DE3142740C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schlagbohrmaschine mit
einer Bohrwelle und einem Futter zur Aufnahme eines Bohrwerk
zeuges und einer auf die Bohrwelle bzw. das Bohrwerkzeug ein
wirkenden Schlageinrichtung sowie mit einem elektrischen An
triebsorgan für die Drehung des Werkzeuges und einem zweiten
elektrischen Antriebsorgan für die Schlageinrichtung.
Bei einer aus der Praxis bekannten Schlagbohrmaschine, die ebenfalls von Hand
geführt wird, wird die Bohrwelle über einen Elektromotor mit
rotierendem Anker über ein Vorgelege mit konstanter Uebersetzung
angetrieben. Zum Antrieb des Schlagmechanismus dient ein Hub
magnet. Damit diese vom Hubmagneten betätigte Schlageinrichtung
eine praktisch verwertbare Leistung abgeben kann, müssen der
Elektromagnet und die schwingenden Massen so aufeinander abge
stimmt sein, daß eine Resonanz vorliegt. Damit ist aber die
Schlagfrequenz zwangsweise vorgegeben.
Auch bei anderen Schlagbohrmaschinen (DE-OS 27 02 195 und
DE-OS 29 44 275, bei welchen sowohl für den
Antrieb der Bohrwelle wie auch für den Antrieb der Schlagvor
richtung ein einziger Elektromotor vorgesehen ist, wird mit
einer konstanten Anzahl von Schlägen pro Umdrehung gearbeitet.
Dies ist nicht zweckmäßig, da bei der Verwendung von Bohrern
unterschiedlicher Durchmesser nicht die optimale Bohrleistung
erreicht werden kann. Herstellerseitig wird die Schlagzahl pro
Umdrehung auf einen Bohrer mittleren Durchmessers abgestellt.
Wenn nun aber Bohrer verwendet werden, die einen von einem mitt
leren Durchmesser stark abweichenden Durchmesser aufweisen, so
können nur erheblich reduzierte Bohrleistungen erzielt werden.
Wie DE-PS 21 22 582 zeigt wurde schon versucht, Schlagbohrmaschinen zu entwickeln, bei
welchen die Anzahl der Schläge pro Bohrerumdrehung dem Bohrer
durchmesser und dem zu bearbeitenden Werkstoff angepaßt werden
können. Bei einer solchen Bohrmaschine ist mit der Bohrspindel
drehfest und unverschieblich eine Rastscheibe verbunden, die
mit einer mit dem Gehäuse verbundenen zweiten Rastscheibe in
Eingriff steht, wobei außer diesen beiden Rastscheiben noch
eine dritte vorgesehen wurde. Zwei dieser Rastscheiben liegen
dabei achsgleich. Die Teilung dieser beiden Rastscheiben ist
jedoch unterschiedlich und diese beiden Rastscheiben sind wech
selweise mit der dritten Rastscheibe in Eingriff bringbar oder
zur Gänze auskuppelbar. Bei dieser mechanisch außerordentlich
aufwendigen Konstruktion können zumindest zwei Schlagfrequenzen
eingestellt werden.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Schlagbohr
maschine zu entwickeln, bei welcher das Verhältnis zwischen
Drehzahl der Werkzeugspindel und Schlagfrequenz in weiten
Grenzen frei und möglichst stufenlos wählbar ist, um so für
alle anfallenden Aufgaben jeweils eine optimale Bohrleistung
zu erzielen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß sowohl das
Antriebsorgan für die Drehung des Bohrwerkzeuges wie auch das
Antriebsorgan für die Schlageinrichtung als Elektromotoren mit
sich drehender Welle ausgebildet sind, und die Elektromotoren
unabhängig voneinander regelbar sind.
Dank dieses Vorschlages sind sowohl für die Drehung des Bohr
werkzeuges bzw. der Bohrspindel wie auch für die Schlageinrich
tung Antriebsorgane vorhanden, wobei jedes Antriebsorgan für
sich regelbar ist. Da solche Schlagbohrmaschinen ja von Hand
geführt werden, ist eine kompakte und händisch manipulierbare
Bauweise wesentlich. Um dieser Forderung gerecht zu werden, ist
nach einem weiteren erfindungsgemäßen Vorschlag vorgesehen,
daß die beiden Elektromotoren einen gemeinsamen Stator be
sitzen mit einer gemeinsamen Feldwicklung und zwei Rotoren,
deren Ankerströme unabhängig voneinander regelbar sind. Dabei
können die beiden Rotoren koaxial liegende Wellen aufweisen und
eine der Wellen als Hohlwelle ausgebildet sein, und in Achsrich
tung des Stators gesehen liegen dann die beiden Rotoren hinter
einander, wobei die Welle des einen Rotors die Hohlwelle durch
setzt. Eine andere raum- und platzsparende Konstruktion besteht
darin, daß die beiden Rotoren parallel zueinanderliegende Wel
len aufweisen und der Stator H-förmig oder etwa in der Form
einer Acht ausgebildet ist, wobei in Achsrichtung des Stators
gesehen die beiden Rotoren nebeneinander liegen. Ist ein Stator
mit einer Feldwicklung für beide Rotoren vorgesehen, so ist es
zweckmässig, für Regelzwecke in den Ankerstromkreis der Rotoren
einzugreifen. Eine andere platz- und raumsparende Bauweise ist
auch dadurch möglich, daß die beiden axial hintereinander
angeordneten Rotoren jeweils eigene Statoren mit eigenen Feld
wicklungen besitzen, wobei die Welle des einen Rotors die als
Hohlwelle ausgebildete Welle des zweiten Rotors durchsetzt.
