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Hohlladungsmunition mit einem, einen Aufschlagzünder ent-
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haltenden. Abstandshalter Die Erfindung bezieht sich auf eine Hohlladungsmunition
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Hohlladungsmunitionen sind mit einer Sprengladung versehen, die an
ihrer Stirnseite eine Ausnehmung für eine stachelbildende Auskleidung oder eine
projektilbildende Belegung aufweist. Wird ein Ziel mit einer solchen Hohlladungsmunition
bekämpft, so muß sichergestellt werden, daß die Sprengladung bereits vor dem eigentlichen
Aufschlag auf das Ziel detoniert, so daß sich ein Stachel oder Projektil bilden
kann. Hierzu wird ein Abstandshalter vorgesehen, der an seinem Kopf einen Aufschlagzünder
trägt, der einen bestimmten, für die Ausbildung des Stachels oder Projektils ausreichenden
Abstand garantiert.
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Aus verschiedenen Gründen, z.B. aus Gründen der Aerodynamik und der
Packungsdichte derartiger Hohlladungsmunition , die
vielfach als
Streumunition verwendet wird, ist es bekannt, den Abstandshalter mit dem Abstandszünder
nicht starr mit der Hohladungsznunition zu verbinden, sondern ihn teleskopartig
in eine Ruheposition zu schieben, in der er nicht oder nur wenig über die Ausnehmung
der Sprengladung hinausragt.
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Aus dieser Ruheposition kann der Abstandshalter dann durch Federwirkung
in die Zündposition ausgefahren werden.
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Aus der GB-PS 957 956 ist es z.B. bekannt, den als festen Dorn ausgebildeten
Abstandshalter in der Splitterachse der Hohlladungsmunition innerhalb der Ausnehmung
und innerhalb einer aerodynamisch geformten Haube eines Geschosses mit einer Hohlladungsmunition
zu halten. Dieser Abstandshalter wird dann unter Federwirkung aus der Haube heraus
in die Zündposition geschoben.
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Ein solcher Abstandshalter kann aufgrund der starren Ausführung nur
eine begrenzte Baulänge haben und kann daher nur für verhältnismäßig geringe Zündabstände
zwischen Aufschlagzünder und Sprengladung verwendet werden, wenn nicht die erwähnte
aerodynamische Haube entsprechende Abmessungen aufweist. Auf jeden Fall haben derartige
mittig gelagerte ausfahrbare Abstandshalter ein relativ großes Bauvolumen und dementsprechend
eine hohe Masse. Hierdurch wird jedoch die Wirkung des bei der Zündung der Sprengladung
sich ausbildenden Stachels bzw. Projektiles beeinträchtigt, da der Abstandshalter
gerade in Stachel- bzw. Projektilrichtung liegt.
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Aus der DE-AS 26 30 273 ist es bekannt, den Abstandshalter als teleskopartig
ineinander geschobene Rohre auszubilden, die durch Federwirkung ausgefahren werden
können. Diese Teleskopanordnung umfaßt die Sprengladung der Hohlladungsmunition
an ihrem Umfang. Hierdurch wird gewährleistet, daß der sich bei der Zündung der
Sprengladung ausbildende Stachel bzw. das Projektil in der Wirkung nicht behindert
wird. Auch
können mit einer solchen Teleskopanordnung große Zündabstände
zwischen dem Aufschlag zünder am Kopf des Abstandshalters und der Sprengladung erreicht
werden. Demgegenüber steht jedoch ein relativ großes Bauvolumen , dementsprechend
hohes Gewicht des gesamten Abstandshalters ,sowie eine ;(alibervergrößerung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Hohlladungsmunition
der eingangs genannten Art einen teleskopartigen Abstandshalter mit einfacher Konstruktion
anzugeben, der nur geringen Platz benötigt, auf große Zündabstände ausfahrbar und
durch den die Wirkung der stachel- bzw. projektilbildenden Hohlladung praktisch
nicht beeinträchtigt wird.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Gemäß diesem Patentanspruch wird demnach der Abstandshalter als dünnwandiger
Teleskopstab ausgebildet, der außermittig am Rand der Ausnehmung der Sprengladung
schwenkbar angeordnet ist. In der Ruheposition ist der Abstandshalter zu einem Paket
zusammengeschoben und ruht innerhalb der Ausnehmung der Sprengladung. Aus dieser
Ruheposition kann der Abstandshalter aus der Ausnehmung geschwenkt und teleskopartig
ausgefahren werden, bis der mit dem Abstands zünder versehene Kopf in die Zündposition
gelangt.
