DE1954953C3 - Stabilisierungsflossenanordnung für Geschosse - Google Patents
Stabilisierungsflossenanordnung für GeschosseInfo
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Description
Die Erfindung br trifft eine Stabilisierungsflossenanordnung für ein Geschoß, wobei jede Flosse am Geschoßumfang
aus einer zum Geschoßumfang etwa tan-
65 gentialen Ausgangsstellung in eine radiale Stellung ausklappbar
und zusätzlich entgegen der Schußrichtung relativ zur Geschoßachse ausschwenkbar gelagert ist
Derartige Stabilisierungsflossenanordnungen für Geschosse werden verwendet, um den Platzbedarf bei der
Lagerung und beim Transport der Geschosse zu verringern sowie die Handhabung der Geschosse zu erleichtern.
Wird das Geschoß aus einem Abschußrohr abgefeuert, so sollen sich die Stabilisierungsflossei? nach
dem Verlassen des Abschußrohres selbsttätig in ihre Endlage bewegen.
Eine Stabilisierungsflossenanordnung der genannten Art ist aus der DT-AS 11 68 804 bekannt Die bekannte
Stabilisierungsflossenanordnung befindet sich am Hinterteil des Flugkörpers, wobei dieses einen kleineren
Durchmesser als der Hauptteil des Flugkörpers hat Die Flossen befinden sich dabei in zusammengeklapptem
Zustand völlig innerhalb einer gedachten Zylindermantelfläche, deren Durchmesser gleich dem des
Hauptteil des Flugkörpers ist. Bei dieser bekannten Anordnung sind im Geschoßkörper Vertiefungen vorgesehen,
in weiche die Flossen vollständig eingezogen werden können, so daß sich kein Teil der Flossen außerhalb
der Außenfläche des Geschoßkörpers befindet.
Diese Anordnung ist jedoch nachteilig, da die Vertiefungen einen beträchtlichen Raum einnehmen und den
für das Treibmittel und den Sprengstoff zur Verfügung stehenden Platz beschränken. Außerdem ist nicht
sichergestellt, daß das Aufklappen der Flossen durch die Wirkung des Luftwiderstandes und der Trägheitskräfte allein erfolgt, so daß zusätzliche Federn vorgesehen
werden müssen, die ein Drehmoment zur Verdrehung der Flossen um die Drehbolzen hervorrufen.
Aus der US-PS 30 63 375 ist eine Stabilisierungsflossenanordnung für ein Zusatztriebwerk zum Starten
einer Lenkwaffe bekannt, bei der die Flossen wie bei der DT-AS 11 68 804 durch Drehung um eine windschiefe
Achse aufgeklappt werden. Zur Durchführung dieser Drehbewegung ist ein kompliziertes Betätigungssystem
mit hydraulischen Antrieben vorgesehen. Derartige Systeme sind insbesondere für kleine Geschosse
nicht geeignet. Aus der US-PS 24 27 217 ist eine Stabilisierungsflos-enanordnung bekannt, bei der
die Flossen um zu der Geschoßachse senkrechte Achsen geschwenkt werden. Derartige Anordnungen eignen
sich jedoch nicht für großflächige Flossen, da sie im eingeklappten Zustand in der Radialrichtung des Geschosses
einen großen Platzbedarf haben. Aus der DT-AS 11 23 597 ist eine Stabilisierungsflossenanordnung
bekannt, bei der die Flossen um Achsen geschwenkt werden, die annähernd parallel zur Geschoßachse
sind. Die Ausklappbewegung kann dabei nicht durch Luftwiderstands- und/oder Trägheitskräfte hervorgerufen
werden, sondern wird beim Austritt des Geschosses aus der Mündung des Abschußrohres mit
Hilfe der expandierenden Treibgase erzeugt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stabilisierungsflossenanordnung der bekannten
Art zu schaffen, bei der die Flossen im wesentlichen durch die beim Abschießen hervorgerufenen
Trägheitskräfte und den Luftwiderstand aufgeklappt werden und bei der die die Klappbewegung ermöglichenden
Einrichtungen die aerodynamischen Eigenschaften in der Flugbahn nicht nachteilig beeinflussen
und den für Treibmittel und Sprengstoff vorgesehenen Raum so wenig wie möglich beschränken.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Geschoßkörper eine sich in Längsrichtung des Ge-
Schosses erstreckende Vertiefung zur Aufnahme des Endteils der Stabilisierungsflosse in der ausgeklappten
Stellung aufweist und daß jede Flosse um eine Klappachse, die im wesentlichen parallel zur Vorderkante der
Flosse verläuft, klappbar an einem Halter gelagert ist, der seinerseits am Geschoß um eine rechtwinkelig zur
Haupterstreckung der Vertiefung fe verlaufende
Schwenkachse aus einer Ruhestellung, in der die Klappachse außerhalb des Geschoßkörpers liegt, in
eine zweite Stellung schwenkbar gelagert ist, wobei der ι ο Endteil der Flosse durch Drehung des Halters um seine
Schwenkachse in die Vertiefung hinein bzw. aus ihr heraus bewegbar ist, und daß das Endteil der Flosse
einen Anschlagteil aufweist, der zur Festlegung der Flosse in der ausgeschwenkten Stellung mit einer in der
Vertiefung ausgebiideten Anschlagfläche zusammenwirkt.
