DE3213995C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Luftnotbergungssystem bestehend
aus Schleudersitz mit Sitzbehälter und darin verpacktem
Schlauchboot, kombiniertem Fallschirm-, Sitzverbindungs- und
Anschnall-Gurtzeug mit wenigstens einem in einer Packhülle
verpackten Fallschirm, und aus einem aufblasbaren Auftriebs
körper, wobei eine selbsttätig aktivierbare Zentraleinheit
vorgesehen ist, welche über Energieleitungen mit jeweils im
Notfall zeitbestimmt zu aktivierenden Trennvorrichtungen für
die vorgenannten Elemente verbunden ist.
Ein Luftnotbergungssystem mit den eingangs genannten
Merkmalen ist in der DE-OS 21 00 205 beschrieben; bei dem
bekannten System ist bereits vorgesehen, die einzelnen
Bestandteile des Luftnotbergungssystems nacheinander
auszulösen. Ein Problem besteht dabei darin, daß der Pilot
beziehungsweise die Teile des Bergungssystems an
verschiedenen Stellen mit den im Flugzeug befindlichen
Ausrüstungen verbunden sind, so daß entsprechend auslösbare
Trennvorrichtungen vorgesehen sein müssen. Hierzu ist bei
dem bekannten Gegenstand ein zentraler Schalter vorgesehen,
der einen elektrischen Impuls zu einzelnen dezentral
angeordneten Trennvorrichtungen übermittelt, wobei die
dezentralen Trennvorrichtungen jeweils ihnen dezentral
zugeordnete pyrotechnische Auslöseeinheiten aufweisen, die
durch den von dem Zentralschalter abgegebenen Impuls
aktiviert werden und die Trennung der jeweils miteinander
verbundenen Elemente voneinander bewirken.
Mit dem bekannten Luftnotbergungssystem ist der Nachteil
verbunden, daß die relativ komplizierten pyrotechnischen
Auslösevorrichtungen für die dezentralen Trennvorrichtungen
jeweils mehrfach vorgesehen sein müssen, wodurch sich das
Risiko einer Fehlauslösung beziehungsweise nicht in allen
Teilen eingeleiteten Auslösung erhöht. Dabei will die
bekannte Anordnung bei der dezentralen Anordnung der Trenn
vorrichtungen mit zugeordneten Auslöseeinheiten den Sicher
heitsstandard durch eine komplizierte Schaltung verbessern,
jedoch liegt gerade hierin das mit dem bekannten Bergungs
system verbundene Funktionsrisiko. Für eine vollständige
Funktion des bekannten Bergungssystem ist nämlich Voraus
setzung, daß alle dezentral angeordneten Trennvorrichtungen
die ihnen zugewiesene Funktion sicher ausführen, um das
Leben der rettenden Personen nicht zu gefährden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
gattungsgemäßes Bergungssystem sicherer zu machen und
hinsichtlich seiner funktionellen Bestandteile zu
vereinfachen, damit unter allen Umständen für einen sicheren
Ablauf der Bergungsfunktionen gesorgt ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Hauptanspruch;
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung sieht im wesentlichen vor, zentral einen
Gasdruck zu erzeugen und unter Zwischenschaltung eines
zugeordneten Zeitwerkes den Gasdruck über im Körpergurtzeug
angeordnete Rohrleitungen auf die einzelnen
Trennvorrichtungen überzuleiten, wobei die Rohrleitungen
leicht lösbare Trennkupplungen aufweisen, damit die
einzelnen Elemente leicht und sicher voneinander trennbar
sind. Wichtig dabei ist, daß alle erforderlichen Leitungen
wie auch die gaserzeugende Zentraleinheit am Körpergurtzeug
des Insassen untergebracht sind.