Nachdem für beide Statoren getrennte Feldwicklungen vorliegen,
kann hier zu Regelzwecken auch in die Erreger- oder Feldwick
lung eingegriffen werden.
Als Antriebsmotoren können solche aller Bauarten verwendet wer
den, die regelbar sind, beispielsweise Neben- oder Reihen
schlußmotoren oder Mittelfrequenzmotoren, um einige zu nennen.
Die Regelung selbst kann über herkömmliche Bauelemente, wie
Widerstände, erzielt werden. Vorteilhafterweise werden jedoch
elektronische Bauteile für solche Regelzwecke herangezogen, um
möglichst verlustfrei regeln zu können. Hierfür bieten sich
beispielsweise Phasenanschnittgeräte dar oder aber Impulssteue
rungen. Diese Aufzählung der Motorenarten und Regeleinrichtun
gen ist keineswegs erschöpfend, sondern ist nur als beispiels
weise Aufzählung zu betrachten.
Ohne die Erfindung einzuschränken, werden anhand der Zeichnung
drei Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1, 2 und 4 Längsschnitte durch je ein Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 einen Querschnitt gemäss der Linie
III-III in Fig. 2.
In einem Maschinengehäuse 2 ist drehbar eine Bohrwelle 1 ge
lagert, die als Hohlwelle ausgebildet ist. In dieser Bohr
welle 1 ist drehfest, jedoch axial verschiebbar, ein Spann
futter 3 gelagert. Die Hohlwelle 1 ist durch Kugel- bzw Wälz
lager 20 und 21 im Gehäuse 2 fixiert. In der Hohlwelle 1 ist
ein Flugkolben 4, der mit dem Schlagkolben 5 zusammenwirkt. Im
Bereich ihres inneren Endes weist die Bohrwelle 1 ein Kegel
rad 6 auf. Das Zusammenwirken dieser Teile ist an sich bekannt,
so daß darauf hier nicht eingegangen werden muß.
Für den Antrieb der Bohrwelle 1 und des Schlagkolbens 5 sind
zwei Elektromotoren vorgesehen mit sich drehenden Ankern 8 und
9, welche in einem gemeinsamen Stator 7 liegen, der eine Feld
wicklung 16 trägt. In Achsrichtung des Stators 7 gesehen liegen
beide Anker oder Rotoren 8 und 9 hintereinander. Der Rotor 9
ist mit der Welle 10 fest verbunden, die an ihrem inneren Ende
einen Kurbeltrieb 11 trägt, der mit dem Schlagkolben 5 in an
sich bekannter Weise in Wirkverbindung steht. Der Anker oder
Rotor 8 ist mit einer von der Welle 10 des Ankers 9 durch
setzten Hohlwelle 12 drehfest verbunden. Diese Hohlwelle 12
trägt an ihrem stirnseitigen Ende ein Kegelrad 13, das mit dem
bereits erwähnten Kegelrad 6 der Bohrwelle 1 kämmt. Beide Ro
toren oder Anker 8 und 9 tragen Kollektoren 14 und 15. Die dazu
gehörenden Bürstensätze sind der Übersichtlichkeit wegen hier
nicht dargestellt. Die Antriebsorgane können hier beispielsweise
als Reihenschlussmotoren ausgebildet sein, bei welchen die Anker
ströme geregelt werden. Beide Ankerstromkreise sind dabei unab
hängig voneinander regelbar, so daß in weiten Grenzen das Ver
hältnis zwischen Drehzahl und Schlagfrequenz frei eingestellt
werden kann.
Am Gehäuse 2 ist auch ein Haltegriff 17 angeordnet. Dieser Halte
griff trägt auch einen Ein- und Ausschalter 18, mit welchem das
Gerät an die Netzspannung angeschlossen werden kann. Die für
die Regelung der Frequenzen und Drehzahlen erforderlichen Knebel
und Griffe können seitlich am Gehäuse angeordnet werden und
sind hier nicht dargestellt.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 entspricht in seinem
mechanischen Aufbau im wesentlichen der Fig. 1, so dass zur
Bezeichnung gleicher Teile gleiche Hinweisziffern verwendet
worden sind. Der wesentliche Unterschied liegt hier darin, dass
die Anker oder Rotoren 8′ und 9′ hier mit parallelen Wellen 10,
und 12′ nebeneinander liegen und der Stator 7′ hier eine Form
aufweist, die ähnlich einer Acht ist (Fig. 3). An Stelle eines
Kurbeltriebes 11 für den Antrieb des Schlagkolbens 5 können
auch Kulissensteuerungen verwendet werden, wie dies in diesem
Zusammenhang bereits bekannt ist.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von
jenem nach Fig. 1 nur durch die Ausbildung des Stators, denn
hier in diesem Ausführungsbeispiel ist jedem Anker oder
Rotor 8′′ und 9′′ ein Stator 70 und 70′ mit je einer Feld
wicklung 160 und 160′ zugeordnet. Infolge der hier getrennt
vorhandenen Statorwicklungen 160 und 160′ ist es möglich, für
die erforderlichen Regelzwecke in den Stromkreis dieser Stator
wicklungen regelnd einzugreifen.