Die Vorteile gegenüber der Stabilisierungsflossenanordnung der bekannten Art sind insbesondere darin zu
sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Flossenanordnung das Geschoßkörpervolumen für Spreng-
und/oder Treibmittel nur geringfügig eingeschränkt ist und daß sich nach dein Abschuß des Geschosses und
nach dem Verlassen des Abschußrohres die Flossen· auch ohne Feder- oder ähnliche Hilfsmittel selbsttätig
in ihre ausgeklappte Lage bewegen und dort sicher festgelegt sind.
Um die Ausklappbewegung in die radiale Stellung zu erleichtern, ist die Stabilisierungsflossenanordnung in
vorteilhafter Weise so ausgebildet, daß der Endteil der Flosse mit einer Kante versehen ist, die mit einer Seitenkante
der Vertiefung so zusammenwirkt, dnß die
Flosse beim Eintreten des Endteils in die Vertiefung geführt und während der Eintrittsbewegung um die
Klappachse in eine Stellung gedreht wird, in der die Seitenflächen der Flosse im wesentlichen parallel zu
den Seitenflächen der Vertiefung liegen.
In vorteilhafter Weise weist die Vertiefung mindestens
teilweise einen sich verjüngenden Querschnitt auf und der Anschlag am Endteil der Flosse ist entsprechend
geformt und wird beim Eintreten in die sich verjüngende Vertiefung durch Keilwirkung festgehalten.
In vorteilhafter Weise ist die Schwenkachse in der Vertiefung angeordnet.
Falls eine Aufklappen der Flossen vor dem Abschie-Ben
des Geschosses gewünscht wird oder wenn der selbsttätige Bewegungsablauf unterstützt werden soll,
so weist die Stabilisierungsflossenanordnung in vorteilhafter Weise eine erste Federanordnung, die den Halter
um die Schwenkachse in eine Stellung zu drehen sucht, in der der Endteil sich in der Vertiefung befindet,
und eine zweite Federanordnung auf, die die Flosse um die Klappachse in eine Stellung zu drehen sucht, in der
die Seitenflächen der Flosse parallel zu den Seitenflächen der Vertiefung liegen.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen erläutert.
F i §;. 1 zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
einer erfindungsgemäßen Stabilisierungsflossenanordnung;
F i g. 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Geschosses
von hinten, das mit einer erfindungsgemäßen Stabilisierungsflossenanordnung versehen ist.
In der Zeichnung bedeutet 1 die Außenwand eines Geschosses. Die gewünschte Flugrichtung des Ge-Schosses
ist durch einen Pfeil im rechten Teil von Fig.! angegeben. Eine Anzahl von Flossen 2 ist am
Geschoß befestigt, wobei die Flossen mit gleichen Winkelabständen am Umfang des Geschosses verteilt sind.