Hierzu sind in der US 38 84 436 bereits für die einen
Piloten mit Fallschirm und/oder Sitzbehälter verbindenden
Gurtzeuge über Gasdruck auslösbare Schlösser vorgeschlagen,
wobei die Schlösser über auch flexibel ausgeführte und
teilweise am Körpergurtzeug verlaufende Leitungen mit einer
zentralen, im Notfall auslösbaren Gasquelle derart verbunden
sind, daß der im Notfall freigegebene Gasdruck auf die
Schlösser einwirkt und deren Freigabe bewirkt. Es fehlt
jedoch an einem Zeitwerk zur Steuerung der Trennvorgänge,
ferner an über die lösbaren Schlösser hinaus in die
Leitungen eingeschalteten Trennkupplungen und schließlich ist
auch die zentrale Gasquelle nicht am Körpergurtzeug
angeordnet. In gleicher Weise zeigt die US 40 28 948
ebenfalls am Gurtzeug eines Piloten angeordnete einen
Gasdruck zu entsprechend lösbar eingerichteten Verbindungs
schnallen überleitende Leitungen, wobei in dieser Druck
schrift im einzelnen die Ausbildung des Zündmechanismus für
die Gasquellen und der Gasquellen im einzelnen für die
jeweiligen Leitungen angesprochen sind.
Mit der Erfindung ist unter anderem der Vorteil einer
wesentlichen Steigerung des Sicherheitsgefühls der zu
rettenden und zu bergenden Personen verbunden, weil
Fehlhandlungen nach dem Ausschuß schon vom Ansatz her
vermieden werden können, welche häufig das Unfallrisiko
erhöhen, weil der Betreffende zwar aus dem Flugzeug
zunächst gerettet wurde, aber anschließend durch falsches
Verhalten neue und möglicherweise tödliche Schwierigkeiten
verursacht hat. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des
Luftnotbergungssystems laufen die zur Bergung notwendigen
Abläufe im ungünstigen Fall völlig selbsttätig ab, so daß
bewußte Handlungen des Geretteten in dieser Beziehung
überflüssig sind. Gleichwohl sieht die Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel auch vor, zusätzlich Handauslösevor
richtungen anzuordnen.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die in den
Rohrleitungen angeordneten Trennkupplungen durch Zug in
Leitungsrichtung leicht trennbar, so daß ein automatischer
Ablauf der Trennung ermöglicht ist.
Es kann ferner vorgesehen sein, die durch den Gasdruck
auslösbar eingerichteten Elemente wie Sitzbehälter, Auf
triebskörper oder Gurtschloß mit in entsprechenden Zylindern
geführten und von den über die Leitungen übergeleiteten
Gasdruck beaufschlagten Betätigungskolben zu versehen, deren
Abtriebsorgane die jeweils erforderliche Auslösung der
Elemente bewirken. In vorteilhafter Weise können die der
Zentraleinheit nachgeschalteten Elemente jeweils zusätzliche
Handauslösevorrichtungen aufweisen.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht der
Auftriebskörper aus einer Schwimmweste, wobei zwischen dem
im Sitzbehälter untergebrachten Schlauchboot und der
Schwimmweste eine Verbindungsleine angeordnet ist, so daß
der mit der Schwimmweste ausgerüstete Pilot im Notfall
ständig mit dem Schlauchboot verbunden ist.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind zwei
Zentraleinheiten von im wesentlichen gleicher Ausbildung
angeordnet und über getrennt zugeordnete Energieleitungen
mit den nachgeschalteten Elementen verbunden, wobei die
Ansprechempfindlichkeiten der beiden Zentraleinheiten auf
verschiedene Auslösefaktoren, beispielsweise einerseits auf
barometrischen Druck und andererseits auf Seewasser,
eingestellt sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es
zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung das
Bergungssystem mit seinen Elementen,
Fig. 2 das Schaltungsschema einer Zentraleinheit
mit Primärbatterie und Seewasserschalter.
Wesentlicher Bestandteil des Systems ist eine zentrale
Steuereinheit 10, nachfolgend Zentraleinheit oder auch
Zentralsensor genannt. Hierbei handelt es sich um ein
Organ, welches dazu eingerichtet ist, Energieimpulse
abzugeben, beispielsweise elektrische Signale oder
Gasdruckstöße. Die Auslösung der Zentraleinheit 10
kann in herkömmlicher Weise durch Berührung mit See
wasser geschehen, beispielsweise über eine Seewasser
batterie, einen Seewasserschalter mit Permanentbatterie
oder einen Seewasserschalter mit Primärbatterie; die
letztgenannte Möglichkeit ist in Fig. 2 schematisch
dargestellt. Der Zentralsensor 10 kann auch ein
mechanisches oder chemisch-physikalisches Zeitwerk
enthalten. Er wird vorzugsweise am Körpergurtzeug der
zu bergenden Person lösbar befestigt, kann aber auch
im Sitzbehälter des Schleudersitzes untergebracht
werden, wobei sich erstgenanntes für die Ausführung der
Energieleitungen als Gasdruckleitungen, letztgenanntes
für die Ausführung mit elektrischen Leitungen empfiehlt.
