DE3151383C1 - Verfahren zur Rueckgewinnung und Wiederverwendung von Kobalt- und/oder Mangankatalysatorbestandteilen - Google Patents
Verfahren zur Rueckgewinnung und Wiederverwendung von Kobalt- und/oder MangankatalysatorbestandteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung und Wiederverwendung von Kobalt- und/oder
Mangan-Katalysatorbestandteilen der Oxidation von Alkylaromaten in essigsaurer Lösung mit Luftsauerstoff
nach Abtrennung unlöslicher Zielprodukte oder vor der Abtrennung löslicher Zielprodukte durch Ausfällen und
Abtrennen des in der Mutterlauge bzw. in dem Reaktionsgemisch in Form löslicher organischer Salze
vorliegenden Kobalts und/oder Mangans als unlösliches
Kobalt- und/oder Manganoxalat-dihydrat, zur Anwendung in einem Verfahren der durch Kobalt- und/oder
Manganbromid bzw. durch andere lösliche Kobalt- und/oder Mangansalze bei gleichzeitiger Gegenwart
·■■_ von Bfomiden katalysierten Xyloloxidatiön in essigsaurer
Lösung zur Herstellung von Terephthalsäure, wie es beispielsweise in der DE-AS 10 81 445 beschrieben wird.
Nach entsprechenden Verfahren können aber auch andere aromatische ein- oder mehrkernige Mono-, Dioder
Polycarbonsäuren hergestellt werden, wobei die Aromaten auch noch eine oder mehrere, gleiche oder
unterschiedliche oxidätionsbeständige Gruppen als Sübstituenten tragen können. Als Beispiele seien hier
ίο die Oxidationen von Chlor-, Nitro- oder tert-Butyltoluol
zu den entsprechend substituierten Benzoesäuren, von Dimethylnaphthalin zu Naphthalindicarbonsäure oder
von Ditolylsulfon zu Sulfonyldibenzoesäure erwähnt. Bei einigen dieser Verfahren werden neben Kobalt-
oder Mangansalzen und Bromiden auch noch weitere Salze als Cokatalysatoren oder organische Promotoren
zugesetzt.
Die Rückgewinnung und Wiederverwendung der Kobalt- und/oder Mangansalze stellt bei den genannten
Oxidationsverfahren ein wichtiges, zugleich aber auch schwieriges Problem dar. Bei einigen Verfahren zur
Rückgewinnung des Kobalt- und/oder Mangankatalysators werden diese Schwermetallbestandteile nach
Abtrennung des Zielprodukts aus der Mutterlauge als Carbonate . isoliert, beispielsweise gemäß DE-OS
2f 31 470, DE-OS 22 60 491 und DE-OS 24 19 323. Dazu muß die Mutterlauge zunächst eingeengt und der
Rückstand anschließend mit Wasser extrahiert werden. Diese Verfahrensweise ist technisch recht aufwendig
und nicht unproblematisch. Die Extraktion des oftmals teerartigen, gelegentlich auch 2phasigen Destillationsrückstandes kann erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
Mit den Kobalt- und/oder Mangansalzen können auch andere, in der Mutterlauge und damit auch im
Destillationsrückstand als Verunreinigungen enthaltene, Schwermetalle gefällt werden, die dann bei der
Rückführung des Katalysators die nachfolgende Oxidation stören.
In der JP-OS 97 593/76 ist ein Verfahren zur Rückgewinnung von Kobalt- und/oder Mangansalzen aus Oxidationsprozessen beschrieben, wonach Kobalt und/oder Mangan nach Abtrennung des Zielproduktes in der essigsauren Mutterlauge durch Zusatz von Oxalsäure als schwerlösliche Oxalate gefällt und isoliert werden und andere Schwermetalloxalate durch Auswaschen der Fällung entfernt werden können. Problematisch ist jedoch die Rückführung der praktisch unlöslichen Kobalt- und/oder Manganoxalate in den Oxidationsprozeß.
