DE3110787A1 - Stahl-herstellungsverfahren - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Stahl-Herstellung,
insbesondere ein Stahl-Herstellungsverfahren, das eine Reihe von Stufen zum Frischen umfaßt,
um das geschmolzene Roheisen, das von einem Hochofen erhalten wird, in geschmolzenen Stahl umzuwandeln.
Mit der Entwicklung extrem schwefelarmer Stähle und extrem phosphorarmer Stähle werden in jüngerer Zeit
strengere Anforderungen an die Entphosphorisierung
und Entschwefelung bei der Stahlherstellung gestellt. Bei der herkömmlichen Stahlherstellung werden die meisten
Verunreinigungen, wie Silicium, Phosphor, Schwefel und Kohlenstoff, durch den Blasschritt unter Verwendung
eines Konverters entfernt, wodurch die Belastung, die der Konverter bei dem Stahl-Herstellungsvorgang ausgesetzt
ist, groß wird. Nach einem bekannten Verfahren, das darauf abzielt, die Konverterbelastung herabzusetzen
und die Kontrolle jedes Bestandteils des geschmolzenen Eisens zu vereinfachen, werden mehrere Verunreinigungen
auf der Roheisenstufe entfernt, während in dem Konverter hauptsächlich die Entkohlung stattfindet. Ein Beispiel
für das vorstehend genannte, bekannte Verfahren ist in der Japanischen Offenlegungsschrift 127421/1977 beschrieben,
wobei die Entsilicierung mit Eisenoxyd oder Sauerstoff durchgeführt wird, gefolgt von einer gleichzeitigen
Entphosphorisierung und Entschwefelung mittels Na3CO3. Die Entfernungsbehandlung des gesamten Siliciums,
Phosphors und Schwefels auf der Roheisenstufe ist im Hinblick auf eine Herabsetzung der Konverterbelastung
erwünscht. Was die Entschwefelungs- und Entphosphorisierungsreaktionen angeht, wird es jedoch vorgezogen,
die Entschwefelungsbehandlung in reduzierender Atmosphäre durchzuführen, d.h. mit einer Schlacke, die einen niedrigen
FeO-Gehalt aufweist, während die Entphosphorisierungsbehandlung lieber in einer oxydierenden Atmosphäre
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durchgeführt wird, d.h. mit einer Schlacke, die einen
hohen FeO-Gehalt aufweist. Die Bedingungen für eine effiziente Entschwefelung und Entphosphorisierung widersprechen
sich also. Eine gleichzeitige Entschwefelung und Entphosphorisierung ist folglich nicht effizient
und führt zu Problemen, wenn sie in der Praxis erfolgt.
Die nachstehend erwähnten beiden Arten von Mitteln zum Frischen oder Veredeln werden gegenwärtig hauptsächlich
zur gleichzeitigen Entschwefelung und Entphosphorisierung
benutzt. Eines dieser Mittel zum Frischen basiert auf Na3CO3, während das andere auf CaO und einem Oxidationsmittel
basiert, wie Walzzunder, Eisenerz, Sauerstoff gas und dgl. Wie in der Japanischen Offenlegungsschrift
127421/1977 beschrieben, ist Na2CO3 ein wirksamer
Schlackenbildner bei der gleichzeitigen Entschwefelung und Entphosphorisierung von geschmolzenem Roheisen
mit niedrigem Siliciumgehalt, weil Na2CO3 ein
"0" enthält, das ein Oxidationsmittel darstellt, und weil"Na20" eine Base ist. Bei der Entphosphorisierungsreaktion
läuft die Reaktion zwischen 0, Na„0 und P ab, die wie folgt formuliert wird:
50 (von Na3CO3) + 2P + 3Na2O >
während bei der Entschwefelungsreaktion die Reaktion, die wie folgt formuliert wird, abläuft:
Na0O + S —>
Na0S + 0
Die Na2CO3~Charge liegt nach der Japanischen Offenlegungsschrift
im Bereich zwischen 10 und 60 kg/t. Die Verwendung von Na3CO3 als Mittel zum Frischen oder
Veredeln oder als Schlackenbildner bringt jedoch Probleme mit sich, was übermäßige Kosten und die Erosion
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der feuerfesten Teile des Gefäßes aufgrund der stürmischen Reaktivität des Na3CO3 betrifft, ferner eine Umweltverschmutzung
durch Bildung von Rauch und Dämpfen. Der Schlackenbildner, der auf Na-CO3 basiert, ist deshalb
für den praktischen Einsatz zur Entschwefelung und Entphosphorisierung nicht geeignet.
Was die gleichzeitige Entschwefelung und Entphosphorisierung mit einem Mittel zum Frischen, das auf einem
Oxidationsmittel oder CaO basiert, angeht, widersprechen ferner wirksame Entschwefelungs- und Entphosphorisierungsbedingungen
einander, wie vorstehend erwähnt, desgleichen ist ein CaO-Uberschuß erforderlich, um die Entschwefelung
in einer oxidierenden Atmosphäre oder in Gegenwart eines Oxidationsmittels durchzuführen. Die gleichzeitige
Entschwefelung und Entphosphorisierung ist deshalb wenig effizient, so daß die Entschwefelung und Entphosphorisierung
in zwei getrennten Stufen durchgeführt werden sollten.
Silicium, Phosphor und Schwefel werden vorzugsweise auf der Stufe des geschmolzenen Roheisens entfernt, und es
sind im Hinblick auf eine Entfernung von Silicium und dgl. zahlreiche Vorschläge gemacht worden. Wenn jedoch
drei Stufen jeweils für die Entsilicierung, Entphosphorisierung und Entschwefelung bei der Verarbeitung von Roheisen
durchgeführt werden, wird das Stahl-Herstellungsverfahren nicht nur kompliziert, sondern es wird auch
der Temperaturabfall des Roheisens während der Verarbeitung
so stark, daß die Durchführung des Verfahrens mit den drei Stufen in der Industrie schwierig wird.
Da d,ie Entfernung und Planheitsregelung der nichtmetallischen Einschlüsse in jüngerer Zeit den strengen
Anforderungen bei der Herstellung reiner Stähle genügen
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muß, wird die Entwicklung eines zweiten Frischverfahrens nach dem Stahl-Abstechen, wie ein Einblasen von Inertgas
und ein Entgasen, vorangetrieben. Die Entschwefelung, Entsilicierung und Entphosphorisierung, die vorstehend
beschrieben sind, werden getrennt durchgeführt, oder einige dieser Reaktionen erfolgen kontinuierlich oder
simultan nach den bisherigen zahlreichen Vorschlägen. Ein Verfahren zur Behandlung sämtlicher Verunreinigungen
des geschmolzenen Eisens, bei dem die einzelnen getrennten Schritte derart systematisch verbunden werden, daß
ein effizientes Frischen erfolgt, ist jedoch bisher noch nicht vorgeschlagen worden.