Der Zentralsensor 10 steuert eine Anzahl von System
elementen, indem er aktivierend und auslösend auf
diese einwirkt. Solche Elemente sind ein Sitzbehälter
11, ein Auftriebskörper bzw. eine sogenannte Schwimm
weste 12 und ein zentrales Gurtschloß 13 des zuge
ordneten kombinierten Gurtzeuges, welches in der
Zeichnung nur durch vier Anschlußgurte 14 mit Einsteck
zungen 15 angedeutet ist. Im Sitzbehälter 11 verpackt
ist ein selbsttätig aufblasbares Einmann-Schlauchboot 16,
das durch eine Verbindungsleine 17 an der Schwimm
weste 12 lösbar befestigt ist. Die Schlauchboot-
Verbindungsleine 17 enthält eine Trennkupplung 18,
welche manuell betätigt werden kann.
Die Elemente 11, 12, 13 sind über die bereits erwähnten
Energieleitungen zur Fortleitung von Gasdruck oder
elektrischem Strom an den Zentralsensor 10 ange
schlossen. Hierbei handelt es sich entweder um ent
sprechend flexible Schlauchrohrleitungen oder
elektrische Kabel. Der Gasdruck in den Schlauchrohr
leitungen wird jeweils für eine verhältnismäßig längere
Zeit zur Auslösung der verschiedenen aufeinanderfolgenden
Funktionen benötigt, wogegen bei der elektrischen Aus
führung nur ein einmaliger Impuls erforderlich ist,
um alle weiteren Funktionen auszulösen. Deshalb kann
der Zentralsensor 10 bei Ausbildung der Energie
leitungen in Form von elektrischen Kabeln auch im Sitz
behälter 11 untergebracht werden, da dessen Trennung
vom Mann erst nach Abgabe des einmaligen elektrischen
Impulses an die anderen Baugruppen geschieht. In
konstruktiver Hinsicht ist die Unterbringung des
Zentralsensors 10 im Sitzbehälter 11 gegenüber der
Anbringung am Gurtzeug vorteilhaft.
Zwischen dem Zentralsensor 10 und dem Sitzbehälter 11
ist eine Leitung 19 vorgesehen, in welcher eine Trenn
kupplung 20 eingeschaltet ist. Vom Sensor 10 zur
Schwimmweste 12 verläuft eine Leitung 21 mit Trenn
kupplung 22, und zum Zentralgurtschloß 13 erstreckt
sich eine Leitung 23. Die Leitungen werden knick
sicher und zweckmäßig gepolstert und geschützt, bei
spielsweise in der nicht dargestellten Kombinations
kleidung des Piloten oder am Körpergurtzeug, verlegt.
Die Trennkupplungen 20, 22 sind so ausgebildet,
daß sie durch Zug in Längsrichtung der zugeordneten
Leitung getrennt werden können.
Der Sitzbehälter 11, welcher das verpackte Schlauch
boot 16 und dessen Inhalt an Überlebensmitteln auf
nimmt, ist auch mit einer Gasflasche 24 und zuge
ordnetem Ventil 25 zum Aufblasen des Schlauchbootes
16 ausgestattet. Die Aktivierung des Ventils 25 ge
schieht mittels einer elektrischen, pneumatischen
oder pyrotechnischen Einheit 26, welche von dem die
Leitung 19 durchschreitenden Energieimpuls gesteuert
wird und über zwei Seilzüge einerseits den nicht dar
gestellten Kegelverschluß des Behälters 11 durch
Ziehen eines Stiftes öffnet und andererseits das nicht
dargestellte Auslöseseil aus dem Auslösekopf des
Ventils 25 herauszieht, wodurch der Stößel zum Durch
schlagen der Membrane freigegeben wird. Hierbei kann
ein elementeigenes Zeitwerk 27 eingeschaltet sein,
beispielsweise eine Kartusche 27. Außerdem ist der
Sitzbehälter 11 noch mit einer manuellen Auslöse
vorrichtung versehen, die in Fig. 1 durch zwei Hand
griffe 28 angedeutet ist. Der Pfeil 29 versinnbild
licht das Aufblasen und die Freigabe des Schlauch
bootes 16.
