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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Flittern. Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer neuen
Art von Flittern, deren Körper aus Gelatine, Metall, Leder, Karton usw. bestehen
und die sich dadurch auszeichnen, daß in die Gelatine oder den anderen Stoff, aus
welchem der' Flitter besteht, nach einem beliebigen Muster Scheibchen aus Metall,
Gelatine, Samt, oder anderen geeigneten- Stoffen eingelegt sind, wobei diese Einlagen
in durch Prägen entstandene Vertiefungen in den Flittern oder aber auch in Löcher
der Flitter eingelegt sein können, in welch letzterem' Falle sie auf beiden Seiten
der Flitter sichtbar sind.
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Es sind schon Verfahren zur Herstellung von Einlagen auf anderen Gegenständen,
d. h;. nicht auf Flittern, bekannt, diese Verfahren sind aber kompliziert, weil
zur Ausführung derselben zwischen das die Einlagen bildende Blatt und den Teil,
welcher die Einlagen aufnehmen soll, eine Matrize eingeschaltet werden muß oder
aber der zur Aufnahme der Einlagen bestimmte Körper vorher mit entsprechenden Lochungen
versehen werden muß.
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Diese bekannten Verfahren würden außerdem auch zur Herstellung von
Einlagen in Flittern kaum anwendbar sein, weil die verschiedenen Handhabungen bei
diesen Verfahren unter Verwendung eines Materiales vcn der geringen Dicke der. Flitter
nur äußerst schwierig ausgeführt werden könnten.-Das den Gegenstand der Erfindung
bildende Verfahren soll diese Nachteile vermeiden dadurch, .daß der Teil, welcher
die Einlage bildet und welcher aus dem Einlagestreifen ausgestanzt ist, selbst die
Patrize zum Ausstanzen der zu seiner Aufnahme erforderlichen Öffnung in dem Flitterstreifen
bildet und beim Fertigprodukt -in der von ihm selbst gestanzten Aussparung
des Flitters verbleibt.
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Auf den Zeichnungen sind beispielsweise mehrere Flitter und die zu
ihrer Herstellung dienenden Vorrichtungen schematisch veranschaulicht.
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"Es zeigt Fig. = in sehr vergrößertem Maßstabe in Draufsicht und Fig.2
im Schnitt nach der Linie A-A in Fig. r einen runden Gelatineflitter a, in
den sieben Scheiben b von anderer Farbe oder anderer Beschaffenheit als derjenigen
des Flitters a eingelegt sind. Die Scheiben b haben die gleiche Stärke wie der Flitter
a und füllen., wie Fig. 2 zeigt, den ausgestanzten Teil des Flitters aus.
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Fig. 3 und q. zeigen einen Flitter cal mit sieben eingelegten ebenen
Metallscheibchen bl, die dünner als der Hauptteil des Flitters al sind. Die Scheiben
bl können gewünschtenfalls mit Facetteri versehen werden.
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Zwecks Befestigung sind sowohl durch den Hauptteil der Flitter als
aueh durch die Einlagen hindurchgehende Löcher c vorgesehen, doch könnten natürlich
auch andere Befestigungsmittel für die Flitter Verwendung finden.
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Fig. 5 und 6 zeigen einen Metallflitter a3; in den sieben Gelatinescheibenb3
eingesetzt worden sind, die dicker als der Flitter selbst sind, also beiderseits
über ihn hinausragen. Durch Anwendung des bekannten Quellverfahrens lassen sich
mit den sogenannten Perleinlagen ähnliche Wirkungen erzielen. Um während des Quellens
ein Herausfallen der Inkrustierungen zu verhüten, können sie bei
Anbringung
auf beiden Seiten zusammengedrückt werden, derart, daß sie über die Lccl-3-ränder
des Flitters greifende Flansche erhalten.
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Die Flitter können selbstverständlich auch mit verschieden gefärbten
oder verschieden gearteten Einlagen versehen werden.
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Um derartige Flitter anzufertigen, we: den in eine gewöhnliche Stanze
zwei übereinanderliegende Streifen A, B eingeführt, von denen der untere,
den Hauptteil des Flitters bildende Streifen A aus Gelatine oder anderem Material
von geeigneter Stärke und der obere, die Inkrustierungen ergebende Streifen B je
nach der Art der Einlagen aus Metallfolie, Gelatine oder anderem Stoff bestehen
kann. Es werden nun zunächst in bekannter Weise mittels kleiner Durchschläge oder
Nadeln in beide Streifen A, B die zur Befestigung des Flitters bestimmten Löcher
c gestanzt.
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Sollen die Einlagen in den Flittern. von beiden Seiten sichtbar sein
(Fig: i und a), und hat der obere Streifen dieselbe Dicke wie der untere, so werden
mittels des auf und ab beweglichen Stempels d (Fig. 7) aus dem oberen Streifen die
die Inkrustierungen bildenden Plättchen b und gleichzeitig mittels desselben Stempels
im unteren Streifen ein ebenso großer Butzen f ausgestanzt, der in dem Augenblick
ausgestoßen wird, in welchem der Butzen aus dem oberen Streifen in den unteren Streifen
hineingedrückt wird. Bei dem nächsten Hub wird der Flitter aus dem unteren _ Streifen
A und gleichzeitig ein in Größe und Form dem Flitter entsprechender Butzen aus dem
oberen Streifen ausgestanzt, der an der Stelle der Einlage durchlocht ist und Abfall
bildet.
