungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der Zentraleinheit (10) nachgeschalteten Elemente (11, 12, 13) jeweils zusätzliche Handauslösevorrichtungen aufweisen.
5. Luftnotbergungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper (12) aus einer Schwimmweste besteht, und daß zwischen dem im Sitz­ behälter (11) untergebrachten Schlauchboot und der Schwimm­ weste (12) eine Verbindungsleine angeordnet ist.
6. Luftnotbergungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zentraleinheiten von im wesentlichen gleicher Ausbildung angeordnet und durch getrennte zugeordnete Energieleitungen mit den nachge­ schalteten Elementen (11, 12, 13) verbunden sind, wobei die Ansprechempfindlichkeiten der beiden Zentraleinheiten auf verschiedene Auslösefaktoren, beispielsweise einer­ seits, auf barometrischen Druck und andererseits auf See­ wasser eingestellt sind.
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