In der JP-OS 97 593/76 ist ein Verfahren zur Rückgewinnung von Kobalt- und/oder Mangansalzen aus Oxidationsprozessen beschrieben, wonach Kobalt und/oder Mangan nach Abtrennung des Zielproduktes in der essigsauren Mutterlauge durch Zusatz von Oxalsäure als schwerlösliche Oxalate gefällt und isoliert werden und andere Schwermetalloxalate durch Auswaschen der Fällung entfernt werden können. Problematisch ist jedoch die Rückführung der praktisch unlöslichen Kobalt- und/oder Manganoxalate in den Oxidationsprozeß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus essigsauren Mutterlaugen von Oxidationsprozessen in
Form der äußerst schwerlöslichen Oxalate isolierten
Kobalt- und/oder Mangankatalysatoren unter Umgehen eines Trocknungsprozesses wieder in den Oxidationsprozeß
zurückzuführen, ohne daß dabei die Wirkung des zurückgewonnenen Katalysators nach
Ergänzung eventuell eingetretener Katalysatorverluste gegenüber derjenigen eines frisch eingesetzten Katalysators
vermindert oder der Oxidationsprozeß bezüglich Nebenreaktionen, Ausbeute und Reinheit des Zielproduktes
nachteilig beeinflußt würde, bei beliebiger Wiederholbarkeit von Katalysatorisolierung und -rückführung.
Aus der Mutterlauge eines mit rezyklisiertem Katalysator durchgeführten Oxidationsprozesses sollte
der Schwermetallkatalysator also wieder als Oxalat gefällt, isoliert und erneut in einen weiteren Prozeßzyklus
rückgeführt werden können.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß das Kobalt- und/oder Manganoxalat-dihydrat
bei Temperaturen von 4O0C bis 1600G durch
gemeinsame Einwirkung von 2 bis 4 Mol Bromwasserstoff und 3 bis 4 MoI Acetanhydrid pro Mol des Kobalt-
und/oder Manganoxalat-dihydrates und der dem zusätzlich vorhandenen Wasser äquimolaren Menge Acetanhydrid,
wobei man Acetanhydrid teilweise und Bromwasserstoff
teilweise oder ganz durch Acetylbromid ersetzen Rann, wieder in eine in Essigsäure lösliche und
als Oxidationskatalysator einsetzbare. For-m umgewandelt
wird.
Grundlage der Erfindung ist die Beobachtung, daß das in Essigsäure praktisch unlösliche Kobaltoxalat bei
Zusatz von Acetylbromid in Lösung geht (Beispiel 1). Die nähere Untersuchung dieser überraschenden
Feststellung zeigte, daß der gleiche -Effekt auch durch
die gemeinsame Einwirkung von- Acetanhydrid und Bromwasserstoff auf das in Essigsäure suspendierte
Oxalat erreicht werden kann, daß also das in Bromwasserstoffsäure nur wenig lösliche, in Wasser,
Essigsäure und Acetanhydrid aber praktisch unlösliche Kobaltoxalat unter der gemeinsamen Wirkung von
Acetanhydrid und Bromwasserstoff bei erhöhter Temperatur in Essigsäure in Lösung geht
So zeigte ein Versuch (Beispiel 3), daß beim Erwärmen einer Suspension- von 1 Gew.-Teil Kobaltoxalat
in einer aus 2Gew.-Teilen 48gew.-°/oiger, wäßriger Bromwasserstoffsäure und 8 Gew.-Teilen
Acetanhydrid hergestellten Lösung auf ca. 800C bereits
nach ca. 15 min eine völlig klare, dunkelblaue Lösung entsteht, aus der auch nach beliebiger wäßriger
Verdünnung kein Kobaltoxalat mehr ausfällt.