Der als Schwimmhilfe oder -weste 12 dienende Auftriebs
körper enthält ebenfalls in herkömmlicher Weise eine
Gasflasche 30, ein zugeordnetes Ventil 31 und eine
manuelle Auslösevorrichtung 32. Das Ventil 31 ist
so eingerichtet, daß es auch durch einen Energieimpuls
aus der Leitung 21 aktiviert werden kann, so daß die
Schwimmweste 12 durch den Zentralsensor 10 steuerbar
ist. An einem zweckmäßig verstärkten Fixpunkt 33 der
Schwimmweste 12 ist die Schlauchboot-Verbindungs
leine 17 angeschlagen.
Das zentrale Gurtschloß 13 des Körpergurtzeuges mit
seinen Anschlußgurten 14, 15 ist ebenfalls zur
selbsttätigen Auslösung aufgrund eines Energie
impulses, der die Leitung 23 durchschreitet, ausge
bildet und eingerichtet. Hierzu enthält das Schloß
beispielsweise einen nicht dargestellten mittigen Haupt
zapfen, der eine Rastscheibe bewegt, in die die Gurt
zungen 15 eingehakt sind. Der Haupfzapfen kann sowohl
durch manuelles Drehen und Drücken an der Griffscheibe
34 des Schlosses 13 zwecks Öffnung des Schlosses als
auch selbsttätig durch Federkraft oder Gasdruck bewegt
werden. Der Hauptzapfen kann mit einem Kolben ausge
bildet sein, wobei die Zapfenführung als Zylinder vor
gesehen ist. Der Gasdruck wird mittels des Kolbens
in Bewegungsenergie verwandelt, welche die Rastscheibe
löst.
Nicht dargestellte Hubwerke mit Kolben und Zylinder
können auch in den Elementen 11 und 12 vorgesehen sein,
um die betreffenden Funktionen auszulösen.
Fig. 2 verdeutlicht die Ausführung der Zentraleinheit
10 mit Primärbatterie 35 und Seewasserschalter 36, wobei
zwischen diese und parallel zur Primärbatterie 35
noch ein Kondensator 37 als Verzögerungsglied gelegt
ist. Mittels der von der Primärbatterie 35 im Bedarfsfall
beigestellten elektrischen Energie werden über elektrische
Leitungen 38, 39 drei Kartuschen 40 gezündet, welche
wiederum zugeordnete Auslöseautomaten 41 aktivieren,
die beispielsweise den Bauteilen 26, 31, 34 in Fig. 1
entsprechen.
Die Primärbatterie 35 hat den Vorteil, daß sie erst
dann Leistung abgibt, wenn sie aktiviert worden ist.
Es handelt sich um eine Füllbatterie, deren Elektro
lyt außerhalb der Batteriezellen gelagert wird. Im
Bedarfsfall wird der Elektrolyt äußerst schnell in
die vorgeladenen Zellen gefüllt, wodurch die Batterie
für die Entladung aktiviert wird. Es ist nur eine
einmalige Entladung vorgesehen, wobei die Stromentnahme
vergleichsweise hoch sein kann. Die Elektrolytfüllung
wird in einem Kissen neben den Batteriezellen auf
bewahrt. Das Kissen kann durch Druck zum Platzen ge
bracht und die Füllung in die Zellen gepreßt werden.
Dies geschieht innerhalb etwa 50 ms, woraufhin die
Primärbatterie imstande ist, ungefähr 5 s lang 30 V
abzugeben.
Der erforderliche Druck (Pfeil 42) zum Platzen des
Elektrolytkissens kann mechanisch eingeleitet werden,
und zwar durch die Kräfte bei der Sitz/Flugzeug-Trennung,
Sitz/Mann-Trennung, durch das Zeitwerk für die Mann/Sitz
behälter-Trennung oder durch den Abbremsstoß des Sitz
behälters 11 beim Fallen in die Schlauchboot-Verbindungs
leine 17.