Alle Antriebseinrichtungen sind so ausgebildet, daß der Schlag
antrieb zur Gänze abgeschaltet werden kann. Zur Steuerung bzw
Regelung bzw anderweitigen Beeinflussung sowohl des Feldkreises
wie auch des Ankerstromkreises können Phasenanschnittsteue
rungen verwendet werden, oder aber ohmische Widerstände, auch
Impulssteuerungen sind dafür verwendbar. Als Antriebsmotoren
eignen sich Induktionsmotoren, Reihen- oder Nebenschlußmotoren,
ferner Gleich- oder Wechselstrommaschinen.
Die Steuerung der Motoren kann hierbei entweder völlig unab
hängig (getrennt) erfolgen, oder aber so, daß zwischen beiden
Motoren ein festes, einstellbares Drehzahlverhältnis besteht.
Die Drehzahl eines oder beider Motoren kann auch in bekannter
Weise lastunabhängig konstant geregelt werden.
Dank dieser Massnahme ist stets ein optimales Verhältnis zwischen
Umdrehungen pro Minute und Schlagzahl pro Minute erreichbar.
Dieses Verhältnis ist ja nicht nur vorgegeben durch die Grösse
des Bohrers, sondern auch durch die Beschaffenheit des zu bear
beitenden Untergrundes. Beispielsweise wenn ein spröder Unter
grund vorliegt, ist es zweckmäßig, zuerst nur vorsichtig anzu
bohren (ansenken), dann aber den Schlag allmählich mit steigen
der Energie zuzuschalten.
Um einen weiten Regelbereich zu erzielen, wurde auch erwogen,
zwischen der rotierenden Bohrspindel und dem sich hin und her
bewegenden Schlagkolben einerseits und den beiden sich drehenden
Rotoren 8, 8′, 8′′ und 9, 9′, 9′′ ein Planetengetriebe zwischen
zuschalten, wobei die Motoren so dimensioniert sind, daß der
eine für den Leistungsaufwand, der andere für die Steuerung
verwendet werden kann. Ein solcher Antrieb gestattet jedoch nur
in einem sehr begrenzten Bereich eine unabhängige Regelung
zwischen Drehzahl und Schlagfrequenz.
Claims (5)
1. Schlagbohrmaschine mit einer Bohrwelle (1) und einem Futter (3)
zur Aufnahme eines Bohrwerkzeuges und einer auf die Bohrwelle
bzw. das Bohrwerkzeug einwirkenden Schlageinrichtung (4, 5)
sowie mit einem elektrischen Antriebsorgan (8) für die Drehung
des Werkzeuges und einem zweiten elektrischen Antriebsorgan
(9) für die Schlageinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl das Antriebsorgan (8)
für die Drehung des Bohrwerkzeuges wie auch das Antriebsorgan
(9) für die Schlageinrichtung als Stator (7) und Rotor (8, 9) aufweisende Elektromotoren mit
sich drehender Welle (10, 12) ausgebildet sind, und die Elektromotoren
unabhängig voneinander regelbar bzw. steuerbar
sind.
2. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Elektromotoren einen gemeinsamen
Stator (7) besitzen mit einer gemeinsamen Feldwicklung und
zwei Rotoren (8, 9) deren Ankerströme unabhängig voneinander
regelbar sind.
3. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Rotoren (8, 9) koaxial liegende
Wellen (10, 12) aufweisen und eine der Wellen als Hohlwelle (12) ausgebildet
ist und in Achsrichtung des Stators gesehen die
beiden Rotoren (8, 9) hintereinander liegen, wobei die Welle des
anderen Rotors (10) die Hohlwelle (12) durchsetzt.
4. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Rotoren (8, 9) parallel zueinanderliegende
Wellen (10′, 12′) aufweisen und der Stator (7′) H-förmig ausgebildet
ist, wobei (8′, 9′) in Achsrichtung des Stators gesehen die beiden
Rotoren nebeneinander liegen.
5. Schlagbohrmaschine nach Anspruch 1 oder Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß den beiden axial hintereinander angeordneten
Rotoren (8′′, 9′′) jeweils eigene Statoren (70, 70′) mit eigenen Feldwicklungen
zugeordnet sind.
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