Das in Essigsäure ebenfalls schwer lösliche Mangan-(H)-oxalat verhält sich ähnlich wie das Kobaltoxalat und
geht auch bei der gemeinsamen Einwirkung von Bromwasserstoff und Acetanhydrid in Lösung.
Unter Ausnutzung der beschriebenen, überraschenden Beobachtung bietet das erfindungsgemäße Verfahren
eine besonders einfache Möglichkeit, ein aus einer wäßrigen oder essigsauren Lösung isoliertes, noch
feuchtes Kobalt- und/oder Manganoxalat in bromidhaltiger
Essigsäure zu lösen und diese Lösung nach Einstellung der gewünschten Konzentrationsverhältnisse
als Reaktionsmedium fur die Oxidation eines geeigneten Aromaten mit Luftsauerstoff zur Herstellung
einer aromatischen Carbonsäure zu verwenden. Nach der Oxidation kann dann der Schwermetallkatalysator
wieder als Oxalat gefällt, isoliert und erneut entsprechend dem erfmdungsgemäßen Verfahren in den
Oxidationsprozeß rezyklisiert werden.
Die erfindungsgemäße Bereitung der essigsauren Katalysatorlösung durch die gemeinsame Einwirkung
von Bromwasserstoff und Acetanhydrid auf Kobalt- und/oder Manganoxalat kann (Beispiel 3) derart durchgeführt
werden, daß alle Komponenten zusammen vorgelegt werden und die erhaltene Suspension unter
Rühren erwärmt wird. Die Reihenfolge, in der die erforderlichen Komponenten aufeinander zur Einwirkung
gebracht werden, ist für das erfindungsgemäße Verfahren jedoch nicht von grundsätzlicher Bedeutung.
So kann die Bereitung der Katalysatorlösung auch derart erfolgen, daß Acetanhydrid zu einer Suspension
des Oxalates in einer Lösung von Bromwasserstoff in Essigsäure, oder Bromwasserstoff in eine Suspension
des Oxalates in Acetanhydrid oder einer Mischung von Acetanhydrid und Essigsäure dosiert wird. Bei der
letzteren Verfahrensweise kann also auch direkt Acetanhydrid als Lösungsmittel eingesetzt werden.
Wird dabei Bromwasserstoff in Form einer wäßrigen Bromwasserstoffsäure verwendet, so liefert die Hydrolyse
des Acetanhydrids-sie für das erfindungsgemäße
Verfahren erforderliche Temperatur von >40°C bzw. die für eine rasche und vollständige Lösung des Oxalates
bevorzugte Temperatur von 80 bis 1000C. Die Zugabe von Acetanhydrid und Bromwasserstoff zu der Suspension
des Oxalates in Essigsäure kann aber auch gleichzeitig oder abwechselnd erfolgen,
ία Sofern man bereit wäre, die erförderliche Menge von
Acetanhydrid aufzubieten, etwa um entsprechende Lösungsmittelverluste beim Oxidationsprozeß auszugleichen,
kann das Acetanhydrid auch zu einer Suspension des Kobalt- und/oder Manganoxalates in
15. wäßriger Bromwasserstoffsäure gespeist werden, wobei
zunächst durch Hydrolyse von Acetanhydrid das Wasser verbraucht wird und somit eine Suspension des
Oxalates in Essigsäure resultiertPrinzipiell könnte auch
der Feststoff portionsweise zu der erwärmten Lösung der übrigen Komponenten gegeben werden, doch ist
eine derartige Verfahrensweise aus technischen Gründen nicht sinnvoll. Schließlich soll·-grundsätzlich auch
nicht die Möglichkeit ausgeschlossen werden, den zu oxidierenden Alkylaromaten bei der erfindungsgemäßen
Bereitung der Katalysatorlösung bereits teilweise oder ganz mit einzusetzen.