Ein Stahl-Herstellungsverfahren, bei dem die Entsilicierung und Entphosphorisierung auf der Stufe des geschmolzenen
Roheisens erfolgt und bei dem auf der Stufe des geschmolzenen Stahles nicht nur die Entfernung der
nicht-metallischen Einschlüsse, sondern auch gleichzeitig das Frischen erfolgt, ist effizienter als die bekannten
Verfahren. Genauer gesagt, wenn ein Inertgas in einen geschmolzenen Stahl, der in einem Gefäß enthalten
ist, geblasen wird, um die nicht-metallischen Einschlüsse zu entfernen, kann durch das Inertgas ein
Mittel zum Frischen, wie CaO, getragen und auf diese Weise in den geschmolzenen Stahl geblasen werden, mit
der Folge, daß die Entschwefelung auf der Stufe des geschmolzenen Roheisens vollständig durch die Entschwefelung
auf der Stufe des geschmolzenen Stahles ersetzt werden kann. Dadurch werden solche Probleme,
wie eine verwickelte Verarbeitung und ein Temperaturabfall des geschmolzenen Roheisens beseitigt, desgleichen
die Nachteile, die von der gleichzeitigen Entschwefelung und Entphosphorisierung herrühren.
Wenn nach der Entkohlung die Entschwefelung erfolgt,
wird eine Reaktion hoher Temperatur in dem entkohlten
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Eisen ausgenutzt, die thermodynamisch für die Ent-" Schwefelung vorteilhaft ist. Außerdem ist es möglich,
ein Problem zu lösen, das darin besteht, daß Stahlschrott, mit dem ein Konverter beschickt wird, im
Hinblick auf einen niedrigen Schwefelgehalt sorgfältig ausgewählt werden muß, um eine erneute Schwefelung
in dem Konverter zu vermeiden.
Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, ein praktisches,
wirtschaftliches Stahl-Herstellungsverfahren zu schaffen, wobei die Methoden zur Entfernung der Verunreinigungen
systematisch in einer optimalen Reihenfolge und unter optimalen Frischbedingungen miteinander
verbunden werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt gelegentlich
die Entfernung anderer Verunreinigungen als der betreffenden, in dem entsprechenden Schritt zu entfernenden
Verunreinigungen, jedoch ist eine solche Entfernung thermodynamisch unerwünscht, wie vorstehend
erläutert. Darüber hinaus muß die betreffende Verunreinigung auf mindestens den Wert herabgesetzt werden,
der beim ersten, zweiten und dritten Schritt jeweils genannt ist. D.h. es ist nicht erforderlich, andere
Verunreinigungen als die betreffende Verunreinigung in jedem der drei Schritte zu kontrollieren, so daß
sich ihr Gehalt auf den angegebenen Wert herabsetzt. Vorzugsweise werden der Kohlenstoff-^Silicium- und
Phosphorgehalt, bevor der vierte Schritt beginnt, auf den Standard-wert oder -bereich oder darunter herabgesetzt.
Beim vierten Schritt wird die Entschwefelung durchgeführt, und zwar vorzugsweise in Verbindung mit
der Entfernung der nicht-metallischen Einschlüsse. Da
das Frischen beim vierten Schritt in einer reduzierenden
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Atmosphäre durchgeführt wird, erfolgt die Entfernung anderer Verunreinigungen als Schwefel in einem vernachlässigbaren
Ausmaß.
Erfindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Verfugung
gestellt, bei dem nur das geschmolzene Roheisen, das bei dem zweiten Schritt entphosphorisiert worden ist,
von dem ersten Gefäß abgezogen wird, und bei dem ferner das erste Gefäß, das die gebildete Entphosphorisierungsschlacke
aufnimmt, dazu benutzt wird, um den ersten Schritt zur Entsilicierung von neuem geschmolzenem Roheisen
von dem Hochofen durchzuführen. Nach diesem Verfahren wird die gebildete Entphosphorisierungsschlacke,
die bei dem zweiten Schritt zur Entphosphorisierungsvorbehandlung von geschmolzenem Roheisen erzeugt wird,
nicht abgezogen, sondern im Kreislauf dem Vorbehandlungsverfahren des Roheisens wieder zugeführt. Dadurch
werden die beiden Einrichtungen, die zum Abziehen der Entphosphorisierungsschlacke und dem Verarbeitungsschritt
der Schlacke verwendet werden, überflüssig. Darüber hinaus kann ein Verlust an Roheisen, das in
der Entphosphorisierungsschlacke zurückbleibt, vermieden werden, da die Schlacke nicht nach jeder Entphosphorisierungsbehandlung
abgezogen wird.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise erläutert. Darin zeigen:
Figur 1 ein Fließschema, das die Verarbeitungsschritte des geschmolzenen Eisens bei einer Ausführungs
form der Erfindung veranschaulicht;
Figur 2 ein Figur 1 ähnliches Fließschema, das eine andere Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht;
und
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Figur 3 ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der erneuten Phosphorisierung bei
dem Entsilicierungsschritt und der Basizität eines Schlackengemischs aus der Entphosphorisierungs-
und Entsilicierungsschlacke veranschaulicht.
Dor Hauptzweck des ersten erfindungsgemäßen Schrittes
ist die Entsilicierung. Bei der Erfindung wird geschmolzenes Roheisen eingesetzt, das von einem Hochofen erzeugt
wird. Die Zusammensetzung des geschmolzenen Roheisens variiert je nach den Ausgangsmaterialien, mit
denen der Ofen beschickt wird, sowie den Betriebsbedingungen des Ofens, wobei es im allgemeinen zwischen
4,3 und 4,7 % C, 0,3 bis 0,8 % Si, 0,4 bis 0,9 % Mn, 0,080 bis -0,200 % P und 0,015 bis 0,0050 % S enthält.
Bei dem ersten Schritt wird das Silicium des geschmolzenen Roheisens dadurch entfernt, daß eine kleine Menge
Sauerstoff oder vorzugsweise ein Eisenoxyd, wie Walzzunder, in das geschmolzene Roheisen geblasen bzw. gegeben
wird. Auch kann das Eisenoxyd in das geschmolzene Roheisen mit Hilfe des Sauerstoffgases befördert werden.
Bei der Siliciumentfernung wird der Siliciumgehalt auf einen Wert von höchstens etwa 0,2 % herabgesetzt.
Auf der Stufe, bei der das geschmolzene Roheisen, das von dem Hochofen abgestochen worden ist, entlang der
Abstichrinne auf dem Gießboden fließt, kann in das geschmolzene Roheisen ein Oxidationsmittel gegeben werden,
das ein Eisenoxyd und/oder Sauerstoff umfaßt. Das Oxidationsmittel wird in dem geschmolzenen Roheisen,
das entlang der Abstichrinne fließt, durch die Strömung des Roheisens in der Abstichrinne oder durch
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zwangsweises Rühren verteilt. Statt dessen kann das Oxidationsmittel dem geschmolzenen Roheisen zugegeben
oder in dasselbe eingerührt werden, das sich in einem Mischerwagen befindet, der das geschmolzene Roheisen
aufgenommen hat, das von der Abstichrinne eines Hochofens fließt. Außerdem kann das Oxidationsmittel in
das geschmolzene Roheisen mit Hilfe eines Trägergases geblasen werden, das ein Inertgas und Sauerstoff einschließt.