Wie man aus F i g. 1 erkennt, ist jede Flosse 2 an einen Halter 3 mittels einer Kbppachse 4 schwenkbar
befestigt, der sich im wesentlichen parallel zur Vorderkante der Flosse 2 erstreckt. Der Halter 3 ist schwenkbar
an einer Schwenkachse 5 im vorderen Teil einer Vertiefung 6 im Geschoßmantel gelagert. Die Vertiefung
6 hat eine Breite, die etwas größer ist als die Dicke der Flosse 2.
In Fig.! ist die Flosse in ihrer Betriebs- oder Flugstellung
relativ zum Geschoß gezeigt, d. h. in der Stellung, die die Flosse während des Fluges des Geschosses
einnehmen soll. In dieser Stellung befindet sich ein Endteil 7 der Flosse in der Vertiefung 6. Ein Anschlag 3 der
Flosse liegt gegen einen Teil der Rückwand der Vertiefung 6 an. Der Anschlag 8 kann als Schulter ausgebildet
sein und kann gegen eine entsprechend ausgebildete Anschlagfläche in der Rückwand der Vertiefung 6 anliegen.
Der Halter 3 kann um die Schwenkachse 5 in eine solche Stellung gedreht werden, daß sich die Klappachse
4 vollständig außerhalb des Geschoßkörpers befindet. In dieser Stellung kann die Flosse 2 um die Klappachse
4 in die in F i g. 2 gezeigte Stellung geschwenkt werden. In dieser Figur ist durch die strichpunktierten
Linien ein Rohr 9 angedeutet, welches das Geschoß während der Lagerung und des Transportes aufnehmen
kann, und dieses Rohr kann auch als Abschußrohr für das Geschoß dienen. Auf der Innenseite kann das Rohr
9 mit Führungsschienen 10 versehen sein, gegen welche die Halter 3 rr.it einer Seite anliegen.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist angenommen, daß die freien Enden der Flossen 2 in Flugrichtung vor
der Vertiefung 6 und der Schwenkachse 5 liegen, wenn sich die Flossen in der Stellung gemäß F i g. 2 befinden.
Wenn das Geschoß abgefeuert wird, während sich die Flossen noch in der Stellung gemäß F i g. 2 befinden,
unterliegen die Flossen deshalb Luftwiderstands- und Trägheitskräften, welche die Flossen nach außen und
nach hinten zu bewegen suchen. Wenn beispielsweise das Abfeuern im Rohr 5 bewirkt wird (F i g. 2), werden
diese Kräfte eine Bewegung der Flossen in die in F i g. 1 gezeigte Stellung bewirken, sobald das Geschoß
das Rohr 9 verläßt. Die Bewegung der Flossen aus der Stellung gemäß F i g. 2 in die Stellung gemäß F i g. 1
erfolgt durch eine kombinierte Drehung um die Achsen
5 und 4. Damit der Endteil 7 der Flosse 2 in die Vertiefung B gelangt, muß die Flosse 2 um die Klappachse 4
soweit gedreht werden, bis ihre Seitenflächen im wesentlichen parallel zu den Seitenflächen der Vertiefung
6 liegen. Wenn der Halter 3 während seiner Drehung um die Schwenkachse 5 eine solche Stellung erreicht
hat, (iaß bei weiterer Drehung ein Teil der Flosse 2 bereits in die Vertiefung 6 eintreten würde, kann es
vorkommen, daß die Flosse 2 noch nicht in der Stellung ist, in der ihre Seiten im wesentlichen parallel zu den
Seitenflächen der Vertiefung 6 liegen. In diesem Fall würde ein Punkt an der Kante des Endteils 7, beispielsweise
die Kante 11 der gezeigten Ausführungsform, gegen sine der Seitenkanten der Vertiefung 6 gedruckt
werden. Damit hierdurch die weitere Drehung des Halters 3 und der Flosse 2 nicht behindert wird, ist derjenige
Teil der Kante des Endteils 7, der zuerst in Berührung mit einer Kante der Vertiefung 6 kommt, so ausgebildet
bzw. angeordnet, daß durch diese Berührung ein Drehmoment auf die Flosse 2 um die Klappachse 4
ausgeübt wird, so daß die Flosse 2 während der weiteren Drehung des Halters 3 in die Vertiefung 6 geführt
\J-T
Die Bewegung einer Flosse 2 aus der in F i g. 2 gezeigten Stellung in die Stellung gemäß K i g. 1 kann jedoch
auch durch eine Federanordnung bewirkt werden. Eine erste Feder kann vorgesehen sein, um den Halter
3 um die Schwenkachse 5 zu drehen, und eine zweite Feder kann die Drehung der Flosse 2 um die Klappachse
4 bewirken, wobei die Federanordnungen so ausgebildet sind, daß sie den Halter 3 und die Flosse 2 in die
in F i g. I gezeigte Stellung zu drehen sucht.