Die Zugabe des Bromwasserstoffs- kann sowohl gasförmig als auch in Form einer essigsauren-oder
wäßrigen Lösung bzw. einer Lösung von Bromwasserstoff in Acetanhydrid erfolgen. Es ist ferner möglich,
anstelle von Bromwasserstoff auch eine Verbindung wie beispielsweise Acetylbromid einzusetzen, die durch
Reaktion mit Essigsäure oder Wasser erst den Bromwasserstoff zu bilden vermag. Acetylbromid
ersetzt bei entsprechender Menge nicht nur den Bromwasserstoff, sondern zugleich: auch das Acetanhydrid
(Beispiel 1). Aus Kostengründen erscheint die Verwendung von Acetanhydrid und Bromwasserstoff
jedoch als besonders günstig und wird daher bevorzugt. Die bei Verwendung von Bromwasserstoff erforderliche
Menge Acetanhydrid hängt außer von der Menge des zu lösenden Kobalt- und/oder Manganoxalates auch
von dem Wassergehalt der Essigsäure, des Oxalates und der Bromwasserstoffsäure ab. Im Falle der Verwendung
von wasserfreier Essigsäure, wasserfreiem Bromwasserstoff und Einsatz von Kobalt- und/oder Manganoxalat
in Form der Dihydrate ohne zusätzlichen Restgehalt von Wasser sind pro Mol des zu lösenden Schwermetalloxalates
drei (3) Mol Acetanhydrid erforderlich. Ein Überschuß von Acetanhydrid wirkt sich auf das
Verfahren jedoch nicht nachteilig aus und ist zur Beschleunigung und Vervollständigung des Lösungsprozesses durchaus zweckmäßig.
Ist eine oder mehrere der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer essigsauren
Katalysatorlösung aus dem unlöslichen Kobalt- und/ oder Manganoxalat verwendeten Komponenten wasserhaltig,
so ist ein dem Wassergehalt entsprechender, molarer Überschuß von Acetanhydrid erforderlich. Dies
gilt beispielsweise auch bei der Verwendung einer wäßrigen Bromwasserstoffsäure, oder wenn das Oxalat
zur Beseitigung anderer Schwermetalle mit Wasser gewaschen und dann feucht dem hier beschriebenen
Prozeß unterworfen wird.
Andererseits kann die Menge des Acetanhydrids dann reduziert werden, wenn anstelle von Bromwasserstoff
Acetylbromid verwendet wird. In diesem Fall ist pro Mol des Oxalates neben 2 Mol Acetylbromid bereits
1 Mol Acetanhydrid ausreichend, wobei wiederum geringe Überschüsse beider Komponenten förderlich
sind.
Die Menge an Bromwasserstoff, die zu der erfindungsgemäßen
Bereitung der essigsauren Katalysatorlösung aus Kobalt- und/oder Manganoxalat zusammen
mit Acetanhydrid erforderlich ist, hängt ausschließlich von der ■ Konzentration der Schwermetalle in dem
eingesetzten Feststoff ab. Zur vollständigen Lösung der Oxalate ist zumindest die stöchiometrische Menge, d. h.
pro Mol Kobalt- oder Manganoxalat sind 2 Mol Bromwasserstoff erforderlich. Bei Verwendung dieser
stöchiometrischen Mengen von Bromwasserstoff muß allerdings dafür Sorge getragen werden, daß keine
Bromwasserstoffverluste durch Entweichen bei der erhöhten Temperatur von vorzugsweise 80 bis 1000C
eintreten, d. h. es muß in einer geschlossenen, druckbeständigen Apparatur gearbeitet oder der Bromwasserstoffverlust
ergänzt werden. Da andererseits ein Überschuß an Bromwasserstoff für das erfindungsgemäße
Verfahren keinen grundsätzlichen Nachteil bringt, ist ein solcher Überschuß von etwa 5 bis 10Gew.-%
über die stöchiometrische Menge zur raschen und vollständigen Lösung des Schwermetalloxalates durchaus
sinnvoll.
