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Augenchirurgisches Instrument zum Eröffnen und Heraus-
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trennen der vorderen Linsenkapsel = = = = = = = = = = = = = = = =
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Erfindung bezieht sich auf ein augenchirurgisches Instrument zum Eröffnen und Heraustrennen
der vorderen Linsenkapsel, das eine durch eine. Inzision am Rande der Hornhaut in
die Vorderkammer eines Auges zwischen der Horrhaut und der vorderen Linsenkapsel
einführbare Lanze mit einem Schneidwerkzeug an der Lanzenspitze besitzt, wobei die
Spitze der Schneide seitlich über die Lanze hinausragt.
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Instrumente dieser Art werden für extrkapsuläre Staroperationen benötigt,
bei denen die Form des Eröffnens der Vorderkapsel für das möglichst vollständige
Ausräumen der weichen Linsenteile, vor allem in der A.quartorial-gegend, von entscheidender
Bedeutung ist, weil dann, wenn weste der Vorderkapsel stehen-bleiben, die Technik
des Ausspülens und Absaugens der Linsenreste sehr erschwert ist.
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Bei einem bekannten Instrument für diesen Zweck erstreckt sich von
einem Griffstück eine Lanze fort, an deren Spitze ein Schneidwerkzeug mit seitlich
abgebogener Schneide angeformt ist. Die Lanzenspitze ist durch eine Inzision am
Hornhaut rand in die Vorderkammer eines Auges zwischen der vorderen Linsenkapsel
und der Hornhaut einführbar.
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Infolge kippender Bewegungen des Instruments um die Einführstelle
gelingt es dann bei entsprechender Instrumentenführung, die Vorderkapsel auf einer
mehr oder weniger angenäherten Kreisbahn mit etwa 40 bis 50 kleinsten, etwa dreieckigen
Einrissen vor der Äquatorzone zu perforie: Unter dem Innendruck der Linsenkapsel
konfluieren diese Einrisse so, daß das vordere Kapselblatt mit der fortschreitenden
Perforation heraus getrennt wird, sich mehr oder weniger aufrollt und danach abgesaugt
werden kann.
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Das mit dem vorbekannten Instrument verwirklichbare Verfahren zum
Eröffnen und Heraustrennen der vorderen Linsenkapsel erweist sich in vielfältiger
Hinsicht als höchst unzulänglich.
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Bekanntlich sind derartige Operationen nur bei abgesenktem buck im
Glaskörper des Auges möglich. Da nach einer derartigen Druckabsenkung der erneute
Druckaufbau im Glaskörper verhältnismäßig schnell vor sich geht, muß der Operateur
die oben erläuterte Operation unter großem Zeitdruck, dabei aber äußerst präzise
ausführen.
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Es ist wichtig, daß bei extrem weiter Pupille die Vorderkapsel nicht
zu nahe am Äquator aufreißt, weil ein derartiger Riß leicht über den äquator hinweglaufen
und die Gefahr eines Aufreißens der hinteren Kapsel zumindest beim anschließenden
Spülen und Saugen begründen kann.
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Auch jegliches Schaben am Endothel mit der Instrumentenrückseite muß
peinlichst vermieden werden, was angesichts der erforderlichen kippenden Instrumtentenführung
zum Setzen der Perforationen höchste Konzentration vom Operateur erfordert, gleichwohl
aber nicht immer mit Sicherheit vermeidbar ist.
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Angesichts dieser Unzulänglichkeiten besteht die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe in der Schaffung eines gegenüber dem vorstehend erläuterten Stande der Technik
vor allem hinsichtlich seiner Handhabbarkeit verbesserten augenchirurgischen Instrumentes
zum Eröffnen und Heraustrennen der vorderen Linsenkapsel.
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Ausgehend von einem Instrument der eingangs angegebenen Art ist diese
Aufgabe dadurch gelöst, daß das Schneid-Werkzeug mittels einer rechtwinklig zur
Lanzenlängsachse verlaufenden Drehachse an der Lanzenspitze angelenkt und durch
sich längs der Lanze erstreckende Betätigungsmittel auf einer Kreisbahn um die Anlenkachse
gegenüber der Lanzenspitze verschwenkbar ist.