Das Gefäß, in dem der erste Schritt durchgeführt wird, kann eine Eisenpfanne anstelle des Mischerwagens
sein. Der Siliciumgehalt wird im allgemeinen von einem Wert von etwa 0,50 % auf einen Wert von etwa
0,15 % herabgesetzt. Um den Siliciumgehalt auf einen Wert von weniger als etwa 0,10 % herabzusetzen, muß
die Menge des Eisenoxydes erhöht werden, wodurch das Verfahren unwirtschaftlicher wird. Vorzugsweise wird
daher die Entsilicierung derart durchgeführt, daß ein geschmolzenes Roheisen erhalten wird, das einen Siliciumgehalt
aufweist, der zwischen etwa 0,10 und etwa 0,20 % liegt. Die Menge des Eisenoxydes, um diesen
Bereich des Siliciumgehalts zu erreichen, wird unter der Voraussetzung bestimmt, daß der größte Teil des
Eisenoxydes mit Silicium umgesetzt wird und ein kleiner Teil die Entkohlung und Manganoxidation bewirkt.
Ein Schlacke bildendes Material, wie CaO, kann dem geschmolzenen Roheisen zusätzlich zu dem Oxidationsmittel
zugesetzt werden. Die erhaltene Schlacke des ersten Schritts wird nicht zu dem zweiten Schritt
übergeführt, sondern von dem behandelten geschmolzenen Roheisen abgetrennt.
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Zweiter Schritt
Der Hauptzweck des zweiten Schritts besteht in der Entphosphorisierung
geschmolzenen Roheisens, das dem ersten Schritt unterworfen worden ist. Das geschmolzene Roheisen
wird von der Einrichtung, mit der die Entsilicierung durchgeführt worden ist, zu einem ersten Gefäß übergeführt,
beispielsweise einem Mischerwagen, einer Eisenpfanne und dgl., wobei die Entphosphorisierung mit dem ersten Mittel
zum Frischen durchgeführt wird. Das erste Mittel zum Frischen besteht hauptsächlich aus einem Oxidationsmittel,
wie einem Eisenoxyd in Form von beispielsweise Walzzunder, sowie einem calciumoxydhaltigen Material, das aus wenigstens
einer Verbindung der Gruppe CaO und CaCO3 ausgewählt
wird. Das erste Mittel zum Frischen kann ein Pulvergemisch des Walzzunders, CaO und CaF ? in einem Gewichtsverhältnis
von 3 8:2 6:1, beispielsweise 4:2:1 und vorzugsweise 6:4:1 sein. Die Teilchen des Pulvergemisch^
können so hergerichtet sein, daß die Teilchengröße 1 mm nicht überschreitet. Das erste Mittel zum Frischen, das
durch das vorstehend erwähnte Pulvergemisch gebildet wird, wird in das geschmolzene Roheisen zusammen mit
einem Tägergas, beispielsweise einem Inertgas, in einer Menge zwischen 30 und 50 kg pro t Roheisen geblasen,
wodurch der Phosphorgehalt auf einen Wert von etwa 0,040 % oder weniger herabgesetzt wird. Das erste Mittel zum
Frischen kann auch in einer anderen Form als der eines Pulvers vorliegen. Das erste Mittel zum Frischen enthält
kein Na„C0-,, das teuer ist, und zeigt keine stürmische
Reaktivität, was zur Folge hat, daß ein vorgegebenes Ausmaß der Entphosphorisierung auf wirtschaftliche
Weise durchgeführt werden kann, ohne daß eine beträchtliche Erosion des ersten Gefäßes stattfindet.
Aus wirtschaftlichen Gründen wird es vorgezogen, daß der Phosphorgehalt nach der Entphosphorisierung nicht
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weniger als 0,015 % beträgt.
Dritter Schritt
Dritter Schritt
Der Hauptzweck des dritten Schrittes ist die Entkohlung. Das geschmolzene Roheisen, das durch die vorhergehenden
Schritte erhalten wird und einen Siliciumgehalt von nicht mehr als etwa 0,2 % sowie einen Phosphorgehalt von nicht
mehr als etwa 0,040 % aufweist, wird in ein zweites Gefaß
gegeben, das ein Konverter oder ein anderes zur Entkohlung geeignetes Gefäß sein kann. Es kann sowohl für
den zweiten wie den dritten Schritt auch das gleiche Gefäß verwendet werden, vorausgesetzt, daß die erhaltene
Entphosphorisierungsschlacke von dem geschmolzenen, zu entkohlenden Roheisen abgetrennt wird. Beispielsweise
wird das geschmolzene Roheisen in einen Konverter zusammen mit Eisenschrott gegeben, wo ein Entkohlungsblasen
durchgeführt wird, um seinen Kohlenstoffgehalt auf den gewünschten Wert herabzusetzen, der im üblichen Bereich
der fertigen Stahlprodukte liegen kann oder nicht. Bei dem dritten Schritt wird die Zusammensetzung und die
Menge der Schlacke nicht im Hinblick auf die Entphosphorisierung und Entschwefelung bestimmt, sondern allein
im Hinblick auf den Schutz des Baumaterials des zweiten Gefäßes. Zum Schutz des Baumaterials der Konverter werden
1 bis 10 kg gebrannter Kalk und 1 bis 10 kg leicht gebrannter Dolomit als Hilfsausgangsstoffe je t Roheisen
in den Konverter gegeben. Wenn der Phosphorgehalt, der beim zweiten Schritt herabgesetzt wird, nicht genügend
niedrig im Vergleich mit dem fertigen Stahlprodukt ist, kann die Menge des gebrannten Kalks und des Dolomits
gegenüber der Menge, die als ausreichend für den Schutz der Baumaterialien des dritten Gefäßes angesehen wird,
leicht erhöht oder erniedrigt werden.