In der Vertiefung 6 können Mittel vorgesehen sein, um die Flosse 2 in ihrer Betriebsstellung festzuhalten
und um ein Zurückprallen der Flosse 2 beim Erreichen der Betriebsstellung zu verhindern. So kann beispielsweise
ein Teil der Vertiefung 6 einen abnehmenden Querschnitt aufweisen, und der Halter 3 oder der Endteil
7 der Flosse können einen entsprechend ausgebildeten Teil aufweisen, der beim Eintreten in die Vertiefung
in den sich verjüngenden Teil der Vertiefung gepreßt und dort durch Keilwirkung festgehalten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
2
Claims (5)
1. Stabilisierungsflossenanordnung für ein Geschoß, wobei jede Flosse am Geschoßumfang aus
einer zum Geschoßumfang etwa tangentialen Ausgangsstellung in eine radiale Stellung ausklappbar
und zusätzlich entgegen der Schußrichtung relativ zur Geschoßachse ausschwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoß-
körper (1) eine sich in Längsrichtung des Geschosses erstreckende Vertiefung (6) zur Aufnahme des
Endteils (7) der Flosse (2) in der ausgeklappten Stellung aufweist und daß jede Flosse (2) um eine
Klappachse (4), die im wesentlichen parallel zur Vorderkante der Flosse verläuft, klappbar an einem
Halter (3) gelagert ist, der seinerseits am Geschoß um eine rechtwinkelig zur Haupterstreckung der
Vertiefung (6) verlaufende Schwenkachse (5) aus einer Ruhestellung, in der die Klappachse (4) außerhalb
des Geschoßkörpers (I) liegt, in eine zweite Stellung schwenkbar gelagert ist, wobei der Endteil
(7) der Flosse (2) durch Drehung des Halters (3) um Seine Schwenkachse (5) in die Vertiefung (6) hinein
bzw. aus ihr heraus bewegbar ist, und daß das Endteil (7) der Flosse (2) einen Anschlagteil (8) aufweist,
der zur Festlegung der Flosse (2) in der ausgeschwenkten Stellung mit einer in der Vertiefung (6)
ausgebildeten Anschlagfläche zusammenwirkt.
2. Stabilisierungsflossenanordnung nach An-Spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endteil
(7) der Flosse (2) mit einer Kante (11) versehen ist, die mit einer Seitenkante der Vertiefung (6) so zusammenwirkt,
daß die Flosse beim Eintreten des Er.dteils (7) in die Vertiefung (6) geführt und während
der Eintrittsbewegung um die Kiappachse (4) in eine Stellung gedreht wird, in der die Seitenflächen
der Flosse im wesentlichen parallel zu den Seitenflächen der Vertiefung (6) liegen.
3. Stabilisierungsflossenanordnung nach An-Spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertiefung (6) mindestens teilweise einen sich verjüngenden Querschnitt aufweist, und daß der Anschlag
(8) am Endteil (7) der Flosse entsprechend geformt ist und beim Eintreten in die sich verjüngende
Vertiefung durch Keilwirkung festgehalten wird.
4. Stabilisierungsflossenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkachse (5) in der Vertiefung (S) angeordnet ist.
5. Stabilisierungsflossenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine
erste Federanordnung, die den Halter (3) um die Schwenkachse (5) in eine Stellung zu drehen sucht,
in der der Endteil (7) sich in der Vertiefung befindet und durch eine zweite Federanordnung, die die
Flosse (2) um die Klappachse (4) in eine Stellung zu drehen sucht, in der die Seitenflächen der Flosse
parallel zu den Seitenflächen der Vertiefung (6) iiegen.
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