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Bei der Erfindung handelt es sich somit ein Instrument, bei dem im
Gegensatz zum Stande der Technik die Vorderkapsel nicht durch Perforieren längs
einer vor dem Äquator liegenden Bahn eröffnet wird, sondern durch einen kreisbogenförmigen
Schnitt, der durch Verschwenken des Schneidwerkzeugs gegenüber der während des Schneidvorganges
in Ruhestellung befindlichen Lanzenspitze ausgeführt wird.
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Bei dem erfindungsgeinäßen Instrument bedarf es mithin nur des lagerichtigen
Einführens der Lanze durch eine
Inzision am Rande der Hornhaut
und der präzisen P1E- zierung der Lanzenspitze so auf der Vorderkapsel, daß bei
einer Verschwenkbewegung des Schneidwerkzeugs um die Schwenkachse an der Lanzenspitze
die Schneide des Werkzeugs einen kreisbogenförmigen Schnitt vor der Äquatorialebene
legt und dadurch die Vorderkapsel im wesentlichen im Zuge eines durchgehenden Schnittes
von der stehengelassenen Hinterkapsel trennt. Angesichts des verwirklichten glatten
Schnittes ist dabei die Gefahr eines Einreißens der Hinterkapsel ebenso unterbunden,
wie die durch das erforderliche Kippen des vorbekannten Instrumentes beim Perforieren
bedingte Gefahr, das Endothel zufällig mit der Rückseite des Instrumentes bzw. dessen
Lanzenspitze zu berühren.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidwerkzeug aus zwei Messern besteht, die mit den Spitzen ihrer Schneiden
von einem gemeinsamen Ansatzpunkt bzw. unmittelbar benachbarten Ansatzpunkten aus
auf sich zu einem durchlaufenden Bogenschnitt ergänzenden Kreisbahnen gegenläufig
verschwenkbar sind. Zweckmäßigerweise liegen bei dieser Ausgestaltung die Schneiden
bei unverschwenkten Messern auf einer durch die Lanzenlängsachse gedachten Ebene
und mit Vorteil kann jedes der beiden Messer einen an der Lanzenspitze
um
eine Drehachse schwenkbar angelenkten Lagerschenkel besitzen, von dem sich an dem
von der Drehachse entfernten Ende die zugeordnete Schneide rechtwinklig forterstreckt.
Die beiden Messer können mittels der genannten Lagerschenkel an einer Schwenkachse
der Lanzenspitze oder auch um parallel zueinander verlaufenden Drehachsen schwenkbar
angelenkt sein.
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Nach einem anderen Ausgestaltungsmerkmal sind die Betätigungsmittel
zum Verschwenken der Messer auf den zur Verschwenkrichtung hinweisenden Seiten an
den Lagerschenkeln und im Abstand von deren Drehachsen an der Lanzenspitze angelenkt,
und zwar mit Vorteil so, daß die Anlenkpunkte der Betätigungsmittel an den Lagerscnenkeln
der Messer etwa in der Mitte der Schenkellängserstreckung angeordnet sind. Eine
derartige Anlenkung der Betätigungsmittel an den Lagerschenkeln der Messer ermöglicht
extrem große Schwenkwinkel so daß sich die von den beiden Messerschneiden ausführbaren
Kreisbögen annähernd- zu einem Vollkreis ergänzen, der allenfalls durch ein Bogenstück
solcher Lunge unterbrochen ist, die dem Querschnitt der Lanze entspricht.
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Ein anderes wichtiges Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung besteht
darin, daß die Betätigungsmittel zum Verschwenken der Messer um ihre an der Spitze
der Lanze angeordneten Drehachsen mit ihren von den Anlenkpunkten an den Messern
entfernten Enden mit einem Betätigungsschieber verbunden sind, der zum Erzeugen
der Schwenkbewegungen der Messer in Lanzenlängsrichtung hin- und herbewegbar geführt
ist, so daß präzise gegenläufige Schwenkbewegungen der Messer gewährleistet sind.