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Vierter Schritt
Der Hauptzweck des vierten Schritts ist die Entschwefelung des entsilicierten, entphosphorxsierten und entkohlten
geschmolzenen Stahls. Vorzugsweise liegen vor Beginn des vierten Schritts der Silicium-, Phosphor-
und Kohlenstoffgehalt des geschmolzenen Stahls in den
entsprechenden üblichen Bereichen des fertigen Stahlprodukts. Beim vierten Schritt wird die Entschwefelung
in dem dritten Gefäß durchgeführt, beispielsweise in einer Pfanne, und zwar mit dem zweiten Mittel zum
Frischen, das hauptsächlich aus CaO-Pulver besteht, das eine geringe Menge CaF2 enthalten kann. Das zweite Mittel
zum Frischen und dessen Trägergas, beispielsweise Argongas, kann in den geschmolzenen Stahl geblasen werden,
der sich in einer Pfanne befindet, so daß das zweite Mittel zum Frischen dem geschmolzenen Stahl in einer
Menge zwischen 0,5 und 6 kg, vorzugsweise etwa 2 kg je t geschmolzener Stahl einverleibt wird. Durch dieses
Blasen wird der Schwefelgehalt auf einen Wert herabgesetzt, der geringer ist als der übliche Wert des
fertigen Stahlprodukts. Der Schwefelgehalt kann von einem Wert von etwa 0,030 % auf einen Wert von etwa
0,010 % beim vierten Schritt herabgesetzt werden. Die Einstellung des Schwefelgehalts beim vierten Schritt,
der zur Erzeugung des Stahls mit der gewünschten Endzusammensetzung führt, ist von Vorteil, da die Entschwefelungsreaktion
wegen der gegenüber dem ersten und zweiten Schritt höheren Temperatur des geschmolzenen
Eisens leichter abläuft, wobei die Frischbedingungen des vierten Schritts von den Frischreaktionen
allein der Entschwefelungsreaktion angepaßt werden. Auf der anderen Seite wird eine Charge der Mittel zum
Frischen, die zur Herabsetzung des Gehalts an Verunreinigungen eingesetzt wird, nachteilig groß, wenn bei
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herkömmlichen Verfahren die Herstellung eines extrem
Echwefelarmen Stahles von höchstens 0,010 % S angestrebt wird, oder wenn diese Charge niedrig ist, kann
der Gehalt an anderen Verunreinigungen als Schwefel nicht auf den gewünschten Wert vermindert werden. Die
Kombination von effizienten Verarbeitungsstufen ermöglicht es jedoch erfindungsgemäß, Wirkungen zu erzielen,
die bei der Stahlherstellung außerordentlich geeignet und von Vorteil sind.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Stahlherstellung veranschaulicht. Das geschmolzene Roheisen wird einer Entsilicierung
unterworfen, wobei beispielsweise ein Eisenoxyd verwendet wird, und zwar am Gießboden eines Hochofens
oder in Mischerwagen, die in der Stahlindustrie gelegentlich als Torpedowagen bezeichnet werden. Die erhaltene
Schlacke wird von dem entsilicierten geschmolzenen Roheisen abgetrennt, indem die Schlacke von dem
Torpedowagen abgekratzt wird. Die Entphosphorisierung wird in dem Torpedowagen durchgeführt. Dabei handelt es
sich um die gleichen Torpedowagen, wie sie für die Entsilicierung verwendet werden, falls die Entsilicierung
nicht auf dem Gießboden erfolgt. Nach der Entphosphorisierung wird die erhaltene Entphosphorisierungsschlacke
von dem geschmolzenen Roheisen abgetrennt, wobei das entphosphorisierte geschmolzene Roheisen in
eine Eisenpfanne übergeführt wird und die erhaltene entphosphorisierte Schlacke in den Torpedowagen mit
Hilfe eines Schlackenstopfens zurückbleibt. Die Entphosphorisierungsschlacke, die in dem Torpedowagen
zurückbleibt, wird vollständig aus dem Torpedowagen an einem bestimmten Schlackenplatz entfernt und dann der
Schlackenbeseitigung zugeführt. Die leeren Torpedowagen werden dann wieder zum Entsilicierungsschritt zurück-
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befördert, um für die Entsilicierung von geschmolzenem
Roheisen von einem Hochofen verwendet zu werden. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist eine
ständig vorhandene Beseitigungsstelle für die verworfene Schlacke erforderlich, ferner ein Zeitraum, um die
Torpedowagen zu leeren, der 5 Minuten oder mehr betragen kann. Darüber hinaus ist es von Nachteil, daß das Roheisen,
das in der verworfenen Schlacke enthalten ist, verlorengeht. Die Nachteile der vorstehend erwähnten
Ausführungsform können vollständig durch eine weitere erfindungsgemäße Maßnahme beseitigt werden, bei der das
entphosphorisierte Roheisen von dem ersten Gefäß abgezogen und die Entphosphorisierungsschlacke in dem ersten
Gefäß verbleibt, und bei der außerdem dieses erste Gefäß, in dem die Entphosphorisierungsschlacke verbleibt, dazu
benutzt wird, neues geschmolzenes Roheisen von dem Hochofen aufzunehmen und zu entsilicieren.
Gemäß Fig. 2, die ein Fließschema einer Ausführungsform
der Erfindung zeigt, wird geschmolzenes Roheisen von einem Hochofen zunächst durch Zugabe eine Entsilicierungsmittels
entsiliciert, beispielsweise eines Eisenoxydes in Form von Walzzunder, beispielsweise auf einem Gießboden, wobei das entsilicierte geschmolzene Roheisen in Torpedo-
wagen übergeführt wird. Statt dessen kann das geschmolzene Roheisen des Hochofens in die Torpedowagen übergeführt
werden, wobei in den Torpedowagen einleitend entsiliciert wird, indem ein Entsilicierungsmittel in die
Torpedowagen gegeben wird. Danach wird die gebildete Entsilicierungsschlacke von dem geschmolzenen Roheisen
abgetrennt, wobei dieses Roheisen dann einer Entphosphorisierung unterworfen wird, indem ein erstes Mittel zum
Frischen zugesetzt wird, das ein Mittel zum Frischen in Form eines Fließmittelgemischs aus Walζzünder, CaO und
CaF„ umfaßt. Das entphosphorisierte geschmolzene Eisen
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wird dann von den Torpedowagen in eine Eisenpfanne oder -pfannen gegossen, während die gebildete Entphosphorisierungsschlacke
in den Torpedowagen verbleibt. Die Eisenpfanne (oder -pfannen),die zur Aufnahme des entphosphorisierten
geschmolzenen Roheisens geeignet ist, wird dann dem Stahlherstellungsschritt mittels eines
Konverters zugeführt, wobei lediglich das geschmolzene Roheisen der Schmelze, das in den Torpedowagen enthalten
ist, diesem Stahlherstellungsschritt mittels des Konverters zugeführt wird. Die vorstehend beschriebenen
und in Fig. 2 dargestellten Stahlherstellungsschritte sind die gleichen wie jene, die in Fig. 1 dargestellt
sind. Die Entphosphorisierungsschlacke, die in den Torpedowagen verbleibt, wird allerdings nicht verworfen.
Die Entphosphorisierungsschlacke, die eine hohe Temperatur besitzt, wird zu dem Entsilicierungsschritt von neuem
geschmolzenem Roheisen aus dem Hochofen zurückbefördert. Bei dem Entsilicierungsschritt werden die Entsilicierungsschlacke
und das geschmolzene Roheisen, das von dem Hochofen abgestochen und dann auf dem Gießboden entsiliciert
worden ist, gemeinsam in die Torpedowagen gegeben, die die Entphosphorisierungsschlacke enthalten, statt dessen
kann das geschmolzene Roheisen des Hochofens in die Torpedowagen gegeben werden, worauf die Entsilicierung
durch Zugabe eines Entsilicierungsmittels zu dem geschmolzenen Roheisen, das in den Torpedowagen enthalten
ist, durchgeführt wird. Bei dem Entsilicierungsschritt wird ein Schlackengemisch aus den Entsilicierungs- und
Entphosphorisierungsschlacken gebildet. Nachdem der Siliciumgehalt des geschmolzenen Roheisen auf den gewünschten
Wert herabgesetzt worden ist, wird das Entsilicierungs- und Entphosphorisierungs-Schlackengemisch
von den Torpedowagen abgekratzt, so daß das geschmolzene Roheisen in den Torpedowagen verbleibt. Das erste Mittel
zum Frischen, das ein Entphosphorisierungsmittel umfaßt,
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wird zu dem geschmolzenen Roheisen gegeben, um dieses
Eisen zu entphosphorisieren. Anschließend wird lediglich das entphosphorisierte geschmolzene Roheisen von
den Torpedowagen zu einem Gefäß (oder Gefäßen) übergeführt, das von den Torpedowagen getrennt vorhanden ist.
