-
-
Zu § 5 Beschreibung
-
Elektrdnisch gesteuerte Disco- Anlage Technisches Gebiet: Maschinenbau,
Elektronik In den Diskotheken werden üblicherweise die Schallplatten mit Hilfe zweier
Plattenspieler abgespielt, um eine zeitliche Verzögerung zwischen dem Abspielen
von zwei Schallplatten zu vermeiden. Dazu ist es nötig, die Platten vorher aus Fächern,
die meist mehrere hundert Schallplatten enthalten, herauszusuchen und diese von
Hand aufzulegen.
-
Die Schallplatten werden bei dieser Arbeit in Diskotheken oder ähnlichen
Vergnügungssälen überdurchschnittlich -abgenutzt. Oft werden sie auch mit dem Inhalt
eines umgeworfenen Glases überschüttet, und häufig befinden sich auch Aschepartikel
von Zigaretten auf den Mikrorillen.
-
Alle diese ;:Umwelteinflüsse1 führen zu einem hohen Verschleiß nicht
gerade billiger Schallplatten.
-
Der Mann oder die Frau am Plattenspieler - der sogenannte Disc- Jockey
- verbringt viel Zeit damit,- die gewünschten Plattentitel zu suchen und die Schallplatten
vor Beginn oder nach Ende einer jeden Veranstaltung zu ordnen. Als statistischen
Mittelwert für die Dauer einer Single kann man 3 Minuten annehmen.- Das bedeutet,
daß der Disc-Jockey Gespräche mit Gästen, die bekanntlicherweise für Diskotheken
geschäftsföndernd sind, auf maximal 2 Minuten beschränken muß, weil es nötig ist,
die nächste Schallplatte von Hand zu starten. Ein Weg zur Toilette ist bei einem
vollen Saal in 3 Minuten auch nicht zu schaffen.
-
Es gibt auch heute noch Tanzbars, in dem der Plattenaufleger durch
das alte Prinzip des Plattenwechslers (der sogenannte Zehn-Platten-Spieler) wegen
Kostenersparnis ersetzt wird. Die Gäste stehen dann während des Plattenwechsels
meist unsicher auf der Tanzfläche herum.
-
Diese Probleme sind mit einer elektronisch gesteuerten Disco- Anlage
lösbar.
-
Folgende Aufgaben werden dadurch gelöst: - Entlastung des Disc-Jockeys
von nebensächlichen Arbeiten - Kontinuierliche Nusikübertragung von Single-Schallplatten,
ohne Verzögerung durch den Plattenwechsel - - Manuelle Bedienung durch den Disc-Jockey
mittels Liftsteuerung sowie automatisches Abspielen der eingespeicherten Plattenwünsche
möglich - Höchster Grad der Schallplattenpflege durch Entzug der Umwelteinflüsse
- - Höchster Grad an Information für den Disc-Jockey durch mit Plattenwahl gekoppelte
Ausgabe von Informationsmaterial über Interpreten, Konzerte, Späße zur Unterhaltung
des Publikums u.v.m.
-
- Professionell anwendbar durch großes Fassungsvermögen von etwa 500
Schallplatten Die elektonisch gesteuerte Disco-Anlage ist gewerblich anwendbar in
Discotheken, Tanzsälen, bei Modenschauen und auch in kleineren und damit billigeren
Ausführungen im privaten Bereich (in Kellerbars oder zur Erleichterung des zeitraubenden
Aufnehiiiens von Schallplatten auf Tonband oder Kassette).
-
Bild 1 zeigt die elektronisch gesteuerte Disco-Anlage mit Blick in
Richtung der Erdbeschleunigung. Die Anlage kann man in ein Schallplattenregister
und in ein Plattenspieler-Triebwerk unterteilen. Die gesamte Anlage kann man sich
als zwei gleiche, übereinander liegende Flächen vorstellen, wenn man Bild 1 als
eine Fläche ansieht; jedoch mit der Einschränkung, daß das Schallplattenregister
nur einen obenliegenden Getriebemotor als Antrieb besitzt. Die Fächer, in die die
Schallplatten vertikal hineingestellt werden, sind über ein Gelenk mit einer umlaufenden
Rundgliederkette verbunden. Zur Vereinfachung sind die Abgrenzungsbleche zwischen
den Schallplatten in der Zeichnung weggelassen. Die beiden Ketten links und rechts
werden von je zwei Kettenrädern an den Schallplattenspielern vorbei, senkrecht nach
oben geführt, angetrieben über die obere Welle von einem Getriebemotor. An den Ketten
sind vier Fächer aufgehängt, mit einem
Fassungsvermögen von je 128
Schallplatten. lurch eine zweimalig unterbrochene Zwangsführung werden die Fächer
an jedem Ort während des Umlaufes waagerecht gehalten.