Die zur Auflösung des Kobalt- und/oder Manganoxalates
erforderliche Menge Bromwasserstoff bestimmt nun allerdings nicht zwangsläufig das Verhältnis von
Schwermetallionen zu Bromid im Reaktionsmedium. Sofern bei der Oxidation ein großer Überschuß von
Bromid gegenüber Kobalt und/oder Mangen erwünscht ist, kann dieser bereits bei der Bereitung der
Katalysatorlösung durch eine entsprechend große Menge Bromwasserstoff eingestellt werden. Das Verfahren
bietet jedoch auch die Möglichkeit einer nachträglichen Reduzierung der Bromidkonzentration,
falls dies für bestimmte Oxidationen zur Erreichung optimaler Katalysatorverhältnisse oder zur Verminderung
der korrosiven Wirkung einer derartigen Lösung sinnvoll oder notwendig erscheint.
Eine nachträgliche Reduzierung der Bromidkonzentration in der aus Kobalt- und/oder Manganoxalat unter
der gemeinsamen Wirkung von Bromwasserstoff und Acetanhydrid bereiteten essigsauren Lösung erfolgt
durch Zusatz geeigneter basischer Salze, Oxide oder Hydroxide. Als geeignet sind dabei die entsprechenden
Verbindungen solcher Kationen anzusehen, die einerseits ein in Essigsäure möglichst schwerlösliches Bromid
bilden und die andererseits in relativ geringer Konzentration, die nachfolgende Oxidation nicht nachteilig
beeinflussen.
Geeignete Substanzen zur Reduzierung der Bromidionenkonzentration in der erfindungsgemäß bereiteten
Katalysatorlösung sind Acetate, Carbonate, Hydroxide und Oxide aus der Reihe der Alkalimetalle und des
Ammoniums. Um bei diesem Verfahrensschritt eine Fällung von wasserfreiem Kobalt- oder Manganacetat
zu vermeiden, muß für eine genügende, d. h. relativ große essigsaure Verdünnung oder aber für einen
ausreichenden Wassergehalt der Lösung gesorgt werden. Ein ausreichender Wassergehalt liegt dann vor,
wenn die Lösung bei einer für das erfindungsgemäße Verfahren typischen Kobalt- und/oder Mangankonzentration
von ca. 3 bis 1 Gew.-% pro Gewichtsteil Kobalt und/oder Mangan ca. 1 bis 2 Gew.-Teile Wasser enthält.
Die Zugabe dieser Wassermenge zu der Katalysatorlösung kann zusammen mit der basischen Substanz, aber
auch davor oder danach erfolgen.
Die Reduzierung des Bromidgehaltes in der aus Kobalt- und/oder Manganoxalat bereiteten Katalysatorlösung
erfolgt dann derart, daß nach der Zugabe der basischen Substanz und des Wassers das aus dem
-, Kation der basischen Substanz und dem Bromid der Katalysatorlösung gebildete kristalline Bromid durch
eine übliche fest/flüssig-Trennung isoliert wird. Dabei kann es erforderlich oder sinnvoll sein, die Suspension
vor der Abtrennung des Bromides noch ausreichend zu
ι (, erwärmen.