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Die Betätigungsmittel zum Verschwenken der Messer können dabei in
Längs führungen der Lanze aufgenommen sein, die sich nebeneinanderliegend beidseitig
der Längsachse der Lanze in dieser erstrecken. Obgleich diese Betätigungsmittel
als Lenker geeigneterAusgestaltung ausgebildet sein können, hat sich insoweit die
Verwendung begrenzt verformbarer Stahldrähte als besonders praktikabel erwiesen.
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Der Betätigungsschieber, an dem im Interesse eines phasengleichen
gegenläufigen Verschwenkens der Messer die von deren Lagerschenkeln entfernten Enden
der Betätigungsmittel
angelenkt sind, kann an sich in beliebiger
Weise im Abstand ven der Lanzenspitze geführt sein. Als zweckmäßig hat sich jedoch
dessen längsverschiebliche Lagerung in einer Führung der Lanze erwiesen, wodurch
eine präzise Hin- und Herbewegung des Betätigungsschiebers in Achsrichtung der Lanze
gewährleistet ist. Dabei kann der Betätigungsschieber mittels Federkraft in einer
den unverschwenkten Messern entsprechenden Vorschublage gehalten sein.
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Obgleich auch hinsichtlich des Antriebs des Schiebers zum Erzeugen
einer hin- und hergehenden Schieberbewegung verschiedene Lösungsmöglichkeiten vorstellbar
sind, ist eine vorteilhafte Ausgestaltung durch einen Kniehebelantrieb gekennzeichnet,
um den Betätigungsschieber zum Verschwenken der Messer auf sich um ihre Drehachsen
an der Lanzenspitze herumerstreckenden Kreisbahnen in seiner Längs führung hin-
und herzubetätigen. Im Zusammenhang mit diesem Kniehebelantrieb können zwei als
Griffstücke ausgebildete Federzungen vorgesehen sein, die in der Art der Griffstücke
einer Pinzette an ihren von der Lanzenspitze entfernten Enden
eingespannt
sind und sich symmetrisch zur Längsrichtung der Lanze erstrecken und deren freie
Enden, die zur Lanzenspitze hinweisen, über von der Lanzenspitze weggerichtete Lenker
mit dem Betätigungsschieber wirkverbundefl sind, so daß ein Zusammendrücken der
freien Enden dieser Federzungen zu einer von der Lanzenspitze weggerichteten Verschiebung
des Betätigungsschiebers gegen die Wirkung der auf diesen rückstellend wirkenden
Federkraft und damit zu einem Verschwenken der an der Lanzenspitze angelenkten Messer
und damit zum Ausführen der gewünschten Kreisbogenschnitte führt.
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Um das lagerichtige Ansetzen der mit den schwenkbaren Messern ausgerüsteten
Lanzenspitze auf der Vorderkapsel einer Linse zu erleichtern, ist bei einer weiteren
Ausgestaltung ein Zentriermittel vorgesehen, daß auf der Seite der Lanzenspitze,
nach der sich von dieser das Schneidwerkzeug forterstreckt, angeordnet ist.
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sich Bei diesem Zentriermittel kann es sich um eine in ähnlicher
Weise wie die Schneidenspitzen der Werkzeuge von der Lanze forterstreckende Zentrierspitze
handeln.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform ist jedoch durch einen auf der Seite
des Schneidwerkzeugs an der Lanzenspitze angeordneten Sauger gekennzeichnet, der
nach dem lagerichtigen Ansetzen der mit den Schneidwerkzeugen ausgerüsteten Lanzenspitze
deren Fixation auf der Vorderkap-sel durch Ansaugen ermöglicht.
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Dementsprechend ist eine ZU zum Sauger hint ende Saugleitung vorzusehen,
die sich in der Lanze erstrecken kann. Desweiteren kann die Lanze mit einer Spülleitung
und/oder einer Absaugleitung versehen sein, mittels deren zum Ausspülen der Linsenteile
erforderliches Spülmedium zugeführt und letzteres zusammen mit Bruchstücken der
Linse wieder abgesaugt werden kann.
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Eine Ausführungsform der Dfindung soll nachstehend anhand der beigefügten
Zeichnung erläutert werden.