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Duflriwandige im Durchmesser kleine Teleskopf-Stäbe dieser Art benötigen
nur einen geringen Platzbedarf und sind gleichzeitig auf große Längen ausfahrbar.
Durch die außermittige Schwenkbefestigung des Abstandshalters kann dieser innerhalb
der Ausnehmung der Sprengladung bzw. deren Verkleidung untergebracht werden.
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Im ausgeschwenkten und ausgefahrenen Zustand liegt der Abstandshalter
zudem außerhalb der Splitter- bzw. Projektilrichtung der Hohlladung, so daß deren
Wirkung nicht beeinträchtigt wird. Erst der Kopf des Abstandshalters mit dem
Auf
schlag zünder liegt auf der durch die Splitterrichtung bestimmten Achse der Sprengladung.
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Vorzugsweise weist der Abstandshalter als Teleskopelement ein vorgespanntes
gewickeltes Federstahlband auf, das in der Ruheposition zu einem gewickelten Paket
zusammenschiebbar und aus dieser Ruheposition durch die Entspannung des vorgespannten
Federstahlbandes teleskopartig in die Zündposition ausfahrbar ist. Der Abstandshalter
hat in der Zündposition die Gestalt eines gewickelten Rohres, wobei sich die einzelnen
Wickelbereiche selbstverständlich überlappen, um eine ausreichende Seitenstabilität
des rohrförmigen und leicht konischen Abstandshalters zu gewährleisten. Um diese
Seitenstabilität zu erhöhen, kann wahrend des Ausfahrens des gewickelten und vorgespannten
Federstahlbandes dieses noch zusätzlich unter einer gewissen radialen Federspannung
4 gehalten werden, so daß sich die einzelnen Wickellagen des ausfahrenden Wickelrohres
eng aneinanderlegen.
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Das Teleskopelement, d.h. in diesem Falle das gerollte Feder stanband
wird auf volle Länge ausgefanren, so dab die einzelnen ineinandergreifenden Bandwicklungen
dicht aneinneer liegen. Zugleich beyrenzt ein Zug- bzw. Haltefaden, der: den Kopf
des Teleskopstabes mit dessen munitionsseitiger Befestigunq verbindet, die gewünschte
Ausfahrlängf Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung hervor, in der die Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert ist.
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In der Zeichnung stellen dar: Figur 1 einen Teilquerschnitt durch
eine Hohlladungsmunition gemäß der Erfindung mit einem einen Aufschlagzünder enthaltenden
Abstandshalter in Ruheposition;
Figur 2 einen Querschnitt durch
die Anordnung gemäß Figur 1 bei ausgeschwenktem Abstandshalter in Zündposition;
Figur 3 einen Teilquerschnitt durch einen Abstandshalter gemaß Figur 1 in Ruheposition;
Figur 4 eine Halterung für ein elektrisches Kabel und einen Zugfaden zur Begrenzung
der Ausfahrlänge des Abstandshalters.
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In Figur 1 ist im Schnitt das Vorderteil einer Hohlladungsmunition
gezeigt. Diese Munition weist ein zylindrisches Gehäuse 1 auf, in dessen vorderen
Bereich eine Sprengladung 2 angeordnet ist. Die Sprengladung ist an ihrer Stirnseite
mit einer konischen Ausnehmung 3 versehen und dort mit einer Belegung 4 ausgekleidet.