Die erforderliche Menge der zuzusetzenden basischen Substanz ist abhängig von der Löslichkeit des
betreffenden Bromides in Essigsäure und von dem Anfangsgehalt und der gewünschten Endkonzentration
der Lösung an Bromid. Wird die aus 1 Gew.-Teil Kobaltoxalat-dihydrat, 2 Gew.-Teilen einer 48gew.-%igen
Bromwasserstoffsäure und 8 Gew.-Teilen Acetanhydrid (Beispiel 3) bereitete Lösung mit 0,9 Gew.-Teilen
30gew.-%iger wäßriger Ammoniaklösung versetzt, so können 0,9 Gew.-Teile Ammoniumbromid isoliert
werden. Die Lösung weist dann noch ein Co/Br-Gewichtsverhältnis von 3 :1 auf. Wird diese Lösung mit
0,5 Gew.-Teilen Wasser und 1 Gew.-Teil Kaliumacetat versetzt, so können 0,9 Gew.-Teile Kaliumbromid
isoliert werden, und in der Lösung kann dann ein Co/Br-Gewichtsverhältnis von 1,7 :1 nachgewiesen
werden. Durch höheren Verdünnungsgrad und geringeren Alkali-Zusatz kann jedes beliebig höhere Co/Br-Verhältnis
eingestellt werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus
Kobalt- und/oder Manganoxalat durch Einwirkung von Acetanhydrid und Bromwasserstoff hergestellte und
ggf. bezüglich des Bromidgehaltes korrigierte Lösung kann als Katalysatorlösung für die durch Kobalt-
und/oder Mangansalze in Kombination mit Bromiden katalysierten Oxidationsreaktionen in essigsaurer Lösung
verwendet werden. Verlauf und Ergebnis einer mittels einer aus Kobaltacetat und Kaliumbromid
bereiteten Frischkatalysatorlösung katalysierten Oxidation von p-Xylol zu Terephthalsäure in Essigsäure
entsprachen völlig dem Verlauf und dem Ergebnis der Oxidation unter Verwendung einer erfindungsgemäß
bereiteten Katalysatorlösung bei ansonsten gleichen Versuchsbedingungen.
So ergab die durch 0,05 Gew.-Teile Kobaltacetat-tetrahydrat
und 0,014 Gew.-Teile Kaliumbromid katalysierte Oxidation von 1 Gew.-Teil p-Xylol in 5 Gew.-Teilen
Essigsäure bei 180° C, 25 bar und einem mittleren
Luftangebot von 1,8 l/min und pro Mol Xylol im
so Einsatzgemisch eine Terephthalsäureausbeute von
94 Mol-%. Dabei wurden innerhalb von 252 min 3,2 Mol Sauerstoff pro Mol p-Xylol aufgenommen (Beispiel 9).
Fast identische Ergebnisse bezüglich Terephthalsäureausbeute (93,9 Mol-%), Reaktionszeit (254 min) und
Sauerstoffaufnahme (3,2 Mol pro MoI p-Xylol) resultierten bei dem unter vergleichbaren Reaktionsbedingungen
durchgeführten Versuch, der mit einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus Kobaltoxalat bereiteten
Katalysatorlösung mit gleicher Kobalt- und Bromidkonzentration (Beispiel 8) durchgeführt wurde.
Aus den nach Abtrennung des Zielproduktes
erhaltenen Mutterlaugen dieser Versuche konnte dann das Kobalt wieder als Oxalat gefällt, isoliert und
anschließend daraus eine erneut einsetzbare Katalysa- ■
b5 torlösung bereitet werden. :
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der
folgenden Ausführungsbeispiele weiter erläutert. ·
Eine Suspension von 14,7 g Kobaltoxalat-dihydrat in 100 g Essigsäure wurde unter Rühren tropfenweise mit
33 g Acetylbromid versetzt und 1 Std. bei Rückflußtemperatur gehalten. Unter Bildung einer dunkelblauen
Lösung ging der Feststoff vollständig in Lösung. Auf Zusatz von zunächst 10, dann 50 ml Wasser erfolgte
keine Fällung.
Eine Suspension von 14,7 g Kobaltoxalat-dihydrat in einer Mischung aus 100 g Essigsäure und 9 g Acetanhydrid
wurde unter Rühren bei Rückflußtemperatur tropfenweise mit Acetylbromid versetzt. Nach Zusatz
von 22 g Acetylbromid war eine völlig klare, dunkelblaue Lösung entstanden, aus der nach Zugabe von
Wasser kein Kobaltoxalat ausfiel.