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In schematischen Ansichten zeigen Fig. 1 eine Ausführungsform des
augenchirurgischen Instrumentes zum Eröffnen und Heraustrennen der vorderen Linsenkapsel
in einer perspektivischen Gesamtansicht,
Fig. 2 die durch eine
Inzision am Hornhautrand in die Vorderkammer eines Auges einführbare Lanze mit an
der Lanzenspitze auf Kreisbögen schwenkbar angeordneten Messern für sich allein
in einer vergrößerten Ansicht gemäß Pfeil II in Fig.
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Fig, 3 eine Schnittansicht nach der Schnittlinie III-III in Fig. 2
durch die Lanze mit Blick auf die unverschwenkten Messer und in strichpunktierten
Linien angedeuteten Endlagen der verschwenkten Messer sowie ebenfalls in strichpunktiert
angedeuteten Kreisbögen als Verschwenkbahnen der Messerschneiden, Fig. 4 einen Querschnitt
gemäß der Schnitt linie IV-IV in Fig. 3 durch die Lanze, Fig. 5 eine stirnseitige
Ansicht der Lanze gemäß Pfeil V in Fig. 3 mit Blick auf die unverschwenkten Messer
und Fig. 6 die bei bestimmungsgemäßer Verwendung in die Vorderkammer eines Auges
eingeführte Lanze mit der in der aus Fig. 5 ersichtlichen Stellung zum Schnitt auf
der vorderen Linsenkapsel angesetzten Messerschneiden.
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Bei dem in seiner @esamtheit aus Fig. 1 ersichtlichen Instrument 10
erstreckt sich zwischen zwei in der Art einer Pinzette an ihren einen Enden 11 eingespannten,
als Griffstücke ausgebildeten Federzungen 12,13 ein Mittelholm 14 fort, der mit
einem zylindrischen Abschnitt 15 verbunden ist, von dem sich auf der von den GriffstUcken
entfernten Seite die in die Vorderkammer eines Auges einführbare Lanze 16 forterstreckt,
an deren Spitze 17 in nachstehend noch zu beschreibender Weise die auf Halbkreisen
um ihre Anlenkachsen verschwenkbareri Messer 18,18' angeordnet sind.
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Ades dieser Messer besteht, wie insbesondere die Fig. 2 und 3 zeigen,
aus einem Lagerschenkel 19,19' und einer davon rechtwinklig abgebogenen Schneide
20,20',' die in einer Schneidenspitze 21,21' ausläuft. Die beiden Lagerschenkel
19,19' erstrecken sich in einer schlitzartigen Ausnehmung 22 im Bereich der Lanzenspitze
17 in LanzenlEngsrichtung fort und sind um m Abstand parallel zueinander verlaufende
Drehachsen 23,23' verschwenkbar, die sich etwa gleichgerichtet zu den Achsen der
Messerschneiden erstrecken. In der Nähe der Messerschneiden sind die Lagerschenkel
19,19' mit seitlichen Lageraugen 24,24' versehen, an die in seitlichem Abstand
von
den Drehachsen der Lagerschenkel STahldrähte 25,25' gelenkig angeschlossen sind.
Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, erstrecken sich diese Stahldrähte an den Lagerschenkeln
19,19' im Bereich des diese aufnehmenden Querschlitzes 22 fort und dann in parallel
zueinander verlaufenden Längsbohrungen 26,26' durch die Lanze 16 hindurch. Die von
den Messern 18,18' entfernten Enden dieser Stahldrähte 25,25' sind in nicht weiter
dargestellter Weise mit einem in Lanzenlängsrichtung bewegbar geführten Schieber
26 verbunden, der in einer Längsführung des sich zu den Griffstücken hin an die
Lanze 16 anschließenden zylindrischen Abschnittes 15 und in einer Längsausnehmung
27 in dem sich zwischen den beiden als Griffstücke ausgebildeten Federzungen 12,13
erstreckenden Holm 14 aufgenommen und geführt ist. Der Betätigung dieses Schiebers
26 dient ein Kniehebelantrieb, der zwei jeweils in der Nähe der freien Enden der
Federzungen 12,13 an diese angelenkte und mit ihren anderen Enden gelenkig an das
von der Lanzenspitze 17 entfernte Ende des Schiebers 26 angeschlossene Lenker 28,28'
besitzt. Wenn die unter der ihnen eigenen Vorspannung in der aus Fig. 1 ersichtlichen
Lage stehenden Federzungen 12,13 mit ihren freien Enden
zusammengedrückt
werden, führt dies zu einer von der Lanzenspitze 17 weggerichteten Bewegung des
Betätigungsschiebers 26, wodurch über die an die Lageraugen 24,24' der Lagerschenkel
19,19' der Messer 18,18' angelenkten Stahldrähte 25,25' die Messer als auf den in
Fig. , trichpunktierte Linien 29,29' dargestellten Halbkreisen 29,29' bis in die
ebenfalls in Fig. 3 in strichpunktierten Linien bei 30, 30' angedeuteten Endlagen
verschwenkt werden.