Im Einsatzfall funktioniert das in Fig. 1 dargestellte
Luftnotbergungssystem wie folgt: Das Flugzeug droht
abzustürzen, und der Pilot rettet sich mit dem Schleuder
sitz. Nach dem Ausschuß erfolgt die Sitz/Mann-Trennung,
und der Fallschirm entfaltet sich. Aus irgendwelchen
Gründen ist der Pilot nicht in der Lage, nun die Mann/
Sitzbehälter-Trennung manuell einzuleiten, oder die
automatische Einleitung dieses Trennvorganges ver
sagt. Der Mann steigt am Fallschirm über See her
nieder und wassert, ohne sich vom Sitzbehälter ge
trennt haben zu können. Nun wird der Zentralsensor
10 vom Seewasser aktiviert und löst als erstes die
Mann/Sitzbehälter-Trennung aus, d. h. der Sitzbe
hälter 11 wird vom Körpergurtzeug abgekuppelt, bleibt
jedoch durch die Schlauchboot-Verbindungsleine 11
über die Schwimmweste 12 mit der Person verbunden.
Mit geringer zeitlicher Verzögerung gegenüber der
Auslösung des Sitzbehälters 11 wird über die Leitung
21 die Schwemmweste 12 aktiviert und aufgeblasen,
so daß der Pilot in der vorgeschriebenen Rückenlage
schwimmt und sicher atmen kann. Mit weiterer zeit
licher Verzögerung erfolgt nun, ebenfalls ausgehend
vom Zentralsensor 10, die Aktivierung des Gurt
schlosses 13 und dessen selbsttätige Öffnung, so daß
die Anschlußgurte 14 frei sind und das Körpergurt
zeug mit dem daran befestigten Fallschirm von der
Person abfällt und sich von ihr entfernt. Gleich
zeitig damit oder geringfügig zeitlich verzögert
geschieht als letztes das Öffnen des Sitzbehälters 11
und das Aufblasen des Schlauchbootes 16, welches sich
durch den Aufblasevorgang aus dem Sitzbehälter 11
herausbewegt. Dieser Schritt der Bergungsmaßnahmen
wird durch die Einheit 26 im Sitzbehälter 11 hervor
gerufen, welche hierzu ein weiteres Zeitwerk (nicht
dargestellt) enthält, dessen Aktivierung ebenfalls
über die Energieleitung 19 erfolgt ist. Der Pilot
kann nun das Schlauchboot 16 mittels der Leine 17
zu sich heranholen und einsteigen. Damit ist die
Bergung, soweit sie durch das System bewerkstelligt
werden kann, beendet. Der Geborgene muß nun darauf
warten, daß er in seinem Schlauchboot gefunden wird.
Zur Unterstützung der Suche nach ihm findet er im
Schlauchboot Rauchpatronen, Farbklecksgeräte usw.
vor.
Die vorgesehenen zeitlichen Verzögerungen beim Aus
lösen der Elemente 11, 12, 13 werden bevorzugt durch
entsprechend ausgelegte Treibladungen in Kartuschen
von pyrotechnischen Einheiten hervorgerufen, die
durch elektrische Stromimpulse, ausgehend vom
Zentralsensor 10, gezündet werden. Dabei können
Variationsmöglichkeiten vorgesehen sein, indem nicht
sämtliche Vorgänge des Bergungsprogrammes selbst
tätig ablaufen, indem sie vom Zentralsensor 10
gesteuert werden, sondern es ist auch möglich, nur
einen Teil der Funktionen zentral zu steuern und die
verbleibenden Funktionen manuell oder getrennt
automatisch zu aktivieren. Wesentlich ist, daß die
Systemauslegung dem geretteten Menschen jede Mög
lichkeit bietet, seine Bergung bis zum Entern des
Schlauchbootes 16 erfolgreich zu vollziehen, wozu
er alle erforderlichen Maßnahmen bewußt oder unbe
wußt und auch bei Ausfall einzelner Teile wegen
Beschädigung zur Verfügung haben soll.
Eine weitere Steigerung der Sicherheit kann noch da
durch erzielt werden, daß zwei Zentraleinheiten 10
von im wesentlichen gleicher Ausbildung angeordnet
und durch getrennt zugeordnete Energieleitungen
mit den nachgeschalteten Elementen - Sitzbehälter 11,
Auftriebskörper 12, Gurtschloß 13 - verbunden sind,
wobei die Ansprechempfindlichkeiten der beiden Zentral
einheiten redundant oder auf verschiedene Auslösefaktoren,
beispielsweise einerseits auf barometrischen Druck und
andererseits auf Seewasser eingestellt sind.