In einer aus 29,4 g 48gew.-°/oiger Bromwasserstoffsäure und 118 g Acetanhydrid bereiteten Lösung
wurden 14,7 g Kobaltoxalat-dihydrat suspendiert. Beim Erwärmen dieser Suspension unter Rühren ging der
Feststoff mehr und mehr in Lösung. Nach ca. 15 min bei 75 bis 85° C war eine völlig klare, dunkelblaue Lösung
entstanden.
9,8 g Manganacetat-tetrahydrat wurden in 18 g Wasser gelöst und dann das gelöste Mangan durch
Zusatz von 5 g Oxalsäure-dihydrat als Oxalat gefällt. Nun wurden 200 g Acetanhydrid zugefügt, die dabei
entstandene Suspension unter Rühren mit 22,4 g einer 4Ogew.-°/oigen Bromwasserstoffsäure versetzt und erhitzt.
Nach ca. 10 min unter Rückflußbedingungen war eine völlig klare Lösung entstanden, aus der nach
beliebiger wäßriger Verdünnung kein Manganoxalat ausfiel.
Die gemäß Beispiel 3 bereitete dunkelblaue Lösung wurde mit 14,9 g einer 3Ogew.-°/oigen wäßrigen
Ammoniaklösung versetzt, dann unter Rühren 2 Std. am Rückfluß gehalten, auf Raumtemperatur abgekühlt und
filtriert. Der Filterkuchen wurde zwei mal mit 30 g Essigsäure gewaschen und das erhaltene weiße Salz
getrocknet. Es resultierten 14,8 g NFLtBr. In der mit dem
Waschfiltrat vereinigten und mit Essigsäure auf 245 g aufgefüllten Mutterlauge wurde die Bromidkonzentration
zu 0,6 Gew.-% bestimmt
Die gemäß Beispiel 3 bereitete Lösung wurde mit 7,8: g Wasser und 15,9 g Kaliumacetat versetzt, dann
unter Rühren 2 Std. am Rückfluß gehalten und entsprechend Beispiel 5 aufgearbeitet. Es wurden 14,9 g
KBr erhalten. Der Bromidgehalt der mit den Waschfiltraten
vereinigten und mit Essigsäure auf 335 g aufgefüllten Mutterlauge betrug 0,75 Gew.-%.
Die gemäß Beispiel 3 bereitete Lösung wurde mit 19,9 g einer 50gew.-%igen wäßrigen Kaliumhydroxid-Lösung
versetzt und 2 Std. unter Rühren am Rückfluß gehalten. Dann wurde entsprechend Beispiel 5 aufgearbeitet.
Dabei resultierten 15 g KBr und 192 g Mutterlauge mit einer Bromidkonzentration von 1,93 Gew.-%.
96 g der in Beispiel 7 nach Abtrennung des Kaliumbromids erhaltenen Mutterlauge (entsprechend einem
Einsatz von 2,37 g Kobalt und 1,85 g Brom) wurden mit 200 g p-Xylol und 917 g Essigsäure bei 25 bar auf 1800C
erhitzt. Dann wurde unter Rühren mit einer konstanten Austrittsgeschwindigkeit von 3 l/min Luft durch die
Lösung geleitet Die Reaktionskontrolle erfolgte durch ständige Kontrolle des Sauerstoffgehaltes im Abgas.
Die Sauerstoffaufnahme war nach einer Reaktionszeit von 254 min beendet Aus dem auf Raumtemperatur
abgekühlten Reaktionsgemisch wurden 294,0 g Terephthalsäure mittels einer Drucknutsche abgetrennt.