Dieses Gefäß (oder Gefäße) wird dem Stahlherstellungsschritt mit einem Konverter zugeführt. Die Torpedowagen,
in denen entweder die Entphosphorisierung oder die Entsilicierung, gefolgt von der Entphosphorisierung,
durchgeführt wird, enthalten noch Entphosphorisierungsschlacke, wenn diese Schlacke von dem geschmolzenen
Roheisen abgetrennt worden ist, wobei diese Torpedowagen dem Entsilicierungsschritt zugeführt werden,
ohne daß die Entphosphorisierungsschlacke aus den Torpedowagen entfernt wird. Durch diese Überführung ist
es möglich, den Vorgang der Verwerfung der Entphosphorisierungsschlacke zu eliminieren, der den Fluß beeinträchtigt,
wobei dadurch ,auch der Verlust an Roheisen in der Schlacke verhindert wird.
Es besteht eigentlich die Gefahr einer erneuten Phosphorisierung durch das Entsilicierungs- und Entphosphorisierungs-Schlackengemisch.
Es wurde jedoch festgestellt, daß keine erneute Phosphorisierung des geschmolzenen Roheisens
durch dieses Schlackengemisch bei dem Entsilicierungsschritt unter einer Schlackenbedingung erfolgt. Diese
Bedingung geht aus Fig. 3 hervor und besteht darin, daß das CaO/SiO2-Verhältnis, das die Verteilung des Phosphors
zwischen der Entphosphorisierungsschlacke und dem geschmolzenen Roheisen bestimmt, nicht kleiner als 1,5
ist (CaO/SiO- = 1,5). Aus der nachstehenden Tabelle geht hervor, daß das Ca0/Si02-Verhältnis der Entsilicierungs-
und Entphosphorisierungsschlackengomsche zwischen
1,5 und 2,8 beträgt und damit zu keiner erneuten Phosphorisierung führt.
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130052/0837
Schlacken | CaO% | Bestandteile | p2o5% | CaO/SiO2 |
50-60 | SiO2% | 4-8 | 3-5 | |
Entphosphorisierungs- schlacke |
2O-3O | 8-18 | 0,1-0,7 | 0,4-1,0 |
Entsilicierungs- schlacke |
37-47 | 31-42 | 2-4 | 1,5-2,8 |
Schlackengemisch | 12-22 | |||
Wenn die Basizität des Entsilicierungs- und Entphosphorisierungs-Schlackengemischs
kleiner als 1,5 ist, wird CaO dieser Schlacke zugegeben, um das CaO/SiO2~Verhältnis
einzustellen.
Die vorstehend beschriebenen Maßnahmen, und Mittel zum
Frischen sollen die Erfindung lediglich erläutern , ohne sie einzuschränken, welche Erfindung darin besteht, daß
, bei einem Verfahren zur Stahlherstellung die Stufen zwischen dem geschmolzenen Roheisen und dem geschmolzenen
Stahl in vier getrennte Schritte aufgeteilt werden, um die betreffende Verunreinigung auf den gewünschten Wert
herabzusetzen, wobei die Verunreinigungs-Entfernungsschritte in der Reihenfolge Entsilicierung, Entphosphorisierung,
Entkohlung und Entschwefelung durchgeführt werden, welche Reihenfolge der vier getrennten Schritte das
charakteristische Merkmal dieser Erfindung darstellt. Dabei geht aus der vorstehenden Beschreibung insbesondere
hervor, daß die Erfindung im wesentlichen folgende Maßnahmen umfaßt.
Wenigstens beim ersten oder .beim zweiten Schritt wird
wenigstens ein Mitglied als Oxidationsmittel verwendet, das aus einer Gruppe ausgewählt wird, die aus einem
130052/0837
-22-
Eisenoxyd und einem Sauerstoffgas besteht, wobei ein
Eisenoxyd vorgezogen wird.
Ein Inertgas oder ein Sauerstoffgas, d.h. eines der Oxidationsmittel der ersten und der zweiten Stufe, kann
dazu verwendet werden, um die festen Mittel in den entsprechenden Stufen zu tragen, wobei die festen Mittel
zusammen mit dem Inertgas oder dem Sauerstoffgas in das geschmolzene Roheisen geblasen werden.
10
Der erste Schritt wird an einer oder mehreren Stellen durchgeführt, d.h. in der Abstichrinne, die auf dem
Gießboden des Hochofens gebildet ist, in einem Mischerwagen und in der Eisenpfanne, worauf der zweite Schritt
durchgeführt wird, der in dem Mischerwagen und/oder einer Eisenpfanne erfolgt.
Die nachstehenden Beispiele dienen der weiteren Erläu-•terung
der Erfindung.
20
20
In Tabelle 2 ist ein Beispiel einer Zusammensetzung von geschmolzenem Eisen wiedergegeben, das mit dem Stahl-Herstellungsverfahren
verarbeitet worden ist, wobei jeder getrennte Schritt des Frischens angegeben ist.
-23-
130052/0837
Tabelle 2
Anstich | Chemische | Si | Zusammensetzung (%) | P | S | |
Setzung | C | Mn | ||||
Frischschritt | Erster | 0,45 | 0,119 | 0,033 | ||
Schritt | 4,8 | 0,51 | ||||
(Nach der | ||||||
Hoch | Entsili- | |||||
ofen | cierung) | |||||
Zweiter | 0,14 | 0,115 | 0,033 | |||
Schritt | 4,7 | 0,35 | ||||
(Nach der | ||||||
Mischer | Entphosphori- | |||||
wagen | sierung) | |||||
Dritter | 0,06 | 0,030 | 0,028 | |||
Schritt | 4,4 | 0,28 | ||||
(Nach dem | ||||||
Kon | Frischen) | |||||
verter | Vierter | — | 0,015 | 0,020 | ||
Schritt | 0,07 | 0,15 | ||||
(Nach dem | ||||||
Pfanne | Anstich) | 0,22 | 0,016 | 0,020 | ||
(Nach der | 0,13 | 0,91 | ||||
Entschwefe | W | |||||
lung) | 0,22 | 0,017 | 0,005 | |||
0,13 | 0,95 | |||||
Das geschmolzene Roheisen gemäß Tabelle 2 wurde folgenden Schritten unterworfen. Etwa 22 kg Walzzunder je t
geschmolzenes Roheisen wurden in das angestochene, geschmolzene Roheisen an der Anstichrinne des Gießbodens
eines Hochofens gegeben, um die Desilicierung durchzuführen. Nach dem Abtrennen der gebildeten Schlacke wurde
das geschmolzene Roheisen, das in den Torpedowagen
enthalten ist, einer Entphosphorisierung unterworfen,
130052/0837
-24-
und zwar durch Einblasen von etwa 37 kg eines Flußmittel- oder Schlackenbildnergemischs (das erste Mittel zum
Frischen) je t Roheisen mittels Argongas, welches Flußmittel bzw. welcher Schlackenbildner aus Walzzunder,
CaO und CaF2 im Gewichtsverhältnis 6:4:1 besteht. Danach
werden das geschmolzene Roheisen," 7 kg CaO und 8 kg leicht gebrannter Dolomit je t geschmolzenes Roheisen in einen
LD-Konverter mit einem Fassungsvermögen von 25Ot gegeben.