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Sind die den Flitter beim zweiten Hub ausstanzenden Stempel um ein
genügendes Maß länger als die Stempel d, so wird der letzterwähnte Abfallbutzen
gleichzeitig mit dem Flitter ausgestoßen; sind diese Stempel dagegen ebenso lang
wie die Stempel d, so wird der durchlochte Abfallbutzen in dem unteren Streifen
A steckenbleiben, und es wird nur der fertige Flitter ausgeworfen, so daß im letzteren
Falle das Auslesen der fertigen Flitter aus dem Abfall erspart bleibt.
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Sollen die Einlagen anstatt in Lochungen des Flitters nur in Aussparungen
dieses eingelegt werden (Fig. 3 und q.), so erhält der obere Streifen B' eine geringere
Stärke als der untere Streifen A', und der Stempel d bildet hier beim Ausstanzen
der Einlagen aus dem oberen Streifen in den unteren Streifen nur eine Vertiefung,-
in die das ausgestanzte Stück des oberen Streifens hineingepreßt wird. Hierauf werden,
um den nunmehr folgenden Vor Schub des Streifens nicht zu behindern, die aus dem
unteren Streifen ausgeprägten und in die entsprechenden Löcher der Matrize getriebenen
Teile des unteren Streifens durch Dorne e wieder aus den Löchern ausgehoben. Die
Dorne g werden zu diesem Zwecke von einer unter der Wirkung von Federn i be"tändig
gegen -die untere Fläche der Matrize gepreßten Platte h getragen (Fig. 8 und 9).
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An Stelle der gelochten Matrize können auch glatte oder an ihrer Oberfläche
mit Vertiefungen. versehene Matrizen benutzt werden, jedoch muß dann der untere
Streifen aus weichem oder p-.eßfähigem Material, z. B. Leder, Karton und irrbesondere
Gelatine, . welch letztere in bekannter Weise erweicht werden kann, bestehen. Der
Stanzstempel d drückt in diesem Falle die Einlagen in die Vertiefungen, die er gleichzeitig
in dem unteren Streifen durch Prägen erzeugt.
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Werden Einlagen, die dicker als der Flitter sind, z. B. Gelatineeinlagen,
auf Metallflittern (Fig. 5 und 6) benutzt, so wird beim zweiten Hub die Inkrustierung
b3 so in den unteren Streifen A3 hineingedrückt, daß ihre obere Fläche bündig mit
derjenigen des Streifens A3 liegt. Alsdann wird mittels eines Stempels j und einer
Plätte k (Fig. io) die Einlage wieder so weit angehoben, bis sie gleich weit über
beide Seiten des den Flitter bildenden Streifens A 3 hervorragt.
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Um in einem Arbeitsgange Flitter mit Einlagen von zwei verschiedenen
Farben oder verschiedener Art herzustellen, bedient man sich z. B. der in Fig. ii
angedeuteten Vorrichtung. Es werden dort die Flitter mit Einlagen von gleicher Stärke
versehen, die aus zwei verschieden gefärbten Gelatinestreifen B5, Bs ausgestanzt
sind: Die Streifen B5, BG werden zu dem Zweck über und unter dem Streifen A4 angeordnet,
und gewisse Einlagen werden vermittels über dem oberen Streifen angeordnete, mit
unter dem- Streifen fest angebrachten Matrizen m' zusammenwirkende Stanzstempel
m gebildet, während die übrigen Einlagen gleichzeitig durch bewegliche, mit dem
Stempel m verbundene Matrizen o und mit den Matrizen ml verbundene Stempel o' in
dem mittleren Streifen angebracht werden; die ersterwähnten Einlagen werden auf
diese Weise aus dem oberen StreifenB5 ausgestanzt und die letzterwähnten aus dem
Streifen B6.
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In ähnlicher Weise können ferner gleichzeitig auf beiden Seiten des
mittleren Streifens metallische Einlagen erzeugt werden, die, un-. mittelbar über
oder versetzt zueinander angeordnet sein und dieselbe oder auch verschiedene Farben
haben können. Zu die-. ein Zwecke wird der mittlere, den Körper des Flitters bildende
Streifen zwischen zwei Metallfolien gelegt, worauf die drei Streifen zwischen eine
Reihe von festen und beweglichen Stempeln geführt werden. Die Einlagen werden -alsdann
auf beiden Seiten des mittleren Gelatinestreifens eingepreßt. Sollen die Einlagen
übereinanderliegen,
so werden die oberen beweglichen Stempel genau
über den unteren festen Stempel angebracht, wie es z. B. Fig. 12 zeigt. In dieser
Figur ist der mittlere Gelatinestreifen mit R bezeichnet, während S und T Metallfolien
darstellen; U ist ein von einer Platte U1 getragener Prägestempel und V ein unbeweglicher
Stempel, der durch die Matrizen V' getragen wird.
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Um eine bessere Einfassung der Einlagen in den Gelatineflittern zu
erzielen, und zugleich das Eindringen des Stempels in die Gelatine zu erleichtern,
können in bekannter Weise der zur Bildung des Hauptteiles der Flitter bestimmte
Gelatinestreifen und auch der die Einlagen bildende obere Streifen, falls er ebenfalls
aus Gelatine besteht, vor oder während des Durchganges der Streifen unter dem Stempel
durch Erwärmen erweicht werden.
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Der mit Einlagen versehene Streifen kann zunächst ganz gelassen und
nachträglich mittels geeigneter Werkzeuge in Flitter von gewünschter Form zerschnitten
werden.