Innerhalb der 254 min Reaktionszeit wurden 147,81 Sauerstoff aufgenommen. Aus der mit den Waschfiltraten
vereinigten Mutterlauge wurden nach Zusatz von 4,7 g Oxalsäure 7,3 g Kobaltoxalat-dihydrat isoliert
B e i s ρ i e 1 9 (Vergleichsbeispiel)
Der in Beispiel 8 beschriebene Versuch wurde unter Einsatz von 200 g p-Xylol, 1000 g Essigsäure, 10 g
Kobaltacetat-tetrahydrat (entsprechend 2,37 g Kobalt) und 2,75 g Kaliumbromid (entsprechend 1,85 g Brom)
wiederholt. Dabei resultierte bei einer Reaktionszeit von 252 min und einer Sauerstoffaufnahme von 147,21
eine Terephthalsäureausbeute von 294,5 g. Aus der Mutterlauge wurden nach Zusatz von 4,7 g Oxalsäure
7,4 g Kobaltoxalat-dihydrat isoliert
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Claims (5)
1. Verfahren zur Rückgewinnung und Wiederverwendung von Kobalt- und/oder Mangan-Katalysatorbestandteilen
der Oxidation von Alkylaromaten in essigsaurer Lösung mit Luftsauerstoff nach
Abtrennung unlöslicher Zielprodukte oder vor der Abtrennung löslicher Zielprodukte durch Ausfällen
und Abtrennen des in der Mutterlauge bzw. in dem Reaktionsgemisch in Form löslicher organischer
Salze vorliegenden Kobalts und/oder Mangans als unlösliches Kobalt- und/oder Manganoxalat-dihydrat,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kobalt- und/oder Manganoxalat-dihydrat bei Temperaturen
von 40° C bis 160° C durch gemeinsame
Einwirkung von 2 bis 4MoI Bromwasserstoff und 3 bis 4MoI Acetanhydrid pro Mol des Kobalt-
und/oder Manganoxalat-dihydrates und der dem zusätzlich vorhandenen Wasser äquimölaren Menge
Acetanhydrid, wobei man Acetanhydrid teilweise und Bromwasserstoff teilweise oder ganz durch
Acetylbromid ersetzen kann, wieder in eine in Essigsäure lösliche und als Oxidationskatalysator
einsetzbare Form umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei Temperaturen von 80° C bis 120°C 2 bis 2,2MoI Bromwasserstoff und 3,1 bis
3,5 Mol Acetanhydrid pro Mol des Kobalt- und/oder Manganoxalat-dihydrates einwirken läßt.
3. Verfahren nach Anspruch! und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Einwirkung
von Acetanhydrid und Bromwasserstoff auf Kobalt- und/oder Manganoxalat-dihydrat in Essigsäure als
Suspensions- bzw. Lösungsmittel vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Bromwasserstoff als wäßrige
Bromwasserstoffsäure oder als essigsaure Lösung eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 zur Herstellung
einer Katalysatorlösung für die Oxidation von Alkylaromaten in essigsaurer Lösung mit einem
molaren Verhältnis von Bromid zu Kobalt und/oder Mangan von 2 :1, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus Kobalt- und/oder Mänganoxalat hergestellte Lösung mit einem Acetat, Carbonat oder Hydroxid
des Natriums, Kaliums oder Ammoniums versetzt wird und Wasser hinzugefügt wird, so daß die
Lösung pro Gewichtsteil gelösten Kobalts und/oder Mangans 0,5 bis 3 Gewichtsteile Wasser enthält, und
das gebildete Bromid anschließend abgetrennt wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3151383A DE3151383C1 (de) | 1981-12-24 | 1981-12-24 | Verfahren zur Rueckgewinnung und Wiederverwendung von Kobalt- und/oder Mangankatalysatorbestandteilen |
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JP57224055A JPS58114740A (ja) | 1981-12-24 | 1982-12-22 | コバルト及び/又はマンガン触媒成分の回収及び再使用方法 |
SE8207342A SE8207342L (sv) | 1981-12-24 | 1982-12-22 | Forfarande for atervinning och ateranvendning av kobolt- och/eller mangankatalysatorbestandsdelar |
Applications Claiming Priority (1)
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