Wenn die Zentraleinheit 10 gemäß Fig. 2 aus Primär
batterie 35 und Seewasserschalter 36 besteht und
die Druckbeaufschlagung des Elektrolytkissens in
der Primärbatterie gemäß Pfeil 42 mechanisch bei
spielsweise durch die bei der Sitz/Mann-Trennung auf
tretenden Kräfte ausgelöst wird, so daß es zu diesem
Zeitpunkt zur Aktivierung der Primärbatterie 35 kommt,
wäre die Dauer der nun einsetzenden Stromentwicklung
in der Batterie zu kurz, um die oben erläuterten Aus
lösevorgänge nach der Wasserung des Piloten noch
einleiten zu können. Zur Abhilfe dient hier der
Kondensator 37, der durch die aktivierte Primär
batterie aufgeladen und erst nach der Wasserung mittels
des Seewasserschalters 36 entladen wird, wodurch die
Kartuschen 40 gezündet und die Automaten 41 in Be
trieb gesetzt werden, um die beschriebenen Funktionen
in der richtigen Reihenfolge in Gang zu setzen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan
sprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen
barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen
können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombi
nationen untereinander für die Verwirklichung der
Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Claims (5)
1. Luftnotbergungssystem bestehend aus Schleudersitz mit
Sitzbehälter und darin verpacktem Schlauchboot, kombiniertem
Fallschirm-, Sitzverbindungs- und Anschnall-Gurtzeug mit
wenigstens einem in einer Packhülle verpacktem Fallschirm,
und aus einem aufblasbaren Auftriebskörper, wobei eine
selbsttätig aktivierbare Zentraleinheit vorgesehen ist,
welche über Energieleitungen mit jeweils im Notfall zeit
bestimmt zu aktivierenden Trennvorrichtungen für die vorge
nannten Elemente verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentraleinheit (10) als eine einen hinreichenden
Gasdruck erzeugende pyrotechnische Einheit mit einem zuge
ordneten Zeitwerk und die Energieleitungen als gasleitende
Rohrleitungen (19, 21, 23) ausgebildet und beide am Körper
gurtzeug (14) befestigt sind und daß die der Zentraleinheit
(10) nachgeschalteten Elemente - Sitzbehälter (11), Auf
triebskörper (12), Gurtschloß (13) - mittels der auf sie
geleiteten Gaskräfte auslösbar eingerichtet sind, wobei
in den Rohrleitungen (19, 21, 23) zwischen der Zentraleinheit
(10) und den betreffenden Elementen (11, 12, 13) leicht
lösbare Trennkupplungen (20, 22) eingeschaltet sind.
2. Luftnotbergungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trennkupplungen (20) durch Zug in Leitungs
richtung trennbar ausgebildet sind.
3. Luftnotbergungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elemente (11, 12, 13) in entsprechenden
Zylindern geführte und von den durch die Leitungen (19, 21, 23)
aufgebrachten Gasdruck beaufschlagte Betätigungskolben
aufweisen, deren Abtriebsorgane die jeweils erforderliche
Auslösung bewirken.
4. Luftnotbergungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die der Zentraleinheit (10)
nachgeschalteten Elemente (11, 12, 13) jeweils zusätzliche
Handauslösevorrichtungen aufweisen.
5. Luftnotbergungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auftriebskörper (12) aus
einer Schwimmweste besteht, und daß zwischen dem im Sitz
behälter (11) untergebrachten Schlauchboot und der Schwimm
weste (12) eine Verbindungsleine angeordnet ist.
6. Luftnotbergungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zentraleinheiten von
im wesentlichen gleicher Ausbildung angeordnet und durch
getrennte zugeordnete Energieleitungen mit den nachge
schalteten Elementen (11, 12, 13) verbunden sind, wobei
die Ansprechempfindlichkeiten der beiden Zentraleinheiten
auf verschiedene Auslösefaktoren, beispielsweise einer
seits, auf barometrischen Druck und andererseits auf See
wasser eingestellt sind.
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