Es wurde das Entkohlungsblasen durchgeführt, wobei etwa 24 kg Schlacke je t geschmolzener Stahl gebildet
wurden. Der geschmolzene Stahl wurde durch Anstechen nach dem Entkohlungsblasen in eine 250 t Pfanne übergeführt,
wobei das Einströmen der Konverterschlacke in die Pfanne soweit als möglich verhindert wurde. 2,4 kg Aluminium
je t geschmolzener Stahl werden zu dem geschmolzenen Stahl in der Pfanne gegeben, um den Stahl zu desoxidieren.
Eine Argongas blasende Lanze wurde dann aufgedreht und in den geschmolzenen Stahl in der Pfanne gesteckt, wobei
800 l/min Argongas pro Minuten in den geschmolzenen Stahl
geblasen wurden,um den Stahl mit etwa 2 kg CaO-PuIver
(dem zweiten Mittel zum Frischen) je t geschmolzener Stahl zu vermischen.
Das geschmolzene Roheisen von einem Hochofen wurde in Torpedowagen entsiliciert, und die erhaltene entsilicierte
Schlacke würde von den Torpedowagen gekratzt.
37 kg/t Roheisen des Flußmittel- oder Schlackenbildnergemischs aus Walzzunder, CaO und CaF- (dem ersten Mittel
zum Frischen) wurden hinzugegeben und mit dem Roheisen in den Torpedowagen vermischt und verrührt, um die Entphosphorisierung
durchzuführen. Eine Pfanne wurde bereitgestellt, um das so behandelte, geschmolzene Roheisen
-25-
130052/0837
aufzunehmen, wobei das geschmolzene Roheisen dem Stahlherstellungsschritt
unter Verwendung eines Konverters zugeführt wurde. Die entphosphorisierte Schlacke blieb
in den Torpedowagen, wenn das entphosphorisierte geschmolzene Roheisen in die Pfanne gegossen wurde, worauf
die Torpedowagen, die die entphosphorisierte Schlacke enthielten, zum Entsilicierungsschritt zurückgefahren
wurden. Diese Torpedowagen nahmen das entsilicierte geschmolzene Roheisen sowie die gebildete Schlacke auf,
die beim Entsilicierungsschritt auf dem Gießboden durch die Zugabe von Walzzunder gebildet wurde. Durch die
entsilicierte und entphosphorisierte Schlacke wurde weder eine erneute Phosphorbildung noch eine erneute
Schwefelbildung festgestellt, wenn das geschmolzene Roheisen in den Torpedowagen vorlag. Das Schlackengemisch,
das in den Torpedowagen durch Mischen der entsilicierten und entphosphorisierten Schlacken gebildet
wurde, betrug 45 kg/t Roheisen und wies ein Verhältnis von CaO/SiO? = 1,8 auf. Dieses Schlackengemisch wurde
von den Torpedowagen abgekratzt, und das zurückbleibende geschmolzene Roheisen wurde entphosphorisiert, und zwar
mit einem Entphosphorisierungs-Flußmittel oder -Schlackenbildner (dem ersten Mittel zum Frischen), das bzw. der
aus Walzzunder, CaO und CaF2 besteht. Dieser Schlacken-
bildner wurde in einer Menge von 37 kg/t Roheisen in das geschmolzene Roheisen durch Einblasen gegeben und verrührt.
Die Entphosphorisierungsschlacke, die durch den Entphosphorisierungsschritt gebildet wurde, betrug
25 kg pro t Roheisen. Das so entphosphorisierte Roheisen wurde von den Torpedowagen zu einer Pfanne übergeführt
und dann einem Konverter zugegeben. Die gesamte Menge der Entphosphorisierungsschlacke blieb in den Torpedowagen
zurück und wurde dem Entsilicierungsschritt wieder zugeführt, wie vorstehend beschrieben. Die Entkohlung
und die Entschwefelung wurden wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
13 005 2/0837
Tabelle 3 zeigt die Zusammensetzung des geschmolzenen Roheisens, das in der vorstehend beschriebenen Weise
behandelt wurde.
Frischschritt | Chemische C Si |
0,48 | Zusammensetzung Mn P |
0,125 | (%) S |
Hochofen Anst ich- zusammen setzung |
4,7 | 0,15 | 0,50 | 0,123 | 0,035 |
Torpedo- Erster wagen Schritt (Nach der Entsili- cierung) |
4,6 | 0,05 | 0,40 | 0,032 | 0,033 |
Torpedo- Zweiter wagen Schritt (Nach der Entphospho- risierung) |
4,4 | - | 0,35 | 0,014 | 0,025 |
Konverter Dritte Stufe (Nach dem Frischen) |
0,07 | 0,21 | 0,18 | 0,015 | 0,024 |
Vierter Schritt (Nach dem Pfanne Anstich) |
0,13 | 0,21 | 0,91 | 0,016 | 0,024 |
(Nach der Entschwefe lung) |
0,13 | 0,95 | 0,004 |
-27-
130052/0837
Die Entsilicierung des geschmolzenen Roheisens wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt.
5
1. Menge des behandelten Roheisens: 250 t
2. Eisenoxyd: 23 kg Eisenerz/t Roheisen
3. Sauerstoffgas (Trägergas des Eisenoxyds):
1,0 Nm /t Roheisen
4. Trägergas-Strömungsgeschwindigkeit:
15
8,3 Nm3/Min.
5. Zugabegeschwindigkeit des Eisenoxydes: 200 kg/Min.
6. Temperatur des geschmolzenen Roheisens: 135O°C am Anfang und 134O°C am Ende
7. Verfahrensdauer: 30 Minuten
8. Entsxlicierungseinrichtung: Eisenpfanne 25
9. Schlacke:
Die bei der Entsilicierung enthaltene Schlacke betrug 18 kg pro t geschmolzenes Roheisen. Die
Schlacke wurde von der gekippten Eisenpfanne abgekratzt.
Die Entphosphorisierung wurde unter folgenden Bedingungen durchgeführt.
-28-
130052/0837
28 - ·
1. Erstes Mittel zum Frischen:
21 kg Walzzünder, 28 kg CaCO3 und 3 kg CaF2 pro t
' Roheisen wurden . dem geschmolzenen Roheisen von
3 oben aufgegeben, wobei 3,5 Nm Sauerstoffgas pro t
geschmolzenes Roheisen in das Eisen geblasen wurden. Die Strömungsgeschwindigkeit des Sauerstoffgases betrug
55 Nm /Min- Der Walzzunder, CaCO3 und CaF3
wurden mit dem geschmolzenen Roheisen mit Hilfe eines Schaufelrades vermischt.
2. Temperatur des geschmolzenen Roheisens: 136O°C am Anfang und 137O°C am Ende
3. Verfahrensdauer: 20 Minuten
15
15
4. Entphosphorisierungseinrichtung:
Die Eisenpfanne, die zur Entsilicierung verwendet wurde, allerdings ohne Entsilicierungsschlacke.