Sprengladung 2 und Belegung 4 bilden in bekannter Weise eine Hohlladung, bei deren
Zündung die Belegung einen Stachel bildet, der in Richtung der Rotationsachse 5
der Hohlladung nach vorne geschleudert wird. Das Gehäuse 1 ist am vorderen Ende
der konischen Ausnehmung 3 mit einem Deckel 6 abgeschlossen. Der Deckel 6 wird mit
einem Sperrbolzen 7 in seiner Lage gehalten und kann durch Lösen dieses Sperrbolzens
entfernt werden.
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An dem Gehäuse 1 ist im Inneren der Ausnehmung 3 an deren Rand ein
Abstandshalter 11 in einem Schwenklager 12 gelagert. Dieser Abstandshalter weist
eine Kegelhülse 13 auf, die mit ihrem verjüngten Ende an dem Schwenklager 12 befestigt
ist. In der Kegelhülse ist ein dünnes gerolltes Federstahlband 14'in einem Paket
zusammengeschoben eingesetzt, wie dieses auch in Figur 3 dargestellt ist. Mit der
vorderen innersten Wicklung des Federstahlbandes ist ein hier nur
schematisch
angedeuteter Aufschlagzünder 15 verbunden. Zum Halten des Abstandshalters 11 in
der Ausnehmung 3 bzw. dem vorgelagerten vorhandenen Rohreinbau wird der vorgespannte
Teleskopstab mit Hilfe des Aufschlagzünders 15 zusammengeschoben und dieser in eine
mit dem Deckel 6 verbundene Aufnahmegabel 16 gedrückt. Der Abstandshalter befindet
sich dann in der in Figur 1 gezeigten Ruheposition, in der sich der Aufschlagzünder
unter der Vorspannung des Federstahlbandes befindet.
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Mit dem.Schwenklager 12 der Kegelhülse 13 ist.eine Schraubenfeder
21 verbunden die mit ihrem einen Ende an dem Gehäuse 1 und mit ihrem anderen Ende
an einem Schaft der Kegelhülse 13 befestigt ist.
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Wird der Sperriegel 7, wie dies in Figur 2 gezeigt ist, z.B.
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über ein Kraftelement zurückgezogen, so wird der Deckel freigegeben
und der Abstandshalter durch die Kraft der Schraubenfeder 21 um die Achse des Schwenklagers
12 aus der Ausnehmung herausgeschwenkt. Gleichzeitig wird durch die Federspannung
des Federstahlbandes 14 dieses in Art eines Teieskopstabes aus der Kegelhßlse herausgefahren,
wodurch der Deckel 6 weggedrückt wird, bis der bisher durch die Aufnahmegabel 16
gehaltene Aufschlagszünder 15 freigegebenwird. Das aufgerollte Federstahlband 14
ist hierbei so vorgespannt, daß sich die einzelnen Wicklungen in Richtung der Wickelachse
des Federbandpaketes bewegen; das Federbandpaket verlängert sich auf diese Weise
so, bis es die in Figur 2 gezeigte Form des ausgefahrenen Teleskopstabes in Art
eines Wickelrohres einnimmt. In dieser Position liegt der Aufschlagzünder 15 in
der Achse 5 der Sprengladung 2.
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Beim Ausfahren des Teleskopstabes in die Zündposition wirkt
durch
die Spannung des Federstahlbandes auf die einzelnen Wicklungen ein radialer Druck,
so daß sich die einzelnen Wickellagen eng aneinander schließen und. der Teleskop
stab eine ausreichende Seitenstabilität aufweist. Der Teleskopstab verläuft aufgrund
der ineinandergeschobenen Wicklungen in Richtung auf den Aufschlagzünder 15 leicht
konisch zu, wobei die Konizität durch die Stärke des Federstahlbandes, im allgemeinen.
einige Hunderstel Millimeter, bestimmt ist.