-
Nach Wahl eines Plattentitels wird das betreffende Fach vor den 1.
Plattenspieler gefahren und dort arretiert. Gleichzeitig fährt der 1. Plattenspieler
vor das gewählte Fach, der Greifarm schwenkt nach Stillstand von Register und Plattenspieler
aus, entnimmt die entsprechende Scha-llplatte und legt sie auf den Plattenteller.
Der Plattenspieler läuft an und geht in "Lift-Position", d.h. der Plattenteller
hat normale Umfangsgeschwindigkeit (u=45 min 1), und der Tonarm steht über der Einlaufrille
der Schallplatte. Durch Eingabe vom Bedienungsteil ~Lift-down" senkt sich der Tonarm
ab, und die Schallplatte wird abspielt, Bei Automatikbetrieb tritt die "Lift-Down"-Funktion
nach Absenkung des Lautstärkepegels des 2. Plattenspielers ein.
-
Wie oben schon erwähnt, besteht das Plattenspieler-Triebwerk aus 2
Plattenspielern, die übereinander angeordnet sind.
-
Jeder Plattenspieler wird getrennt durch eine Schneckenwelle translatorisch
in seiner Bbene,von einem Getriebemotor angetrieben, bewegt. Durch unter dem Gehäuse
befestigte Räder wird er auf zwei Schienen (Winkeleisen) geführt. Durch das elektronische
Programm bekommen die Getriebemotoren die Steuerbefehle, ähnlich wie der Schwenkarm
(Greifarm) und das Schallplattenregister; Nachdem der 1. Plattenspieler (z.B. der
obere) die Schallplatte aufgelegt hat, geht der Schwenkarm in Ruheposition außerhalb
des Registerbereiches.
-
Nun werden die Befehle des 2. Plattentitels ausgeführt: - Register
schwenkt richtiges Fach vor den 2. Plattenspieler - 2. Plattenspieler geht in gewünschte
Position - Nach Stillstand von Register und Plattenspieler-Triebwerk schwenkt der
Greifarm des 2. Plattenspielers aus, greift die Schallplatte, legt sie auf und geht
in Ruheposition; der 2. Plattenspieler läuft an zur "Lift-Position".
-
Das Abspielen erfolgt gemäß oben beschriebener Funktionen.
-
Nachdem Greifarm 2 in Warteposition steht, dreht das Register wieder
das 1. Fach vor den 1. Plattenspieler und wartet (Register dreht sich nur, wenn
beide Greifarme in -Ruhepositz in steht). Wenn die 1. Schallplatte abgespieltist,
geht
der Tonarm des 1. Plattenspielers zurück und schaltet sich
aus. nachdem die Umdrehungsgeschwindigkeit des Plattentellers gleich Null ist, nimmt
der Greifarm die Platte vom Plattenteller und stellt sie in das leere und richtige
Fach zurück. Der Greifarm schwenkt in Ruhestellung, das Register und der 1. Plattenspieler
gehen in Position des 3 Plattenwunsches wie beim 1. Plattentitel.
-
Das urückstellen in das richtige Fach wird mit einem zusätzlichen
Speicher, dem "Rückstell-Speicher" gewährleistet Dieser benötigt durch das Arretiere»ies
Plattenspielers vor dem entsprechenden Fach während des Abspielens nur 3 bit (2
bit für die Wahl eines entsprechenden Faches, 1 bit für 1. Plattenspieler oder 2.
Plattenspieler).
-
Bei Abschalten des Gerätes gewährleistet die Elektronik, daß alle
Schallplatten wieder in den entsprechenden Fächern sind, bevor die Versorgungsspannung
abgeschaltet wird. Dadurch wird vermieden, daß beim nächsten cinschalten noch Schallplatten
am Plattenteller liegen, von denen die Elektronik "nichts weiß".
-
Der mecbanische eil der Anlage wurde unter Berücksichtigung des Schallplattengewichts
konstruiert und berechnet. An einem Austausch der Ketten durch Zahnriemen oder ähnliche
formschlüssige Triebe wird noch gearbeitet.
-
Der elektronische Teil wird durch Mikroprozessoren realisiert, die
alle oben aufgeführten Funktionen gewährleisten. Die Bedienung des Gerätes erfolgt
über ein Terminal. Durch zusätzliche Speicherkapazitäten werden vor Abspielen jeder
Schallplatte beliebige Informationen (vorher einlesbar) am Terminal angezeigt.
-
Die gleiche Anlage kann in ähnlicher Form mit größeren Abmessungen
auch für Maxi-Singles oder Langspielplatten gebaut werden. Auch Kombinationen der
Bauarten sind möglich, woran noch gearbeitet wird.
-
Leerseite