5. Schlacke:
Die bei der Entphosphorisierung gebildete Schlacke betrug 28 kg pro t geschmolzenes Roheisen und wurde
von der Eisenpfanne abgekratzt.
Die Entkohlung und Entschwefelung wurden wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. In der Tabelle 4
ist die Zusammensetzung des geschmolzenen Roheisens bei jedem Schritt wiedergegeben.
-29-
130052/0837
Anstich- zusammen- setzung |
Chemische | Si | Zusammensetzung | P | (%) | |
Erster Schritt (Nach der Entsili cierung) |
C | 0,52 | Mn | 0,130 | S | |
Frischschritt. | Zweiter Schritt (Nach der Entphospho- risierung) |
4,9 | 0,15 | 0,50 | 0,120 | 0,036 |
Hochofen | Dritter Schritt (Nach dem Frischen) |
4,7 | 0,02 | 0,40 | 0,012 | 0,035 |
Eisen pfanne |
Vierter Schritt (Nach dem Anstich) |
4,4 | 0,01 | 0,32 | 0,011 | 0,026 |
Eisen pfanne |
(Nach der Entschwe felung) |
0,08 | 0,15 | 0,18 | 0,012 | 0,026 |
Konverter | 0,14 | 0,15 | 0,95 | 0,012 | 0,026 | |
Pfanne | 0,14 | 0,98 | 0,007 | |||
30 Beispiel 4
Die Entsilicierung des geschmolzenen Roheisens wurde unter
folgenden Bedingungen durchgeführt.
-30-
130052/0837
1. Menge des behandelten Roheisens: 250 t
2. Eisenoxyd: 35 kg Walzzunder/t Roheisen
3. CaO: 3 kg/t Roheisen
4. Strömungsgeschwindigkeit des Gases (N2
zum Umrühren:
3
5 Nm /Mi
5 Nm /Mi
Roheisen
3 3
5 Nm /Min bzw. O74 Nm pro t geschmolzenes
5. Temperatur des geschmolzenen Roheisens: 1400°C am Anfang und 136O°C am Ende
6. Verfahrensdauer: 20 Minuten
7. Entsilicierungseinrichtung: Torpedowagen
8. Schlacke:
Die bei der Entsilicierung gebildete Schlacke betrug 25 kg pro t geschmolzenes Roheisen. Die
Schlacke wurde von den Torpedowagen abgekratzt.
Die Entphosphorisierung wurde wie im Beispiel 3 beschrieben durchgeführt. Allerdings wurde die Entsilicierung
in Torpedowagen durchgeführt, wobei die Eisenpfanne ausschließlich zur Entphosphorisierung verwendet
wurde. Die Entkohlung und Entschwefelung wurde wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
30
In Tabelle 5 ist die Zusammensetzung des geschmolzenen Roheisens bei jedem Schritt wiedergegeben.
-31-
130052/0837
- 31 -
Frischschritt | Anstich zusammen setzung |
Chemische C Si |
0,51 | Zusammensetzung Mn P |
0,125 | S |
Hochofen | Erster Schritt (Nach der Entsili cierung) |
4,8 | 0,16 | 0,50 | 0,123 | O,O38 |
Torpedo wagen |
Zweiter Schritt (Nach der Entphospho- risierung) |
4,7 | 0,06 | 0,40 | 0,018 | 0,037 |
Eisen pfanne |
Dritter Schritt (Nach dem Frischen) |
4,5 | 0,01 | 0,35 | 0,010 | 0,024 |
Konverter | Vierter Schritt (Nach dem Anstich) (Nach der Entschwe felung) |
0,05 | 0,10 0,11 |
0,11 | 0,011 0,011 |
0,023 |
Pfanne | 0,06 0,06 |
O,6O 0,63 |
0,023 0,005 |
30 Beispiel
Die Entsilicierung, Entkohlung und Entschwefelung von
250 t geschmolzenem Roheisen wurden wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Die Entphosphorisierung wurde
35 unter folgenden Bedingungen durchgeführt.
-32-
130052/0837
1. Erstes Mittel zum Frischen:
14 kg Walzzünder, 13 kg gebrannter Kalk und 3,4 kg
CaF2 pro t Roheisen wurden mit Sauerstoffgas zugeführt und in das geschmolzene Roheisen zusammen mit
dem Sauerstoffgas geblasen, welches in einer Menge von 0,8 Nm pro t Roheisen zugegeben wurde. Die
Strömungsgeschwindigkeit des Sauerstoffgases betrug 8 Nm /Min. Der Walzzunder, CaCO., und CaFp wurden mit
einer Geschwindigkeit von 300 kg/Min zugegeben.
2. Temperatur des geschmolzenen Roheisens: 1400°C am Anfang und 1355°C am Ende
3. Verfahrensdauer: 30 Minuten
15
15
4. Entphosphorisierungseinrichtung:
Torpedowagen. Das ensilicierte geschmolzene Roheisen wurde zusammen mit der gebildeten Schlacke in die
Torpedowagen übergeführt, wobei die Schlacke von den Torpedowagen abgekratzt wurde. Nach der Entphosphorisierung
wurde die in einer Menge von 25 kg pro t Roheisen gebildete Schlacke nicht aus den Torpedowagen
entfernt, sondern dem Entsilicierungsschritt zugeführt.
In Tabelle 6 ist die Zusammensetzung des geschmolzenen Roheisens bei jedem Schritt wiedergegeben.
-33-
130052/0837
Frischschritt | Anstich zusammen setzung |
Chemische C Si |
0,60 | Zusammensetzung Mn P |
0,130 | (%) S |
Hochofen | Erster Schritt (Nach der Entsili- cierung) |
4,9 | 0,12 | 0,40 | 0,128 | 0,040 |
Torpedo wagen |
Zweiter Schritt (Nach der Entphospho- risierung) |
4,8 | 0,05 | 0,30 | 0,012 | 0,041 |
Torpedo wagen |
Dritter Schritt (Nach dem Frischen) |
4,4 | 0,01 | 0,18 | 0,006 | 0,035 |
Konverter | Vierter Schritt (Nach dem Anstich) (Nach der Entschwe felung) |
0,04 | 0,30 0,32 |
0,11 | 0,006 0,006 |
0,033 |
Pfanne | 0,05 0,05 |
1,05 1,08 |
0,032 0,009 |
30 Beispiel
Die Entsilicierung, Entkohlung und Entschwefelung wurden wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Die Entphosphorisierung
wurde wie im Beispiel 3 beschrieben durchgeführt.
-34-
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Die Entsilicierungs- und Entphosphorisierungsschlacken wurden von den Torpedowagen bzw. von der Eisenpfanne
abgekratzt.
In Tabelle 7 ist die Zusammensetzung des geschmolzenen
Eisens bei jedem Schritt wiedergegeben.