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Den bestimmungsgeinäßen Gebrauch eines derartigen Instrumentes zeigt
Fig. 6 in Verbindung mit Fig. 2 Durch eine Inzision am Rande der Hornhaut 36 ist
die Lanzenspitze 17 des Instruments 10 in die Vorderkammer 37 des Auges 35 eingeführt
und mittels eines auf der Seite der Lanze 16, nach der sich die Schneiden 20,20'
der Messer 18,18' forterstrecken, angeordneten.
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Saugers 31 im Zentrum der vorderen Kapsel 38, die vergrößert in Fig.
2 in strichpunktierten Linien angedeutet ist, der Linse 39 zentriert Bei diesem
Eingriff ist in bekannter und hier nicht weiter interessierender Weise der Innendruck
im Glaskörper des Auges vor der Operation abgesenkt und die Pupille ist weit geöffnet,
d.h. die Iris 40 ist zurückgezogen
und die Linsenbänder sind über
den Ringmuskel 42 des Zillarkörp-#rs gestrafft; die Linse ist dann flach.
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Der insbesondere aus Fig. 2 erstichtliche Sauger 31 steht mit einer
sich zentral durch die Lanze 16 hindurcherstreckenden Saugleitung 32 in Verbindung
und wird in hier nicht weiter interessierender Weise zum Zwecke des Zentrierens
der Lanzenspitze 17 nach dem ]agerichtigen Ansetzen mit Saugluft beaufschlagt.
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Sobald der Operateur die Lanzenspitze 17 mit den Messern 18J18' lagerichtig
auf der Vorderkapsel 38 der Linse 39 pla-ziert hat, bedarf es für das Eröffnen der
Vorderkapsel und das Heraustrennen des vorderen Kapselblattes lediglich eines gleichmäßigen
Zusammendrückens der als Griffstücke ausgebildeten freien Enden der sich symmetrisch
zu dem Längsholm 14 erstreckenden Federzungen 12,13, wodurch vermittels der sich
von letzteren zu dem Betätigungsschieber 26 erstreckenden Lenker 28,28' dieser über
die an den Lagerschenkeln 19,19' der Messer angelenkten Stahldrähte 25,25' das Verschwenken
der Messer 18,18' herbeiführt wird,wie dies in strichpunktierten Linien 29,29' in
Fig. 3 angedeutet ist. Es ist ersichtlich,
daß angesichts des Verschwenkens
der sich rechtwinklig von den Lagerschenkeln der Messer forterstreckenden Schneiden
20.20' auf Kreisbogenbahnen die Vorderkapsel der Linse mit einem durchlaufenden
und glatten Bogenschnitt eröffnet wird. Besondere Bedeutung kommt dabei der Tatsache
zu, daß die Lanzenspitze 17 mit den Messern 18,18' flachbauend ausgeführt ist und
daß während des Eröffnens der Vorderkapsel die Lanze völlig in Ruhe bleibt. Dadurch
ist die bei derartigen Operationen mit herkömmlichen Instrumenten immer bestehende
Gefahr, mit der Rückseite des Instruments das Endothel zu schaben, mit einem hohen
MaL' an Sicherheit ausgeschaltet.