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Da sich beim Ausfahren des Teleskopstabes die äußereste, sich in der
Kegelhülse 13 befindliche Wicklung in ihrem Durchmesser verringert, gleichzeitig
für eine sichere Halterung des Federstahlbandes in der Regelhülse gesorgt werden
muß, sind in der Kegelhülse 13 drei keilförmige Backen 23 in Schlitzen 24 gelagert,
die mit ihrer einen Seite auf der Oberfläche des Federstahlbandes und mit ihrer
anderen Fläche an der Innenwand der Kegelhülse 13 anliegen. Diese Backen sind irz
der Kegelhülse verschiebbar gelagert und werden von einer Schraubenfeder 25 beaufschlagt,
die sich mit ihrem anderen Ende am Vorderende der Kegelhülse abstützt. Ist das Federstahlband
14, wie in Figur 3 dargestellt, zu einem Paket innerhalb der Kegelhülse 13 zusammengeschoben,
so.ist auch die Schraubenfeder 25 zusammengedrückt und die keilförmigen Backen 23
drücken auf das Federpaket im Bereich des vorderen Endes der Kegelhülse. Beim Ausfahren
des Federstahlbandes verringert sich, wie erwähnt, der Durchmesser des Federstahlbandpaketes.
Gleichzeitig werden die keilförmigen Backen 23 durch die Schraubenfeder in Richtung
auf das hintere Ende der Kegelhülse verschoben und üben dabei ständig eine radiale
Kraft auf das Federstahlbandpaket aus. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der
ausgefahrene Teleskopstab eine seitenstabile Struktur einnimmt.
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Zur Begrenzung der Ausfahrlänge auf den gewünschten Wert ist im Inneren
des Teleskopstabes ein haltefaden 26 vorgesehen, der mit seinem einen Ende am Aufschlagzünder
15 und mit seinem anderen Ende im Bereich des Schwenklagers 12 ber festigt st. Im
Inneren des Teleskopstabes 14 verläuft ein elektrisches Kabel 27, das den Zündimpuls
am Aufschlag des Aufschlagzünders auf ein Ziel an eine Zündladung für die Sprengladung
2 weiterleitet. In der Ruheposition des T§leskopstabes sind der Haltefaden 26 und
da. eiektrisdhe Kabel 27 auf einem R8hrchen 28 aufgewickelt, wie des in Figur 4
dargestellt. ist. Das elektrische Kabel 27 ist auf die Außen fläche des Röhrchens
28 aufgewickelt, während der haltefaden 26 in. den Innenraum des Röhrchens 28 eingewickelt
ist. Beim Ausfahren des Teleskopstabes wickeln sich Haltefaden 26 und elektrisches
Kabel von dem Röhrchen ab , bis der Haltefaden 26 bei der gewünschten Ausfahrlänge
des Abstandshalters gespannt ist und den Abstandazünder in dem gewünschten Zündabstand
festhält.
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Beim Aufschlag des Aufschlagzünders deponiert die Sprengladung wobei
sich aus der Belegung Stachel bzw.
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Projektile bilden, die in Richtung der Achse 5 auf das Ziel geschleudert
werden. Aufgrund der außermittigen Befestigung des Abstandshalters 11 mit dem Teleskopstab
werden diese Stachel nicht behindert, so daß die sogenannte Bohrleistung, d.h. das
Eindringen des Stachels in das Ziel, nicht beeinträchtigt wird.
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Ein Abstandshalter gemäß der Erfindung ist sehr kleinbauend, so daß
er in der Regel in den vorhandenen Platz innerhalb des sogenannten Rohreinbaues
vor der eigentlichen Sprengladung eingebaut werden kann. Zusätzlicher Platzbedarf.
ist daher nicht notwendig. Der Abstandshalter ist durch das verwendete Federstahlband
sehr leicht und außerdem sehr stabil.
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L e e r s e i t e