Tabelle 7
Frischschritt
Chemische Zusammensetzung (%)
C Si Mn P S
C Si Mn P S
Hochofen Anstich-·
zusammen- 4,8 Of44 0,60 0,110 0,025
Setzung
Erster
Schritt
(Nach der 4,6 0,19 0,50 O,1O5 0,025
Entsili-
cierung)
Eisenpfanne
Zweiter Schritt (Nach der Entphosphorisierung)
4,4 0,02 0,35 0,028 0,020
Konverter Dritter Schritt (Nach dem Frischen)
0,10 0,01 0,28 0,023 0,020
Vierter Schritt
(Nach dem 0,15 0,10 0,40 0,022 0,022 Pfanne Anstich)
(Nach der Entschwefelung)
0,15 0,11 0,42 0,022 0,005
-35-
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Das Verfahren des Beispiels 3 wurde wiederholt. Jedoch wurde lediglich der Walzzunder des ersten Mittels zum
Frischen von oben dem geschmolzenen Roheisen zugegeben, während der gebrannte Kalk und das CaF2 des ersten
Mittels zum Frischen gemeinsam mit dem Sauerstoffgas, d.h. dem Trägergas und einem Bestandteil des ersten
Mittels zum Frischen, eingeblasen wurden.
In Tabelle 8 ist die Zusammensetzung des geschmolzenen Roheisens bei jedem Schritt wiedergegeben.
-36-
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Anstich | Chemische | 9 | Si | Zusammensetzung | ι | 40 | P | (% | ) | |
zusammen | C | Mn | S | |||||||
Frischschritt | setzung | O,60 | 0,128 | |||||||
Hochofen | Erster | 4, | 0, | 0 | ,040 | |||||
Schritt | 9 | 32 | ||||||||
(Nach der | ||||||||||
Torpedo | Entsili- | 0,15 | 0,122 | |||||||
wagen | cierung | 4, | 0, | 0 | ,040 | |||||
Zweiter | ||||||||||
Schritt | 7 | 20 | ||||||||
(Nach der | ||||||||||
Torpedo- | Entphospho- | 0,O4 | 0,015 | |||||||
Wagen | risierung) | 4, | 0, | 0 | ,025 | |||||
Dritter | 12 | 11 | ||||||||
Schritt | ||||||||||
(Nach dem | 0,01 | 0,013 | ||||||||
Konverter | Frischen) | 0, | 0, | 0 | ,026 | |||||
Vierter | ||||||||||
Schritt | 15 | 60 | ||||||||
(Nach dem | ||||||||||
Anstich) | 0,10 | 0,013 | ||||||||
(Nach der | 0, | 15 | 0, | 62 | 0 | ,027 | ||||
Entschwe | ||||||||||
Pfanne | felung) | 0,09 | 0,013 | |||||||
0, | 0, | 0 | ,004 | |||||||
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Claims (18)
1. Verfahren zur Stahlherstellung, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
einen ersten Schritt, bei dem ein Oxidationsmittel in geschmolzenes, von einem Hochofen erzeugtes Roheisen
gegeben wird, wodurch die Entsilicierung erfolgt, so daß der Siliciumgehalt des Roheisens auf einen Wert
von höchstens etwa 0,2 % herabgesetzt wird, wobei sich die gebildete Schlacke von dem behandelten geschmolzenen
Roheisen abscheidet;
-2-
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- 2 - 3Ϊ10787
einem zweiten Schritt, bei dem in das geschmolzene Roheisen, das in einem Gefäß enthalten ist, ein erstes
Mittel zum Frischen gegeben wird, das hauptsächlich aus einem Oxidationsmittel und einem calciumoxydhaltigen
Material besteht, wodurch die Entphosphorisierung erfolgt, so daß der Phosphorgehalt des Roheisens auf
einen Wert von höchstens etwa 0,040 % herabgesetzt wird, wobei sich die gebildete Schlacke von dem geschmolzenen
Roheisen abscheidet;
einem dritten Schritt, bei dem Sauerstoffgas in ein
zweites Gefäß geblasen wird, wodurch die Entkohlung erfolgt, so daß der Kohlenstoffgehalt des Eisens auf
den gewünschten Wert herabgesetzt wird;
und einem vierten Schritt, bei dem in das geschmolzene Roheisen, das in einem dritten Gefäß enthalten ist,
ein zweites Mittel zum Frischen gegeben wird, das hauptsächlich aus CaO besteht, wodurch die Entschwefeiung
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens in einem der beiden
ersten Schritte wenigstens ein Mitglied einer Gruppe als Oxidationsmittel verwendet wird, die aus Eisenoxyd
und Sauerstoffgas besteht, wobei Eisenoxyd vorgezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß das Eisenoxyd mit einem Inertgas als Trägergas in das geschmolzene Roheisen geblasen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e kennzeichnet, daß beim ersten Schritt
-3-
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das Eisenoxyd durch das Sauerstoffgas getragen wird und zusammen mit diesem Sauerstoffgas in das geschmolzene
Roheisen geblasen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das calciumoxydhaltige
Material des zweiten Schritts aus einer Gruppe ausgewählt wird, die aus CaO und CaCO3 besteht, wobei CaO
vorgezogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens entweder das CaO
oder das Eisenoxyd des ersten Mittels zum Frischen durch das Sauerstoffgas des Oxidationsmittels getragen
und zusammen mit dem Sauerstoffgas in das geschmolzene
Roheisen beim zweiten Schritt geblasen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens das CaO und das
Eisenoxyd des ersten Mittels zum Frischen durch ein Inertgas getragen und zusammen mit einem Inertgas in
das geschmolzene Roheisen beim zweiten Schritt geblasen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Mittel zum Frischen
durch ein Inertgas getragen und in das geschmolzene Roheisen zusammen mit dem Inertgas geblasen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der erste Schritt in einer Roheisen-Abstichrinne
durchgeführt wird, die auf dem Gießboden des Hochofens gebildet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η -
-4-
130052/0837
zeichnet, daß der erste Schritt in einer Eisenpfanne durchgeführt wird, die das geschmolzene Roheisen
aufnimmt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet / daß der erste Schritt in einem
Mischerwagen durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch g e kennzeichnet,
daß der zweite Schritt in. einem Mischerwagen durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11/ dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Schritt gleichfalls
in einem Mischerwagen durchgeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Schritt in
einer Eisenpfanne durchgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Schritt gleichfalls
in einer Eisenpfanne durchgeführt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß nur das entphosphorisierte geschmolzene
Roheisen von dem ersten Gefäß beim zweiten Schritt abgezogen wird und das erste Gefäß, in dem die
gebildete entphosphorisierte Schlacke aufbewahrt wird, zur Entsilicierung von neuem geschmolzenem Roheisen
beim ersten Schritt verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das geschmolzene Roheisen in
das erste Gefäß gegeben wird, in dem die entphosphori-
-5-
130052/0837
sierte, von dem zweiten Schritt stammende Schlacke aufbewahrt wird, und daß das Oxidationsmittel des
ersten Schritts anschließend in das geschmolzene Roheisen gegeben wird, das in dem ersten Gefäß enthalten
ist.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet , daß das geschmolzene Roheisen,in
das das Oxidationsmittel des ersten Schritts einleitend gegeben worden ist, in das erste Gefäß gegeben wird, in
dem die entphosphorisierte, vom zweiten Schritt stammende Schlacke aufbewahrt wird.
-6-
130052/0837
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---|---|---|---|
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---|---|
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